N'abend
Die Frage der Rechtlichkeit sieht in anderen Ländern völlig anders aus und die kennen wir hier überhaupt nicht. Brauchen wir uns hier also überhaupt nicht aufregen. Allerdings könnte ich mir die fragenden Blicke vieler Grenzposten sehr gut vorstellen, wenn die die Armbrust in deinem Gepäck finden. Ich glaube nicht, das du die Gefängnisse in der sog. dritten Welt wirklich von innen sehen willst.
Eine andere, in meinen Augen das ganze noch entscheidendere Frage ist doch die nach der Verfügbarkeit von Wild und der praktischen Dürchführbarkeit der Jagd sowie der anschließenden Zubereitung. Ich war knapp 2 Jahre in Südamerika unterwegs und alles was ich gesehen habe, waren mal kurz 2 Affen, 1 Tapir für 5sec, Beutelratten, ein Stinktier und ein erlegtes rehartiges Tier (war sehr lecker). Zumindest in den Gegenden, in denen ich war, was alles von der örtlichen Bevölkerung leer gejagt, da würdest du verhungern, wenn du dich nur davon ernähren wölltest. Das du den ansässigen (oft extrem armen) Leuten ihr Essen wegnimmst, obwohl du es dir vermutlich leisten könntest es zu kaufen, kommt dazu. Ohne jagdliche Vorbildung (so ein Tier will ja z.B. auch ausgenommen werden bevor es über dem Feuer am Spieß brät), viel Zeit, evtl. örtliche Führer (manche Tiere sind giftig) oder die "Erfahrungen" von Rüdiger Nehberg wird das in meinen Augen nix. Jemand der Jagdtourismus macht, hat auch andere zeitliche Möglichkeiten als jemand, der die Welt umrunden will. Da geht in meinen Augen zuviel Zeit für drauf.
Dann kommen dazu die Zubereitungsmöglichkeiten. Hat jemand den Film "In to the Wild" gesehen (außer dem Frager vielleicht). Da vergammelt das Fleisch eines kapitalen Elches, weil der Typ im Film einfach keine Ahnung und keine Möglichkeiten zur Haltbarmachung hatte. Sehr schade drum.
Der weitere Transport nach der Haltbarmachung des Fleisches (ähnlich wie schon angesprochen der Waffe) ist ein weiteres Problem. Ich bin auch öfters mal in Schweden mit Ski, Zelt und Rucksack/Schlitten unterwegs und trage mein Essen für 2 Wochen dabei rum, aber mehr als 35kg packe ich nicht in den Schlitten (geschweige denn in den Rucksack), sonst ist das nur noch schwerste Plackerei und macht keinen Spaß mehr.
Also, die Idee, dich weltweit von der Jagd per Armbrust ernähren zu wollen ist leider wegen vieler Gesichtspunkte ziemlicher Blödsinn für jemanden, der anscheinend wie du keine jagdliche Vorbildung hat. Sorry, ist leider in meinen (unser aller) Augen so.
Es gibt aber überall auf der Welt kleine Dörfer mit kleinen Läden, in denen man fast alles, was der Magen begehrt für meist sehr kleines Geld kaufen kann.
Wenn du in den Weiten Nordamerikas den o.g. Film nachspielen willst, ist das sicherlich um einiges einfacher, aber auch da sollte ein gewisses Grundwissen über essbare Pflanzen und Tiere vorhanden sein, sonst gehts dir wie dem Typ im Film.
Viel Spaß beim Wandern, Robert
PS: Kennst du das Outdoorforum? Da gibts als Unterforum ne Survivalabteilung, in der einige krasse Freaks mitschreiben, die schon einige verrückte Touren gemacht haben, vor denen ich meinen Hut ziehe. Vielleicht können die dir weiterhelfen.