Es ist ein Fehler auf den Hof zu ziehen und gleich alles umkrempeln zu wollen.Deine Schwiegereltern waren bzw. sind ja auch nicht blöd sonst hätten sie den Hof ja nicht bewirtschaften können.Wenn du alles ändern willst gibst du ihnen das Gefühle daß sie Jahrelang blöd waren und genau dann wirds Schwierig oder sogar unschön.Wenn ihr bzw. du auf dem Hof was ändern wollt dann fangt eben mit kleinen Dingen an, ich denke da an zb. Werkstatteinrichtung etwas verändern,deine Tiere im Stall näher an der Tür zu platzieren wenn du mit denen öfters unterwegs bist die kleinen Dinge eben,du bist ja Steuerfachgehilfin da sollte es ein leichtes sein Wirtschaftliche,Steuerliche Vorgänge oder Vorschriften den Schwiegereltern "näher" zu bringen.So mach ichs zu Hause auch und es funktioniert,sollte es bei dir nicht funktionieren dann lass es und zieh aus.Beim Thema Wohnungseinrichtung-Um oder ausbau sollten sie bzw. dürfen sie sich NICHT einmischen.Sag deinem Mann ganz klar daß es so nicht geht und er nicht du soll mal mit seinen Eltern rden und ihnen klar machen das es euere Sache ist wie ihr was einrichtet.Tut er das nicht oder traut er sich nicht dann schieß ihn in den Wind dann taugt er nämlich nix.
Also ich meine ja auch, dass es ein grosser Fehler deinerseits war, überfallartig auch noch mit allem Viehzeug den Hof zu entern, nach dem Motto "hoppla jetzt komm ich". Das würde ich auch nicht akzeptieren.
Auch alle Ratschläge nach dem Motto jetzt muss dein Mann auf den Tisch hauen, gehen an der Sache völlig vorbei. Dies führt nur zu einem riesigen Strunzius. Dabei ist es für dich am einfachsten in dem du dich vom Acker machst und deinem Mann/Freund den Kollateralschaden hinterlässt, vielleicht mit Gräben die nicht mehr zugeschüttet werden können.
Hier wäre es angebracht gewesen, dass ihr zuerst einmal einen völlig vom Hof losgelösten Wohnbereich bekommt. Dann hättest du einmal in den Betrieb hineinschnuppern können und die Sachlage peilen. Dann hätte man gesehen wie es weitergeht und alle Wege hätten offen gestanden.
So bist du an der entstandenen Situation zu einem grossen Teil mitschuldig.
auch eine Möglichkeit, wenn zugegeben auch die schwierigste und anstrengenste:
Geh DU in den Stall misten, regelmäßig, ohne zu murren. Zieh dein Programm durch und bleib auf Deiner Schiene. Wenn Dich Dein Freund liebt, wird er mitziehen und so kannst Du dann am ehesten beweisen was in Dir steckt, Dir Respekt und Anerkennung verschaffen.
Änderungen und Veränderungen muss man selbst leben, dann ziehen die anderen meist auch mit.
Mit Worten wie : " Ich will aber dass es so und so ist ... " wirst Du hier, denk ich, nicht weiterkommen.
Aber: Mein bescheidenen Rat, sozusagen das Fazit aus allen Postings - für mich - wäre:
Sucht Euch ne Wohnung außerhalb des Hofes, Dein Freund soll da seiner Arbeit nachgehen und Du " mietest " Dir ein kleines Plätzchen für deine Tiere, entweder auf dem Hof der Eltern, oder aber wo anders. Den Rest wird das Leben dann bringen. Nur so wie es jetzt läuft ... glaub das hat keinen Sinn.
Ein altes, bewährtes, eingefahrenes und gewohntes System zu ändern - bedarf viel Energie und Geduld.
zunächst mal: Ich bin nicht aus der Landwirtschaft, kenne mich daher mit den Abläufen nicht so aus. Aber Du wirst doch sicherlich Deinen Freund schon ein paar Mal besucht haben, bevor Du mit Sack und Pack und Katz und Pferd dahin gezogen bist. Wie bist Du denn da mit seinen Altvorderen klargekommen? Ihr habt Euch doch sicherlich ein paar Mal beschnuppern und unterhalten können...
(Mal am Rande und nebenbei erwähnt... ich würd mir das gründlich überlegen, zu jemandem zu ziehen - vor allem, wenn dann noch Familie dabei ist. Es wäre eine Sache gewesen, meine Pferde dort gegen eine Gebühr - will ja nix geschenkt - unterzustellen und sie dort zu versorgen - aber ich selbst hätte mir erst mal ein anderes Dach über den Kopf in der Nähe gesucht, aber wie gesagt - das wäre meine persönliche Entscheidung gewesen. Aber in diesem Fall hätte ich schon mal einige Einstellungen Deiner Schwiegereltern zu der Sache kennengelernt.)
Aber spätestens in dem Moment, in dem Deine Schwiegerellis entschieden haben, wie die Wohnung Deines Freundes auszusehen hat und umzubauen ist und Dein Freund das sang- und klanglos und ohne Dich zu fragen (offensichtlich) hingenommen hat, da hätten bei mir sämtliche Alarmglocken geklingelt. Und wenn ich im Job auch bis über beide Ohren zu mit Arbeit bin - da hätt ich mich gemuckt, das glaub mir.
@ pege: Wenn ich jetzt Carpe Diem Deine Fragen gestellt hätte - da würde die Gerüchteküche wieder hochbrodeln
da fällt mir die geschichte von vor 30 jahren ein,als die schwiegertochter vom stadtrand BREMENS hier in der nähe einheiratete und die mutter des auserwählten in der nachbarschaft stänkerte "kommt aus BREMEN und bringt hier den ganzen laden durcheinander". allerdings brachte die schwiegertochter auch das KOSTGELD für 100 jahre mit---da war dann bald ruhe eingekehrt
Also gerne beantworte ich pege seine Fragen. Ich bin seit mehr als 30 Jahren immer noch glücklich verheiratet, habe erwachsense Kinder, die ihr Studium absolviert haben und längst aus dem Hause sind.
Mein Ratschlag an die Threaderstellerin entspringt deshalb auch eigenem Erleben und nicht irgend welchen Windungen des Zeitgeistes. Meine Frau wurde von ihren Schwiegereltern zuerst total abgelehnt, sie hat auch mit Landwirtschaft weder beruflich noch privat das allergeringste zu tun.
Wir haben das so gemacht wie von mir beschrieben, einen eigenen Hausstand gegründet und meine Frau hat das Ganze aus der Distanz beobachtet. Sie hat nie versucht meine engen Bindungen zum Elternhaus in irgend einer Weise zu beeinflussen. War es gerade dieser Umstand oder etwas anderes, auf jeden Fall hat man sich mit der Zeit immer mehr angenähert, mit dem späteren Ergebnis das das Urteil meiner Frau dort bald mehr galt als das des eigenen Sohnes und es herrschte bis zum Tode meiner Eltern ein völlig ungetrübtes Verhältnis. Noch Fragen???
Der größte Fehler war, einzuziehen bevor getrennte Wohnungen vorhanden sind. Ein zweiter Fehler ist einzuziehen und sich einzumischen solange das Zeug noch den Alten gehört. Ein Fehler deines Freundes ist, nicht gleich klipp und klar zu sagen, daß du die Nr. 1 bist und der Hof gegen dich immer verlieren wird.
das war pragmatismus pur---wie bei den ALTEN GERMANEN.
Nix Pragmatismus, hans. Sie lacht dich aus, aber mir glaubst du ja eh nix Hast dir mittlerweile mal die RFC 1855 durchgelesen?
@Anja
Ich würde an deiner Stelle auch die Idee mit der Wohnung ausserhalb des Hofes wählen. Ich bin zwar noch alleine, aber möchte nicht mehr mit meinen Eltern in einem Haus wohnen müssen. Es sind zwar nur 15m bis zu meinem Elternhaus, aber ich hab meine eigene Hütte.
Stell deine Pferde woanders ein und dann schau, wie sich die Sache entwickelt. Das nimmt der ganzen Situation viel an Spannung.
@carpediem, danke für die infos, wir sind ähnlich alt.... na, da ist aber bei dir alles glatt gelaufen, stellt aber die ausnahme dar. hab es selbst anders erlebt und auch von anderen so gehört, mehr oder weniger heftig.
Bei den landwirtschaftlichen Betrieben kommt doch zu diesem sogenannten "Abnabelungsprozess" doch in sehr vielen Fällen noch etwas hinzu, was dann nur so zwischen den Zeilen herauszulesen ist und selten offen angesprochen wird, das ist schlicht und einfach die finanzielle Ausstattung/Belastbarkeit des Betriebes.
Bevor hier jemand das in den falschen Hals bekommt muss ich sagen, dass ich dies in keinem Fall für das hier vorgetragene Problem unterstellen will, sondern völlig wertneutral als einen in der Generationenfolge eigenen, nur landwirtschaftlichen Betrieben innewohnenden Aspekt erwähnt haben will.
In vielen Fällen scheint es doch so zu sein, dass für weichende Erben, Kosten der Altenteiler, Investitionen in den Betrieb, Lebensbedarf der Familie, die Ertragskraft des Unternehmens nur eingeschränkt oder überhaupt nicht ausreicht.
Dann kommt es dazu, dass diese Dinge nicht angesprochen werden, sondern stellvertretend an der/dem "Künftigen" herumgemäkelt wird. Schuld an einer solchen Entwicklung tragen allein die Alten, da sie nicht in der Lage waren die künftige Entwicklung abzuschätzen, ihren Kinden eine ordentliche Ausbildung zukommen zu lassen und nun auch noch ausgehalten werden wollen, zum Schaden derer die das alles aufgebürdet bekommen sollen.