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SHierling hat geschrieben:Die Heidekartoffel wächst in der Heide weil sie da im anmoorigen Sand am besten schmeckt, und bei der Ernte nicht so viel Dreck dranhängt.
Hähnchen sind aber weder im Emsland noch in Bayern oder in der Heide "zu Hause", also kann man da unbesehen zB Transporte (und Transportwürdigkeit) mit einbeziehen.
Und "Know How" haben heute grade noch 5 Firmen weltweit, die Betreiber von Aufzuchtbetrieben, Mastanlagen oder Legehennenbetriebe sind doch zu 80% sowieso nur noch bessere Lohnarbeiter auf Vertragsbasis. Die Tiere gibts fertig geliefert, Züchten kann keiner mehr, die Ställe gibts fertig geliefert, bauen kann auch keiner mehr, und das Futter gibts zunehmend auch fertig geliefert, weil keiner mehr selber Rechnen kann. Was bleibt da an "Fachkunde über (die sich btw auch nicht regional vererbt, sondern anderswo ganz genau so gelernt werden kann) ?
Nicht die Zuchtfirmen oder andere irgendwelche Berater oder Tierärzte können dir das wirklich gute richtige Stallmanagement für die jaweilige Genetik geben, nein es ist wie immer, die die jeden Tag auf eigenes Risiko mit ihren fünf Sinnen die Sache richtig gut hinkriegen, da kannst du dann alle diese Berater antreffen, die auch noch mal von der guten Erfahrung profitieren wollen. Und im Emsland hat es in den letzten 15 Jahren eben phänomenal gut hingehauen.
SHierling hat geschrieben:Im Emsland wachsen lediglich die Beziehungen und Kontakte, sich solche Ställe gegenseitig zuzuschustern, beim Nachbarn abzugucken oder zu erben. Mit "Regionaler Marke" hat das imo absolut nichts zu tun.
Meini hat geschrieben:Tja und nu habt ihr Baustopp
Gockel hat geschrieben:Im Nachhinein wer war eher da, das Ei, oder die Henne.
Im Emsland hat dieser bodenständige Mensch, der es verstand, mit kargen Sandböden und Mooren auszukommen und es gewohnt war sehr hart, intensiv und mit geringsten Mitteln den Lebenunterhalt seiner Familie zu erarbeiten, es selbstverständlich gewagt in die Hähnchenaufzucht einzusteigen und es zur Perfektion gebracht. Das ist für mich regional bodenständig. Ein regionales "Markenzeichen", von Menschen erbracht. Egal, für die Vechteraner Cloppenburger und Bentheimer gilt das gleiche.
Zuchtgesellschaften, Brütereien, Schlachtereien sind als Folge dieser Entwicklung gebaut worden.
Gruß Gockel
P.S. Was ich damit sagen wollte, ein gut situierter Landwirt auf einer ertragreichen Scholle, hätte sich mit dem Federvieh eher weniger beschäftigt.
SHierling hat geschrieben:Die Frage ist dann nur, wo zieht man die Grenze: beim Boden, bei der Tradition, oder beim Ertrag?
schimmel hat geschrieben:Warum gibt es denn kein regionales Auto? Oder ein regionales Flugzeug? Das label "regional" bedeutet in einer zunehmenden Stadtbevölkerung ohne Bezug zur Produktion nichts als ein rückwärstgewandtes heimattümeliges Verhalten, das seine Rechtfertigung in der Szene der Gutmenschen gefunden hat und nun einem undefinierbaren Werbewirrwarr unterworfen wird:In Bayern daheim, in der Welt zu Hause!
http://www.youtube.com/watch?v=H1EU7Kab-R4Reini
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