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Eichenstamm lagern für Wertholz

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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24 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon Querbeet » Mi Mär 16, 2022 23:43

On einem beheizten Wohnraum hast du eine Holzfeuchte von 7 bis 10%. Lufttrocken ist 15 bis 25%, das ist was du erreichen kannst wenn du Holz natürlich trocknest. Unter 15% schaffst du auch in einer Scheune nicht. Da Holz in dem Bereich am meisten arbeitet, ist man bestrebt die HF möglichst genau dem Einsatzzweck anzupassen, weil es dann weniger Probleme gibt.

Alles für den Aussen Bereich reicht an der Luft getrocknet, für den Wohnraum reicht luftgetrocknet nur wenn man wirklich keine Maßhaltigkeit braucht. Sonst ab in die Kammer und auf ca. 8% trocknen.
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon xaver1 » Do Mär 17, 2022 3:26

Kann das bestätigen, hab in der Stube einen Schiffboden (Nut und Federbretter), da dachten wir auch, vor der Verlegung zusätzlich ein paar Monate in beheizten Räumen ist trocken genug, da wurden dann doch ordentliche Spalte dazwischen.

mfg
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon Obelix » Do Mär 17, 2022 7:24

Querbeet hat geschrieben:Treppenstufen ohne Setzstufen, also offene Treppen müssen 50mm sein, jedenfalls bei handwerklicher Fertigung ohne statischen Einzelnachweis.

Einschnitt also min. 60mm. Die Kernbohlen würde ich auf 75mm schneiden, das kann man für Wangen nehmen oder nochmal auftrenne und für Möbelbau verwenden.
Die Bohlen sollten dann 2-3 Jahre liegen und vor der Verarbeitung zu einer Treppe nochmal technisch getrocknet werden.

Im einschlägigen Eiche-Schnittholzfachhandel gibt es kein 70 mm Schnittholz, sondern nur Kantel (70 x 70 x 800 mm).
Weil eine riss- und verfärbungsfreie Trocknung nicht möglich ist, auch Fachleuten mit künstlicher Trocknung nicht.
Aus den gleichen Gründen gibt es nur ganz selten 60 mm Eichen-Schnittholz.

Das Problem bei der Trocknung von Eiche ist, dass sich das Holz beim Trocknen auf der Oberfläche zusammenzieht und die Feuchte
in der Mitte nicht mehr heraus kann. Daher muss die ganz langsam und sachte getrocknet werden. Eine normale Lufttrocknung ist
schon zu stark. Daher Windgeschütz oder mit Windschutznetzen zuhängen. Aber auch nicht zu viel, da ansonsten Verfärbungen.

Tipp: Schneidet dünnere Bretter (20 - 30 mm) und verleimt die hinterher auf 50 mm, wenn Ihr unbedingt 50 mm benötigt. Je
dünner das Brett, desto unproblematischer ist die Trocknung. Ohne die Begleitung durch einen Eiche-erfahrenen Schreiner wird
das aber nichts.
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon Obelix » Do Mär 17, 2022 7:32

Querbeet hat geschrieben:On einem beheizten Wohnraum hast du eine Holzfeuchte von 7 bis 10%. Lufttrocken ist 15 bis 25%, das ist was du erreichen kannst wenn du Holz natürlich trocknest. Unter 15% schaffst du auch in einer Scheune nicht. Da Holz in dem Bereich am meisten arbeitet, ist man bestrebt die HF möglichst genau dem Einsatzzweck anzupassen, weil es dann weniger Probleme gibt.

Alles für den Aussen Bereich reicht an der Luft getrocknet, für den Wohnraum reicht luftgetrocknet nur wenn man wirklich keine Maßhaltigkeit braucht. Sonst ab in die Kammer und auf ca. 8% trocknen.

Richtig.

Das Treppenstufenholz wird auf ca. 8 % getrocknet, zur Stufe verarbeitet und dann mit Treppenlack lackiert,
damit es keine Feuchte wieder aufnimmt.

Das Problem bei Treppen ist, dass sie oft:
a.) in Neubauten eingebaut werden, die noch eine hohe Feuchte haben bzw. noch nicht richtig ausgetrocknet sind.
Dort nimmt die Eiche wieder Feuchte auf. Bei der späteren Abgabe dieser Feuchte entstehen Risse.
b.) über Heizkörpern montiert werden, über denen eine zu geringe Feuchte herrscht. Was nachträglich zu Rissen
führt.
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon 240236 » Do Mär 17, 2022 13:00

Obelix hat geschrieben:Im einschlägigen Eiche-Schnittholzfachhandel gibt es kein 70 mm Schnittholz, sondern nur Kantel (70 x 70 x 800 mm).
Der einschlägige Schreinerholzhandel hat normalerweise Eichen bis 70mm (meist 80mm) lagernd. Kenne sogar welche die haben Blockware bis 120mm.

Beim Trocknen von Eiche darf die Themperatur nicht zu hoch sein, da das Holz sonst verschalt. Der Trockenprozess wird eigentlich nur über die Luftfeuchte gesteuert.
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon AEgro » Do Mär 17, 2022 14:23

Wenn ich mir das Ganze so durchlese kapier ich heute einiges mehr.
Warum mein Onkel in seiner Schreinerei immer so ein Gesch.... machte, mit dem Eichenholz.
Vom Aussuchen des aufgeschnittenen Stammes im Sägewerk, Transport mit unseren Schlepper und Anhänger,
einlagern unter schattigem Vordach an der Nordseite, bis zum Aufschneiden und Hobeln.
Was hat er sich geschunden ( einschl. mir und meinem Vater als Helfer ) bis das Holz aufgehölzelt war.
Nach 2-3 Jahren im Freien kams noch mal ein paar Wochen oder Monate in die gut beheizte Werkstatt.
Wenn er dann endlich nach langer Zeit daraus Holztreppen gemacht und eingebaut hatte, wurde er oft ganz nervös
und besuchte Anfangs oft die Kunden, ob sich die Stufen nicht doch noch wölben.
Um das zu verhindern hat er auch auf der Unterseite Nuten eingefräßt.
Das ganze wurde ihm dann mit dem Alter doch zu aufwändig, dann verbaute er nur noch fertig zugeschnittene Stufen vom Holzhandel.
Eichenholztreppen kamen auch aus der Mode und Mahagoni war billiger.
Buchenholzdielen für Treppen kaufte er ohnehin nur getrocknet vom Holzgroßhandel zu.
Gruß AEgro
Es gibt Tage, da komm ich einfach mit dem Kopfschütteln nicht hinterher !
AEgro
 
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon 240236 » Do Mär 17, 2022 14:31

Bei deinem Onkel vor zig Jahren kann das noch funktioniert haben, aber die Kundschaft hat sich halt auch gewandelt. Nuten an der Unterseite einfräsen: wo ist so etwas heute noch möglich bei lauter freistehenden Treppen?
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon Obelix » Do Mär 17, 2022 14:55

240236 hat geschrieben:
Obelix hat geschrieben:Im einschlägigen Eiche-Schnittholzfachhandel gibt es kein 70 mm Schnittholz, sondern nur Kantel (70 x 70 x 800 mm).

Der einschlägige Schreinerholzhandel hat normalerweise Eichen bis 70mm (meist 80mm) lagernd.
Kenne sogar welche die haben Blockware bis 120mm. ...

Das sind exorbitant teure, seltene Kleinmengen für Exklusiv-Schreiner.
Das kannst Du nicht verallgemeinern. Europäische Eiche über 50 mm Stärke ist absolut hohe Kunst.

240236 hat geschrieben: ... Beim Trocknen von Eiche darf die Themperatur nicht zu hoch sein, da das Holz sonst verschalt. ...

Falsch! Auf die Luftfeuchte kommt es an. Die darf nicht zu trocken sein. Sie fällt mit abnehmender Temperatur.
Anstatt die Temperatur zu senken, kannst Du auch durch Sprühen von Wasser/Wasserdampf die Feuchte anheben
und die Temperatur lassen.

Wir sind jetzt aber schon sehr theoretisch, da der Normalsterbliche
a.) keine Einschlagelektroden besitzt, um die Holzfeuchte im Kern der Eiche Bohle und zusätzlich
bei der Stärke (60 mm) etwas außerhalb des Kerns exakt zu messen
b.) kein zuverlässiges, für Eiche-Trocknung geeignetes Holzfeuchtemessgerät besitzt
c.) kein zuverlässiges Hygrometer besitzt
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Re: Eichenstamm lagern für Wertholz

Beitragvon Rhino » Do Mär 17, 2022 19:49

Johnny01 hat geschrieben:Guten Morgen zusammen,

ich muss leider zwei Eichen Fällen. Beide haben einen BHD von ca 80-100cm und sind über 6m astfrei und gerade gewachsen.
Diese möchte ich für einen geplanten Haus Neubau nutzen, vermutlich für die Treppen. Da ich mir da allerdings noch unsicher bin was ich genau damit mache, würde ich gerne die Stämme zunächst unbearbeitet lagern (Bretter und Balken sind bereits in div Größen vorhanden).
Meine Frage ist nun, wie ich die Stämme richtig bearbeite (nach dem Fällen) und richtig lagere. Kann ich Trockenrisse vorbeugen?

Schon Mal vielen Dank für eure Hilfe.

LG Stephan




Moin Stephan,

wenn ich es richtig verstehe möchtest du die Stämme ja eigentlich im Ganzen lagern und die Posts zu Schnittstärken und Holzfeuchte gehen ja etwas am Thema vorbei.

Ich betreue einen Eichen Submissionsplatz und schildere dir mal wie es hier läuft:

Die Stirnflächen werden mit Parafin versiegelt. Die Schnittflächen müssen zu erst angeflämmt werden damit diese komplett trocken sind. Dann wird das geschmolzene Wachs mit einem Quast aufgetragen.
Zudem werden (je nach Käufer) die Stämme mit einem Insektizid gespritzt. Werftkäfer, Prachtkäfer und andere Kollegen kommen schneller als man denkt....


Gruß,

Christian
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