In den letzten Tagen ist es zu einem Knall gekommen!
Ein ganz großer Holzverarbeiter - ich sage weder Namen noch genaue Branche noch Region - hat massenhaft Waldbauern betrogen. Alles ist aufgeflogen und der Verarbeiter leistet bereits Wiedergutmachung.
Aufgedeckt wurde alles durch einen mutigen Revierförster. Die von ihm betreuten Waldbauern stellten immer wieder Abweichungen im Holzaufmaß fest.
Ihre eigenen Maße wurden stets beim sogenannten Werkseingangsmaß deutlich nach unten korrigiert. Nie nach oben, was ja normal wäre bei Fehlmessungen von Hand.
Diese Abweichungen betrugen teilweise 20 %.
Die Waldbauern beschwerten sich und der Revierförster begann nachzuforschen und bekam immer mehr Beschwerden zu hören. Der große Verarbeiter drohte mit einer Verleumdungsklage, die Vorgesetzten übten in die gleiche Richtung Druck auf ihn aus.
Nun stellte sich aber die Vermutung als Wahrheit heraus. Man hatte systematisch das Werkseingangsmaß manipuliert. Angeblich ein Computerfehler. Als Sündenbock vorgeschoben wird der Systembetreuer, eine externe Firma, die ihren Fehler bereits eingestanden hat.
So hat der Holzverarbeiter seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. Der Systembetreuer ist der Böse. Der Verarbeiter entschädigt die Bauern für die versehentlichen Fehlmessungen und wird mit einem blauen Auge davon kommen. Es sei denn, die Presse bekommt Wind davon und hängt es an die große Glocke.
Schließlich ist der Verarbeiter europaweit bekannt.
