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Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Hier ist Platz für alles was mit Futterbau und Grünland zu tun hat.
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21 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Schoofseggl » Mi Sep 21, 2016 11:36

Hallo

Sorry wenn ich, frisch hier angemeldet mit einem doch recht sensiblen Thema hier reinplatze
aber irgendwie bringt meine Recherche zu dem Thema bisher wenig belastbare Ergebnisse.

Es geht in meinem Fall darum dass meine Wiesen (ca. 5 Ha)schon seit mehreren Jahrzehnten an den
selben Pächter verpachtet sind. Der Vertrag war damals auf 8 Jahre ausgelegt und wie das so ist
wurde er einfach stillschweigend weiter geführt.
Das ganze ging lange Zeit recht problemlos, allerdings sehe ich das Verhältnis zu meinem
Pächter inzwischen als sehr belastet, ich würde den Pachtvertrag also gerne beenden bevor das
ganze irgendwann einmal unschön eskaliert.

- wie sieht es übern Daumen mit den Kündigungsfristen aus, was ist zu beachten um das ganze
rechtlich einwandfrei und für beide Parteien akzeptabel abzuwickeln?

-Für den Fall dass die Wiesen dann ohne Pächter sind, was habe ich damit für Möglichkeiten?
An einer erneuten Verpachtung bin ich nicht mehr interessiert.

Renaturierung/Brache fällt aus, ich will hier, so schön das ganze ist kein Naturschutzgebiet
draus machen, allerdings würde ich eine extensive Nutzung bevorzugen.

Anpflanzen ist auch nicht drin, erstens wird das nicht genehmigt, zweitens habe ich Wald genug.

Der mir vorschwebende "Idealfall" wäre das Gras stehend zu Verkaufen, das würde eigenen
Maschineneinsatz weitgehend minimieren und das Gras ist "entsorgt". Mir ist klar dass damit
keine nennenswerten Gewinne rauskommen, das ist auch gar nicht angedacht. Wenn am Ende des
Jahres nach Steuern, Versicherung und BG Beiträgen eine 0 herauskommt bin ich zufrieden.

Wie schaut das ganze mit den ganzen EU-Fördergeldern aus, hätte ich theoretisch Anspruch darauf
wenn ich die Flächen auf diese Weise "selbst bewirtschafte"? Selbst gelte ich über die
Forstwirtschaft noch als Landwirt, habe aber keine landwirtschaftliche Ausbildung genossen.
Muss nicht sein dass da was dabei rauskommt, aber wenns was gibt, warum drauf verzichten.

Mir ist klar dass das Thema Pacht in einem von Landwirten und somit überwiegend auch Pächtern
frequentierten Forum etwas sensibel ist, trotzdem bitte ich um eine unvoreingenommene sachliche
Diskussion.
Mir geht es nicht darum aus den Flächen mehr Gewinn herauszupressen, wenn ich das
wollte, hier lassen sich gut befahrbare Grünlandflächen um nahezu jeden Preis verpachten. Es
geht mir darum die Verfügungsgewalt zumindest auf den Flächen rund ums Haus selbst zu behalten.

Jochen
Schoofseggl
 
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon sofabauer » Mi Sep 21, 2016 12:15

Hallo,

die Kündigungsfrist für deinen Pachtvertrag dürfte 2 Jahre betragen, da keine anderslautende schriftliche Regelung vorliegt.
Solltest du die Flächen selbst bewirtschaften stehen dir die Prämienrechte zu, sofern welche vom derzeitigen Pächter beantragt wurden.
Sollte das nicht der Fall sein, hilft ein Gang zum Landwirtschaftsamt / kammer.
Als Bewirtschafter kannst du den Aufwuchs selbstverständlich veräussern. Ob die Rechnung aufgeht kannst du erst beurteilen, wenn du einen Abnehmer gefunden hast, die Ernte eingefahren ist und du das Geld auf dem Konto hast.
Verpachten ist auf jeden Fall die wirtschaftlich sicherere Variante.
sofabauer
 
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon egnaz » Mi Sep 21, 2016 12:26

Kündigen kannst du mit normaler Kündigungsfrist: Also bis 3 Tage nach Ablauf des Pachtjahres zum Ende des übernächsten Pachtjahres. Wenn du z.B. am 1. 10. deine Pacht bekommst, kannst du bis zum 3.10.2016 kündigen zum 30.9.2018 .

Schau mal was Siloballen kosten. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-siloballen/k0 Damit kannst du gerade die Unkosten decken.
Als Einnahme bleibt im Grunde nur die Flächenprämie, für die du aber Zahlungsansprüche brauchst, die dir dein bisheriger Pächter nicht übertragen muss.
Gruß Eckhard
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Ferengi » Mi Sep 21, 2016 19:22

Fassen wir zusammen:
Du willst deinem Pächter kündigen,
keine Arbeit mit der Fläche haben,
und die Fördergelder kassieren.

Herzlichen Glückwunsch, solche Leute braucht das Land! :roll: :roll:
Ferengi
 
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon nils1906 » Mi Sep 21, 2016 19:44

genau so ist das kein landwirt das gras am liebsten entsorgen aber fördergelder haben wollen
geht ihm aber nicht ums geld
sei froh wenn dein grundstück jemand sauber hält die haftung übernimmt und dir dafür noch geld gibt.
nils1906
 
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Ferengi » Mi Sep 21, 2016 20:22

Vernünftig damit umgehen muss der Pächter natürlich schon. :wink:
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon T5060 » Mi Sep 21, 2016 23:43

Schoofseggl hat geschrieben:
Der mir vorschwebende "Idealfall" wäre das Gras stehend zu Verkaufen, das würde eigenen
Maschineneinsatz weitgehend minimieren und das Gras ist "entsorgt". Mir ist klar dass damit
keine nennenswerten Gewinne rauskommen, das ist auch gar nicht angedacht. Wenn am Ende des
Jahres nach Steuern, Versicherung und BG Beiträgen eine 0 herauskommt bin ich zufrieden.



Das Problem ist halt, dass du gefahr läufst, dass du auf dem Gras sitzen bleibst.
Die Grasernte ist alles andere als billig und mit das teuerste Futtermittel im Stall.
Fallen die Flächen für organische Düngung weg, hat an dem Aufwuchs nur jemand in futterknappen Jahren Interesse.
Wenn die Fläche nicht vernünftigt bewirtschaftet und gedüngt wird, steht da nur minderwertige Qualität.
Im schlimmsten Fall jede menge todgiftiges Jakobskreuzkraut. Viel Spaß...
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Schoofseggl » Do Sep 22, 2016 7:03

Danke für die rege und teils aufschlussreiche Beteiligung

Dass mir eher zu einem Pächterwechsel geraten wird war mir klar, die eleganteste Methode wäre das ja nur habe ich kein Interesse mehr an einem Pächter, auch wenn das etwas Mehraufwand bedeutet. Von mir aus kann da einer sein Jungvieh draufstellen wenns sein muss auch noch umsonst aber aus der Hand geben ich das ganze nicht mehr.

Mal rein interessehalber, wenn das Grünfutter kaum kostendeckend geerntet werden kann, warum macht das dann überhaupt jemand? Hier könnte doch zumindest der eine oder andere auf eigene Flächen verzichten und nur von zugekaufem Futter wirtschaften, zumindest geht das so lange bis aufgrund der erhöhten Nachfrage die Preise anziehen. Oder geht die Rechnung auch nur durch die selbstverständliche Nutzung von Fördergeldern auf? Zumindest bekomme ich durch den einen oder anderen Beitrag diesen Eindruck.
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Ferengi » Do Sep 22, 2016 13:20

Bei Grassilage kostet der 120cm Rundballen, ohne Flächenkosten, etwa 30€.
Jetzt kommt das zum tragen was Jupp gesagt hat.
Ohne Intensive Pflege und Düngung hat der Aufwuchs kaum Futterwert.
Sprich, die Kosten, im Verhältnis zum Futterwert, sind extrem hoch.
Bei einer Öko-Magerwiese ist, für einen Rinderhalter, der stehende Aufwuchs schon zu teuer
wenn man ihn geschenkt bekommt.
Weil die Diesel-, Maschinen-, Zeit-, Folienkosten, etc., im Verhältnis zum Futterwert viel zu hoch sind.
Bei Intensiv genutztem und gedüngten Wiesen, mit gutem Aufwuchs, sieht das schon ganz anders aus.

Oder anders gesagt, die Kosten pro NEL, nXP, etc. sind erheblich geringer als bei dem Aufwuchs von Öko-Magerwiesen.
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Bodenseefarmer » Sa Okt 08, 2016 7:09

Ferengi hat das gut erklärt.
Darüber hinaus gibt es das Thema Düngeverordnung nach der ein Landwirt genug Fläche nachweisen muss um die Grenze von 170kg N aus organischer Quelle (Gülle/ Mist) nicht überschreitet. Deshalb haben in fruchtbaren Regionen mit genug Regen die Landwirte oft deutlich mehr Fläche als eigentlich für die Futterversorgung notwendig wäre. Daraus resultiert für Grünlandflächen ein zusätzlicher, oft esenzieller Nutzen den du deinem poteniellen Graskäufer vorenthältst wenn die Fläche offiziel von dir bewirtschaftet wird.
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon sunnyboy » So Okt 09, 2016 7:21

Servus Kollegen,

sei doch froh wenn jemand dein Zeug überhaupt will. Ich habe sehr viele Gründlandflächen, welche ich umsonst gepachtet habe. :klug:
Und glaube mir der Strukturwandel wird noch soweit gehen, dass es mal für Gründland keine Pacht mehr geben wird. Und wie Ferengi gesagt hat, solche Leute brauchen wir garantiert nicht, die die aktiven Landwirte noch ausnützen wollen. :evil:

Gruß sunnyboy
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Lonar » So Okt 09, 2016 8:17

Übrigens die Prämienrrechte stehen nicht dem Flächenbesitzer zu solange davon nichts im Pachtvertrag steht.
Prämienrrechte(Zahlungsansprüche oder ZA) liegen dann bei dem jenigen, der 2015 die Fläche im Agrarantrag hatte.
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Flecki_aus_Bayern » So Okt 09, 2016 8:55

Um was geht es dem Themenersteller? Ich denke mir, er oder seine Holde haben etwas dagegen, dass der Pächter 5 mal im Jahr mit dem Odelfass kommt und einen Schwall Scheiße vor die Haustüre lässt....Kündige doch einfach den Vertrag und in einen neuen Pachtvertrag schreibst du rein, dass nur 1 mal im Jahr geodelt werden darf oder die Ausbringung im Injejktionsverfahren durchgeführt werden soll! Oder es soll gar kein organischer Dünger ausgebracht werden usw. In einen neuen Pachtvertrag kann man vieles reinschreiben. Wenn der alte Pächter nicht mitmacht dann schreibst die Flächen einfach in der Zeitung zu Verpachtung aus. Wirst dann schon einen finden der deinen Wünschen entspricht.
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon flower-bauer » So Okt 09, 2016 16:21

...
Zuletzt geändert von flower-bauer am Mi Mai 16, 2018 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein paar Fragen zum Thema Pacht

Beitragvon Schoofseggl » Di Okt 11, 2016 9:51

Ich denke hier wird in meine Anfrage einiges hineininterpretiert das ich so nicht stehenlassen kann.
Die Pachtpreise/Flächenverfügbarkeit schwankt regional stark, das brauche ich hier wohl keinem erklären,
allerdings entwertet das für mich die Aussage von Sunnyboy etwas.
Hier in der Region wird jeder nasse fleck Wiese bewirtschaftet, Brachflächen wie sie in anderen Teilen der Republik oft zu sehen sind ist
hier Mangelware.
Flecki liegt schon etwas näher dran, allerdings geht es nicht darum dass ab und zu Scheisse ums Haus
gefahren wird, das gehört zur Landwirtschaft dazu, wenn einer die Fläche pachtet und Geld dafür bezahlt
soll er natürlich auch vernünftig wirtschaften können.
Mein Pächter fühlt sich allerdings wie zu Hause und benimmt sich leider auch so, das beschränkt sich
leider nicht nur auf die Pachtsache an Sich sondern auch auf mein Privateigentum. Diverse Gespräche
dahingehend was seins ist und was nicht helfen dann ein paar Wochen dann fängt der Mist wieder an.

Ja, Flower-Bauer, dass man nicht nur hier rufen muss und der Subventionssegen wird über einem
ausgeschüttet ist mir klar, das ist alles mit hässlicher Bürokratie verbunden. Das ganze ist aber auch
ein Nebenschauplatz bei meinem Anliegen. Am Ende wäre es ein Nullsummenspiel, auch wenns extensiv
bewirtschaftet ist macht sich das ganze nicht von selbst.
Vielleicht hilft ja auch wirklich ein Pächterwechsel, nur befürchte ich dass der nächste eben auch nicht
besser ist, wenn ich solche Kommentare wie von "nils1906" lese gehe ich davon aus dass es recht viele mit
dieser Denkweise gibt. Ich muss nicht froh sein dass sich überhaupt wer erbarmt die Flächen zu bewirtschaften, selbst wenn ich alles brachliegen lassen und zwei mal im Jahr durchmulchen würde müsste ich nicht verhungern.
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