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alte weizensorten

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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25 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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alte weizensorten

Beitragvon gerd gerdsen » Do Jun 26, 2008 8:54

wer erinnert sich noch an die alten weizensorten der 70 er ? caribo z.b., ich erinnere mich daran das es eine unheimlich robuste sorte mit wenig krankheitsdruck war, die sich hervorragend für monokultur eignete .
es war natürlich nur ein b- weizen .

wenn man so durch die landschaft fährt, sieht man unheimliche unterschiede in den weizenbeständen, vieles wirkt von weitem krank, ist das die blattdüre und nur trockenheit ? ... oder eben sortenbedingt ? .... oder doch evtl. pfluglose bearbeitung ?

ich möchte im herbst auch weizen anbauen und überlege mir welche sorte ich nehme .
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Beitragvon hans g » Do Jun 26, 2008 9:06

winnetou
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Beitragvon estrell » Do Jun 26, 2008 9:24

Frag doch mal beim VERN oder VEN an, die haben auch Leute, die alte Getreidesorten in einem Umfang vermehren, das man durchaus damit wirtschaften kann.
Die Idee finde ich aber klasse - mein "Uraltgemüse" im Garten hat bei extremer Gesundheit guten Ertrag - mit minimaler Pflege und ohne Chemie.

VERN - http://www.vern.de/
VEN - http://www.nutzpflanzenvielfalt.de/
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon SHierling » Do Jun 26, 2008 9:26

Gerd, leider kannst Du bei "alten Sorten" nicht davon ausgehen, daß die heute noch genau so resistent und tapfer wären. Liegt daran, daß Du ganz automatisch selbst bei noch so guter Selektion im Lauf der Vermehrungs-Jahre immer mehr Fehler reinerbig machst - dadurch ist die Lebensdauer einer Sorte sozusagen "natürlich begrenzt" (das Prinzip, nach dem auch Selbst-Nachbauer schnell immer höhere Inzuchtdepressionen reinbelkommen, und weswegen bei der Erhaltungszucht darauf geachtet wird, nur "im Notfall" weiterzuvermehren, also alle paar Jahre, bevor das Saatgut leidet, und eben nicht jedes Jahr)

Die Züchter kreuzen dann während eine Sorte noch aktuell ist, schon mal die nächste daraus (oder entwickeln entsprechende Hybriden) , damit Du rechtzeitig wechseln kannst.

Den selben "Denkfehler" machen doch die Bios immer mit ihren "alten Sorten" auch, die waren früher schon nicht besser (deswegen SIND sie nicht mehr in Gebrauch), und selbst wenn man sie weiter genutzt hätte, wären sie heute (erst recht) genetisch "veraltet" (=nicht mehr ausreichend an die aktuellen Bedingungen angepaßt).

Solche Sorten zu erhalten, dient der genetischen VIelfalt (Varianz) innerhalb der GESAMTPopulation - also innerhalb ALLER z.B. Weizensorten - und da ist es auch sinnvoll, denn man braucht ausreichend Möglichkeiten zum Kreuzen (Heterosis etc). Aber die einzelnen Alten Sorten sind heute in den allermeisten Fällen nicht besser als die Aktuellen. (Genau so wie es sinnvoll ist, Angler als Rinderrasse zu erhalten, obwohl die für sich genommen heute nicht mehr wirtschaftlich sind: man benötigt sie aber zum erhalt der "Gesamtvarianz Rind", zum Einkreuzen bei Bedarf)

Kanzler gabs noch, Bussard, und Rektor, glaub ich?
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Beitragvon Desperado » Do Jun 26, 2008 9:56

hans g hat geschrieben:winnetou


Der wird bei uns in Baden-Württemberg überhaupt nicht vermehrt und auch in Bayern gibt es nur eine geringe Vermehrungsfläche. In NRW scheint er aber der große Star unter den Futterweizensorten zu sein und nachdem was ich so gehört und gelesen hab, würde ich Winnetou auch einem Hermann vorziehen.

Bei uns wird sehr viel Dekan angebaut, von dem ich allerdings kein großer Fan bin, weil er einfach etwas schwachwüchsig ist und mit seinen dünnen Blättern kaum Unkraut unterdrückt. Er drischt irgendwie auch nur durchschnittlich.

Ne Sorte darf meinetwegen gerne etwas kürzer sein, muss aber dennoch recht üppig dastehen und im Frühjahr gut loswachsen und auch den N gut verwerten. Bei den hochwertigen Fungiziden und Fungizidkombinationen, die derzeit auf dem Markt sind, spielt die Gesundheit keine allzu große Rolle mehr. Die agronomischen Eigenschaften sind wichtiger. Bei den aktuellen Preisen fallen eine Blattbehandlung gegen Braunrost und Septoria und eine Ährenbehandlung nicht weiter ins Gewicht.

Vom Sortentyp gefallen mir Paroli und Boomer recht gut. Diese Sorten kann ich auch auf den schlechtesten Äckern anbauen, weil sie einfach sehr robust und frohwüchsig sind (keine Frühsaaten!). Und sie bringen vor allem eines, nämlich Ertrag!
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Beitragvon countryman » Do Jun 26, 2008 10:21

Liegt daran, daß Du ganz automatisch selbst bei noch so guter Selektion im Lauf der Vermehrungs-Jahre immer mehr Fehler reinerbig machst - dadurch ist die Lebensdauer einer Sorte sozusagen "natürlich begrenzt" (das Prinzip, nach dem auch Selbst-Nachbauer schnell immer höhere Inzuchtdepressionen reinbelkommen


bei Weizen ist es aber so dass er als Selbstbefruchter ohnehin reinerbig (homozygot) ist...fachgerecht nachgebaut sollte sich da über lange Zeit überhaupt nichts verändern. Weizen ist ja polyploid und enthält die Genome mehrerer "Ur-Weizenarten". Er hat somit eine genetische Variabilität quasi fest eingebaut und leidet nicht unter der "Inzuchtdepression" (=Homozygotie) die sich bei Selbstbefruchtung schon nach wenigen Generationen ergibt, und bei Weizen im Sinne stabiler Sorten auch gewünscht ist.
Aus demselben Grund ist der Heterosiseffekt (Vorteil der Hybriden) bei Weizen weniger ausgeprägt als beim diploiden, fremdbestäubten Roggen.

Trotzdem macht es weing Sinn auf "alte Sorten" zurückzugreifen. Es ist so dass Schaderreger sich nach einigen Anbaujahren an die Resistenzeigenschaften anpassen, die Sorten werden im Anbau "immer kränker". Die guten agronomischen Eigenschaften finden sich ja in den darauf aufgebauten neuen Sorten wieder. Winnetou hat in den letzten Jahren in Westfalen wirklich sehr gut gedroschen und leistet sich kaum wesentliche Scwächen. A-Sorten werden hier im Veredelungsgebiet nicht besser bezahlt.
Dass die Resistenzeigenschaften keine große Rolle mehr spielen kann ich nicht sagen, mag für Mehltau zutreffen wo es wirklich tolle Fungizide gibt, aber Roste, DTR oder Fusarium können schon böse Schäden machen und sind nicht wirklich einfach oder preiswert bekämpfbar.
Wichtig ist für mich ein breites Resistenzspektrum und möglichst keine zu extremen Ausprägungen. Vor Jahren musste Weizen hier so kurz wie möglich sein, dann kam ein Fusarienjahr - und schon war das Thema überholt.
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Beitragvon SHierling » Do Jun 26, 2008 10:24

Countryman: wie funktioniert dann die Resistenzucht bzw Qualitätszucht überhaupt? Wo Du "Fortschritt" hast, hast Du doch immer auch Rückschritt, sonst könntest Du gar nicht Züchten.

Gerd: Nutzt Dir Info aus Dithmarschen was? Ist ja vielleicht _etwas_ näher dran ... da hat ein Bekannter Buteo und Dekan, und ist gut zufrieden (obwohl die beide in den Landessortenversuchen ja nicht so doll waren, aber ist ja Westküste, da ist ja sowieso nicht viel krank), und sonst meint er Biscay wäre in den letzten Jahren immer reichlich Ertrag gewesen.
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Beitragvon Desperado » Do Jun 26, 2008 10:53

SHierling hat geschrieben:Countryman: wie funktioniert dann die Resistenzucht bzw Qualitätszucht überhaupt? Wo Du "Fortschritt" hast, hast Du doch immer auch Rückschritt, sonst könntest Du gar nicht Züchten.


Du kreuzt zwei (oder mehr) Eltern, deren (Resistenz)Eigenschaften Du genau kennst, miteinander. Und aus dieser Kreuzung gehen nun mal sehr viele verschiedensrtige Pflanzen hervor, die alle auf ihre Ertrags- und Resistenzeigenschaften hin untersucht werden.
Die besten werden dann durch Selbstung vermehrt und zu einer neuen Sorte ausgebaut.

Weizen ist übrigens hexaploid, hat also einen 6-fachen Chromosomensatz
Zuletzt geändert von Desperado am Do Jun 26, 2008 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon SHierling » Do Jun 26, 2008 11:06

Ja, so hab ich das auch verstanden.

Aber genau dieses "Ausbauen zu einer neuen Sorte", über Vorstufe, Basis, Z und dann im normalen Betrieb kann ja - ganz genau wie Zucht überhaupt! - nur dann funktionieren, wenn sich die EIgenschaften einer Sorte auch erhalten. Und genau, wie die "guten" Eigenschaften sich dabei erhalten, (bzw durch die normalen Rückmutationen immer weliter verblassen), "erhalten" sich eben auch die Schlechten bzw nehmen eben zu.

Weder kannst Du das Genom einer besonders guten Sorte langfristig ohne Selektion erhalten, noch kannst Du ohne die normalen Mutationsraten und den genetischen Austausch überhaupt Züchten, Du veränderst doch nicht die Vererbung an sich, sondern Du veränderst nur nur die Genfrequenzen einzelner Gene innerhalb der Sorte (="Unterpopulation") entgegen ihrem Gleichgewicht, und die verschieben sich halt immer wieder, von Natur aus "zurück zum Emmer", und vom Menschen aus "in die andere Richtung". .
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Beitragvon gerd gerdsen » Do Jun 26, 2008 12:23

also dekan habe ich schon vor jahren angebaut, das war eigentlich die sorte die mir die lust am weizen genommen hatte .
vorher hatte ich damals ritmo, das war wenigsten weizen . ... aber eben die besagten probleme bei der gesundheit, der landhandel hatte ritmo gar nicht mehr angenommen .

angeblich liegen die kosten bei weizen jetzt um die 200,-€/ t .
soll also keiner sagen die kosten sind jetzt zu vernachlässigen .

damals in meiner jugend den caribo, den haben die reingeschmiert bis zum geht nicht mehr, reichlich dicuran drauf und im frühling 300 kg/N und fertig .
der wuchs sogar unter wasser weiter :lol:
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Beitragvon Kaninchen » Do Jun 26, 2008 15:56

Bei den Landessortenversuchen 2007 hat für die Marsch
Magnus als A-Weizen
und Drifter als B-Weizen gut abgschlossen mit Ertragsergebnissen von rel. 105 und 102

Bei den einjährig geprüften Sorten erreichte Inspiration die höchsten Erträge.
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon heico » Sa Jun 28, 2008 16:48

Wie wäre es mit Schweigers Jubilar, oder Firlbecks Diplomat als Qualitätsweizen. :D
Die waren sehr gesund.
Oder vielleicht Maris Huntsman, der mehr an Schilf als an Weizen erinnerte.
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Beitragvon hans g » Sa Jun 28, 2008 17:27

heico hat geschrieben:Wie wäre es mit Schweigers Jubilar, oder Firlbecks Diplomat als Qualitätsweizen. :D
Die waren sehr gesund.
Oder vielleicht Maris Huntsman, der mehr an Schilf als an Weizen erinnerte.

mit jubilar oder diplomat kriegste aber diese heutigen erträge nicht hin.
hunstman war mein erster weizen 1977--- 66dt/ha gedroschen.
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Beitragvon Bauer Schosch » Sa Jun 28, 2008 17:55

von mir einer in der gegend hat eine alte weizensaat gebaut und zwar die sorte emmer
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Beitragvon countryman » Sa Jun 28, 2008 19:38

Emmer ist keine Sorte sondern eine eigene botanische Art, die mit dem "normalen" Weichweizen verwandt ist und sogar fruchtbar gekreuzt werden kann.
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