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Biestmilch drenchen?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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21 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Biestmilch drenchen?

Beitragvon Nick » So Jan 14, 2007 11:09

Hallo
ich wollte mal fragen wie ihr das so handhabt wenn ein Kalb am ersten Tag noch zu schwach ist (oder einfach keine Lust hat) zu Saufen.
Wartet ihr dann bis er richtig Hunger hat und dann die Biestmilch erst am zweiten Tag bekommt oder drencht ihr das Kalb gleich mit Biestmilch.

Weil bisher habe ich immer gewartet (höchstens einen Tag) und kontrolliert das es ihm noch gutgeht.
Jetzt habe ich allerdings ein ziemlich schweres Kalb (72 kg Geburtsgewicht) und der wollte auch nicht gleich Saufen war sonst aber fit. Hat dann auch nach einem Tag gesoffen.

Und jetzt hat er nach 5 Tagen Durchfall. Obwohl ich sonst keine Probleme damit habe.

Was denkt ihr dazu? Ist Biestmilch in den Pansen schütten gesünder als keine Biestmilch am ersten Tag?

mfg
Und der Herr sprach: "Lächle und sei froh es könnte schlimmer kommen. Und er lächelte und er war froh. UND es kam schlimmer.
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Re: Biestmilch drenchen?

Beitragvon Geronimo » So Jan 14, 2007 15:49

Nick hat geschrieben:Ist Biestmilch in den Pansen schütten gesünder als keine Biestmilch am ersten Tag?

mfg



Die Milch darf unter keinen Umständen in den noch nicht entwickelten Pansen gelangen, sondern ausschließlich in den Labmagen!
Das sog. Pansentrinken kann für die Kälber tödlich sein.

Beim Kälber füttern hilft nur Geduld. Bei solchen, die nicht saufen, versuchen wir, die Milch in kleinen Portionen schluckweise hinunter zu bekommen. Drenchen hab ich bis jetzt noch nicht probiert.
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Beitragvon SHierling » So Jan 14, 2007 16:58

Hallo,
Ich glaube, Kälbern in AUsnahmefällen (schwere Geburt, unwilliges Saufen) Biestmilch zu drenchen ist nicht das selbe wie Pansentrinken. Beim drenchen landet das Kolostrum zwar auch in den Vormägen, wird aber von da Portionsweise weitergegeben. Beim Pansensaufen funktioniert der Schlundrinnenreflex gar nicht, und ALLE Milch landet IMMER im Pansen.

In den USA werden auf einigen Betrieben alle Kälber grundsätzlich so mit Biestmilch versorgt (weil die Einzeltierkontrolle anschließend nicht so gewährleistet ist wie bei uns). Soweit ich weiß, ist der "aktuelle Stand" der Versuchsergebnisse hier so, das man bei Kälbern, die NICHT selber saufen lieber Biestmilch drenchen soll als abzuwarten (weil die aufgenommenen IGGs nur in den ersten Stunden besonders gut resorbiert werden). Man "erkauft" sich die bessere Versorgung aber damit, daß die Kälber anschließend noch schlechter saufen :(
Ist also wirklich von Fall zu Fall abzuwägen und nicht allgemeingültig zu sagen.

Guckst Du da: http://tinyurl.com/yyzfkt
oder da: http://www.ava1.de/pdf/artikel/rinder/4_kaske.pdf

Grüße
Brigitta
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Re: Biestmilch drenchen?

Beitragvon H.B. » So Jan 14, 2007 20:17

Kone77 hat geschrieben:Beim Kälber füttern hilft nur Geduld.

Dem kann ich mich anschließen.
Bei solchen, die nicht saufen, versuchen wir, die Milch in kleinen Portionen schluckweise hinunter zu bekommen.

Aber aufpassen, damit sie sich damit nicht verschlucken.
Wenn aber nach 5-7 Stunden noch keine Milch verabreicht worden ist, nimm ich den Schlauch. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
Für das Kalb am wenigsten Stress! Beim aufzwingen werden sie schnell vergrämmt. Mit dem Schlauch ists in ca 10 Sekunden erledigt. "Geht schneller als es das Kalb bemerkt".
Zwei meter langer Schlauch -> ca. 40-50cm runter-> Bockleiter->Milch in den Trichter->fertig.

H.B.
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Beitragvon borussia » So Jan 14, 2007 22:01

@ H. B.
woher weißt du denn, ob die Milch dann in den Labmagen geht? bzw. woher weißt du das du dich im Labmagen befindest und nicht im Pansen? Wieviel Milch gibst du dann?
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Beitragvon H.B. » Mo Jan 15, 2007 12:55

borussia hat geschrieben:@ H. B.
woher weißt du denn, ob die Milch dann in den Labmagen geht? bzw. woher weißt du das du dich im Labmagen befindest und nicht im Pansen?

Das hat SHierling schon beschrieben.
Wieviel Milch gibst du dann?

Je nach größe so um die 2 Liter.
Ich habe ca 100 Abkalbugen im Jahr und habe in den letzten 2 Jahren nur ein lebend-geborenes Kalb verloren!
Ich lasse bei keinem Kalb auch nur eine Mahlzeit aus! Eingefallene Augen gibts nicht von einer Krankheit, die gibts von der fehlenden Flüssigkeit!
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Beitragvon Nick » Mo Jan 15, 2007 13:03

So wie sich das anhört werde ich das beim nächsten Mal dann auch ausprobieren.

Was haltet ihr denn von diesem Calf-drencher, oder ist es nur rausgeschmissenes Geld, weils mit Schlauch vielleicht einfacher geht?

Von dem portionsweise einschütten halte ich auch nichts. Ebenso wenig vom schlückchenweise versuchen ihm was reinzubekommen. Meiner Erfahrung nach ist die Gefahr beim Einschütten zu hoch das etwas in die Lunge kommt, und beim Schluckweise verabreichen dauert es ewig und das Kalb säuft dann nach Tagen noch nicht alleine.
mfg
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Beitragvon SHierling » Mo Jan 15, 2007 13:15

Hallo,
ich glaube zur "guten fachlichen Praxis" gehört der drencher, und auch, das man sich das Ganze, wenns geht, mal zeigen läßt. Wenn Schlauch, dann darauf achten, daß die Kante kalbseitig abgeschliffen oder mit Feuerzeug/Heißluftfön schön rund und glatt gemacht wird, die normale Kante "zerkratzt" die feine Schleimhaut in der Speiseröhre, das erhöht das Risiko einer Infektion.

Grüße
Brigitta
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Beitragvon H.B. » Mo Jan 15, 2007 19:15

SHierling hat geschrieben:ich glaube zur "guten fachlichen Praxis" gehört der drencher, und auch, das man sich das Ganze, wenns geht, mal zeigen läßt. Wenn Schlauch, dann darauf achten, daß die Kante kalbseitig abgeschliffen oder mit Feuerzeug/Heißluftfön schön rund und glatt gemacht wird, die normale Kante "zerkratzt" die feine Schleimhaut in der Speiseröhre, das erhöht das Risiko einer Infektion.

Ich selber hab keinen Drencher. Wenns Jemand mit dem Schlauch versuchen will, sollte er möglichst einen Silikonschlauch verwenden (glatte Oberfläche und weich). Er sollte nicht mehr als 25 mm Aussendurchmesser aufweisen und wies Brigitta schon schreibt, abgerundet sein. Der Schlauch muss vor dem benützen angefeuchtet und danach gereinigt werden. Eine Verletzungsgefahr besteht meiner Ansicht nach nicht - bezogen auf einen erfahrenen Rinderhalter.

H.B.
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Beitragvon Nick » Mo Jan 15, 2007 19:52

Hab mir vorhin den Calf-drencher bestellt. Kostet um die 10 Euro und ich denke man kann sich damit doch etwas Aufwand (Bockleiter, Trichter) sparen.

Danke für die Antworten

mfg
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Beitragvon borussia » Mo Jan 15, 2007 23:43

Wo hast du den denn bestellt? :?:
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Beitragvon Temme » Di Jan 16, 2007 6:40

Moin,
Biestmilch ist entscheidend für Erfolg in der Kälberaufzucht!! Wir geben jedem weiblichen Kalb Biestmilch von Kühen mit mindestens vier Abkalbungen! Haben einen grossen Gefrierschrank als Lager! Der Immunglubulingehalt ist beim ersten Kalb etwa so hoch wie beim Dritten, beim Zweiten katastrophal.... Jede Geburt ist erst dann beendet, wenn das Muttertier soviel warmes Wasser (teilweise bis 100l)wie´s mag und das Kalb 2l Biestmilch gesoffen hat! Haben auch son Drencher, hab den aber erst 1x gebraucht....
H.B., wir haben ca 180-200 Kalbungen pro Jahr und uns sind in den letzten 2 Jahren 3 lebend geborene Kälber verendet;einem ist die Lunge geplatzt, eins ist auf den Spalten zur Welt gekommen und nach einem Tag verendet und eins wurde von der Mutter totgelegen....
Eine Kuh macht "Muh",
viele Kühe machen viel Milch.....
(Wenn´s läuft...)
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Beitragvon Nick » Di Jan 16, 2007 9:17

borussia hat geschrieben:Wo hast du den denn bestellt? :?:


Beim Agrimarkt.de

Mußt in der Suche nur Calf-drencher eingeben.

mfg
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Beitragvon H.B. » Di Jan 16, 2007 9:30

Temme hat geschrieben:Biestmilch ist entscheidend für Erfolg in der Kälberaufzucht!! Wir geben jedem weiblichen Kalb Biestmilch von Kühen mit mindestens vier Abkalbungen! Haben einen grossen Gefrierschrank als Lager! Der Immunglubulingehalt ist beim ersten Kalb etwa so hoch wie beim Dritten, beim Zweiten katastrophal.... Jede Geburt ist erst dann beendet, wenn das Muttertier soviel warmes Wasser (teilweise bis 100l)wie´s mag und das Kalb 2l Biestmilch gesoffen hat! Haben auch son Drencher, hab den aber erst 1x gebraucht....
H.B., wir haben ca 180-200 Kalbungen pro Jahr und uns sind in den letzten 2 Jahren 3 lebend geborene Kälber verendet;einem ist die Lunge geplatzt, eins ist auf den Spalten zur Welt gekommen und nach einem Tag verendet und eins wurde von der Mutter totgelegen....


Ausgezeichnetes Managment, Temme!

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Beitragvon Temme » Di Jan 16, 2007 9:51

Und das aus deiner Feder....
:oops:
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