Ich möchte im Osnabrücker Raum eine Neuanpflanzung machen. Es sollen Edelhölzer angepflanzt werden. Lässt das Klima auch Elsbeere zu? Welche Edelhölzer kommen noch in Frage?
Raritäten, die in den aktuellen Wertholzsubmissionen immer gut weggehen sind Elsbeere, Walnuss, Schwarznuss (bzw. Hybriden aus beiden, die wachsen auch seeehr schnell), Bergahorn, Eiche und Birne bzw. Wildobst. Die Preise für Esche und Kirsche sind momentan etwas im Keller. ABER: Die Bäume wachsen ja mindestens 50 Jahre, eher 100-250Jahre. Was dann gefragt (und entsprechend bezahlt) sein wird weiß niemand, deswegen ist eine Anbauentscheidung aufgrund heutiger Preise schwierig. Vom Klima her wachsen die schon alle bei uns, ist eher die Frage nach dem Standort (Boden, Wasserverfügbarkeit, Schatten drumherum?). Je nach verfügbarer Fläche würde ich dann einige Gruppen oder nur einzelne Bäume der genannten Baumarten anpflanzen.
also ich arbeite stark mit Bergahorn, Esche (wo genügend Wasser), auf trockenen heißen Standorten habe ich jetzt mit Edelkastanie angefangen. Als Nadelholz setze ich vorwiegend auf Douglasie und Weißtanne. Buche wächst bei mir von selbst, Eiche wird jedes Jahr ca. 2-10 10l Eimer Eicheln flächig in meinen verschiedenen Wäldern gestreut, und verjüngt sich dort auch mittlerweile.
In der Genossenschaft haben wir auch eine Pflanzung mit Kirsche, hängt halt vom Standort ab, entwickelt sich aber prächtig wenn das passt.
Ich denke nur auf Edellaubhölzer zu setzen macht keinen Sinn. Du mußt schauen was dein Boden, Standort hergibt und dann mit Augenmaß auswählen was von den in Frage kommenden Gehölzen auch einigermaßen zukunftssicher an dem Standort ist. Beispiel: Du hast einen Standort der jetzt noch die Anforderungen für z.B. Esche erfüllt, aber sollte das Klima tatsächlich wärmer werden, wovon ich und viele andere ausgehen, dann wird die Esche dort zu wenig Wasser bekommen. Wenn du dann noch die Umtriebszeit von dem Baum siehst...dann muß der eigentlich rausfallen und du mußt auf eine andere Baumsorte umschwenken, die mit den momentanen Wasserverhältnissen zurecht kommt aber auch trockenresistenter ist, wie z.B. der Bergahorn. Nur Edellaubhölzer zu pflanzen bringt auch deshalb nichts, weil du ja auch normale Bäume haben solltest und ein Mischwald anzustreben ist. Meines Erachtens mußt du schauen das du möglichst breit aufgestellt bist, bei möglichst hoher Qualität dessen was du erzeugst. D.h. Wenn du von allem etwas in deinen Wäldern hast, wirst du kaum einen Massenbefall von Schädlingen erleben, bzw. dein Wald diesen besser verkraften. Weiterhin kannst du jederzeit die Nachfrage befriedigen und dem Markt das bieten was gerade teuer ist. Und auf Qualität z.B. durch Wertastung solltest du deshalb Wert legen weil Masse die großen erzeugen und die machen da unter Umständen auch ein Stück weit die Preise kaputt. Qualtitativ hochwertiges Holz wirst du immer absetzen können und auch stets einen vernünftigen Preis erzielen. Außerdem...ganz klar...bringt 1 hochwertiger Stamm mehr als 10-15 C-Hölzer.
So...ich hoffe ich war nicht zu langatmig...wahrscheinlich fallen die Kritiker eh wieder über mich her...aber das ist halt mein Konzept.
Übrigens...ich war letztens bei einem Gang im Gemeindewald dabei und unsere Förster machen bei Pflanzungen genau dasselbe wie ich, wobei ich vor ca. 10 Jahren von Nachbarn als mehr oder minder bekloppt hingestellt wurde weil ich Bergahorn und Weißtanne gepflanzt habe (O-Ton...Weißtanne...wasn das fürn Baum?).
weil ich der super-mega-hyper-überflieger-förster bin
Nee, Quatsch, mich interessiert einfach das Thema Waldbau, Baumartenwahl, -behandlung usw. Dafür bin ich halt nicht so der Technikexperte. Falls das manchmal etwas oberlehrerhaft rüberkommen sollte, sorry, ist nicht so gemeint.
Wer Ahnung hat, der rede! Und dass Robert seinen Schreibtisch-Job beherrscht zeigen die unzähligen Links, die er einstellt, ich hätte dazu weder die Ausdauer noch die Zeit, deshalb Danke dafür!
Ich befasse mich auch zur Zeit mit etwas anderen Baumarten und möchte versuchen Elsbeere, Kirsche und Esche zu pflanzen (natürlich an verschiedenen Standorten). Mir bereitet es zunehmend Sorge, daß der Förster immer das gleiche predigt: Tanne, Buche und Eiche.... sicherlich für kommende Klimasituationen in Ordnung, aber was ist mit Schädlingen von denen wir heute noch keine Ahnung haben? Deshalb möglichst breit aufstellen und je nach Bodenverhältniss experimentieren, ich bin dabei!
habe im Frühjahr 800 Bergahorn super angewachsen vieleicht 10 ausgefallen und 15 abgemäht. 50 spitzahorn so lala 100 Vogelkirsch haben einen schönen Trieb gemachgt 100 Eschen sind mindestens die Hälfte krank, werde mal sehen ob die im Frühjahr austreiben 50 Tannen sind alle gekommen 100 Lärchen biegen sich in alle Richtungen
Die Fläche habe ich 3 mal mit der Motorsense ausgemäht, Hollerstauden und Dornen wo hin man sieht.
Bergahorn hab ich auch schon hinter mir (auch abgemäht). Wächst ja bekanntlich wie Unkraut. Die Elsbeere und Kirsche möchte ich mit Lärche mischen, sehr nährstoffreicher Boden. Esche werd ich mit Ulmen (Ulmensterbenaufschrei) auf einem sehr sumpfigen Boden pflanzen, nur eine Nadelbaumart fehlt mir hier noch, wird aber wahrscheinlich doch wieder Tanne die ich mir momentan im Beet ziehe.
kann ich dir eben noch nicht sagen da erst Zaun, dann Baum. Gegenfrage: welche Abstände hast du bei Kirsche und Eschen gepflanzt, und--- tatsächlich 100 in ner Gruppe?