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Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Hier findet man Hilfe in Sachen Landtechnik.
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27 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon Barbicane » Mi Mai 31, 2017 6:05

Gut erklärt Hälle.
Das war die ausführlichere Version von dem was ich geschrieben hatte. :-)
Ich wollte nur verdeutlichen dass die Funktion für "Abriss gelb" im Zugfahrzeug verbaut ist um es ganz einfach auszudrücken.
Alte Traktoren UND alte Unimog können das aber anscheinend nicht...
Meine Frage war ja nun ob das neue Traktoren können oder sogar können müssen.
Erfahrung ist das, was man bekommt, kurz nachdem man es gebraucht hätte.
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon hälle » Mi Mai 31, 2017 6:22

Ob und wenn ja seit wann das bei Schleppern auch so ist kann ich dir nicht beantworten, da ich aus der LKW bzw. Bus Branche kommen.

Einleiterbremse ist bei uns in der Schweiz völlig unbekannt, dafür haben (hatten) wir ein eigenes Bremssystem, bei dem auf der gelben Leitung immer Druck ist und durch Druckabfall gebremst wird. Da in der Landwirtschaft sehr oft alte, ausgediente LKW-Anhänger eingesetzt werden ist das CH-System an Schleppern immer noch sehr verbreitet. Da erübrigt sich dann ein entsprechendes Ventil da die Abreiss-Sicherheit sowieso gewährleistet ist.

Rein aus dem Bauch heraus würde ich aber behaupten, dass auch die Schlepper diese Druckwage haben müssen, ansonsten wär ja durchaus ein gewisses Sicherheitsrisiko da...

Auch wie die Ansteuerung gelöst ist weiss ich nicht (würde mich aber interessieren). Die Traktoren haben ja mehrheitlich hydraulische Bremsen (à la PKW). Wird hier direkt auf das Anhängersteuerventil der Hydraulikdruck gegeben oder hat es noch einen seperaten "Umwandler" davor?
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon berlin3321 » Mi Mai 31, 2017 6:41

Hälle, dass ist das in D "alte" Einleiterbremssystem.

Der Nachteil war, bei langer Bergabfahrt "verbrauchte" der Anhänger den gesamten Vorrat und wurde nicht mehr (ausreichend) gebremst.

War z.B. die "alte" Ratschenhandbremse nicht komplett gelöst sondern noch 1 Zahn angezogen erreichte der Hänger nicht den kompletten Vorratsdruck.

Z.T. wurde da auch noch mit Luft gekippt. Tja, und dann ging der Kipper nicht hoch.

MfG Berlin

Ach so, meines Wissen nach geht der hydraulische Bremsdruck direkt in das Anhängersteuerventil am Motorwagen. Diese Kombination hydraulische Bremse luftunterstützt gab´s ja auch bei div. 7,5 Tonnern.
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon MartinGerste » Mi Mai 31, 2017 7:13

Vom Grundsatz her sind alle Anhänger- Steuerventile und Anhänger- Bremsventile gleich. Fahrzeuge mit hydraulischer Bremsanlage benötigen ein weiteres Ventil für die Übersetzung von Hydraulik auf die Pneumatik.

Betrachten wir mal nur rein die Anhängertechnik mit der Schlepperseitigen Luftsteuerung:

In der Hydraulik steigt der Druck, das Übersetzungsventil verschiebt dabei einen Steuerkolben, welcher den Vorratsdruck zum Anhängersteuerventil leitet. Dieses steuert den Bremsdruck auf die Gelbe Leitung des Anhängers. Das Anhängerbremsventil im Anhänger ist ein Relaisventil mit zusätzlichen Funktionen, dazu später mehr. Das Anhängerbremsventil erhält über die Gelbe Leitung Druck und schaltet dadurch den Vorratsdruck vom Kessel des Anhänger auf die Bremszylinder des Anhängers. Bremsung eingeleitet. Ist ein ALB-Ventil verbaut, begrenzt dieses den Druck entsprechend zur Beladung des Anhängers. Zeitgleich ist der Rote Anschluß mit Betriebsdruck beaufschlagt, welcher den Kessel zu jeder Zeit füllt. Bei Undichtigkeiten strömt immer Druck und Luft zu den Zylindern nach, die Ventile halten den Druck. Bei Abriss einer Leitung nach den Steuerventilen zu den Bremszylindern ist den Bremswirkung natürlich weg und die Luft strömt aus der Anlage, was durch Druckabfall im Schlepper zu sehen ist.

Nun zur Simulation "Abriss Gelb":

Die Rote Leitung zum Anhänger ist immer mit Vorratsdruck beaufschlagt. Beim abhängen des Anhängers wird in dem Moment des trennen der Roten Leitung eine Vollbremsung eingeleitet, weil das Anhängerbremsventil eine Zusatzfunktion hat, was einer Druckwage gleichkommt. Das steuert den Vorratsdruck des Anhängers direkt in die Zylinder, geregelt über ALB.
Bei Abriss Gelb erkennt das das Anhängersteuerventil im Zugfahrzeug und entlüftet die Rote Leitung vom Traktor aus, damit simuliert der Schlepper den Abriss Rot und die obengenannte Funktion im Anhänger wird simuliert, Anhänger legt eine Vollbremsung hin. Beim lösen der Traktorbremse wird die Rote Leitung wieder belüftet und der Anhänger löst die Bremse.

Federspeicher in Anhängern:

Die Federspeicher sind nur mit dem Vorrat des Anhängers verbunden. Die Zylinder sind im Membranzylinder der Bremse integriert und betätigen das gleiche Gestänge. Sie sind aber komplett von der Bremssteuerung getrennt. Betätigt werden sie über ein manuelles Ventil am Anhänger. Die Federspeicher werden nicht automatisch bei Druckabfall oder Fehlfunktion betätigt. Das Federspeicher Handbremssystem ist wie die Kurbel eine reine Abstellsicherung, kein Notsystem oder ähnliches. Der Anhänger kann ja nicht unterscheiden, ob die Ansteuerung von der Fußbremse oder Handbremse kommt.



Ich hoffe mit meinem Geschreibsel eine Vernünftige Erklärung gebracht zu haben...
Gruß aus dem Donau-Ries.........

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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon berlin3321 » Mi Mai 31, 2017 7:28

Sehr gut beschrieben.

MfG Berlin
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon hälle » Mi Mai 31, 2017 9:22

Danke Martin, ists doch so wie ich das vermutet habe das es einen "öl zu luft wandler" hat. Dann dürften die Anhängersteuerventile tatsächlich überall die gleichen sein.

Der Rest deiner Ausführungen deckt sich ja mit meinen. Bald haben wir hier nen super Dru-Lu Ratgeber :)
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon MartinGerste » Mi Mai 31, 2017 10:40

Die grundsätzliche Funktion ist immer gleich, egal welche Zulassung das Fahrzeug hat. Auch die Wirkungsweise ist immer gleich. Nur bei Luftgefederten Anhängern weicht es ab. ABS zum Beispiel ist nur zwischen den Leitungen Anhängerbremsventil und den Bremszylindern ein geschleift. Mal von Relaisventilen oder Schnellentlüftungen abgesehen.

Ein Sprudellaster Marke DB 1017 hat zum Beispiel die Vorderachse Hydraulisch gebremst, und die Hinterachse Pneumatisch. Nicht ganz ohne die Lösung. Ganz zu schweigen von MB-Track und Unimog.

Die Übersetzungsventile haben auch unterschiedliche Kolbendurchmesser, auch Schluckverhalten genannt, auf der Hydraulik Seite. Dadurch wird das Ansprechverhalten beeinflusst. Da aber zu probieren ist Teuer, ein solches Ventil kostet um die 800Euro. Weil wenn ich einen 18Tonner im Maul habe, soll der gefälligst meinen Zug bremsen, nicht der Schlepper alles.

Mein Lernberuf ist LKW-Mechaniker und den 2er hab ich beim Bund gemacht, da ist die technische Ausbildung etwas tiefer. Da dauert der BC/E halt mal 6 Wochen.
Mir ist auch eine Druckluftbremse lieber beim Fehlersuchen. Da muß man nicht putzen, wie bei der Hydraulik...
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon hälle » Mi Mai 31, 2017 11:18

Kommt mir bekannt vor, martin :)

LKW-Mechaniker in einem Busbetrieb gemacht, C im Lehrbetrieb gemacht, CE im Militär.

Die Kombinierten Bremsen waren übrigebs auch in den alten Saurer-Bussen verbreitet. Die hatten an der VA Scheibenbremsen, welche hydraulisch betätigt waren.
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon fendt schrauber » Mi Mai 31, 2017 11:20

Hallo,

Noch ein kleiner Nachtrag zu den Bremsanlage am Schlepper.

Kenn da eigentlich 2 Varianten. Bei den alten Schleppern wurden Trittplattenventile verbaut. Das heißt, statt dem normalen Bremspedal war ein Ventil montiert. Wenn man nun die Bremse getreten hat, kippte das Pedal nach hinten weg und der Druck würde in die Bremsleitung geleitet. Dadurch wurde auch die Voreilung sichergestellt. Wenn man von der Bremse ging, wurde sie Leitung entlüftet. Für sie Handbremse war noch ein extra Ventil vorhanden.

So ab den 80er Jahren kamen dann Ventile wo in die Bremshydraulik des Schleppers integriert waren. In der Bremshydraulik ist eine Abzweigung montiert welche den Druck in das Anhängersteuerdruck weiterleitet.
Wenn man auf die Bremse tritt wird durch die Bremsflüssigkeit ein Kolben im Anhängersteuerventil bewegt, welcher den Druck in Richtung Bremsleitung frei gibt. Beim ziehen der Handbremse wird der Kolben mechanisch bewegt. Beim lösen der Bremse wird entlüftet.

Habe mir jetzt vorhin nochmal das Schaltschema bei WABCO angeschaut. Von einer Notfunktion wenn der gelbe Schlauch platzt konnte ich jetzt nichts finden. Wenn der Schlauch platzt und man bremst, müsste eigentlich der Druck solange entweichen bis auch in der Vorratsleitung der Druck zusammen bricht.

Grüße aus Mittelfranken
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon countryman » Mi Mai 31, 2017 11:40

da die Kesselvolumina bei Schleppern nicht groß sind, geht das sehr schnell.
Von Anhänger-Steuerventil am Schlepper gibt es zig Varianten je nach Druckniveau der Schlepperbremse und Druckmedium (Bremsflüssigkeit, Mineralöl).
Das Anhänger-Bremsventil (am Anhänger) ist bei Zweileitungsbremse immer gleich.
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon hälle » Do Jun 01, 2017 7:28

so hier die versprochenen unterlagen zur DruLu vom Anhänger. Werde im laufe des Tages den Scanner in der Firma quälen und den ganzen Ordner scannen und dann als seperaten beitrag einstellen den man dann vielleicht bei den Schraubertipps ablegen könnte..
Dateianhänge
Anhänger.compressed.pdf
(2.8 MiB) 193-mal heruntergeladen
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Re: Druckluft Mebranzylinder vs.Federspeicher

Beitragvon MartinGerste » Do Jun 01, 2017 9:57

Beim abreissen der Gelben Leitung entweicht hier soviel luft, dass im Steuerventil der Kolben die Rote Leitung entlüftet. Dadurch wird im Anhängerbremsventil gebremst mit vollem Druck.
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