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Aus für Freilandhaltung von Schweinen in NRW

Alles rund um das Borstenvieh.
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Aus für Freilandhaltung von Schweinen in NRW

Beitragvon SabineR. » So Mär 01, 2009 16:33

Ich habe am Wochenende diese Mail erhalten:

Liebe Gegner der Stallpflicht für Geflügel!

Noch dürfen viele Geflügelhalter ihre Hühner, Gänse, Enten und Puten im
Freien halten. Die Nichteinhaltung der einschlägigen Verordnungen wird
noch geduldet. Wegen eines Falles von Schweinepest bei einem Wildschwein
soll die Freilandhaltung von Schweinen in Kleinbetrieben in NRW nun
gänzlich verboten werden.

Damit würden die letzten Bestände zum Beispiel des Angler Sattelschweines
ausgerottet werden, das ohnehin auf der roten Liste der Gesellschaft zum
Erhalt der bedrohten Tierrassen steht. Alte Haustierrassen können, ganz
abgesehen von dem Leid, das die Stallhaltung bedeutet, gar nicht im Stall
gehalten werden, sie gehen elendlich zu Grunde.

Bitte lesen Sie die Sonderseite von VIEH eV

http://www.vieh-ev.de/Aktuell/Schweinep ... taende.htm

und unterzeichen Sie BITTE die dort

http://www.vieh-ev.de/Aktuell/Schweinepest/U_FORM.html

eingerichtete Petitions. Sie brauchen nur fünf Felder auszufüllen.


TUN SIE ES BITTE JETZT, denn wir mußten wegen untragbaren Auflagen der
Behörden schon unsere sehr erfolgreiche Zucht von Wollschweinen in Bayern
aufgeben, viele derer die von uns Ferkel gekauft hatten auch. Bei den
Schweinen ist die Dezimierung der Kleinbestände und der artgerechten
Haltung schon viel weiter als beim Geflügel fortgeschritten. So wird es
denn auch den Geflügelhaltern in wenigen Jahren gehen, denn die
Schweinehygieneverordnung war das Vorbild für die Verordnung zur
Stallpflicht von Geflügel.

Bitte lassen Sie es nicht zu, daß die letzten Freilandhaltungen zerstört
werden und die letzten Exemplare von lebenshungrigen, gesunden
Schweinerassen getötet werden.

Es dankt Ihnen und wünscht Ihnen ein schönes Wochenende

Ihr Armin Arend


Ruf: 09279-498
e-mail: post@gegen-stallpflicht.de
internet: www.gegen-stallpflicht.de
www.verbraucherschutz-vogelgrippe.de
Viele Grüße
Sabine
SabineR.
 
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Beitragvon SHierling » So Mär 01, 2009 16:55

Damit würden die letzten Bestände zum Beispiel des Angler Sattelschweines ausgerottet werden, das ohnehin auf der roten Liste der Gesellschaft zum Erhalt der bedrohten Tierrassen steht

Wer so dreist und unverfroren lügt, nur um auf "Stimmenfang" zu gehen, dem trau ich auch beim Rest der """Informationen""" nicht über den Weg.

Seit wann stehen denn die letzten Angler Sattelschweine ausgerechnet im Rheinland? Sind die HB-Eber auf Station alle ausgerottet, oder was?
Und wer sagt denn, daß die Tiere nicht verbracht werden dürfen? Oder sterben die am Ortswechsel?

Wenn diese Leute Ausnahmegenehmigungen in Sachen Seuchenschutz für Hobbyhalter haben wollen, was ja verständlich ist, dann sollen sie das auch ganz klar so sagen, inklusive einer Alternative für die angrenzenden Lebensmittelbetriebe, und nicht die Risiken und Gefahren für alle normalen Betriebe unter den Tisch kehren mit solchen Wehleids-Arien in BLÖD-Zeitung-Manier.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Beitragvon SHierling » Mi Apr 22, 2009 10:59

NRW zahlt 60.- für jedes Schwein, wenn die Freilandhaltung aufgegeben wird.
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... c29cd3.mp3
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Beitragvon DanielS. » Mi Apr 22, 2009 18:32

Ist damit auch die Stallhaltung mit extensivem Auslauf betroffen??
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Beitragvon fnukalova » Do Apr 23, 2009 10:56

SHierling hat geschrieben:
mit solchen Wehleids-Arien in BLÖD-Zeitung-Manier.

Das Posting fand ich ueberhaupt nicht wehleidig. Was ist eigentlich mit Ihnen los, dass sie immer gleich so ruppig mit anderen Meinungen umgehen und anderen womoeglich etwas Negatives unterstellen (siehe auch andere Threads)? Das kommt denen von Ihnen erwaehnten Zeitungen schon ziemlich nahe und schreckt nur Leute ab.
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Beitragvon SHierling » Do Apr 23, 2009 11:09

Das Posting ist schlicht und ergreifend sachlich falsch.
Weder sind "die letzten Bestände des Angler Sattelschweins" bedroht, noch ist es zutreffend, das "Stallhaltung Leid bedeutet" und so fort.

Dagegen fehlen völlig Hinweise darauf, daß die Tiere in seuchenfreie Gebiete verbracht werden können, daß Tierhalter mit ausreichend großen ("tiergerechten") Ställen gar keine Probleme haben und das es nach wie vor gar keine Alternative zur Aufstallung der Hausschweine gibt.

Und irgendwelche persönlichen Maßregeln oder Verhaltensanweisungen völlig ohne fachlichen Bezug nutzen dem Thema schon gar nicht.
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Beitragvon fnukalova » Do Apr 23, 2009 12:25

SHierling hat geschrieben:Das Posting ist schlicht und ergreifend sachlich falsch.
Weder sind "die letzten Bestände des Angler Sattelschweins" bedroht, noch ist es zutreffend, das "Stallhaltung Leid bedeutet" und so fort.


Das Posting von Sabine mag aus Ihrer Sicht falsch sein. Andere Leute wuerden dem evtl. gar nicht zu stimmen. Ich finde z.B. dass die Stallhaltung kritisch zu betrachten ist. Ich arbeite nicht in der Landwirtschaft aber ich habe sowohl Freilandschweine in Sachsen und veraltete Stallhaltung in Tschechien besichtigt und verglichen und ich wuensche keinem Schwein in letzten Schweinelagern zu vegetieren ohne Suhle, ohne natuerliche Materialien (Sterblichkeitsrate nach meinen Beobachtungen bis zu 13%, 2 Arbeiter fuer 3000 Schweine, etc.).

In englischen Studien von CIWF kann auch nachgelesen und geschaut werden, warum Spaltbodenhaltung, Kastenstand usw. fuer Schweine ungeeignet sind: http://www.ciwf.org.uk/resources/educat ... fault.aspx

Viele Gruesse
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Beitragvon hans g » Do Apr 23, 2009 13:08

fnukalova hat geschrieben: ich wuensche keinem Schwein in letzten Schweinelagern zu vegetieren ohne Suhle, ohne natuerliche Materialien (Sterblichkeitsrate nach meinen Beobachtungen bis zu 13%, 2 Arbeiter fuer 3000 Schweine, etc.).

sterblichkeitsrate ist so zwischen 2 und 4% und normalerweise versorgt 1 fachmann mit entsprechender technik 3000 schweine,wobei beim verladen oder reinigen aushilfskräfte angefordert werden.
die emotionale betrachtungsweise hilft nicht weiter---die masse der verbraucher will BILLIG.
hans g
 
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Beitragvon SHierling » Do Apr 23, 2009 13:32

fn-dings: es bestreitet ja auch niemand, das Haltung ohne Beschäftigung, Vollspalten etc nicht das optimale Umfeld für Schweine sind, ebendrum ist unterschiedliches Beschäftigungsmaterial hierzulande für jeden Betrieb vorgeschrieben, Gruppenhaltung vorgeschrieben und so weiter und so fort, ich würde mal die Schweinehaltungs-VO lesen, und die CC-Bedingungen!
Nur als Beispiel: www.oldenburg-kreis.de/pdf/60_2381_L38.pdf

Trotzdem sind nun mal die Schweinepest-Seuchenzüge bei den Wildschweinen beheimatet, und eine Übertragung sollte man schon ausschließen können, denn kranke Schweine können ja wohl auch nicht das Ideal aller Haltungsformen sein?
WIE soll der Seuchenschutz in der Freilandhaltung denn anders gewährleistet werden?

Englische Verhältnisse - vor allem im Bezug auf Seuchen und Freilandhaltung - lassen sich nun mal nicht auf Deutschland übertragen (Insel!! Klima!!), und nur weil jemand glaubt, er kann Schweine billigst nach draußen jagen, weil "der Verbraucher" so blöd ist und so schwere Worte wie Thermoregulation oder Salmonellen nicht beurteilen kann, ist das noch lange nicht tiergerecht. Das ist das selbe wie mit Bio-Schweinen oder Freiland-Eiern im Winter: die Leute fragen Dinge nach, die es nur im Pixi-Buch gibt oder in ihrer Phantasie und wissen meistens gar nicht, was sie den Tieren damit antun. Wer solche Vorstellungen kultivieren will, kann ja zu Utopia gehen, da ist der Name Programm, zu Peta oder 4Pfoten, und da SOS-Tierschützer werden (Sekte ohne Sachkunde)

Darüberhinaus hat Hans recht - die meisten Leute wollen nun mal billig essen, und vor allem wollen sie MAGER essen - alte (fette) Rassen und Freilandhaltung sind eine Nische für ein paar elitäre Romantiker, die zudem in den meisten Fällen gar keine Vorstellungen davon haben, wie es dabei zugeht (zB wie der Tierarzt da arbeiten soll, oder wieviel Hormone man braucht, um Sauen für die Gruppenhaltung zu synchronisieren)
Nicht, das ich was dagegen hätte, ich hab selber Schweine in Hobby-Auslaufhaltung, Alte Rassen, und vermarkte die. Aber eben drum kann ich auch beurteilen, inwieweit sowas überhaupt für einen größeren Bestand oder einen Betrieb, der seinen Lebensunterhalt verdienen soll damit, unmöglich ist.

Und das Posting von Sabine ist nicht "aus meiner Sicht" falsch, sondern SACHLICH falsch. Es stehen außerhalb von NRW ausreichend Sattelschwein-Herdbucheber zur Verfügung, kein Problem, zB hier:
http://www.zuchtschweine.de/index.php?id=383
http://mszv-apiis.zwisss.net/cgi-bin/zw ... wisss_mszv
Nur weil das unter Hobbyvermehrern nicht bekannt ist, ist es ja nicht unwahr! Nur mal als Rechenexempel: der Bestand einer Schweinerasse kann bei nur 20 aufgezogenen Ferkeln je Jahr (normalerweise sind es mehr) in 5 Jahren je 2 Schweine auf 20.000 anwachsen. Das das nicht passiert, liegt nicht daran, daß die Leute "alte Rassen" so viel nachfragen würden, sondern daran, daß deren Haltung sich in den meisten Fällen nicht lohnt. Die sind ja nicht vom Aussterben bedroht, weil sie sich so gut verkaufen lassen ^^...

Das selbe gilt für andere Behauptungen aus og Beitrag. Es geht hier nicht um "Meinungen" und "Ansichten", sondern um Fakten und Forschungsergebnise. Ein Teil davon auch am Ende dieses Artikels:
http://www.agrar.de/aktuell/schweine.htm

Und Diskusion zum Thema extensive Freilandhaltung auch hier
http://www.landtreff.de/viewtopic.php?t=9179
http://www.landtreff.de/viewtopic.php?t=24077

Und die Schweinepest hatten wir schon so oft, da reicht ein Blick in die Suche

Man kann das Ganze aber auch ganz anders aufziehen:
Da Du ja offenbar von der "angemessenen" Schweinehaltung feste Vorstellungen hast, (die hoffentlich auch sachlich und fachlich begründbar sind)

- wieviel Schweine sollte denn ein Mensch Deiner Meinung nach maximal betreuen bzw wieviel AK/h sind Deiner Meinung nach angemessen je Tier?

PS
fnukalova hat geschrieben:Sterblichkeitsrate nach meinen Beobachtungen bis zu 13%, 2 Arbeiter fuer 3000 Schweine, etc.
dazu hätte ich gern mal Belege, und vor allem irgendeine Idee, wie irgendein normaler Betrieb mit derartigen Verlusten existieren soll? Kannst Du das mal vorrechnen?
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Beitragvon fnukalova » Sa Apr 25, 2009 10:57

SHierling hat geschrieben:PS
fnukalova hat geschrieben:Sterblichkeitsrate nach meinen Beobachtungen bis zu 13%, 2 Arbeiter fuer 3000 Schweine, etc.
dazu hätte ich gern mal Belege, und vor allem irgendeine Idee, wie irgendein normaler Betrieb mit derartigen Verlusten existieren soll? Kannst Du das mal vorrechnen?


Hallo Schierlingsbecher,
die Anlage, die ich in unregelmäßigen Abständen besichtige, steht nicht in Deutschland, sondern in der Tschechischen Republik, also EU.
Meine Beobachtungen, die ich teilweise fotografisch belegen kann sind: Bis zu 8 Tiere als wöchentlicher Verlust für einen Bestand von 3000 Tieren. Das sind 137 tote Schweine in einem Mastdurchgang von 120 Tagen. Pro Jahr 416 tote Tiere entspricht aufgerundet 13%.
Jeden Tag stirbt ein krankes Tier an Herzversagen etc., ohne dass ein Tierarzt die jemals sehen würde, da das Personal gar nicht jedes einzelne Tier täglich in Augenschein nehmen kann.
Dateianhänge
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Beitragvon SHierling » Sa Apr 25, 2009 15:10

Das ist aber nur ein einzelner Betrieb, zu sehen ist nichts abgesehen davon, daß das tote Tier nicht in dem dafür vorgeschriebenen Kasten liegt. Und bei den Zahlen, die Du da nennst, dürfte der auch schon lange pleite sein.
Wenn Du an solchen Zuständen etwas ändern willst, helfen Dir auch weder Tierärzte noch Ketten.

Nochmal: Wieviel Tiere sollte Deiner Meinung nach eine AK betreuen, bzw wieviel AK/h je Tier und Jahr hältst Du für vertretbar?
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Beitragvon Rumpsteak » Sa Apr 25, 2009 15:30

hans g hat geschrieben:die masse der verbraucher will BILLIG.


Und dann kommen auch noch die doofen Schlachter und wollen nicht so viel Geld fürs Schwein zahlen :wink:. Nein im Ernst, solange die Verbraucher nicht gewollt sind mehr Geld für Fleisch zu bezahlen wird sich an den Haltungsbedingungen der Tiere auch nichts ändern. Völlig egal ob bei Schwein,Rind oder Geflügel.

Alle fahren se ein "neues" Auto..aber Fleisch wird billig beim Discounter gekauft.
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Beitragvon fnukalova » Sa Apr 25, 2009 16:08

SHierling hat geschrieben:Nochmal: Wieviel Tiere sollte Deiner Meinung nach eine AK betreuen, bzw wieviel AK/h je Tier und Jahr hältst Du für vertretbar?


Hallo Schierlingsbecher,
ich bin doch hier nach Ihrer Meinung diejenige, die sich in dieser Thematik erst bilden muss, wieso fragen Sie mich? Sie wissen doch schon alles über Schweinehaltung, zumindest macht die Art Ihrer Postings den Anschein, vielleicht schlagen Sie selbst eine Antwort vor.

Ich finde die Ökolandbauhaltung des Gut Gamigs bei Dresden in Ordnung und auch die Freilandhaltung von diesem jungen Herrn mit den Schwäbisch-hällischen Landschweinen: www.rentapig.net
Der CIWF-Film zeigt auch gute Alternativen wie Deep-Bedding-Systeme: http://www.ciwf.org.uk/resources/educat ... ction.aspx

So wie es laut CIWF Schweinestudie in der industriellen Schweinemast zugeht, das will ich nicht: http://www.provieh.de/downloads/ciwf_zu ... ung_eu.pdf
Die konventionelle Schweinehaltung ist eine relative junge Erfindung aus der Nachkriegszeit, siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Factory_farming
und somit auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
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Beitragvon SHierling » Sa Apr 25, 2009 16:29

Also zunächst mal denke ich, das jeder, der sich anmaßt, über die Betriebe , die Arbeit und den Lebensunterhalt anderer Leute zu urteilen, auch genug davon verstehen sollte, um das sachlich begründet zu tun. Und das erst recht, wenn es um die Dinge geht, von denen er selber zu leben gedenkt, also zB um Landwirtschaft.

Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen, die es sich leisten können, Fleisch aus Bio- oder anderer alternativer Tierhaltung kaufen und/ oder dafür Werbung machen, solange nicht dabei genauso wenig tiergerecht gehandelt wird (und das ist nun mal leider bei de Monogastriern oft der Fall)

Aber spätestens wenn es darum geht, anderen Leuten ihre Arbeit zu verbieten, sie in die Pleite zu treiben, oder so zu tun, als seien Betriebe wie auf den links oben auch nur in irgendeiner Art verallgemeinerbar, sollte man sich dann doch ein bißchen zurückhalten, dann wirds nämlich unsachlich - und dabei kommen dann so widerliche und tierquälerische Sachen raus wie Freilandeier im Winter, "befreite" Schweine, die dann erst recht an Kreislaufproblemen verrecken, oder Ferkel in Hüttenhaltung, bei denen 20% erdrückt werden, weil sie vor Kälte nicht wissen wohin.

Ganz konkret: würde man die Schweine vom og Betrieb einfach "auf die grüne Wiese stellen", würden sie es schlechter haben als vorher, siehe auch da: http://www.landtreff.de/viewtopic.php?t=36699

Das sich englische Verhältnisse hier nun mal nicht übertragen lassen, hatten wir ja an anderer Stelle schon. Und wenn sich alte (=freilandgeeignete) Rassen so gut verkaufen würden, wie die Tierschützer immer behaupten, wäre das ganze auch kein Problem.

Und noch konkreter: wer selber überhaupt keinen blassen Schimmer hat, wieviel man heute an einem normalen Schwein verdient, wer weder beurteilen kann, wieviel Zeit ein Schwein kostet, vieviel Geld ein Stallplatz noch welche Rassen überhaupt zu welcher Haltung passen oder welches Klima dazu nötig ist, wer also kurz: selber nicht mal weiß wovon er lebt! - der sollte sich nicht noch frech aus dem Fenster lehnen und anderen Menschen ihre Arbeit vorschreiben wollen.

Wenn Du irgendwann mal konkrete und realistische Vorschläge machen kannst, die auch eine ALTERNATIVE für die von Dir angefeindeten Betriebe sein können, dann könne wir uns da ja gern weiter drüber unterhalten, aber was Du hier schreibst, ist - sorry - einfach nur elitäres abgehobenes Gerede, das niemandem etwas nutzt, erst recht nicht den Schweinen.

Man soll ja normalerweise nichts vermenschlichen - aber das, was Du Dir so für die Schweine vorstellst, wäre auf den Menschen übertragen : Verbot der Plattenbauten, Verbot der Hochhäuser, Verbot der Städte, und alle Menschen wohnen nur noch in Gartenhäuschen im Wald. Unbeheizt. (und btw: auch die Bevölkerungsexplosion ist eine "relativ moderne Erfindung")
Nur mal als Rechenbeispiel: Ebbe (der Typ von Rent-a-pig, dessen Beiträge Du hier auch nachlesen kannst) hält imho gerade mal 20 Schweine. Wie willst Du mit solchen Betrieben auch nur eine Kleinstadt versorgen?

@Rumpsteak: Du böser Schlächter willst damit aber nicht sagen, daß Du mir für meine handverlesenen und bauchgestreichelten Freilandferkel nur den normalen Ferkelpreis zahlen willst, oder :shock:
Zuletzt geändert von SHierling am Sa Apr 25, 2009 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon fnukalova » Sa Apr 25, 2009 17:02

SHierling hat geschrieben: wer also kurz: selber nicht mal weiß wovon er lebt! - der sollte sich nicht noch frech aus dem Fenster lehnen und anderen Menschen ihre Arbeit vorschreiben wollen.

Wenn Du irgendwann mal konkrete und realistische Vorschläge machen kannst, die auch eine ALTERNATIVE für die von Dir angefeindeten Betriebe sein können


Ich weiss wovon ich lebe, ich esse doch kein Fleisch.

Wie gesagt, ich bin hier nicht der Zukunfstschweinehaltungsexperte, aber die Materialien die CIWF vorstellt sind gut, es werden ja nicht nur englische Schweinemäster auf der CD und im Buch gezeigt, sondern auch Europäische.
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