Das Wirtschaftsjahr 2020/21 brachte einem Großteil der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben ein empfindliches Gewinnminus verbunden mit Eigenkapitalverlusten. Geradezu dramatisch sind die Veredlungsbetriebe betroffen. Allein die Futterbaubetriebe konnten ihr Vorjahresergebnis in etwa bestätigen.
...
Eigenkapitalverluste in allen Betriebsformen
Die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe mussten nennenswerte Eigenkapitalverluste und große Liquiditätsprobleme im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr verkraften. Unter Rentabilitätskriterien konnte keine Hauptspezialisierungsform in der konventionellen Landwirtschaft ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Im Durchschnitt aller Betriebsformen und über alle Regionen hinweg gesehen gaben die Gewinne nach. Allein das Saarland behauptete sich mit einer Nullrunde.
Am stärksten prägte sich die negative Tendenz für die Schweinehochburgen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit 32 % (NI) bzw. 38 % (NW) Rückgang des Gewinns aus. In diesen beiden Bundesländern konnten die Produktionsfaktoren nur in etwa zur Hälfe vergütet werden. Bundesländer, mit nur wenigen schweinehaltenden Betrieben, wie Rheinland-Pfalz (-15 % Gewinn) und Schleswig-Holstein (-3 % Gewinn) hatten nur moderatere Rückgänge zu verkraften.
Damit ist eine Vergütung der eingesetzten Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital nicht vollumfänglich möglich. Die Nettorentabilität nahm deutlich ab, so dass die eingesetzten Produktionsfaktoren länderübergreifend nur zu etwa Dreiviertel entlohnt wurden.
Als Ausblick ist einzuschätzen, dass auch im laufenden Wirtschaftsjahr die Einkommenssituation in den landwirtschaftlichen Betrieben die bäuerlichen Familien vor eine weitere große Herausforderung stellen wird. Der noch nicht absehbare Verlauf der Pandemie sowie das zeitgleiche Auftreten der Afrikanischen Schweinpest und auch der Geflügelgrippe sorgen für übergreifend schlechte Rahmenbedingungen bei fehlenden Perspektiven im Bereich der Landwirtschaft.