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Ein paar Tipps, hauptsächlich zum Futter, gesucht

Alles rund um das Borstenvieh.
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17 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Ein paar Tipps, hauptsächlich zum Futter, gesucht

Beitragvon radixdelta » Mi Nov 15, 2006 1:32

Hallo,

meine Oma füttert seit über 40 Jahren 2 Schweine pro Jahr Fett. Wir machen dann eine Art Hausschlachtung in zwei kleinsten Schlachtereien (je nachdem ob wir Wursten oder nur Zerteilen)

Meine Oma fütterte früher nur Gerstenschrot, Weizenkleie, gekochte Kartoffelschalen und Küchenreste. Als die Kartoffelschalen durch die Zwergkaninchen-Mode aber aus der Nachbarschaft nicht mehr ankamen, hatten wir große Probleme mit der Eiweißversorgung. Mittlerweile konnten wir auch die Oma überzeugen, das Eiweiß-Futter keinen Fischgeschmack hervorrufen muß. Seit dem füttern wir Weizenkleie und Mischfutter etwa 50/50 und dazu weiterhin Küchenabfälle, Kartoffelschalen (jetzt ungekocht, wird genauso angenommen) und im Sommer frisches Grün. Dann und wann etwas Heu.

Nun folgende Probleme: Die Preise für Weizenkleie haben angezogen. Es soll aber weiter eine "Sättigungsbeilage" zugefüttert werden, die bezahlbar ist. Was kann man da nehmen? Hatte hier von Hafer gelesen, was wird dafür so verlangt je Zentner Schrot (oder gequetscht?).

Das Fleisch schmeckt prima, auch der Schinken von der Oma gepökelt und evtl leicht geräuchert ist extraklasse. Das einzige was auffällig ist ist die Mettwurst. Die wird nach längerem hängen sehr streng im Geschmack. Kohlwurst ähnlich, aber nicht so extrem (hält auch nicht so lange ;-))
Liegt das an der Fütterung, an der Verarbeitung oder an der Lagerung? Ich würde mir vorstellen können, das das Fleisch oder das Fett durch die Fütterung für Mettwurst nicht geeignet ist. Was kann ich ändern?

Achso: Die Schweine haben nicht viel Platz. Das soll geändert werden, ist aber kurzfristig nicht möglich. Sie Stehen mindestens 6 Monate (das zuerst geschlachtete) bis zu 10 Monate (das zweite).
Der Stall wird sehr schnell Naß, was wohl am Platzangebot liegt. Gibt es da noch Tricks, wie die Jauche besser abläuft? Bisher hat der Mist die Abläufe immer verstopft. Der Mist ist auch eher breiig, nicht fest und flüssig getrennt.

Ich hoffe auf viele Tipps und Anregungen

Grüße
BM
radixdelta
 
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Beitragvon Gast » Mi Nov 15, 2006 9:45

Das füttern von Speiseresten ist verboten, bei Auftreten einer Seuche läufst du Gefahr den ganzen Schaden zu bezahlen.
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Beitragvon SHierling » Mi Nov 15, 2006 10:51

Hallo,
Jo, Speisereste an Schweine sind nur noch nach Genehmigung zugelassen, und dazu müssen sie vorher von einem anerkannten und zugelassenen Verarbeiter kommen, nicht vom Nachbarn ;-)

Um die Kartoffelschalen mußt Du trotzdem nicht trauern, Kartoffeln sind kein eiweiß- sondern ein stärkereiches Futtermittel. Um seinen Eiweißbedarf mit Kartoffelschalen zu decken müßte ein Schwein von sagen wir 60kg jeden Tag mehr als 20kg davon fressen, 1/3 seines Körpergewichtes! (Etwas anderes ist Kartoffeleiweiß, das in konzentrierter Form bei der Stärkeherstellung anfällt, das ist ein hochwertiges Eiweißfuttermittel, leider kommt man an Kleinmengen aber schlecht ran). Gekocht werden die Kartoffeln übrigens nicht aus Langeweile, sondern um die Nährstoffe darin aufzuschließen. Rohe Kartoffelschalen werden zwar genau so gut gefressen, aber wesentlich schlechter verdaut!

Von der Idee einer "Sättigungsbeilage" würde ich mich an Deiner Stelle auch verabschieden, so etwas gibt es nur in den Vorstellungen irgendwelcher Grüner die noch kein Schwein von innen gesehen haben. Was ein Schwein je Tag frißt, gehört _alles_ zur Ration und wird auch alles mitgerechnet, sonst klappt es nicht mit der tiergerechten Ernährung. Heu z.B. fressen manche Schweine, das verändert aber die Verdaulichkeit der anderen Futtermittel, muß man mitbedenken, Strohmehl soll ganz gut funktionieren, schlägt bei Sauen aber auf die Ferkelzahl, Grünfutter oder Grassilo macht schwer satt, nimmt aber zu viel Platz für "besseres Futter" weg, Maissilo oder CCM dagegen geht ganz gut, wenn man es entsprechend mit Eiweiß ergänzt - aber so eine Art "hiervon darf mein Schwein so viel fressen bis es satt ist-Futter" gibt es leider nicht, muß immer alles zueinander passen. :-(

Was den Rest angeht - ohne Mengenangabe und ohne zu wissen, was das überhaupt für Schweine sind und wie schwer sie in 6 oder 10 Monaten werden läßt sich da schwer etwas sagen.
Wenn ihr kein Alleinfutter füttern wollt, mußt Du Dir halt einen anderen Eiweißträger suchen - Soja, Süßlupinen, Erbsen+Bohnen+Ergänzer, Bierhefe, Milchpulver, oder eben Kartoffeleiweiß - aber die sind zum selber Mischen alle ERHEBLICH teurer als im Fertigfutter. Und Alleinfutter +50%Kleie macht insgesamt mehr fett als groß, außerdem ist das - je nach Menge - ziemlich eng was Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren angeht.

Gibt es denn nicht die Möglichkeit an Futterkartoffeln zu kommen, oder an Futterrüben oder ähnliches?

Grüße
Brigitta
PS: beinah vergessen: RES, (Rapsextraktionsschrot) bekommt man bei Ölmühlen, ist auch gut hinzurechnen, aber nichts anderes, also keine Rapskuchen, oder Rapssamen - die Öle darin machen das Fett zu weich.
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Beitragvon SHierling » Mi Nov 15, 2006 12:19

Hallo nochmal,
was die Haltung angeht, kann ich mir unter "sie stehen 6 Monate" eher nichts vorstellen (oder das, was ich mir da vorstelle ist jedenfalls unschön ...)
Folgende Rahmenbedingungen gelten für Schweinehaltung:
Bild
undBild
(Nutztierhaltungsverordnung TierSchNutzVO http://tinyurl.com/tchjr )
Wie ihr das bei euch am besten hinbekommt, kommt auf euren Stall an, am einfachsten sind immer zwei relativ klar abgegrenzte Bereiche, von denen einer etwas kühler ist, z.B. an einer Wand, Tür, oder nicht eingestreut, das wird meist schnell als Kotecke angenommen, und ein Bereich zugfrei und trocken als Liegefläche. Den kann man unterstützend überdachen, oder mit einem Brett (Stufe) abtrennen, meist "sortieren" sich die Schweine das aber ganz von selbst, sowie man ihnen nur die Chance dazu gibt.

Grüße
Brigitta
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Beitragvon Egbert » Mi Nov 15, 2006 17:05

@ Shierling Alles Vorschriften von nichtsnutzigen Sesselfurzern. Die verlocken und fordern geradezu heraus um diese zu mißachten. Ich mache das auf jeden Fall, will aber nicht zum Nachahmen animieren. Jedoch, wenn man überlegt .... ?

Mach doch den Fragesteller nicht verrückt. Was bei " Oma " funktioniert hat, wird beim Enkel ebenso funktionieren !

@ lauschi, typisch deutsch. Was ist nicht alles verboten. Hände an die Hosennaht und dreimal " Jawolll " rufen. So sehe ich Deinen Beitrag :

Das füttern von Speiseresten ist verboten
Soll mir mal einer beweisen das ich Speisereste verfüttert habe ! Ha, Ha !
Es geht doch, vollkommen ohne Chemie in der Landwirtschaft
" Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die "Normalen" gebracht haben. "

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Beitragvon Gast » Mi Nov 15, 2006 17:21

@Egbert
Die Hände an der Hosennaht ist in den meisten nationen geläufig. Ich weis das du kein Problem hast dich über geltendes recht, Anstand und Sitte hinwegzusetzen.
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Beitragvon SHierling » Mi Nov 15, 2006 17:31

Hallo,
Na, Egbert, was überlegt "man" denn?

Das Verfüttern von Speiseresten ist verboten, weil damit Schweinepest übertragen wird. Wer Lust hat, kann sich mal die Bestimmungen der Schweiz anschauen, dort wird den Leuten sogar empfohlen, aus Deutschland keine Lebensmittel einzuführen, insbesondere keine Fleisch und Wurstwaren.

Und jemand, der 40 Jahre lang seine Schweine nach dem selben Muster füttert - so leid mir das auch tut für "Oma", - der hat schlicht und einfach vergessen, das es "Schweine wie vor 40 Jahren" gar nicht mehr gibt. Geändert haben sich seit dem nicht nur der Fettanteil und die Fettverteilung sondern auch das Wachstum, und das muß man natürlich auch beim Futter berücksichtigen!

Was die "Vorschriften von Sesselfurzern" angeht - was willst Du denn machen? Die Schweine wieder lebenslang einzeln auf Gitterrosten anbinden wie bei Oma ??? Ich dachte, Du bist für "tiergerechte Haltung" ?

Grüße
Brigitta
PS: und was das "beweisen" angeht, egal ob nun Speisereste im Schwein oder genetisch verändertes Soja - auch da hat sich die Technik weiterentwickelt, das geht heute beides ohne weiteres, zum Glück!
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Beitragvon Egbert » Mi Nov 15, 2006 20:20

Lieb Brigitte, am liebsten sind mir natürlich die Schweine welche Sommers wie im Winter vergnüglich draußen Mäuse, Rehkitze und sonstiges Ungeziefer fangen und fressen. Warum ist das in anderen EU- Ländern erlaubt, nur in D nicht. Wenn denn überhaupt Freilandhaltung, dann nur so eingezäunt wie weiland die bedauernswerten DDR- Bürger.

In den anderen EU- Staaten reicht eine einfache Elektrolitze und alles ist in Butter. Ist allerdings in D eine Ermessensfrage des jeweiligen Kreisveterinärs. In dem Landkreis in welchem ich wohne habe ich auch schon eine Herde Schweine, nur gesichert mit einer Elektrolitze gesehen. Und das an der vielbefahrenen Bundesstraße 2.
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Beitragvon SHierling » Mi Nov 15, 2006 20:53

Meine Güte Egbert :( , gibt es denn gar keine Tierart, von der Du wenigstens ein bißchen Geschichte kennst? Draußen laufende Schweine sind ja schön, wollen wir alle, meine laufen auch draußen. Leider haben die Jäger in anderen Landesteilen aber noch nicht genug Wildschweine abgeschossen dafür, und nur weniige Rassen vertragen diese Haltung heute noch.

Guck Dir die Schweine doch mal ein bißchen genauer an:
Das da ist von 1950:
Bild
Ein sogenanntes "Fettschwein", das möglichst viele Kalorien lieferte.
Rückenspeckdicke bei diesen Tieren waren ca 10cm, oft noch mehr!

Das hier ist die selbe Rasse, aber 1978:
Bild
Da wollte der Verbraucher schon kein Fett mehr , sondern lieber Kotelett.
Rückenspeckdicke: ca 5cm

Und das hier ist immer noch die selbe Rasse (sind übrigens alles Deutsche Edelschweine), aber im Jahr 2005
Bild
Rückenspeck 2,5cm und weniger

Auch die Leistungen sind entsprechend gestiegen ( http://beratung.pecudis.de/DE_Entwicklung.html ).
Wer behauptet, diese Tiere könnte man noch genau so füttern wie "bei Oma", oder gar im Winter schadlos draußen halten (Speck isoliert!), der hat mit tiergerechter Haltung nicht viel im Sinn. Sowas wird gemacht, weil der Verbraucher es gerne sieht und weil es billig ist. Tiergerecht ist eine "Wald und Wiesenhaltung" mit diesen Rassen nicht. Kann übrigens jeder sehen - im Winter liegen Freilandschweine bis zu 90% des Tages in ihren Hütten. Die sind sozusagen "vom Frost eingesperrt"!

Grüße
Brigitta
Zuletzt geändert von SHierling am Do Nov 16, 2006 9:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Egbert » Mi Nov 15, 2006 20:59

Mensch Brigitta, kannst Du nicht wenigstens etwas Ironie vertragen? Ist doch klar dass nicht jede Rasse draußen gehalten werden kann. Übrigens der Eber auf dem letzten Bild sieht recht sportlich aus ! Alle Achtung, wer trainiert den ?
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Beitragvon automatix » Mi Nov 15, 2006 21:17

Egbert hat geschrieben:Lieb Brigitte, am liebsten sind mir natürlich die Schweine welche Sommers wie im Winter vergnüglich draußen Mäuse, Rehkitze und sonstiges Ungeziefer fangen und fressen. Warum ist das in anderen EU- Ländern erlaubt, nur in D nicht. Wenn denn überhaupt Freilandhaltung, dann nur so eingezäunt wie weiland die bedauernswerten DDR- Bürger.

In den anderen EU- Staaten reicht eine einfache Elektrolitze und alles ist in Butter. Ist allerdings in D eine Ermessensfrage des jeweiligen Kreisveterinärs. In dem Landkreis in welchem ich wohne habe ich auch schon eine Herde Schweine, nur gesichert mit einer Elektrolitze gesehen. Und das an der vielbefahrenen Bundesstraße 2.


die vielbefahrene bundesstraße 2 führt aber nicht nach ostfriesland....

wurdest du abgeschoben?
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Beitragvon Gast » Mi Nov 15, 2006 21:35

Also die B2 führt von Berlin über Leipzig - Hof - Nürnberg - München nach Garmisch. Der geistesgestörte Österreicher hat die immer gerne benutzt.

Also mir schwant langsam wer Egbert ist ....... oh Gott

Hab vorsichtshalber mal ein Fax ans BML geschickt, wegen der unhaltbaren Zustände in der Schweinehaltung entlang der B2.
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Beitragvon SHierling » Do Nov 16, 2006 10:01

...aber schön, das wir mal drüber gesprochen haben.
Ich hätte dann noch was zum Thema:
Liegt das an der Fütterung, an der Verarbeitung oder an der Lagerung? Ich würde mir vorstellen können, das das Fleisch oder das Fett durch die Fütterung für Mettwurst nicht geeignet ist. Was kann ich ändern?

Für Dauerwaren brauchst Du "festen Speck", Gerste ist da schon genau das richtige, Gerste und Kartoffeln täten es auch, mit dem entsprechenden Eiweiß-Ergänzer.
Gaaaaanz grob und über den Daumen macht weiches Futterfett auch weiches Fett im Schwein (Und das will man nicht. Die modernen Gentech- Omega-3-Schweine aus den USA sind also nur zum "so essen", Omega-3-Mettwurst gibt es nicht.)
Genauer liegt das an den sogenannten Polyensäuren, insgesamt sollte der Gehalt an diesen Säuren (mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind das) nicht mehr als ca12g / kg TS in einer Mischung für Dauerwaren vorhanden sein, für Frischfleisch ist der Grenzwert ca15g / kg.
Gerste und Weizen haben wenig, Mais / CCM höhere, Leinsamen und Sojabohnen haben hohe Polyensäuregehalte, Öle natürlich noch mehr. Extraktionsschrote wenig (da hat man da die "guten gesunden FS" für Muttis Küchenöl schon herausgelöst). Gerechnet wird immer für die gesamte Mischung (wie oben: auch die "Sättigungsbeilage" zählt mit).

Grüße
Brigitta
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Beitragvon radixdelta » Do Nov 16, 2006 22:05

Hallo!

Da ist ja einiges interessantes zusammengekommen. Das mit dem Kochen der Kartoffeln wusste ich so z.B. nicht. Werde ich aber wieder einführen, die Möglichkeiten sind ja da. Es mangelt halt an der Menge, die schnell zusammen kommen muß um den Topf zu füllen, sonst fault es schnell.

Zur Rasse: wird wohl das Edelschwein sein, jedenfalls eine Zuchtrasse die hier am Ort für große Mastbetriebe gezüchtet wird. "Hochleistungsschwein" heißt das hier im Volksmund. Wie schwer das wird, kann ich jetzt nicht 100% sagen. Ich meine aber es liegt bei 120kg Schlachtgewicht. Ich frage mir das nochmal nach.

Einiges scheint aber falsch verstanden worden zu sein:

Mit Küchenreste meine ich nicht Speisereste. Das wird schon sehr genau genommen. Kartoffeln und Gemüse, Reste vom ausputzen von Salat z.B. oder eine Scheibe Brot (eher für Kaninchen). Kein Fleisch o.ä.! Habe hier im Forum auch schon gelesen das das i.O. sein soll.
Wie sieht das grundsätzlich mit Milchprodukten und Eiern aus?

Das Mischfutter wird für uns in der Genossenschaft angemischt. Die wissen das wir Kleie zufüttern, kaufen wir da ja auch. Es basiert auf Gerstenschrot. Dazu kommen Mineralien und Soja als Eiweißträger. Etwas Mais soll auch drin sein. 100% genau weiß ich das nicht, ich vertraue aber der Genossenschaft.

Der Stall ist schon in Ordnung, aber ich würde für mich persönlich den Schweinen lieber noch mehr Platz zur Verfügung stellen. Das wird als nächstes in Angriff genommen, wenn die jetzigen Schweine weg sind.
Sehr Hilfreich war die Anmerkung, das moderne Rassen im Freien nicht unbedingt Wintertauglich sind. Falls ich mich doch mal durchsetzen sollte werde ich wohl den Ferkellieferanten wechseln und eine ältere Rasse nehmen. Möchte ich eh, aber der Züchter liefert von Anfang an und das günstigst weil Verwandschaft...
Ich habe übrigens auch schon mehr als eine Freilandhaltung mit einfacher Litze gesehen. Und die sind teilweise in freier Flur, weit weg vom Bauern und passieren tut da nix. Manchmal sind es zweimal eine Einzellitze mit etwa zwei oder drei Metern Randstreifen dazwischen.

Mit Sättigunsbeilage meinte ich, das das Futter ansich nicht zu Energiereich sein soll, um das Wachstum in Grenzen zu halten (Oma sagt: "die sollen nicht so schnell fett werden, dann schmeckt das nicht"). Ich habe allerdings die Befürchtung, das nicht das Wachstum gebremst wird, sondern nur Mangelerscheinungen auftreten. Genauso wie Hühner eben Eier legen müssen, und wenn nicht vollwertig gefüttert wird die Reserven angegangen werden.

Als wir noch nicht mischen lassen konnten (nicht genug Abnehmer) haben wir ein Zufutter genommen, das 20% beigemsicht werden musste und alles wichtige mitbrachte. Wenn man das und Gerstenschrot als Basis nimmt, wieviel wäre dann eine Ration für ein Schwein (ich nehme mal an, das wird auf Körpergewicht bezogen).
Von der Genossenschaft wurden mir jetzt Rübenschnitzel als Beifutter angeboten. Eine Ölmühle ist in der Nähe, muß mich mal erkundigen, ob die auch extrahiert oder nur kalt presst. Aber in einem anderen Thread habe ich gelesen, das Raps das Fleisch fischig werden lässt.

Zur Wurst: Was kann denn noch schiefgehen, wenn man mit Gerste schon ganz gut liegt für Dauerwurst? Das muß mit dem Fett zusammenhängen, das wird wohl Ranzig oder sowas.

Futterkartoffeln muß ich mal erfragen. Direkt vom Bauern eher nicht, wüsste nicht wer noch damit füttert aber die aus dem Landhandel wissen vielleicht mehr. Rüben haben wir selber in kleiner Menge als Winterfutter für Kaninchen, komme zur Not auch an grrößrere Mengen. Aber wir haben keinen Schnitzler. Wieviele Kilo Rüben darf man je Tag etwa rechnen? Ich würde schon gerne einen Teil des Futters selbst anbauen, wenn sich das rechnet.
Leider kann ich jetzt nichts dazu finden, wie Grünfutter die Verdauung ändert? Bisher hatte ich angenommen, das es lediglich keinen Gewinn bringt. Wir haben es immer so gehalten, das normale Futter wie gehabt ggf. etwas weniger Kleie zu füttern und dann sozusagen als Abwechslung frisches Grün dazu. Auch die jungen Spitzen von Wein werden sehr gerne angenommen. Jeweils nur kleine Mengen, genau wie das Heu. Das ist eine Handvoll alle Naselang mal. Da bekommen die Kaninchen mehr (als Einzelration) Das mit dem Heu mache ich hauptsächlich, um sie "heiß" darauf zu machen. Damit ist das Locken auf den Transporter zum Schlachter viel einfacher und Streßfreier.

Ich werde nochmal versuchen mehr zur Ernährung heraus zu bekommen, Lesetipps und Links sind sicher hilfreich.

Zu guter letzt noch die Frage: Was kann als Beschäftigung dienen? Im Moment bringen die Schweine mit vorliebe den Stall durcheinander. Alles was in Reichweite ist, bleibt nicht unberührt. Einen Ball von der Decke baumeln lassen? Etwas Reisig oder Zweige zum Spielen? Eine Rübe? Das wären meine spontanen Ideen.

Danke für die vielen Tipps... und nehmts meiner Oma nicht übel, das ist halt so wenn man jahrzehntelang Erfahrung hat und dann kommt so ein Bengel und sacht: Alles falsch, mach das anders und mach das so. Es ist wie bei vielen alten Leuten: "Wat de Buer nich kennt, dat frett hei nich"

Grüße
Björn
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Beitragvon SHierling » Fr Nov 17, 2006 10:49

Hallo, :-)
Also der Reihe nach: Eure Schweine werden DL, oder DE oder ganz normale Hybridschweine sein, die nehmen sich alle nicht viel, sind eben "frohwüchsig". Und die sind von der Zucht her halt so, daß sie auch "nur" bei Hochleistungsfutter ihre optimale Leistung erreichen, nicht nur, was das Wachstum angeht, sondern auch, was die Fleischqualität angeht.
Mit dem "langsamer wachsen" hast Du völlig recht ( :-) ) - das sind Mangelerscheinungen, nichts gutes. Oma hat aber auch recht: wenn die Mischung nicht haargenau "paßt" werden diese Schweine zu schnell fett (eben weil sie eine so gute Futterverwertung haben)
Ein Schwein vor 50 Jahren hat noch 4-5kg Futter gefressen um ein Kilo Schwein daraus zu machen, ein Schwein von heute braucht noch 2,5kg dazu, die müssen dann halt genau passen, und "satt" ist meistens auch gleich "fett". So leid einem die Tiere tun, die sind wirklich selten satt, (sie haben eben mit der besseren Futterverwertung keinen kleineren Magen bekommen!) - deswegen auch die Probleme, eine vernünftige "Beilage" zu finden.

Siehs mal so: eure "Mischung" ist sicher ein Alleinfutter, also "alles drin, was ein Schwein braucht". Wenn dazu noch Kleie kommt, macht die halt fett. Wenn aber Kleie und Alleinfutter 50:50 gemischt werden, und damit nur eine halbe Portion Alleinfutter im Schwein landet, kommen auch nur die Hälfte Mineralstoffe, Vitamine, und Eiweiße an. Das macht dann "langsames Wachstum", aber bloß aus Mangel.

Zum Raps: Rapskuchen genau wie Rapskörner (geht gar nicht!) machen weiches Fett (weil eben noch so viel Rapsöl drin ist), und - für manche Leute - auch so einen schmierigen Geschmack. Rapsextraktsionsschrot ("RES") geht aber gut, weil das Fett alles raus ist, RES hat sogar noch weniger Polyensäuren als Gerste. (Genauso unterscheidet man Sojaschrot und Sojaextraktionsschrot, leider wird das im Sprachgebrauch oft verschlissen. Was man "hier so" bekommt, ist aber fast immer Extraktionsschrot).

Für Dich gesehen hast Du eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder, Du fütterst das Alleinfutter von der Genossenschaft auch wirklich allein, oder Du paßt eine eigene Mischung Deinen Vorstellungen an, das ginge z.B. mit Gerstenschrot, evtl Weizenschrot, und dazu ein sog "Eiweißreicher Ergänzer", da gibt es verschiedene Ausführungen, mußt Du Dich mal schlau machen. Da kann man dann auch Kleie reinrechnen, oder Strohmehl, oder Grünfutter (aber da vorsicht, Grünfutter macht auch schnell schmieriges Fett)
Wenn Du Oma, Dir und dem Schwein einen gefallen tun willst, besorg Dir halt Hackfrüchte in nennenswerter Menge (ca 5kg/Tier/Tag), das halte ich auch für eine gute Idee - damit kann man auch schöne Rationen rechnen, UND die Schweine sind wesentlich satter und länger beschäftigt.

Die Futtermittel nach ihrer Eignung für die Dauerwurst zu unterscheiden, ist heutzutage ganz einfach geworden *g* : alles, was Dir der Ernährungsberater als "gesund gesund" empfiehlt, also Öle statt Butter, viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, viel Gemüse, viel Grünes, wenig Fleisch, das macht alles ein schlechtes Schwein aus Dir ;-) ;-) , denn Du wirst halt nicht anständig fett davon. Milch und Eier sind gut geeignet aber teuer, ein Ei kannst Du für ca 5-8g RP rechnen, je nach Größe, und ca 6g (Roh)Fett.

Was war noch?
Haltung. Jo. Mach man wie Du denkst. Die Kriterien der Schweinehaltungs-VO erfüllt man ja zu Hause meist problemlos. Was die Freilandhaltung angeht: es kommt immer auf die Gegend an. Vorgeschrieben ist ein Doppelzaun, _innerhalb_ des ersten Zaunes kann man aber klar mit einfacher Litze abteilen. (Es gibt auch irgendwo so ein ganz bekanntes Bild im Internet, kurisert bei den Tierschützern, wo irgendein Klapskalli behauptet, seine Schweine liefen nur mit Litze, da sieht man den Doppelzaun ganz hinten im Hintergrund...). NUR mit Litze darf normalerweise nicht genehmigt werden, aber wenn euer AmtsTA das tut, kannst Du das natürlich machen (würde ich mir aber schriftlich bestätigen lassen!!!) Das ist dann seine Haftung (in NRW sind auch schon 2 TÄ in den Bau gewandert deswegen imho. Wildschweine ziehen nun mal, auch weite Strecken, und eine rauschige Sau ist für so einen Keiler Grund genug, jede Litze zu ignorieren. Kommt noch dazu, daß die Hausschwein-Sauen ja alle paar Wochen rauschen, anstatt einmal im Jahr)

Essensreste. Also: Speisereste sind nach wie vor nur erlaubt, wenn man sie vorher autoklavieren kann. Gemüseabfälle sind imho in der Positivliste extra aufgeführt. Insgesamt kann ich keinem dazu raten, denn ein einziger Soßenrest an den Kartoffeln oder an den Nudeln kann schon genug sein. Wer das selber sauber trennen kann muß es eben halten, wie er will, ist ja auf eigenes Risiko. (Allerdings ist das Risiko ziemlich hoch, bis zu 20.000 Euronen bei Nichtbeachtung, zuzüglich Haftung im Seuchenfall, das kann ganz schön ins Geld gehen, und das zahlt keine Versicherung). In NRW z.B. wäre ich da im Moment GANZ zurückhaltend ... und vor allem: es ist ja sowieso nichts nützliches drin in den Resten, und das ganze Risiko nur fürs "Entsorgen" ? - dazu hab ich einen Komposthaufen.

Wenn Du Kartoffelschalen sammelst: ausbreiten und trocknen lassen ist besser als in einer Tüte oder im Eimer, ODER gleich mit heißem Wasser übergießen (bedeckt), und das Wasser dann auch zum Aufkochen nehmen und mit füttern.

Nochwas? - Grünfutter und Verdauung: guckst Du unter "Rohfaser", davon soll nicht zu viel und nicht zu wenig in einer Ration sein. Oder guck unter "Ballaststoffe". Macht außerdem weiches Fett, deswegen hat man früher auch nie Heu an Schweine gegeben sondern sie lieber das Stroh fressen lassen.

Das das ganze für Oma eine ziemliche Umstellung ist, kann ich mir schon denken - warum schaut ihr euch nicht bei den nächsten Schweinen wirklich mal nach alten Rassen um? Bentheimer, oder Sattelschweine, oder Husumer, oder wenns auch "fremde" sein dürfen, Turopolje oder Linderöd, die sind noch nicht so überzüchtet und passen besser zu Omas Fütterung :-)

Grüße
Brigitta
PS: wenn Du langfristig selber anbauen und selber Mischen willst, solltest Du "in den sauren Apfel beißen" und das Füttern halt mal vernünftig lernen, d.h. mal ein paar Bedarfswertetabellen benutzen, oder mal ein paar Futterwerttabellen angucken, und mal ein wenig hin- und herrechnen mit den Futtermitteln, die Du hast. Das ist nicht so schwer wie es zuerst aussieht, und macht Dich unabhängig. Alles andere hat meiner Meinung nach langfristig nicht viel Sinn, denke ich, weil man von weitem sowieso meist das ein oder andere übersieht, oder falsch verstent etc etc.
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