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Bestandspflege/Durchforstung

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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19 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon finalshock » Mo Jun 03, 2013 14:27

Hallo,

Kurze Vorstellung Ich bin Tobias Schönemann bin 19 Jahre alt mache eine Ausbildung zum Landwirt und komme aus der nähe von Cottbus !
Ich bräuchte eure Fachkundige hilfe und zwa mein problem ist ich habe die Pflege unser Privaten Wälder von meinen Eltern übertragen bekommen.
Hab auch schon viel Totholz aus dem wald geholt das war ja alles kein Problem nun meine beiden Fragen.
Erstes ich habe einen wald der ein Jungbestand is alter kann ich schlecht schätzen sind Kiefern zwischen 10-25cm dick. Dieser Bestand wurde aber noch nie Durchforstet nun stell ich mir die Frage Wie muss ich das Durchforsten angehen ? Wie groß sollten die abstände zwischen den bäumen sein nach dem durchforsten ? Welche bäume endnehme ich Lieber die dicken oder die Dünnen ?
Dann zur 2. Frage in einem anderen wald is ein teil des waldes ein relativ dünner bestand also wenig bäume auf viel fläsche also so dünn das ich da mit trecker und 6 tonner hänger locker drehen und rangiern kann wie ich will jedoch starken kiefern 40-60cm was kann man dort machen ? Kalschlag und neu anpflanzung ? oder naturverjüngung ?
Bin über eure antworten dankbar bin noch ein relativer leihe im Forstbereich !

mfg und vielen Dank schonal Tobi
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon arbo » Mo Jun 03, 2013 15:01

Hier bist du auf alle Fälle schon mal ganz richtig.

Es ist fast unmöglich jemanden ohne Vorkenntisse eine Durchforstung online zu erklären, vor allem wenn man den Wald noch nie gesehen hat. Hier im Forum gibt es einen Teilnehmer der nicht allzu weit von Dir seinen eigenen Wald hat und mit Sicherheit für diese Fragen der kompetenteste hier ist. Vielleicht meldet der sich ja auch zu Wort.

Wichtig ist es das du nicht nach einem festen Raster vorgehst wie z.B. alle x Meter einen Baum oder auch jeder Baum unter einem bestimmten Durchmesser kommt raus. Oft ist es im Hinblick auf den Gesamtbestand deutlich besser, wenn man zunächst bestimmte Abstände etwas enger lässt um abzuwarten wie sich einzelne Bäume entwickeln. Oftmals kann es auch sein das ein dünnerer Baum deutlich besser veranlagt ist als ein dickerer. Oder das ein dicker Baum sogar mehrere dünnere, aber bessere, am Wuchs hindert. In solche Fällen ist es wiederum sinnvoller mal einen stärkeren Baum zu entnehmen.

Es ist auf alle Fälle sinnvoll sich zeigen zu lassen wie ein gut veranlagter Baum aussieht und diese Bäume vorsichtig zu fördern. Dabei sollte man nicht versuchen möglichst viel auf einmal zu erledigen sondern mäßig durchforsten und lieber alle 4-6 Jahre wiederzukommen.
Pauschal alles schlecht aussehende auf einmal zu entfernen ist auch eher ungünstig, weil erstens sich bei jungen Beständen immer noch etwas an der Qualität ändern kann und zweitens solange ein schlechter aussehender Baum keinen anderen direkt behindert kann er für den Gesamtbestand noch eine sinnvolle, dienende Funktion haben. Außerdem ist es immer besser es wächst schlechtere Holz als wenn Lücken entstehen in denen gar nichts wächst.


Ich würde dir empfehlen dich als erste Grundlage etwas in die Thematik einzulesen. z.B. die Broschüre "Waldpflege" (2,50) vom AID oder das Buch "Der Forstwirt". Das hätte den Vorteil das Du schon einige Begriffe gelesen hast und nicht nur Bahnhof verstehst wenn hier weiter über deine Durchforstung gesprochen wird.

Ansonsten immer hemmungslos hier fragen - wir haben für jede Lösung ein Problem. :prost:
Es ist ein sehr trauriger Erfahrungssatz, das sich viele junge Leute für das Forstwesen bestimmen,oder von ihren Eltern bestimmt werden, wenn sie nicht Kopf genug haben eine andere Wissenschaft oder Kunst zu erlernen...
(Lehrbuch für Förster 1877 )
arbo
 
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon finalshock » Mo Jun 03, 2013 15:43

Danke schonmal für die erste antwort ! :prost:
Also in meinen Landwirt Fachbüchern sind auch einige Kapitel Forstwirtschaft hab ich mir schon alles durchgelesen und hier im Forum und internet auch schon mengen gelesen !Also einige Begriffe versteh ich schon Tappe also nicht ganz im dunkeln ! ;)
Würden euch Bilder vom Bestand weiter helfen ?

mfg tobi
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon arbo » Mo Jun 03, 2013 17:40

Bilder würden auf alle Fälle hilfreich sein.
Es ist ein sehr trauriger Erfahrungssatz, das sich viele junge Leute für das Forstwesen bestimmen,oder von ihren Eltern bestimmt werden, wenn sie nicht Kopf genug haben eine andere Wissenschaft oder Kunst zu erlernen...
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon barneyvienna » Mo Jun 03, 2013 18:06

Hallo Tobias,
Deine Frage: wie weit die Abstände nach dem Durchforsten: Die Kronen sollten sich nicht oder wenig
berühren, eher die Weisskiefern stehen lassen weil sie höher werden wie Schwarzkiefern, krüppelwüchsige
raus (ausser sie stören nicht, dann hast noch Dickezuwachs bis sie rauskommen). Beherrschte Bäume,
deren Spitzen oft schon keine Nadeln mehr haben, raus, herrschende Bäume stehen lassen ausser sie sind zu dicht und berühren sich stark. Schön gerade gewachsene mit 10-15 cm BHD (Brusthöhendurchmesser)
wertentasten (Totäste bis 5,50 m absägen)= zukünftiges Fournierholz.
Frage 2: wenn Naturverjüngung aufgeht - prima ! Wir haben hier zu viel Wildverbiss, da geht nichts hoch.
Ich pflanze derzeit Laubbäume drunter und mach einen Mischwald.
Wenn die alten Bäume schon 40-60 cm haben (schwere Entscheidung) werden sie einigen Schaden anrichten wenn sie in 10-20 Jahren fallen. Neupflanzung auf jeden fall, ob die Alten vorher raus sollen - weiss nicht.

liebe Grüße Hermann
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon arbo » Mo Jun 03, 2013 18:25

barneyvienna hat geschrieben:Hallo Tobias,
Deine Frage: wie weit die Abstände nach dem Durchforsten: Die Kronen sollten sich nicht oder wenig
berühren, eher die Weisskiefern stehen lassen weil sie höher werden wie Schwarzkiefern, krüppelwüchsige
raus (ausser sie stören nicht, dann hast noch Dickezuwachs bis sie rauskommen). Beherrschte Bäume,
deren Spitzen oft schon keine Nadeln mehr haben, raus, herrschende Bäume stehen lassen ausser sie sind zu dicht und berühren sich stark. Schön gerade gewachsene mit 10-15 cm BHD (Brusthöhendurchmesser)
wertentasten (Totäste bis 5,50 m absägen)= zukünftiges Fournierholz.
Frage 2: wenn Naturverjüngung aufgeht - prima ! Wir haben hier zu viel Wildverbiss, da geht nichts hoch.
Ich pflanze derzeit Laubbäume drunter und mach einen Mischwald.
Wenn die alten Bäume schon 40-60 cm haben (schwere Entscheidung) werden sie einigen Schaden anrichten wenn sie in 10-20 Jahren fallen. Neupflanzung auf jeden fall, ob die Alten vorher raus sollen - weiss nicht.

liebe Grüße Hermann


Ich kann mir gerade nicht so wirklich vorstellen das bei ihm in der Lausitz Weißkiefern wachsen....
Es ist ein sehr trauriger Erfahrungssatz, das sich viele junge Leute für das Forstwesen bestimmen,oder von ihren Eltern bestimmt werden, wenn sie nicht Kopf genug haben eine andere Wissenschaft oder Kunst zu erlernen...
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon kellex » Mo Jun 03, 2013 19:13

Hallo,

allererste Anlaufstelle ist der für dich zuständige Privatwald-Förster. Der kann dir auf
jeden Fall erst mal paar grundsätzliche Dinge vor Ort sagen.

Das ist m.W. in den meisten Bundesländer kostenlos - Stichwort ist "Erstberatung".

Zweitens: mach dich kundig, ob es bei dir eine Forstbetriebsgemeinschaft gibt. Die können
dir auch weiterhelfen; vor allem bei der Vermarktung.

Drittens: lese dich in das Thema Waldbau erst mal ein. Der "Forstwirt" ist schon mal ein
guter Anfang - wenn dann noch Fragen offen bleiben, kannste die hier stellen.

Forstwirtschaft ist ein dermaßen umfangreiches Thema - das kann man nicht alles über
ein Forum abklären - nicht ohne Grund setzt der Beruf des Försters ein Studium vorraus.

cu,
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon finalshock » Mo Jun 03, 2013 20:24

Hey war grad mal schnell im Wald hier 2-3 bilder vilt hilft euch das ! Es waren ja schon sehr hilfreiche antworten dabei danke !

mfg tobi
k-IMG_2030.JPG
Lichter bestand
k-IMG_2032.JPG
k-IMG_2037.JPG
k-IMG_2040.JPG
k-IMG_2035.JPG
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon arbo » Mo Jun 03, 2013 20:44

Der Altbestand könnte tatsächlich so nach und nach verjüngt werden. Je nach örtlichen Verhältnissen durch Naturverjüngung nach Bodenverwundung, ggf. mit künstlicher Einmischung weiterer Baumarten. Oder eben durch Unterpflanzung, jeweils nach vorsichtigem Aufhauen.
Da anscheinend selbst auf den sehr lichten Stellen wenig bis keine Naturverjüngung zu erkennen ist sollte zunächst geklärt werden warum. Das dichte Gras spielt dabei sicher eine Rolle, ein viel zu hoher Wildbestand liegt auch nahe. Wenn zweiteres der Fall ist sollte dieser möglichst auf ein verträgliches Maß reduziert werden. Zaunbau kann auch eine Möglichkeit sein, bedeutet aber auch sehr hohe Kosten die so schnell nicht wieder hereinkommen.


Beim jüngern Bestand sind mindestens die letzten zwei Pflegedurchgänge vergessen worden. Trotzdem nicht versuchen alles mit Gewalt auf einmal nachzuholen, sondern mäßig vorgehen. Am besten vom Fachmann Anzeichnen lassen. Dabei sollten die Belange des Waldes im Vordergrund stehen und nicht der Wunsch des Harvesters nach möglichst viel Hiebsanfall je ha.
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon finalshock » Mo Jun 03, 2013 21:03

Also ich bin ziemlich oft im wald unterwegs auch abends mal und da drumm herrum eig viel los is (häuser,fahrradweg eisdiele ) hab ich bis jetz noch nie wild bei mir gesehen !
Ich denke eher das liegt an dem viel zu dichten gras und mos bewuchs das is echt eine dicke schicht dort !

Zu dem jungbestand also harvester kommt auf keinen fall in frage !
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon Marco + Janine » Mo Jun 03, 2013 22:07

OH..................,

schöner flacher Bestand, toll. Das ist doch mal ne schöne "Arbeitswiese" !!! :D :D

Würde mir doch gleich Spaß machen da zu arbeiten :klug:
Alles flach....


Viel Spaß
Sägen, genug für den dritten Weltkrieg.
Akku-Sägen, ein wink für die Grünen.
wenn die Flut kommt, können wir das mit dem Baumklettern
oder notfalls haben wir ja unsern Hubsteiger.
Schlepper, genug um ihn nicht mit meiner Frau teilen zu müssen :lol:
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon Brotzeit » Di Jun 04, 2013 0:02

Nur so als Tipp: In Bayern gibt es einen Zuschuss für die Durchforstung von Jungbeständen (ca. 500,-€/ha). Da zeichnet dir der Förster sogar die Bäume an, die raus müssen. Du musst die Maßnahme dann aber auch in einem vorgegebenen Zeitrahmen durchführen und natürlich anmelden, bevor du mit der Arbeit beginnst. Ich habe darauf bisher verzichtet, weil mich die Bürokratie nervt und ich im Wald mein eigener Herr bleiben möchte...

Gruß
Brotzeit
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon finalshock » Mi Jun 05, 2013 20:46

So bin heute mal durch den Wald geschlichen also aufwuchs is mehr oder weniger da aber nur Eichen warum nur Eichen hatt das ein Grund ? Ich hab in meinem Wald nur außenrumm ein paar Eichen wieso vermehren die sich durch den ganzen Wald liegt das am Boden oder so ? Wobei es auch nicht übermäßig viele sind !

Und noch eine frage viele ganz junge Bäume die also so 4-5 Meter groß sind aber noch sehr dünnen hängen fast waagerecht oder sogar mit der Krone zum Boden warum und wie kann man sowas vorbeugen ? Was läuft da schief und richten sie sich wieder auf ?

Mfg Tobi
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon moggälä » Mi Jun 05, 2013 21:03

Hallo Tobi,

sieht in deinen beiden Stücken ähnlich aus wie bei mir im Kiefernwald (bei dir wohl auch alles Sandboden?!). Auch die Beschreibung der "Bogenlampen" kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei mir steht daher im Vordergrund alle Schwachen, Krummen, Zwiesel oder sonstirgendwie auffällige raus, bis eine Bestandsdichte gegeben ist, bei der noch nicht zu viel Licht auf den Boden kommt. Wenn zuviel Licht kommt, droht Unkraut (zumindest kenn ich das so vom heimischen Fichtenwald). Für genug Nachwuchs soll helfen, mal ein wenig den Boden aufzureisen (Grubber, Fräse etc) - und dann natürlich ausreichend Licht.

mfG
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Re: Bestandspflege/Durchforstung

Beitragvon Robiwahn » Mi Jun 05, 2013 22:46

N'Abend

Hmmh, ich denke, ich weiß auf wen der Arbo in seinem ersten Post anspielt ;-).

Aber auch von mir erstmal der Ratschlag, beim Förster anzurufen und dich von dem beraten zu lassen, zumal der auch Adressen von lokalen oder regionalen Abnehmern für das Holz hätte. Versuchen wir es aber erstmal mit den Grundlagen:

Der Altbestand ist ganz klassischer erntereifer Lausitzer Kiefernwald, also entweder nen Kahlschlag (wenn die Fläche nicht zu groß ist) oder ne langsame Verjüngung über die nächsten 10-20 Jahre. Wobei der Kahlschlag bei Kiefer als lichtbedürftige Pionierbaumart sogar fast naturnah wäre, an der Strecke SPN-HY gibts dafür ein aktuelles Beispiel. Naturverjüngung wird durch das Gras, Moos und Heidelbeeren effektiv verhindert, nur der Eichelhäher kommt mit seinem Schnabel weit genug rein, um Eicheln zu sähen, deswegen siehst du die dort auch. Es könnte sogar schon genug Licht für die Verjüngung sein, kommt drauf an, was man sich als Folgebestand überlegt. Für Naturverjüngung also noch ein bisschen mehr auflichten und dann das Gras per Streifenpflug aufreißen, dann fliegen Kiefern, Birken und sonst noch was von allein an, alternativ kann man pflanzen oder säen. Grade die Lausitzer Forstämter haben meist noch aus DDR-Zeiten speziell entwickelte Pfüge dafür, einfach mal nachfragen, wenn du den Förster sowieso anrufst.

Der jüngere Bestand sieht echt so aus wie unser, bevor wir was gemacht haben. Original 1,50m Reihenabstand und 30cm in der Reihe, noch nie ne Säge gesehen, ca. 20-25J alt. Da sollte mal vorsichtig durchforstet werden. Die am Boden liegenden oder krummen sind ein Indiz dafür, das die Bäume zu dicht und zu lang und zu dünn sind, wenn dann Wind oder Schnee reinkommt, biegen die sich halt unter der Last, weil die halt nicht stabil genug sind.
Also kann und sollte man durchforsten: Ich würde dort erstmal die dünnsten, kranken, krummen, zwieseligen etc. rausschneiden, dann sieht das schonmal ganz anders aus und dann kann man in regelmäßigen kleineren Intervallen (3-5J.) immer wieder mal was rausnehmen. Anfallen würde da sicherlich auch verkaufsfähiges Sortiment für Kronospan bei Großenhain oder ZS-Stendal, oder halt selbst in den Ofen schieben oder einfach umsägen und verrotten lassen. Aber auch wenn Marko sich schon die Finger leckt, diese Arbeit ist bei dem dünnen, aber engstehendem Zeugs absolut undankbar und nervend und zeitaufwendig. Fällschnitte etc. braucht man da nicht, die Bäumchen kippen sowieso nicht, also durchsägen und irgendwie runterzerren/umdrücken. Also machbar und vor allem notwendig, aber absolut nervig und zeitlich und/oder finanziell aufwendig. Wir haben aus 0,9ha solchem Bestand 40rm Ind.holz in sehr mühevoller Handarbeit rausgeholt, für die restlichen 3ha haben wir nen LU mit nem kleinen Harvester engagiert, der Ind.holz und HS aus den Kronen gemacht hat. Darf man fragen, warum du keine Harvester reinlassen willst ?

Grüße, aktuell und für diese Woche aus HY :mrgreen:

Robert
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