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Anfänger braucht Hilfe!

Hier nun auch ein Forum für unsere Schafhalter
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25 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Beitragvon Obelix » Fr Nov 03, 2006 9:42

Hallo,

Vera hat geschrieben:erst mal zu dem Unterstand, nein man braucht keinen ..... Im Winter benötigst du einen Unterstand oder Stall.

Was ist das denn für eine Argumentation?

Vera hat geschrieben:Klauenschneiden kann man ja auch selber machen, so ein Teufelswerk ist das nicht.

Ich denke nicht, dass das ein Anfänger selbst machen sollte! Ein erfahrener Schafshalter sollte da in den ersten 1-2 Jahren immer dabei sein.

Vera hat geschrieben:Da kann man auch einen Scherer hohlen, ich scher meine Tiere auch nicht selber, da ist mir die Maschine schon zu Teuer

Wo bekommst Du so einen Scheerer für eine kleine Herde von 5 Schafen her? Klar, für 40 Schafe kommt der, aber bei den Kleinmengen wirds richtig teuer.

Vera hat geschrieben:Soviel Zeit nehmen Lämmer auch nicht in Anspruch, sie sollten nur direkt nach der Geburt trinken, Biestmilch.

Ich finde Deine Darstellung unverantwortlich. Wenn die Schafe Kleine bekommen, muss in den Wochen vor der Geburt, bei der Geburt und auch in den nächsten Tagen dannach regelmäßig (alle 2-3 Std.) nach den Schafen gesehen werden. Da muß jemand zur Hilfestellung (Geburtshilfe) da sein. Du kannst nicht einfach 8-10 Stunden zur Arbeit gehen. Gut, wer als Hausfrau eh den ganzen Tag zu Hause ist, da ist das kein Problem.

Vera hat geschrieben:Schafe stinken nicht, sie haben einen Eigengeruch, der nicht unangenehm ist.

Ob der Schafsgeruch angenehm ist, sollte jeder selbst entscheiden. Deine Kollegen im Büro werden vom Eigengeruch, der sich auf die Kleidung und damit in die Wohnung überträgt, begeistert sein. Ich hoffe Ihr seit bereits verheiratet.

Wichtig ist, dass der "Schafshalterneuling" weiss, warauf er sich bei tiergerechter und vorbildlicher Schafshaltung, die angestrebt werden sollte, einlässt. Nur dann wird er dauerhaft Freude an den Schafen haben. Bereits zu viele Schafe müssen in Deutschland unter schlechen Bedingungen leben, weil irgendwelche Anfänger (Tierneulinge, die vorher noch keine Kühe oder Pferde gehalten haben) glaubten, Schafe wären bequem und einfach zu halten.

Grüße
Obelix
Hans Jonas: Die gegenwärtige Generation darf ihr eigenes Lebensglück nicht damit erkaufen, das Unglück künftiger Generationen zu bewirken.
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Beitragvon SHierling » Fr Nov 03, 2006 10:31

Hallo,
@Svantje: was die "letzten Worte" angeht, würde ich folgendes machen, egal ob für Schafe oder Pferde: die entsprechenden Gesetze, VOen oder Urteile heraussuchen (kann bei Schafen etwas fisselig werden, für Pferde steht das meiste beim BMELV), und dann per Einschreiben einen erneuten Antrag, unter Hinweis auf die Gesetze, an das Bauamt schicken mit der höflichen Bitte, den dem widersprechenden ablehnenden Bescheid doch schriftlich zu begründen (damit man einen Beleg hat). Entweder fängt dann da einer an zu denken, oder Du hast zumindest etwas in der Hand.

Was die Lage bei uns angeht: nein, kein Acker, wie oben geschrieben ist das hier "absolutes Grünland" (das ist ein feststehender Begriff, bedeutet: es ist nicht möglich, dort zu ackern). Seit über 200 Jahren wurde hier hervorragendes Vieh gezogen und schon zu Zeiten Friedrich des Großen nach Holland exportiert. BIS dann die Grünen kamen - jetzt ist das ganze "Naturschutz" und feste Zäune sind verboten....trotz Aktionen wie "Koppelzäune schaffen Lebensraum" (nämlich für Insekten & Vögel, weil unter den Zäunen nie gemäht wurde) und ähnlichem.

E-Zaun ist möglich - das hat dann dazu geführt, das das ganze eine einzige, 20km lange völlig strukturlose Monokultur geworden ist, ohne Deckung, nicht ein einziges Grasbüschel bleibt da über, keine Hasen mehr, keine Fasane, keine Wachteln, kein gar nix. Und dafür (bzw. dagegen) fangen sie jetzt an mit "Streifen mähen". Hätten sie einfach alles so gelassen, wie es seit 200 Jahren funktioniert hat ...

Ansonsten kann ich mich Obelix in vielem anschließen - es wäre ein großer Fortschritt, wenn sich alle Tierhalter nach dem Tierschutzgesetz richten müßten und die "erforderliche Sachkunde" vor dem Kauf nachweisen, oder meinetwegen bis spätesten 4 Wochen nach dem Kauf, auch recht, aber wer dann noch keine Futterberechnung machen kann und nicht die notwendigen Handgriffe am Tier, der gehört - meiner Meinung nach - dazu verpflichtet.

Grüße
Brigitta
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Beitragvon Vera » Fr Nov 03, 2006 11:52

Hallo,

wir benötigen nur bei extremen Witterungen einen Unterstand, das heißt im Winter.
Im Frühling, Sommer und Herbst reichen Bäume als Witterungsschutz vollkommen aus.
Man braucht nicht die ersten 1-2 Jahre einen Schäfer dabei, der einem beim KLauenschneiden über die Schulter sieht. Bei einer gesunden Klaue, kann das auch jeder Anfänger, ohne das man es ihm gezeigt hat. Habe meine Tiere auch von anfang an selber ausgeschnitten. OHNE das ich es gelernt habe und sie haben alle gesunde Klauen. Nach ein wenig Übung, mit gesunden KLauen wage ich mich auch an kranke Klauen heran. Man sollte es jedoch nicht so weit kommen lassen.
Zu der Schafsschur, dann sucht man sich halt noch einen, der nur wenige Schafe hat und dann wird zusammen geschoren. So einfach ist das, man muss es nicht immer kompliziert machen.

Zu der Geburt, man sollte die Tiere in gewohnter Umgebung lassen, zuviel drumherum, erscheinen zu ungewohnten Zeiten fürt auch zu Stress bei den Tieren.
Und ein Tier was nicht gerade zu jung gedeckt worden ist schaft eine Geburt auch ohne Probleme. Wie willst du den bei allen Geburten dabei sein, wenn du mal 1000 Muttern hast?

Meine Kollegen im Büro, hab ich nicht, ich bin Student, das schließt auch aus, das ich Hausfrau bin. Mein Lebensgefährte ist mit Leib und Seele mit dabei.
Ich weis ja nicht wie du das Handhabst, aber ich gehe Morgens in den Stall, dann unter die DUSCHE und dann zur Uni, dann abends wieder in den Stall.
Da richt man auch nix.

Das man sein Leben nicht gänzlich den Tieren widmen kann, weis jeder, auser so ein paar irre Tierschützer. Selbst wenn man seine Katze für 3 Stunden daheim lässt, kann ihr etwas passieren, oder meinen Tieren 5 min nachdem ich aus dem Stall bin, da steckt man nicht drinnen.

Für die dies doch machen wollen, Videoaufnahmen, mit Liveübertragung, damit man bei allem dabei ist.

Gruß Vera
Das Leben ist zu kurz um sich zu streiten...
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Beitragvon SHierling » Fr Nov 03, 2006 17:22

Hallo Vera,
sag mal, wovon gehst Du eigentlich aus bei Deinen merkwürdigen (und ordnungswidrigen) Empfehlungen? Das alle Leute so sind wie Du? Alle Schafe wie Deine? Das jeder sein Geld zum Fenster rausschmeißen kann und will?

Du scherst alle Rassen über einen Kamm, alle Gegenden, alle Böden, und offenbar ist Dir überhaupt nicht klar, was Du damit für Schaden anrichten kannst. Stell Dir mal vor, jemand möchte ganz normal Schafe halten, also nicht als teures Hobby, sondern so, wie man eben normal Schafe hält, Lämmer mit 40kg zum Schlachter. Der arbeitet dann mit bis zu 30% Verlust, weil er sich nach Deinen Ratschlägen richtet?

Oder jemand hält Landschafe, oder gar Skudden, oder - wie oben - Heidschnucken. Die werden im Winter mit Kraftfutter regelmässig umgebracht, hast Du schon mal gesehen, wie ein Schaf an Acidose stirbt? Oder wie die Klauen aussehen, wenn "Frauchen" alles selber macht? Hier mal ein Beispiel:
http://bb01.de/modules/coppermine/album ... auen_1.jpg
So sehen Klauen aus, wenn die "liebevollen Tierhalter" auf schwerem Boden, fettem Gras die "falsche" Rasse halten und auch noch zusätzlich Füttern. Die hatten es auch wirklich "gut gemeint" ...

Wußtest Du, das es Schafrasse gibt, bei denen bis zu 10% Schwergeburten NORMAL sind? Das beim Ablammen auf der Weide bis zu 25% Verluste der DURCHSCHNITT sind, und das in nassen Jahren bis zu 30% der Lämmer erfrieren können? Das der thermoneutrale Bereich einiger Fleischlämmer bei 15° und aufwärts liegt, und ihre genetische Disposition zum Wachsen so, daß sie ohne zusätzliche Lämmerration verkrüppeln? Und das andere Lämmer, z.B. Robustlämmer, an der selben Behandlung sterben?

Nur weil Deine Tiere Deine Experimente überlebt haben, geht das doch nicht immer so glatt (und ist außerdem verboten , um das noch mal ganz klar zu sagen. )
(1) Wer Nutztiere hält, hat vorbehaltlich der Vorschriften der Abschnitte 2 bis 4 sicherzustellen, dass
1. für die Fütterung und Pflege der Tiere ausreichend viele Personen mit den hierfür erforderlichen Kenntnissen und Fähigkeiten vorhanden sind;
2.das Befinden der Tiere mindestens einmal täglich durch direkte Inaugenscheinnahme von einer für die Fütterung und Pflege verantwortlichen Person überprüft wird und dabei vorgefundene tote Tiere entfernt werden;
3.soweit erforderlich, unverzüglich Maßnahmen für die Behandlung, Absonderung in geeignete Haltungseinrichtungen mit trockener und weicher Einstreu oder Unterlage oder die Tötung kranker oder verletzter Tiere ergriffen werden sowie ein Tierarzt hinzugezogen wird;
4.alle Tiere täglich entsprechend ihrem Bedarf mit Futter und Wasser in ausreichender Menge und Qualität versorgt sind;
!

Es kann ja angehen, das Du Dich da inzwischen gut auskennst - aber nach meiner Erfahrung weiß nicht mal ein Drittel der "privaten" Tierhalter, selbst wenn sie schon jahrelang Tiere halten, was "bedarfsgerecht" überhaupt heißt und wo man das nachgucken kann, und noch viel mehr sind schlicht überfordert, wenn sie eine Notschlachtung vornehmen sollen, oder auch nur ein verletzte Tiere fachgerecht absondern müssen.

Grüße
Brigitta
PS: paßt ja wie Ar.. auf Eimer - http://www.landtreff.de/viewtopic.php?t=7367
Meinist Du nicht, bei solchen Gelegenheiten wäre ein Sachkundenachweis / Halterbefähigung auf beiden Seiten vielleicht ganz nützlich gewesen?
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Beitragvon Vera » Fr Nov 03, 2006 21:38

Hallo Birgitta,

ich stimme dir in einigen Punkten voll und ganz zu, das man sich vorher über die Ansprüche der jeweiligen Schafrasse informieren sollte, und das man sich als Anfänger auch Hilfe hohlen soll.

Ich spreche aber auch aus meiner eigenen Erfahrung.

Bevor ich mir die ersten Ziegen zugelegt habe, habe ich den Gall und sämtliche anderen Ziegenbücher von vorne bis hinten durchgelesen. Etliche Praktika Absolviert auf Ziegenbetrieben und mich mit Schäfern aus meiner Umgebung unterhalten. Zudem die Vorschriften zur Haltung von meinem VetAmt eingehohlt. Es gibt für Ziegen und Schafe keinen genauen rechtlichen Vorschriften sondern nur so Merkblätter an denen man sich orientieren kann. Selbst das Bundesministerium für Landwirtschaft hat mich an mein VetAmt verwiesen, da das alles Auslegungs Sache ist. Die Vorgaben lauten bei uns eben, das ein Witterungsschutz vorhanden sein muss, dazu zählen auch Bäume und Hecken. Die qm der Winterstallfläche beträgt 0,75qm pro Ziege, wenn sie sich noch drausen auf einem Großen Auslauf mit angemessen viel Platz aufhalten kann. Sollte sie keinen Auslauf haben beträgt die Stallfläche 2,5qm bei einer 80cm hohen und 70kg schweren Ziege. Das sind die Angaben meines VetAmtes.

Nichtsdestotrotz fängt jeder einmal an, macht seine Fehler und lernt daraus. Es sollte jedoch nicht zum Nachteil für die Tiere sein.

Das ich meine Tiere nicht schlachte hat keiner Behauptet, habe heute zum Mittagessen gerade eine Keule von Berta gemacht.
Ich habe auch nur von Anschaffungskosten gesprochen(dafür sind 4000 Euro auch verdammt wenig und es ist noch keine Melkmaschine da) Einnahmen erziehlen wir ab nächstes Jahr mit Milch und Fleischverkauf, auch hier habe ich mir die Informationen vom VetAmt eingehohlt, da die es genehmigen müssen.
Noch was als Student hat man kein Geld und kann es nicht zum Fenster rausscheisen. Ich baue mir nur lediglich neben meinem Agrarstudium einen Betrieb auf, alles was ich neben Bafög verdiene geht zu den Tieren.

Zu den Klauen, meine sehen nicht so aus. Und dann wurden die auch nicht regelmäßig kontrolliert. Ich schneide 4 mal im Jahr Klauen und nach Bedarf.

Um zum Thema zurück zu kommen.

Bevor du dir Schafe anschaffst kauf dir ein Buch oder geh zum Schafs oder Ziegenforum, die helfen dir weiter. Da ist es kein Hexenwerk sich als Laie Tiere zulegen zu wollen.

Liebe Grüße Vera
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Beitragvon Vera » Fr Nov 03, 2006 21:41

Hallo,

das Bedarfsgerecht bedeutet aber auch, das ein Schaf sich in der freien Wildbahn keine Hütte sucht sondern einen Baum oder eine Hecke zum Unterstellen.
Füttern ja, bei Laktierenden Tieren und kurz vor der Geburt.

Liebe Grüße Vera
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Beitragvon svantje » Sa Nov 04, 2006 2:57

Hallo,

@Brigitta, danke für den Hinweis.

Ich bin beruflich viel bei Pferdehaltern in "Eigenregie" unterwegs und die fragen mir oft genug Löcher in den Bauch, von: wieviel Hafer darf die Begleitziege fressen bis zu: dürfen die Gänse mitlaufen wegen der Sch... auf der Koppel.
Sowas kann ich schon beantworten, aber eben nicht die Fragen, die Behördenvorschriften betreffen.
Deshalb bin ich ja auch hier.

@ Vera: Schafmilch ist auch lecker, obwohl die Böcke nicht nach Rosen duften!

Gruß Svantje
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Beitragvon SHierling » Sa Nov 04, 2006 12:02

das Bedarfsgerecht bedeutet aber auch, das ein Schaf sich in der freien Wildbahn keine Hütte sucht sondern einen Baum oder eine Hecke zum Unterstellen. das Bedarfsgerecht bedeutet aber auch, das ein Schaf sich in der freien Wildbahn keine Hütte sucht sondern einen Baum oder eine Hecke zum Unterstellen.

Sorry, wenn ich Dir da schon wieder widersprechen muß :-(

"Bedarfsgerecht" im Sinne des Tierschutzgesetzes und der Tierschutz-Nutztierhaltungs-VO bedeutet: für jede Tierart, und da dann vor allem Rasse bzw jede Nutzungsrichtung gibt es festgelegte sogenannte "Bedarfswertetabellen". Z.B. für Ernährung ist da festgelegt, wieviel Energie mindestens die Ration für ein laktierendes Schaf enthalten soll, wieviel RP, wieviel Rohfaser, Vitamine, Mineralstoffe, darin stehen die Begrenzungswerte für Kupfer u.v.m. und auch, wieviel Nährstoffe je l Milch dazukommen müssen. Oder wieviel Energie und Eiweiß ein Mastlamm benötigt, um seine täglichen Zunahmen schadlos "schaffen" zu können. Und was die Haltung angeht, gibt es z.B. Werte für die Thermoregulation und Richtwerte für Luftdurchsatz im Stall, für Ammoniakgehalte in der Luft, Mindest- und Maximaltemperaturen etc etc
Sich danach zu richten, bedeutet "bedarfsgerecht".

Und was nun den Unterstand angeht: - sorry nochmal - aber "bedarfsgerecht" hat mit "natürlich" absolut nichts zu tun, es sei denn, Du hältst Wildtiere, z.B. Mufflons (und dafür gibt es gesonderte Regelungen, z.B. wesentlich mehr Platz, größere Gruppen usw usw...)! Nutztiere sind jahrhundertelang gezüchtet und in ihren Eigenschaften verändert worden - EIN SCHAF IN DER FREIEN WILDBAHN HAT KEINE WOLLE!!!! Die hat der Mensch ihm angezüchtet, und deswegen ist auch der Mensch dafür zuständig, die Tiere im Sommer rechtzeitig aus der Sonne und im Winter aus dem Regen zu holen, denn der Instinkt, gerade bei den Hochleistungsrassen, kann das überhaupt nicht mehr leisten! Genau so wie man sich um das Futter zu kümmern hat - und nicht "weil die Schafe schon wissen, was ihnen bekommt" erst bei 5 aufgeblähten Halbtoten einen Pansenstich machen muß um "zu lernen", das man keine "Naturschafe" hat.

Ich hab auch überhaupt nichts dagegen, das möglichst viele Leute wieder anfangen, sich Tiere zuzulegen, und vor allem Nutztiere! Ich finde jedes Huhn besser als Wellensittiche in Käfighaltung und Schafe und Ziegen sind ganz klar die "besseren" Haustiere als Krokodile oder Leguane - aber
ich finde es jedes mal wieder enttäuschend, das den allermeisten Menschen ihr Auto mehr wert ist als ihr Haustier. Für das Auto machen sie selbstverständlich vorher einen Führerschein, aber Tiere müssen - genau wie Du auch schreibst - "die Anfängerfehler" immer wieder aushalten.

Wenn Du Dir ausreichend Sachkunde vorher verschafft hast, ist doch auch ok, und gut, und lobenswert - aber wieso gehst Du denn davon aus, das das jeder tut? Und wo ist das Problem, WENN man denn so viel weiß, das mal eben nachzuweisen, bevor man sich ein Tier anschafft?

Grüße
Brigitta
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Beitragvon SHierling » Sa Nov 04, 2006 12:43

Nur nochmal als Beispiel:
Füttern ja, bei Laktierenden Tieren und kurz vor der Geburt.

Das ist ja schön ausgedrückt, sagt einem "Anfänger" aber doch eigentlich gar nichts. (Außerdem gilt das nur für Leistungsrassen, Skudden und etliche Landschafe werden gar nicht zugefüttert, Fleischlämmer dagegen lebenslang ... ) Bedarfsgerecht heißt für Dein Beispiel dann, die Tiere brauchen folgende Nährstoffe (je nach Rasse und Gewicht natürlich verschieden, hier ein Beispiel für schwere Rassen)
Bild
Und "tiergerecht" ist eine Ration halt immer dann, wenn sie diesen Kriterien entspricht. Mit "Natur", oder "natürlicher Fütterung" hat das ganze gar nichts zu tun, denn bei solchen Rassen verläuft das Wachstum genetisch bedingt viel schneller als "naturgegeben" , und deswegen auch der Bedarf ganz anders als bei den Wildtieren. Und damit nicht jeder, der sich Tiere zulegt, erst private Tierversuche machen muß, gibts halt solche Tabellen (und VOen, die sagen, das man sich danach richten soll) - genau wie es beim Führerschein für Autos halt Richtwerte oder Grenzwerte für Geschwindigkeit gibt, oder die Soll-Stärke des Profils für Autoreifen selbstverständlich jedem bekannt sein muß, bevor er damit losfährt.

Grüße
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Beitragvon Calamitas » Fr Nov 17, 2006 9:49

So, ich habe die Diskussion erstmal stillschweigend verfolgt und sage schon mal herzlichen Dank für die Antworten!!
Interessant ist ja, dass die Meinungen vor allem über den Aufwand doch erheblich auseinander gehen.
Zunächst mal kann ich einige Bedenkenträger beruhigen: Bevor ich mir Lebewesen als Nutztiere halte, werde ich mich schon vorher um die nötige Sachkunde kümmern. Klauenschneiden und Scheren kann man ja lernen... Und natürlich werde ich mir doch keine Schafe anschaffen, bevor mein Hund überhaupt welche gesehen hat! Ne, der hat schon ein paar Mal gehütet und stellt sich gut dabei an.
Also ich mache hier mal wieder die Erfahrung wie bei Ärzten: Man sucht mit 1 Krankheit 3 Ärzte auf und bekommt 5 Diagnosen.
Ich denke mal, mit ausreichend Verantwortungsbewusstsein lässt sich die Sache schon stemmen, und wer allein schon einen Border-Collie hält, sollte darüber verfügen, sonst landet der sehr schnell neurotisch im Tierheim. Unserer hingegen macht einen recht zufriedenen Eindruck... (u.a., weil er ab und zu Schafe hüten darf).
Trotzdem haben mir Eure Antworten viel gebracht: es will gut überlegt und vorbereitet sein. Erstmal scheitert die Sache ohnehin daran, dass wir in der Nähe noch kein Stück Land gefunden haben, das sich eignet.
Viele Grüße
Calamitas
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