Cairon hat geschrieben:@Reini

Man wird doch noch träumen dürfen.

Und wenn man man weiter spinnt. Noch sind auf Grund der zersplitterten Anbieterseite solche Aktionen utopisch, was aber wenn man den Strukturwandel mit dem Tempo weiter laufen lässt. Warte mal 1-2 Generationen dann gibt es deutlich weniger Bauer und so wird es dann deutlich leichter sich zu einigen und solche Aktionen zu machen. Es klappt beim Sprit und bei den Discountern. Wenn sich die Landwirtschaft stark genug konzentriert hat wird es auch in diesem Bereich gehen.

Mit anderen Worten: Konzentration, Oligopole und letzten Endes Monopolkapitalismus
Da bin ich dann wieder raus aus Deiner Fahrbahn.

Cairon hat geschrieben: Wenn sich die Landwirte einig wären (was natürlich utopisch ist) und einfach mal 10% der Ackerfläche für ein Jahr brachen würden.....
Was meinst Du würde mit den Preisen passieren.....

Leider nix, und selbst wenn es in Deutschland zu einer Verdoppelung der Rohstoffpreise käme, hätte das auf das Endprodukt für den heimischen Verbraucher kaum eine spürbare Auswirkung. In armen Ländern wär das - da dort der Rohstoffpreis oft den Großteil der Lebenmittelendpreise darstellt - anders.

@SHierling

Ich habe nicht gesagt, dass ich diesen Weg befürworte. Ich befürchte allerdings wenn, wenn sich nicht grundsätzlich etwas ändert werden wir dort landen und die Kontrolle über die Lebensmittel ist doch fast so gut wie die Kontrolle über das Wasser, also ein absolutes Machtinstrument.

Was deine Aussage zu z.B. Dänemark angeht, so haben die zwar einen extrem hohen Selbstversorgungsgrad, aber in absoluten Zahlen sieht die Welt ja schon ganz anders aus. Wir haben 81,7 Mio Einwohner, Dänemark 5,5 Mio im Kernland und noch einmal 100.000 auf den Inseln. Deutschland produziert im Jahr 5,4 Mio Tonnen Schweinefleisch, die zahlen für Dänemark konnte ich so schnell nicht finden. Ich habe die dänische Botschaft in Berlin angerufen, die haben mir zugesagt die Zahlen heute noch zu mailen.

H.B. hat geschrieben:

Cairon hat geschrieben: Wenn sich die Landwirte einig wären (was natürlich utopisch ist) und einfach mal 10% der Ackerfläche für ein Jahr brachen würden.....
Was meinst Du würde mit den Preisen passieren.....

Leider nix, und selbst wenn es in Deutschland zu einer Verdoppelung der Rohstoffpreise käme, hätte das auf das Endprodukt für den heimischen Verbraucher kaum eine spürbare Auswirkung. In armen Ländern wär das - da dort der Rohstoffpreis oft den Großteil der Lebenmittelendpreise darstellt - anders.

Ich denke du verkennst die Macht der Suggestion, ich denke allein der psychologische Effekt wäre heftig. Mit der entsprechenden medialen Kompanie würden die Leute anfangen zu Hamstern und das würde zu Engpässen führen, ich denke schon dass man da einige anrühren könnte. Aber solange die Bauern sich nicht einig sind ist es eh Utopie.
Auch ich weiß das in einem Brötchen ca. 0,5 ct Weizen sind.

schimmel hat geschrieben:....neeee, alle stellen freiwillig auf BIO - DYN um....dann ist der volkswirtschaftliche Schaden so groß, dass sie freiwillig zurück wollen....dann müssen sie aber betteln...

Da musst man(n) selber nix zutun, wir "freiwillig" umgestellt - und zwar in der Geschwindigkeit der Verblödung von Politik, Bevölkerung und Medien, selbst wenn dafür (für deutsche Bioprodukte) überhaupt kein Markt da ist.

Cairon hat geschrieben:Ich denke du verkennst die Macht der Suggestion, ich denke allein der psychologische Effekt wäre heftig.

Wer hat bemerkt, daß Deutschland innerhalb kürzester Zeit vom Eierexportland zum Importland wird, und das so masssssiv?
In der industriellen Verarbeitung gibts sogut wie kein deutsches Ei mehr, null, nix....

Cairon: Deine Utopie auf die Spitze getrieben: wenn es im Bereich Landwirtschaft zu einer Situation kommen würde, bei der eine Handvoll Bauern versuchen, über die Medien und über Minderproduktionen die Bevölkerung zu beeinflussen, dann würden die ganz sicher nicht "mehr bezahlen" oder "vom Tierschutz abweichen", sondern die würden Dich schlicht und ergreifend (und sehr schnell) "zum Wohle des Volkes" enteignen.

(ich kann DIr dann schon mal ein Schild besorgen, ist aber schon gebraucht:)




Nur noch eben zu den Zahlen - im DLF lief gerade eben nebenbei ein Bericht zum selben Thema über die Niederlande:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... 5d4961.mp3

70% des Schweinefleisches wird exportiert, das meiste nach Deutschland.

Und allein Dänemark exportiert über 1.890.000 Tonnen.
http://www.danskeslagterier.dk/smcms/Da ... tm?ID=8759

Warumeigentlich Tiere halten zur Nahrungserzeugung?
http://www.n-tv.de/panorama/Behoerde-ve ... 24811.html
Brustmilch statt Biestmilch

xyxy hat geschrieben:Warumeigentlich Tiere halten zur Nahrungserzeugung?
http://www.n-tv.de/panorama/Behoerde-ve ... 24811.html
Brustmilch statt Biestmilch

Ich seh die Stände mit der Direktvermarktung schon vor mir .....

Cairon hat geschrieben:

SHierling hat geschrieben:Ja, eine enorme Steigerung der Importe, wie bisher jedes mal nach den neuen Tierschutz-"Vorreiter"-Aktionen in Deutschland.

Was willst Du denn machen? Irgendjemanden erpressen, gegen die Mehrheit zu entscheiden?
Glaubst Du, der wird dann wiedergewählt?

Meinst Du ein Politiker wird wieder gewählt, wenn auf Grund der Verknappung des Angebotes die Lebensmittel 10% teurer werden? Das Ausland kann nicht alles auffangen und die Weltbevölkerung wächst. Wenn die Lebensmittel wirklich für den Endverbraucher deutlich teurer würden, würde aber ein Aufschrei durch das Land gehen. Wenn sich die Landwirte einig wären (was natürlich utopisch ist) und einfach mal 10% der Ackerfläche für ein Jahr brachen würden, aus der Produktion genommen und nur Prämie kassieren. Was meinst Du würde mit den Preisen passieren, allein die glaubhafte Ankündigung einer solchen Aktion würde zur zu einem sozialen Sturmlauf führen. In den Medien ordentlich verkauft hätte die Hälfte der Bevölkerung Angst sie müssten hungern.

Nun deshalb bekommen wir ja die Ausgleichszahlungen, wenn sich so etwas einstellt bekommen wir mal eben kurz 5o% weniger Prämie.
Und ??
Schluss wär es, ... mir der Solidarität.

Oder dein Nachbar hält sich nicht dran und produziert einfach weiter, .......


Hoschscheck

Top Agrar - Aigner hält an Tierschutzplänen fest

Und wenn ich das schon höre "freiwillige" Tierschutzkennzeichnung. das wird dann doch genau so freiwillig wie QS. Die Schlachtbertriebe wollen damit werben, also lautet die Parole: "Erfülle die Standards oder wir nehmen Dir Deine Tiere nicht mehr ab!" Und das wird alles in deutschem Alleingang laufen und die Mitbewerber aus dem europäischen Ausland lachen sich mal wieder über die dummen Deutschen kaputt.