Waldmichel brachte mich auf die Idee zu diesem Thema. Er erwähnte, daß wohl jeder Brennholzer zwei Jahresvorräte Holz zuhaus liegen hat, denn es könnte ja durchaus mal sein, daß man ein Jahr kein Holz machen kann.
Ein solcher Grund könnte u.a. ein Sturm sein, der es monatelang verhindert, daß man überhaupt in den Wald kommt um Holz zu machen. Ich erinnere mich an die Zeit nach Kyrill, wo wir erst nach geschlagenen drei Wochen einen ersten Überblick hatte, wo überall im Revier das Holz umgefallen war. Warum? Weil einfach alle Wege völlig unpassierbar waren. Luftaufnahmen gab es nicht, weil es wochenlang sehr neblig war. Irgendwann dann erhielten wir Infrarot-Luftaufnahmen, die uns weiterhalfen. Und irgendwann begann auch unser Unternehmer mit seinem modernen Maschinenpark zunächst alle Wege freizulegen.
Danach kam dann die Phase der Aufarbeitung und Vermarktung des Holzes, in der wir sehr viele böse Erfahrungen machten, aber auch einige Lehren zogen, die uns irgendwann einmal zugute kommen werden.
Der erste Schlag ins Kontor war, daß uns der Leiter des zuständigen Forstamtes erklärte, daß er uns beim Verkauf nicht weiterhelfen könne, wir müßten sehen, daß wir allein klar kämen. Das genannte Forstamt wurde nun inzwischen aufgelöst. Wir sind selbst klargekommen, haben nirgendwo Geld verloren, haben nirgendwo unerfüllbare langfristige Verträge unterschrieben. Allerdings konnten wir am Holzpreis auch nur sehr wenig drehen.
Was mich immer wieder beschäftigt, ist die Tatsache, daß der nächste Orkan kommen wird. Und ich überlege, was wir an Vorkehrungen treffen können, damit der Schaden möglichst klein ausfällt und damit die Bewältigung der Katastrophe professioneller erfolgen kann und uns nicht wochenlang völlig lähmt.
Ein Faktum ist - und daran brauchen wir überhaupt nicht herumdeuteln - daß bei hohem Angebot von Holz die Preise fallen. Da helfen auch keine langfristigen Preisabsprachen mit Sägern. Wer im Katastrophenfall als Säger aufgrund von Verträgen hohe Preise weiterzahlen muß, der verschwindet von der Bildfläche.
Aber welche strategischen Vorkehrungen können wir noch treffen zur Verhinderung und zur besseren Bewältigung? Hat Jemand Vorschläge?
Wir haben jetzt 80 ha wieder aufgeforstet. Manche Flächen davon bereits dreimal wegen diverser Ausfälle. Aber wir haben Mischwald gepflanzt. Insgesamt 24 Baum- und Straucharten. Weitere kluge Ratschläge jedweder Art sind sehr willkommen.