Hallo zusammen,
ich möchte mir für Holztransporte einen 3-seiten-Kipper ca. 6t zulegen, und beschäftige mich aktuell mit der Frage bzw. Funktion der verschiedenen Bremssysteme.
Die geläufige Auflaufbremse ist mir technisch klar, aber wie sieht es mit der hydraulischen Bremse aus?
Es gibt immer noch Anbieter die eine "hydraulische Bremse" in Ihrer Beschreibung erwähnen...wie funktioniert denn diese und welche Vorraussetzungen braucht der Schlepper dafür?
Hydraulische Bremse am Schlepper oder auch am PKW ist soweit auch klar, aber wie sieht sowas technisch am Anhänger aus?

Gruß Sqaurry

Sqaurry hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich möchte mir für Holztransporte einen 3-seiten-Kipper ca. 6t zulegen, und beschäftige mich aktuell mit der Frage bzw. Funktion der verschiedenen Bremssysteme.
Die geläufige Auflaufbremse ist mir technisch klar, aber wie sieht es mit der hydraulischen Bremse aus?
Es gibt immer noch Anbieter die eine "hydraulische Bremse" in Ihrer Beschreibung erwähnen...wie funktioniert denn diese und welche Vorraussetzungen braucht der Schlepper dafür?
Hydraulische Bremse am Schlepper oder auch am PKW ist soweit auch klar, aber wie sieht sowas technisch am Anhänger aus?

Gruß Sqaurry

Meines Wissens nach in DE auf öffentlichen Straßen verboten.

Mach es mit der Auflaufbremse, siehe zu, dass die funktionsfähig ist, und gut ist.

Isarland hat geschrieben:Meines Wissens nach in DE auf öffentlichen Straßen verboten.

So isses, zumindest ist die hydraulische Bremse als Betriebsbremse nicht anerkannt. Ein Anhänger darf eine hydraulische Bremse haben, gilt dann aber zulassungstechnisch als ungebremst. Die Funktion ist einfach, es gibt einen einfachwirkenden Zylinder mit Rückzugfeder am Anhänger. Im Ausland werden am Schlepper entsprechende Steuergeräte eingebaut, die durch die Betriebsbremse angesteuert werden. Ansonsten muss man einen normalen Hydraulikanschluss belegen, kann die Bremse dann aber kaum dosieren.
Hintergrund der fehlenden Zulassungsfähigkeit ist die nicht vorhandene Abreiß-Bremsfunktion.

Auflaufbremsen an neueren Anhängern haben eine Rückfahrautomatik, bei älteren muss man zum Rangieren von Hand sperren.

Ein Fallstrick gibt es nach wie vor bei Einachsern bis 3,5 Tonnen: Die kann man neu, mit Betriebserlaubnis für D kaufen obwohl sie über keine zulässige Betriebsbremse verfügen! (Sondern nur über einen umsteckbaren Handhebel, der ganz früher mal zulässig war, oder eben eine Hydraulikbremse.) Diese Anhänger darf man benutzen, aber beladen nur hinter einem unverhältnismäßig schweren Schlepper. Das Zugfahrzeug eines (rechtlich) ungebremsten lof Anhängers muss mindestens das Doppelte wie der Anhänger wiegen. Ungebremste Zweiachser waren nie zulässig.

OK danke schon mal für Eure Beiträge.
Mir ging es hauptsächlich um die Funktionsweise der hydraulischen Bremsen und was dafür Schlepperseitig erforderlich ist. Konkret interessiere ich mich für einen EDK 60 von Fliegl. Die gibts ja auch mit Auflaufbremse/Rückmatic, aber es werden eben auch viele mit hydraulischen Bremsen angeboten. Was mich wundert, wenn die in DE gar keine Strassenzulassung bekommen.
Dann frag ich auch nochmal beim Verkäufer nach, wollte nur schon etwas vorbereitet sein. Wenn mir jemand noch weitere Tipps geben möchte zum Kauf eines Kippers....sehr gerne.

Mfg Sqaurry

Der TE Sqaurry sollte erst mal schreiben, wo er her ist! Am besten gleich im Profil ...

Hydraulische Bremsen sind in Ö. und auch in CH (?) erlaubt.
Idealerweise ist am Bremspedal da ein hydr. Bremsventil, und per Kupplung und Schlauch geht es von da zu einem Bremszylinder an der Anhänger-Achse (oder den Achsen).

Zur Not kann auch mit einem ew-Hydrauliksteuergerät gebremst werden.

A. aus Ö.

Ja hallo nochmal,
also ich komme aus 79576 Weil am Rhein, wusste nicht dass das wichtig ist ... sorry. Ich habe es aber soeben auch im Profil hinterlegt.
Also nochmal wegen der Zulassung, das ist tasächlich ein Anbieter aus Österreich, vielleicht hängts auch damit zusammen.

Auflaufbremse ist ne feine Sache bei dem Gewicht, reicht völlig aus und funktioniert fast immer.

Eine gute Alternative aber bei 6t vielleicht etwas drüber ist eine Druckluftbremse, natürlich in Deutschland auch zulässig.
Die Druckluftbremse hat wie ich finde gerade im bergigen Land die Vorteile, dass man Berg ab immer dosieren kann und die Bremse eben nicht so schnell heiß läuft.
Außerdem hast du auch mit Kipper Hang abwärts zeigend die volle Bremswirkung und der Anhänger zieht dich nicht Berg ab.

IHC433

Wenn du mit deinem 6t Anhänger auf eine öffentliche Straßen fahren willst braucht er entweder eine Auflauf- oder Druckluftbremse. Willst du ihn nur mit 25km fahren reicht eine gebremste Achse. Willst du ihn mit 40km oder mehr fahren müssen beide Achsen gebremst sein. Die Druckluftbremse ist technisch natürlich besser. Wenn dein Zugfahrzeug aber keine Druckluft hat dann mußt du einen Anhänger mit Auflaufbremse bestellen.
Hat der Anhänger keines der beiden Bremssysteme dann ist er in Deutschland quasi unverkäuflich.


Ein Bekannter von mir hat mal seinen alten auflaufgebremsten 25km Anhänger etwas modifiziert. Er hat das Bremsgestänge mit einem kleinen einfachwirkenden Hydraulikzylinder mit Rückholfeder ergänzt. Den kann er an die Hydraulik vom Trecker anschließen. Wenn es im Wald runter geht und der Trecker nicht richtig abbremst, weil die Räder rutschen, dann zieht er den Hydraulikhebel und der Anhänger bremst mit. Ob das funktioniert habe ich noch nicht gesehen. Ob der Umbau erlaubt ist, glaube ich nicht.

Möchtest du einen Neuen Anhänger kaufen?

Wenn ja, dann nimm das Geld in die Hand und kaufe ihn mit 40Km/h Ausstattung, ganz egal ob du ihn Druckluft oder auflaufgebremst kaufst! Bei den meisten Anhängern dieser Klasse wird oft an der Achse und/oder Reifen gespart was bei einer späteren Zulassung den wirtschaftlichen Rahmen sprengt.
Wird beim neukaufen gleich darauf geachtet ist der Aufpreis minimal. Auch wärmstens zu empfehlen ist nicht auf eine gefederte Achse zu verzichten. Da reg ich mich jedes Mal auf wenn ich für einen Freund mit seinem Anhänger mal fahr.

Nur kurz zum mitschreiben:
Ist eine Auflaufbremse, wenn alle Achsen gebremst sind, mit 40 kmh in Deutschland zulassungsfähig?

County654 hat geschrieben:Nur kurz zum mitschreiben:
Ist eine Auflaufbremse, wenn alle Achsen gebremst sind, mit 40 kmh in Deutschland zulassungsfähig?

Grundsätzlich ja. Gibt aber dann noch ein paar zusätzliche Dinge, die du erfüllen musst (Reifenalter, Begrenzungsleuchten, Unterfahrschutz,...).
Hierbei gilt: war der erste Käufer clever und hat direkt die 40kmh-Variante mit Papieren erstanden, ist das überhaupt kein Problem. Nachrüsten und umtragen von den 25ern ist immer mit Aufwand verbunden und nicht jeder Prüfer spielt das Spiel mit.

Spiegelt sich mittlerweile auch im Kaufpreis wieder. Die Nachfrage nach den 25ern geht zumindest regional stark zurück.

Besten Gruß

Danke, wieder was gelernt.
Ich habe nur noch Druckluft gebremste Anhänger im Einsatz, dennoch interessant zu wissen

038Magnum hat geschrieben:

County654 hat geschrieben:Nur kurz zum mitschreiben:
Ist eine Auflaufbremse, wenn alle Achsen gebremst sind, mit 40 kmh in Deutschland zulassungsfähig?

Grundsätzlich ja. Gibt aber dann noch ein paar zusätzliche Dinge, die du erfüllen musst (Reifenalter, ...

Besten Gruß

Gibt es da tatsächlich eine Regelung?
Ich kenne das nur von der 100km/h Zulassung von PKW Anhängern.

Wir hatten übrigens auch lange einen 8-Tonner mit 2 gebremsten Auflauf-Achsen in Benutzung. Mit Rückfahrautomatik und etwas Pflege sind auch die sehr komfortabel zu fahren. Nachteil ist natürlich, dass eine Auflaufbremse beim Anhalten an der Steigung nicht bremst.

JueLue

Vorschriften über das Reifenalter gibt es im lof Bereich nicht. Allerdings werden bei zugelassenen Fahrzeugen die Reifen bei den fälligen TÜV-Untersuchungen begutachtet, so dass ein Hinwegsehen über Risse und Verschleiß nicht mehr so einfach ist
Man sollte noch erwähnen dass bei >25 km/h nur EIN auflaufgebremster Anhänger mitgeführt werden darf (STVZO §41 Nr. 10).

Entscheidenden Einfluss auf den Fahrkomfort hat die Dämpfung der Auflaufvorrichtung. Bei den häufigen älteren Peitz/BPW Zweiachser-Deichseln ist das ein kleines gelbes Kunststoffteil welches kaum einer findet. Ist aber wichtig.