In einem landw. Fachblatt hat sich der Präsident R. u.a. auch dahingehend geäusstert, dass es bei einer zukünftigen Flächenprämie von unter 150 €/ha es nicht mehr interessant sein könnte, die Flächenprämie zu beantragen. Die sei nicht im Interesse des gesamten Berufsstandes.

Hat denn irgend jemand eine Interpretation dieser Aussagen?? Diese sind mir völlig unverständlich!

ich denke genau das wird doch das Ziel sein in Brüssel.
Dann muss man die Verordnungen nur noch ins nationale oder EU Gesetz überführen und schon muss alles ohne Prämie eingehalten werden.
Ich schätze 80 oder 90 % der EU Verordnungen wie Düngeverordnung, Tierschutz, Umbruchverbot, usw, müssen heute schon alle über nationales Gesetz eingehalten werden die sich mit EU Recht heute schon überschneiden.
Bei uns in Bayern wurde als Beispiel das Bienenvolksbegehren einfach in das Natuschutzgesetz übernommen. Der Söder hat gegrinst und unterschrieben. Dann muss das eingehalten werden auch wenn es keine Prämie gibt.
Das wird das Ziel sein. Die Agrardieselerstattung steht auch auf der Kippe trotz jährlich wiederkehrender CO 2 Steuer die Diesel jedes Jahr automatisch nochmal teurer macht.
ich glaub nicht das es ohne Agrardieselerstattung und ohne EU Prämie dann weniger Beamte werden. Die müssen dann umso mehr die nationalen Gesetze überprüfen und sanktionieren, nur dann ohne Gegenleistung wie Flächenprämie statt dessen unter Androhung hoher Strafen.

So ganz Unrecht hat der Herr Rukwied da nicht.
Die ganzen Fachgesetze einhalten ist schon schwer genug.
Aber für 150€/ha jederzeit seine Unschuld beweisen können zu müssen lohnt nicht mehr wirklich.
Ohne den MfA gilt jeder Bauer nach dem Grundgesetz als Unschuldig, bis ihm jemand gerichtsfest das Gegenteil nachweisen kann.
Und erst danach könnte er sanktioniert werden.
Dann braucht er ohne Beschluss keine Kontrolleure auf seinen Hof zu lassen, kann als Beschuldigter die Klappe halten usw. ...
Allein die eingesparte Bürozeit und die wegfallenden CC- Verpflichtungen würden die Finanzen ausgleichen.

Genug geträumt!

Denn jeder aktive Landwirt der Geld dabei verdienen will, wird im Kleingedruckten der Abnehmer zur Teilnahme an diesem ganzen GAP- Wahnsinn verpflichteten.

langholzbauer hat geschrieben:So ganz Unrecht hat der Herr Rukwied da nicht.

Du hast meinen Beitrag falsch verstanden. R. will, dass alle Lw den MfA abgeben. Er sieht es als schädlich an, wenn einige Betriebe dies nicht (mehr) tun.

Das hat was mit der Stellung des Bauernverband gegenüber den Bauern zu tun und seiner Rolle im Staatsapparat:
Es geht darum das sich Bauern nicht radikalisieren !

-------------------------------------------------------------------------
https://presse.wdr.de/plounge/tv/das_er ... lobby.html
.........................................................................

"Ein Grund liegt in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Lebensmittel waren knapp und Landwirte wichtig, so wie während des Zensur. Die Bundesregierung wurde auch mit der Drohung unter Druck gesetzt, dass sich Landwirte, denen es im Zensur Reich gut ergangen war, schnell wieder radikalisieren ließen.
Das verfing: 1955 legte die Bundesregierung per Gesetz den Grundstein für das heutige Subventionssystem. Bauern wurde die Abnahme wichtiger Erzeugnisse zu festen Preisen garantiert."


-----------------------------------------------------------------------------
https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/ ... _patel.pdf
---------------------------------------------------------------------------
Kiran Klaus Patel
Der Deutsche Bauernverband 1945 bis 1990

--------------------------------------------------------------------------
https://dewiki.de/Lexikon/Deutscher_Bau ... ndung_1948
.......................................................................

R. befürchtet, dass es zukünftig drei Formen der praktizierten Landwirtschaft gibt. Die geförderte Konvi-Landwirtschaft, die mit Freiheiten gesegnete nicht geförderte Landwirtschaft und die Bio-Landwirtschaft. Dass Förderung oder nicht, die Landwirtschaft spalten wird, ist absehbar. Warum darf der Nachbar sein Grünland oder das frisch gepachtete Grünland umbrechen und ich nicht? Ich verpachte an den nicht geförderten Betrieb mein Grünland und bekomme nach dem Pachtende was zurück? Diese Spaltung hätte auch negative Auswirkungen für den DBV. Wen wollen die denn dann vertreten? Die "freien" Bauern oder die am Gängelband? Man sieht doch heute schon, dass die Probleme mit Konvi- und Ökobauern haben.

Wo ist R. eigentlich seit 2 Jahren. Steckt der vollständig bei Julchen Weinkönigin in den Verdauungsorganen drin ?

Die Direktzahlungen von 150 € /Hektar werden bei 16.7 Mio Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche im Jahr 2025 noch
genau
0,132 % der öffentlichen Gesamtausgaben von 1891 Mrd € ausmachen. Mithin maximal 2,5 Mrd € abzüglich dem was nicht mehr beantragt werden wird.

Für 2020 sind die Direktzahlungen noch 0,29 % von 1678 Mrd € öffentlichen Gesamtausgaben gewesen.

Der Agrarhaushalt des Bundes steht mit 6,7 Mrd € noch für 0,399 % von 1678 Mrd € öffentlichen Gesamtausgaben.

die sonstigen Leistungen der EU mit 1,35 Mrd € noch für 0,08 % von 1678 Mrd € öffentlichen Gesamtausgaben.

d.h. in Zukunft fliessen weniger als 1% der öffentlichen Gesamtausgaben in die Landwirtschaft und davon mehr als 78% nicht als Einkommenswirksame Direktzahlungen sondern als Leistungen der 2 Säule, der Eco Shemes Farm to Fork oder als Mittel des Ernährungshaushalts.

Im Moment sieht es so aus, dass die Eco- Shemes eher so schlecht dotiert sind, dass sie wohl eher schlecht angenommen werden.

Was heißt, die Prämie sinkt auf 160 EUR/ha. Also fast halbiert, da werden viele zumindest auf Grenzertragsstandorten aussteigen.

moinsen,

schon 30 prozent gehen schonmal in die förderung der ländlichen entwicklung, dorferneuerung ,flurbereinigung , etc.....da haben die bauern auch was von aber ebend nicht nur....

also die erste säule kann dann von mir aus ruhig wegfallen...aber der haken wird sein das man ebend gelder aus der 2ten säule auch wieder nur über das gap antragsverfahren bekommt.

das die landwirtschaftskammern beraten , kontrollieren und auch sanktionieren und auszahlen ist ja auch eine machtfülle die mit gewaltenteilung wenig zu tun hat.

Hier wärmt die linke Tagesschau das Thema wieder auf

https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... b1dd0f93b6

T5060 hat geschrieben:Hier wärmt die linke Tagesschau das Thema wieder auf

https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... b1dd0f93b6

Warum aufwärmen? diese Schweinereien gehören immer wieder aufs "Tablett".
Ich weiß nur, dass die Ortsobmänner, die Ja und Amen Sager auf Lkr. Ebene 10 % der eingenommenen Beiträge als "Aufwandsentschädigung" bekommen.

90% der deutschen Landwirte lassen sich also an der Nase herumführen! Dass dieser Berufsstand recht hinterwäldlerisch orientiert ist, war mir schon klar. Dass es so krass ist, allerdings nicht. Wenn die Angaben des DBV stimmen, muss man feststellen, dass es die deutschen Bauern nicht besser verdient haben!

DWEWT hat geschrieben:90% der deutschen Landwirte lassen sich also an der Nase herumführen!

früher wurde man von den berufskollegen als faul eingestuft,wenn man nicht körperlich arbeitete,sondern am schreibtisch sass.
wenn einer zupachtete und natürlich nen grösseren trecker kaufte,wurde der bewundert.
die tägliche arbeit machten oma und schwiegertochter,opa stand im wege rum oder erklärte mir, wie man ne deele fegt und wie kurz die haare zu schneiden sind.
kam a.o.geld aufen hof,erwartete man vom geschäftsführer des wlv,dass er ne lösung hatte.
im erfinden von abenteuerlichen abfindungen weichender erben, war man hier besonders kreativ mit negativen folgen.