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Bioschwein vs. konventionelles Schwein

Alles rund um das Borstenvieh.
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22 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Beitragvon Rumpsteak » Do Apr 23, 2009 16:31

Joa die gibt es (leider) auf beiden Seiten. Ich habe persönlich nichts gegen "Bio" solange man mich damit in Ruhe lässt, bzw nicht versucht "Bio" als "besser" darzustellen. Um mal zurück aufs Thema zu kommen: So pauschal kann man keinen Vergleich machen ob nun "Bio" oder "konvi" besser/gesünder ist..beide Seiten haben Vor- und Nachteile. Ich finde aber dass die jenigen die "Bio" kaufen sich wenigstens mal Gedanken darüber machen sollten, was "Bio" bedeutet. Oft ist es nämlich so dass die Verbraucher "Bio" allein wegen der "besseren" Haltung kaufen.
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Beitragvon Bodenseefarmer » Fr Apr 24, 2009 7:31

Oft ist es nämlich so dass die Verbraucher "Bio" allein wegen der "besseren" Haltung kaufen.


Da ist schon so, liegt aber daran, dass im konventionellen Bereich im Verkaufen der "besseren Haltung" noch viel ungenutztes Potential liegt.

Wenn ich bei unseren Rindfleischkunden mich so umhöre, kaufen viele nur, weil es sonst keinen Anbieter von regionalem "Weide-Rindfleisch" gibt.
Und geschmacklich ist ein Weiderind schon anderst als ein Intensivmastrind... auch wenn das wohl die Meißten der Verbraucher nicht merken würden bzw. die Zubereitung mindestens genau so viel Einfluss hat.

Die meisten unserer Kunden kaufen aus folgenden Gründen bei uns:
-Bekanntenkreis/ Nachbarn
-Regionalität
-Kein Importfutter aus Entwicklungsländern
-Haltung (jeder kann sehen wie sein Fleisch aufwächst)
-Es ist schön mit den Kindern auf dem Bauernhof einzukaufen und Kühe zu streicheln
-Garantiert keine Pestizidrückstände, da nur Betriebseigenes Futter
-Erhaltung der Artenvielfalt
-Bio

Diese sachen sind großteils mit der Biozertifizierung garantiert, aber die Meißten Punkte könnte man auch konventionell ohne Probleme einhalten, und bei entsprechendem Marketing zu ähnlichen Preisen verkaufen.

Wobei ich schon auch zugeben muß, dass mir die Biolandwirtschaft etwas mehr Spaß macht, da man etwas mehr Freiraum und Abwechslung hat. Man kann es sich wirtschaftlich erlauben mehr verschiedene Kulturpflanzen anzubauen (Dinkel, Erbsen, Ackerbohnen, Hafer etc.) Und es ist etwas anspruchsvoller, zumindest wenn man gute Erträge und Qualitäten erzeugen will.
Zusätzlich wird noch der "Entdeckungsdrang" gestillt, da noch nicht alles bis ins letzte Detail erforscht ist.
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Beitragvon SHierling » Fr Apr 24, 2009 8:03

Bodenseefarmer hat geschrieben:Wenn ich bei unseren Rindfleischkunden mich so umhöre, kaufen viele nur, weil es sonst keinen Anbieter von regionalem "Weide-Rindfleisch" gibt.
Und geschmacklich ist ein Weiderind schon anderst als ein Intensivmastrind... auch wenn das wohl die Meißten der Verbraucher nicht merken würden bzw. die Zubereitung mindestens genau so viel Einfluss hat.
Äääähm .... aber Du willst ja nun Rind nicht mit Schwein vergleichen?!?!?!
Rinder sind Wiederkäuer, die haben keine Probleme mit Bio- oder Weidehaltung - und das es bei euch keine anderen als Bio-Weiderinder gibt, ist schon eine ziemliche Ausnahme, die gibts eigentlich überall. Das Problem dabei ist eher die Kennzeichnung bzw die (Un)-möglichkeit, als normaler Bauer ohne Verbandsgelder und Etra-Förderung die Vermarktung zu schultern.

Beim Schwein hast Du genau da die negativen Auswirkungen von "Bio" und "Regional", wo Du die "Vorteile" siehst:

-Kein Importfutter aus Entwicklungsländern
Bedeutet für das Schwein mangelhafte Ernährung und "großhungern", weil hierzulande nun mal nicht ausreichend Eiweiß für die Tiere wächst.

-Haltung (jeder kann sehen wie sein Fleisch aufwächst)
Betreten durch fremde Personen ist für Mastschweinebetriebe(Ställe VERBOTEN (Seuchenschutz)

-Es ist schön mit den Kindern auf dem Bauernhof einzukaufen und Kühe zu streicheln
Schweine beißen Fremde Leute, außerdem - siehe oben - seuchenrechtlich UNZUMUTBAR, weil illegal und ein extremes Risiko (abgesehen davon gibt es aber genug konventionelle Hofläden)

-Garantiert keine Pestizidrückstände, da nur Betriebseigenes Futter
Betriebeseigenes Futter hat mit der Anwendung von PSM nichts zu tun, auch Biobetriebe spritzen schließlich ihre Flächen reichlich, und zT sogar mit Kupferpräparaten! Die Rückstände, die dabei nicht am Lebensmittel landen, landen im Boden und sind da irreversibel!

-Erhaltung der Artenvielfalt
Hat mit Schweinen auch nichts zu tun. Wenn man Sauen oder Mastschweine so extensiv hält, daß sie "die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes günstig verändern", verhungern sie, füttert man aber zu, wird durch den Nährstoffeintrag eben gerade nicht die Artenvielfalt gefödert (sondern bloß die Brennessel). Anders als Rinder legen Schweine sog. Kotstellen an, an denen auch bei geringem Besatz der N-Eintrag über jedes legale Maß hinausgeht.

Nur noch so als PS:
-Bekanntenkreis/ Nachbarn
(Du glaubts nicht ernsthaft, das jemand von seinen Bekannten und Nachbarn leben kann, oder? Das sind die Werber-Sprüche von Versicherungsvertretern und MLM-Leuten, aber kein seriöses Geschäft baut auf Bekannte und Nachbarn!)

Diese sachen sind großteils mit der Biozertifizierung garantiert,

eben deswegen ist Bio-Schweinehaltung so ein Problem, sowohl aus Sicht der tiergerechten Haltung von Schweinen wie auch aus Sicht des Umwelt- und Bodenschutzes.
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Beitragvon Bodenseefarmer » Fr Apr 24, 2009 16:07

Bekanntenkreis/ Nachbarn


Keiner hat gesagt das das alle meine Kunden sind, aber ein paar der Kunden gehören schon zu dieser Kategorie... wenn man in 3 Himmelsrichtungen von einer Stadt eingekesselt ist (ca. 700m Entfernung) hat man iMmens viele Nachbarn...

Über die Probleme der Bio Schweinehaltung brauchst du mich nicht aufzuklären, die sind mir bekannt.
Ich bin zwar kein Bio Freak, ich nehme nur die Bio-Kunden auch noch mit, aber übertriebenen Schwachsinn brauchst du mir auch nicht zu erzählen.
- Das mit dem Kupfer beschränkt sich auf Obstbau, Hopfen und Sonderkulturen... wo anderst wäre Kupfer sowieso rausgeschmissenes Geld.
- Mittlerweile gibt es schon über 100 Biobetriebe die Soja für ihre Monogastrier anbauen
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Beitragvon SHierling » Fr Apr 24, 2009 16:21

Bodenseefarmer hat geschrieben:Über die Probleme der Bio Schweinehaltung brauchst du mich nicht aufzuklären, die sind mir bekannt.

Ich hab nicht die Absicht gehabt, Dich "aufzuklären", ich wollte nur verhindern, daß Du hier im Schweineforum andere Leute einseitig und verstellt "informierst". Gegen Bio-Rinder ist ja auch nichts einzuwenden, genausowenig wie gegen Bio-Schafe und Ziegen. Aber hier gehts um Bio-Schweine und da sieht das nun mal anders aus.

Kupferpräparate werden btw massiv in Kartoffeln eingesetzt. Das ist nicht gerade eine "Sonderkultur", erst recht nicht für schweinehaltende Betriebe.

- Mittlerweile gibt es schon über 100 Biobetriebe die Soja für ihre Monogastrier anbauen
Ja, mußt Du mir auch nicht erzählen. Machen die, weil Soja ja so eine tolle "einheimische Pflanze" ist, ja?
Selbst die Bakterien dafür mußten sie noch freisetzen - irreversibel in unserm Ökosystem, das kann nie wieder jemand rückgängig machen, schlimmer als invasive Neophyten, die man ggf ja noch totspritzen könnte oder einsammeln, dagegen ist der Anbau von BT-Mais ja geradezu ein Kinderspiel. Meiner Meinung nach ein absolut naturwidriges Unterfangen, und mit "Bio" oder "Öko" wie der Verbraucher sich das vorstellt, hat sowas doch gar nichts mehr zu tun!
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Beitragvon Bodenseefarmer » Fr Apr 24, 2009 19:03

Ja, mußt Du mir auch nicht erzählen. Machen die, weil Soja ja so eine tolle "einheimische Pflanze" ist, ja?
Selbst die Bakterien dafür mußten sie noch freisetzen - irreversibel in unserm Ökosystem, das kann nie wieder jemand rückgängig machen, schlimmer als invasive Neophyten, die man ggf ja noch totspritzen könnte oder einsammeln, dagegen ist der Anbau von BT-Mais ja geradezu ein Kinderspiel. Meiner Meinung nach ein absolut naturwidriges Unterfangen, und mit "Bio" oder "Öko" wie der Verbraucher sich das vorstellt, hat sowas doch gar nichts mehr zu tun!


Ansichtssache,
die Soja-Knöllchenbakterien sind übrigens nach 11 Jahren ohne Sojaanbau komplett verhungert... von ausgekreutztem BT-Mais Pollen kann man das wohl eher nicht behaupten, dies ist aber ein anderes Thema und hat hier nichts verloren. In den 40er Jahren gab es relativ viele Soja Anbauversuche im Südwesten Deutschlands, es wurden zum "Impfen" des Bodens seinerzeit ganz Sojapflanzen im Ausland ausgegraben und hier gepflanzt.

Ich wollte hier nicht "einseitig Informieren", ich wollte nur die "andere Seite" darstellen, deine Argumente hattest du übrigens großteils weiter oben im gleichen Thread schon mal geschrieben, von dem her war keine Gefahr der Einseitigkeit :wink:

Es gibt trotzdem einige Biobetriebe die die Proteinversorgung hin bekommen, sei es durch Rasse oder eine extrem teure Ration, aber es wird wohl weiterhin viele geben die ihre Tiere mangelernähren.
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Beitragvon SHierling » Sa Apr 25, 2009 8:53

die Soja-Knöllchenbakterien sind übrigens nach 11 Jahren ohne Sojaanbau komplett verhungert... von ausgekreutztem BT-Mais Pollen kann man das wohl eher nicht behaupten,

Ja, aber nur wenn sie da bleiben, wo man sie sucht - oder umgekehrt: wenn man nur da sucht, wo sie auch wirklich keine verwandten Pflanzen finden *G*

Was den Mais angeht: ich seh das auch so, daß eine Freisetzung da unverantwortlich ist, aber ausgerechnet die Pollen sind da ja nun das allergeringste Problem - wohin sollen die denn auskreuzen? Mais hat hierzulande keine Kreuzungspartner (anders als Raps), er ist nicht mal winterhart (anders als die Sojabakterien). Wenn Du alle Maispollen und jeden potentiellen GV-Mais vernichten willst, brauchst Du dazu keine 12 Monate, das ist nicht das Problem dabei.
Eben deswegen ja der Vergleich: beim Mais sind es "nur" die Eiweiße, die eine langfristige und seriöse Prognose der Auswirkungen auf das Ökosystem unmöglich machen (und das ist schon schlimm genug), beim Soja hast Du absolut keine Chance, auch nur die Auswirkungen der Knöllchenbakterien auf den umgebenden Boden vorherzusagen, erst recht nicht ihre Wanderungen und Mutationen über Jahrzehnte, die Freisetzung da war irreversibel.

Aber stimmt schon, das Thema Mais hatten wir aaS schon genug. Ist ja auch nicht so, daß Bio nicht in einigen Punkten eine nette Idee wäre die eine Menge Geld einbringen kann, sei ja auch jedem gegönnt, ob das nun Rinder sind, Schafe, Ziegenkäse etc. , meinetwegen auch Kartoffeln, Getreide & Co, wenn der Verbraucher das dann essen will und solange normale Betriebe durch den fehlenden / mangelhaften Pflanzenschutz der Bios nicht geschädigt werden.
Aber ausgerechnet bei Schweinen (und erst recht bei Hühnern) hörts dann auch irgendwann mal auf - da hat man jetzt 10, 15 Jahre für Millionen von Euros teuer herumgeforscht um irgendeine praktikable Lösung zu finden, sei es über Zucht, über Zugeständnisse bei der Fütterung (konventioneller Anteil) oder bei der Tiergesundheit (vA Bio-FreilandHühner) - so langsam könnte man auch mal realisieren, daß der Versuch in diesem Bereich einfach gescheitert ist.
Man kann nun mal nicht alle Vorstellungen der Verbraucher umsetzen wollen nur um der Marktwirtschaft genüge zu tun, wenn die Verbraucher selber sich schon so weit von jeder Produktion entfernt haben daß sie Dinge verlangen, die man mit gutem Gewissen einfach nicht mehr wachsen lassen kann.
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