welche Stammstärke kann man eigentlich mit Birke in 30 Jahren erreichen und welche Baumarten könnte man alternativ wählen.. Ist es außerdem möglich und sinnvoll Birken in Reinbestand auf einer bestimmten Fläche zur Brennholzerzeugung anzupflanzen?
Ich finde die Birke nämlich als Brennholz nach der Buche und Eiche optimal...
wenns die Bodenbeschaffenheit zulässt, würd ich als kleinflächige Reinkultur den Bergahorn bevorzugen. Wächst gut hoch, qualitativ der Eiche und Buche ebenbürtig, hab mal einen 30 jährigen Bestand durchgepflegt, hohe, rel. astfreie Bäume. In einer Anpflanzung von 2003 hab ich eine Bergahorngruppe eingebaut, die alles andere bei weitem überragt.
das Ziel der Kultur sollte etwas Brennholzerzeugung bereits nach 30 Jahren sein und da wirds mit Bergahorn schon schwierig oder? Die Birke dürfte da mehr Zuwachs haben denk ich...
vielleicht klinkt sich ja robiwahn oder andere Profis noch in den Threat ein...
@Forstjunior bin zwar kein Profi nur leidenschafftlicher Brennholzer aber mit 35-45 cm BHD kannste in 30 Jahren rechnen. Bei den Eltern im Garten ist mal eine Birke vermutlich aus Flugsamen entstanden, ist etwa 4 Jahre alt und ist schon wenigstens 5-7 cm im Stammumfang. Dat Zeugs ist wie Unkraut und an 3 ter Stelle bei mir als Brennholz. Robinie, Buche, Birke....noch vor Eiche.
Ich habe bei Birke immer im Hinterkopf, daß die sich vielleicht gut verkaufen läßt wegen des schönen Flammbildes. Das muß man herausstellen und schon rechtfertigt sich der gute Preis. Außerdem ist da der Wettbewerb nicht so heftig, weil alle Baumärkte etc. immer Buche anbieten.
@Kormoran2 bei der richtigen Lagerung und Trocknung ist es ein hervorragendes Brennholz, ob Kamin oder Ofen Sollte sofort nach dem Fällen weiterverarbeitet werden sonst vergammelt es. Bei Rundlingen kommt zuerst ein Pilz an den Schnittkanten weil dort die Feuchtigkeit raus kommt, denn die Rinde ist wie Folie und Verstockt das Holz wenns nicht Gespalten wird. ( Die Rinde ist ein guter Anzünder) Mehr braucht man bei der Sorte eigentlich nicht beachten.
@ Kugelblitz: Mein Gedanke mit dem Birkenholz richtete sich eigentlich an die vielen Brennholzhändler, die wir hier im Forum haben. Warum das Birkenholz als einfaches Brennholz im Holzvergaser verstochern, wenn sich anderwärtig mit der richtigen Vermarktung mehr erzielen läßt. Ich komme aus der Marketing-Ecke und weiß, daß man ein Produkt nur als Besonderheit genügend herausstellen muß, und schon zahlen die Verbraucher dafür gerne den doppelten Preis. Ich als Händler würde das Birkenholz getrennt händeln und vermarkten. Wo keine Nachfrage ist, muß man eben welche schaffen. (Scheiß Einstellung, ich weiß! Deshalb will ich auch von Marketing nix mehr wissen.Den Leuten werden Sachen aufgeschwatzt, die sie nicht wirklich brauchen!!! . Aber man kann ja mal aus dem Nähkästchen plaudern).
ich bin ja gerade beim Durchforsten unseres und zwei Wälder meiner Nachbarn. Hier sind alle Birken abgestorben. Die noch kleineren (BHD 15 cm) sind alle morsch, brechen in der Mitte ab und sind unbrauchbar. Die etwas stärkeren (BHD ab ca. 20 cm) fangen auch schon an, von oben ab, kaputt zu gehen, sind aber noch als Brennholz gut genug. Diese Grundstücke sind ein einziger Hang, sind felsig und auch wieder lehmig. Ich bin kein Spezialist auf diesem Gebiet, aber ich glaube, denen fehlte es an Wasser. Ich will deine Anpflanzungsgedanken nicht trüben, aber erkundige dich erst, ob alle Voraussetzungen für eine Anpflanzung von Birken gut sind.
@fendt-Deutz-Fan Also in all meinen Waldteilstücken wachsen Birken ohne Probleme. Gut weiss natürlich nicht was die Bodenkarte spricht, aber so vom optischen Eindruck her. Werd da mal den Förster zu Rate ziehen müssen..zwecks des Stantortfaktors. Wegen den Birken wird der nicht so begeistert sein denk ich...
Gut mir gehts einfach darum eine Baumart für Teilflächen zu finden, die im Brennholzsektor in ner überschaubaren Zeit sprich 30-40 Jahre bereits verwertbaren Ertrag abwirft.
Hab ich schon öfter bei diesem Thema gesagt: Roteiche! Super Zuwachs, bestes Brennholz wo überhaupt gibt. Und gradschäftige Stämme liefern auch noch Wertholz, dann muss aber dicht gepflanzt werden. Gehts nur um Brennholz kann man sehr weite Pflanzabstände wählen, mit fetten Seitenästen macht die Roteiche dann alles dicht. Wächst auch auf Sand, mag aber Staunässe nicht so gern.
Habe einen etwa 35jährigen Birkenbestand auf Sand und einen genau 20jährigen Roteichenbestand auf etwas besseren Boden. Der Roteichenbestand hat schon jetzt mindestens die doppelte bis dreifache Holzmasse.
Komm grad aus dem Wald, bei uns wachsen Birken und Roteichen mehr oder weniger einträchtig nebeneinander. In 20 Jahren haben unsere Birken BHDs im (zu)dichten Bestand (natürlich angesamt zwischen den sehr dicht gesäten Roteichen) bis zu 15cm gemacht, im Freistand bis an die 20cm ran, man kann also schon je Jahr 1cm schaffen. Die Birke war am Anfang schneller als die Roteiche, wird jetzt aber von dieser arg bedrängt, weil die Roteiche jetzt in der Höhe nach- und vorbeizieht. Viele Bi sind schon abgestorben, weil sie kein Licht mehr bekommen und die noch stehen, werden von mir jetzt grad freigestellt. Ich persönlich denke schon, das man mit Birke sehr schnell sehr viel Holz produzieren kann, das sich noch dazu mdst. ähnlich gut wie Buche/Eiche verkaufen lässt. Das gilt aber für die Roteiche genauso. Wenn ich mir unseren BEstand anschaue, dann denke ich das man diese beiden Baumarten sehr gut mischen kann. Birke wächst schneller hoch und wird im Alter 20-30 von der Roteiche eingeholt, hat dann aber schon Dimensionen, in denen sie rauskann. Wenn die REi nicht so dicht wie bei uns steht, hat die Birke auch länger ein Chance auf Licht und schafft vielleicht auch 30 Jahre. Also Roteiche als Hauptbaumart (vielleicht so ca. 1,5x1m) und die Birke zwischendurch säen und dann nach 20-30 Jahren rausnehmen. Ich würde es probieren, wenn ich noch freie Flächen mit viel Licht hätte. Zur Vermarktung von Birke noch kurz. Ich habe gestern einer Kollegin 20 Bündel (ähnlich wie die Kleinbündel von Woodmax, ca. 30cm Durchmesser bei 20-25cm Länge) verkauft, ca. 10kg je Bündel. Je Bündel 2,- als Testpreis, ich werde mal noch einige für 2,50 anbieten. Wenn ich das auf den Raummeter hochrechne und den potentiellen Absatz bei den zahlreichen Bewohnern der neuen Vorstadthäusschen mit Kamin hier in DD sehe, muss ich hier bald nen ähnlichen Thread aufmachen, wie Tiger12 mit seiner Weihnachstbaumprahlerei . Da wir bisher aber nur für den Eigenbedarf Brennholz gemacht haben, haben wir gar nicht soviel trockenes Holz daliegen, deswegen wird diese Prahlerei wohl bis nächstes Jahr warten müssen. Und nochwas zur Vermarktung. Birke kann auch sehr schönes Schnittholz ergeben, sogar Furnierholz aus Birke wird ab und an mal gekauft (im unteren dreistelligen Bereich). Bei Waldwissen.net und in der AFZ waren dazu letztens mehrere sehr interessante Artikel drin.
danke für den Hinweis mit der Roteiche. Habe eine Fläche von ca. 500 qm die ich mit Birke und jetzt auch Roteiche anpflanzen möchte. Ziel ist hauptsächlich Brennholzerzeugung und wenn was besser wird auch recht, kann dann länger als 40 Jahre stehen bleiben...Auf der Fläche stehen schon eine Handvoll Wildkirschen. Die bleiben auch drauf.
@robi..wieviel bäumchen sollte ich nehmen und in welchen Abständen setzen`?