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Die Sache mit der Milch

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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23 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Die Sache mit der Milch

Beitragvon tiger12 » So Mai 31, 2009 22:11

Nicht das ich davon eine Ahnung hätte, bei uns wurden die Kühe abgeschafft als ich ungefähr sechs war. Deshalb dieses Thema auch lieber nicht im Rinderforum.

Aber ich verfolge die Diskussion und stelle mir verschiedene Fragen.

Klar, der Preis ist zu niedrig, um gewinnbringend arbeiten zu können. Das liegt aber daran, dass es zuviel Milch auf dem Weltmarkt gibt. Die Politk kann und will daran wenig ändern. Märkte, die zu voll sind, sollte man rechtzeitig verlassen. In Grünlandregionen ist das sicherlich sehr schwer, aber es nützt nichts. Wer noch Kapital hat, wird sicher auf den Schweine- oder Geflügelmarkt drängen, was die Sache dort auch nicht einfacher machen wird.

Aber es kann doch nicht sein, dass man sagt, mein Vater hat von 28 Kühen gelebt und ich will auch von 40 Kühen leben können. Das ist mein Recht.

Ich fürchte, das Recht hat man nicht.

Wäre ich kleinerer Milchviehhalter, würde es für mich darum gehen, schnell und umfassend die Konsequenzen zu ziehen. Die können hart sein, aber wenn ich sie nicht ziehe, wird es noch härter.

Niemand wird helfen, fürchte ich.

Ein Schweinemarkt mit über 100 % Selbstversorgung und weiter wachsender Erzeugung ist übrigens auch riskant. Aber die Strukturen sind hier anders.
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Beitragvon Cäppi » Mo Jun 01, 2009 13:23

Ich sehe das auch wie Du mit einem Fragezeichen im Gesicht.

"Leben" konnte man, wie ich glaube, schon vor 20 Jahre nicht mehr von paar und zwanzig Kühen. Selbst da musste schon mit Ackerbau zusätzlich was in die Kasse kommen.

In den letzten Jahren haben sich viele Betriebe immer mehr vergrößert und so sind Betriebe mit mehr als 100, 500 sogar 1.000 Kühen auch keine Seltenheit mehr. Ja, wer soll denn die ganze Milch verbrauchen? Die Anzahl Konsumenten ist nun wirklich nicht im gleichen Maß gestiegen, jedenfalls nicht hier in Europa, und auch nicht die Auswahl an sonstigen Milcherzeugnissen. Dass also hier eine Verdrängung von kleineren Betrieben stattfindet, ist nur die logische Konsequenz; vergleichbar mit den Tante-Emma-Läden durch die Supermärkte früher. Nur hatte Tante Emma "nur" einen kleinen Laden, den sie einfach nicht mehr aufschließen brauchte, für den sie aber keine Subventionen bekam. Tante Emma steht hier nur als Beispiel für jede Menge Einzelhändler, die durch große Flächenmarktler verdrängt wurden.

Was mich speziell bei der Milch aber noch wundert, ist, dass man nun auch noch hergegangen ist, die "Vollmilch" durch höheres Erhitzen noch haltbarer zu machen. Wozu das?

Früher war Vollmilch ein paar Tage haltbar, heute schon gute 3 Wochen. Das Ergebnis ist, dass sich z.B. mein (1-Personen-Haushalt) Verbrauch schon halbiert hat pro Monat. Ich trinke nicht jeden Tag Milch, mal mehr mal weniger, aber ich will immer welche im Kühlschrank haben. Es kommt also vor, dass ich sie wegschütten muss, weil abgelaufen. Gut, schön ist das nicht wegen der Milch, aber immerhin muss ich nachbeschaffen, was ich nun eben noch seltener machen muss, also weniger Konsum usw.

In Sachen haltbare Milch gab es nun wirklich genug Angebote, da verstehe ich es wirklich nicht, dass man auch noch an die Vollmilch ranging. :roll:
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Beitragvon tiger12 » Mo Jun 01, 2009 21:15

Na, hab ich Blödsinn geschrieben oder traut sich keiner an das heiße Eisen ran?
Kann ich auf übervollen Märkten einen "fairen" Preis verlangen?

Nun lasst euch doch mal ärgern.
tiger12
 
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Beitragvon euro » Mo Jun 01, 2009 21:52

tiger12 hat geschrieben:Na, hab ich Blödsinn geschrieben oder traut sich keiner an das heiße Eisen ran?
Kann ich auf übervollen Märkten einen "fairen" Preis verlangen?

Nun lasst euch doch mal ärgern.


Natürlich, in Anbetracht deines Alters und der Tatsache dass du es deshalb wissen müsstest , BLÖDSINN.

Agrarpreise und Märkte muss man historisch sehen.
Nach Gründung der EU erfolgte 1958 auf der Konferenz von Stresa der Wille zur gemeinsamen Agrarpolitik.
Zielsetzung war eine substanzelle Erhöhung der Produktion bei niedrigen Verbraucherpreisen.Bereits Ende 60ger Jahre war diese Politik so erfolgreich dass es zu Überschüssen kam und der damalige Komissionspräsident Sicco Mansholt ( der Vornahme ist Programm) auf die Idee kam innerhalb von 10 Jahren die Hälfte der Bauern aus der Produktion zu treiben.
Bei der nächsten Reform, die Mitte 70ger durchgeführt wurde ging es darum Betriebe die über einem bestimmten Limit lagen zu fördern und somit alle die dieses nicht erreichten aus der Produktion zu drängen.
Die Überschüsse wurden auf dem Weltmarkt entsorgt.
Anfang 80ziger kamen dann Quoten für Milch etc. die Ihr Ziel nämlich Marktglichgewicht durchaus erreichten bevor sie Anfang 90ger durch grosszügige Erhöhung verwässert wurden.
Die Agrarpolitik hat bis ins 2te Jahrtausend die einzige gemeinsame EU-Politik dargestellt.Deren Zielsetzung hat in den fast 50 Jahren kaum geändert, nämlich kostengünstige Bereitstellung von Lebensmitteln.
Den Produzenten blieben durchschnittlich nur Almosen die ihnen, bis heute, von kleinkarierten Unwissenden wie dir, geneidet werden.
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Beitragvon estrell » Mo Jun 01, 2009 21:57

:(

einleuchtend wäre, würde man sagen: die Preise sind so tief, da wird sich der Markt bereinigen - die "unrentablen" werden aufgeben, die anderen weitermachen.

Fakt ist - Bauer A ist "klein und unrentabel" er macht aus einem ha 2 Kühe satt, und aus den beiden melkt er 24 Liter Milch am Tag ohne was zuzufütern. Es sind alte Rassen, im Sommer draussen auf der Weide, im Winter angebunden im Stall.

Nun bereinigt sich Bauer A und Bauer B übernimmt das Land. Er ist erfolgreich, macht von den ha von Bauern A locker vier Kühe satt, aus denen er dann 120 Liter Milch milkt per Tag.

Im Beispiel A sind am Tag 24 Liter am "übervollen Markt weniger" aber da Bauer B übernahm, sind unterm Strich 96 Liter mehr dabei herrumgekommen.

OK, OK, reden wir nicht von globaler Klimakatastrophe, von Welthunger und sonstigem Pillepalle... aber man kann mir nicht mehr erzählen, das wenn alle kleinen, unproduktiven zu gunsten großer, produktiver aufgeben würden, dann der Milchpreis steigen würde!

Milchmarkt überlaufen, macht keinen Sinn mehr zu produzieren :twisted: Erfolgreich ist dann der, der das einsieht und nicht der, der noch mal den Bestand verdoppelt.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon tiger12 » Mo Jun 01, 2009 22:06

Na, endlich hat sich einer ärgern lassen (Euro, nicht persönlich nehmen).

Unwissend ist ja nicht ganz falsch, Aber neiden tue ich niemanden etwas. Den Milchbauern am wenigsten!!!!

Immerhin weiß ich, dass die mehr Arbeit als andere haben, aber die wird nicht bezahlt. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

Für mich ein klares Signal zum Ausstieg/Umstieg. Mehr will ich eigentlich gar nicht sagen.

Außer. faire Preise fordern, hilft nicht. Es gibt kein Erbarmen, für niemanden. Für Niemanden, der am Markt vorbei produziert.

Kann mich genauso treffen.
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Beitragvon tiger12 » Mo Jun 01, 2009 22:19

Euro, eins muss man vielleicht auch noch sagen: Verlass dich als Bauer nie auf Zielsetzungen der Politik. Mach deine eigene Markteinschätzung und handele danach.

Der Haken ist, wenns falsch war, musst du dir selbst die Schuld zuweisen.

Das Gute, wenns richtig war, kannst du dir auf die Schulter klopfen.

So ist das nun mal in der Selbständigkeit
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Die sache mit der Milch

Beitragvon Feichtmer » Di Jun 02, 2009 19:35

Was ich nicht verstehen kann ist das der Staat trotz Überproduktion den Stallbau fördert ,in Bayern mit 35% und zur Zeit günstige Darlehenszinsen. Die Politik will in der jetzigen Wirtschaftskrise keine teuren Lebensmittel das wäre eine Katastrohpe .
Lieber ein kleiner Betrieb als gar kein Betrieb.
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Beitragvon tiger12 » Di Jun 02, 2009 19:40

Aber die Politiker wollen wiedergewählt werden
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Beitragvon 309CA » Di Jun 02, 2009 19:52

tiger12 hat geschrieben:Aber die Politiker wollen wiedergewählt werden


Aber nicht von den Bauern
Damals als wir unsere Produkte "Made in Germany"noch selber gekauft und exportiert haben war das Wirtschaftswachstum sehr gut
versauft und vervögelt euer Geld sonst tuns andere(Bänker) oder kauft was schönes eurer Frau(Freundin)
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Beitragvon tiger12 » Di Jun 02, 2009 21:08

Ne? Das möcht ich erklärt bekommen.
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Beitragvon Hoschscheck » Do Jun 04, 2009 9:11

tiger12 hat geschrieben:Ne? Das möcht ich erklärt bekommen.


Was jetzt alles?
Oder nur noch das mit den Politikern?

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Beitragvon Iveco » Do Jun 04, 2009 11:12

309CA hat geschrieben:
tiger12 hat geschrieben:Aber die Politiker wollen wiedergewählt werden


Aber nicht von den Bauern



Auf kommunaler Ebende schon, zumindest in Bayern. Hab mal einen Bericht gesehen, da haben die kräftig die Werbetrommel gerührt und sich bei an ansässigen Landwirten eingeschleimt. Von wegen, Landwirte auf dem Feld Besuchen usw. >Ähnlich wie die Merkel, mit ihrem spektakulären Besuch im Kuhstall..
:o

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Beitragvon Iveco » Do Jun 04, 2009 11:57

Hallo,

Sind wie Anbindeställe nicht bald verboten?- Oder irre ich mich da?

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Re: Die sache mit der Milch

Beitragvon Hoschscheck » Do Jun 04, 2009 12:36

schimmel hat geschrieben:

...in Bayern hat man zwanzig Jahre gepennt. Seit 2007 hat man verkündet, es fehlten 100000 Laufställe. Das aufgelegte Förderprogramm fiel mit den sinkenden Preisen zusammen und nun ist das Geschrei groß.
Der einzige Grund für das Desaster ist und bleibt die CSU - und deren bayrischen Sonderwege und Einflussnahmen in der Agrarpolitik....

Reini


Die CSU hat aber nach dem Wahldebakel der letzten Landtagswahl rausgefunden, dass hinter jedem bayrischem Betrieb (egal ob Kleinst-oder Großbetrieb) eine Großfamilie steht.
Und die hat deutlich mehr als nur die eine Stimme des Hofinhabers, der in der Statistik auftaucht. :wink:

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