Neo-LW hat geschrieben:Moin,
und dann noch das 'Hinterlistige' verdunsten vom Strom in den Batterien berücksichtigen.
I.d.R. beträgt die Selbstentladung etwa 1% pro Tag.
Ergo, nach einem halben Jahr ist das vollgeladene Batterie-Auto tot.
Bei Diesel gibt es Null Prozent Verdunstungsverlust.
Olli
Da sagst du was...
Anfang September wird ja der wltp nochmal erneuert. Dabei geht es unter anderem um die kraftstoffverdunstung, das betrifft natürlich speziell Benziner... aber auch diesel, wenn auch nicht so stark dank längerer Kohlenwasserstoffmoleküle. die wollen nicht so eilig weg, deshalb kann man diesel nicht einfach so anzünden wie Benzin, wo sich schon bei Minusgraden ein brennbares gasgemisch über dem Benzin bildet. Bei diesel passiert das erst ab ca 55°C, vorher ist die Verdunstung zu gering. Diesel ist schwer entflammbar, man kann sogar Zigaretten darin ausmachen. Gibt genug Videos, wo Leute versuchen, diesel in einem Reagenzglas anzuzünden und Streichhölzer darin löschen
Bei Benzin kann man in Zeitlupen sehr schön sehen, dass sich zuerst das gasgemisch oberhalb der Flüssigkeit entzündet, da verdunstet wesentlich mehr, sodass ab -20°C ein brennbares gasgemisch entsteht. Da ist höchste Vorsicht geboten.
Ob und wie die selbstentladung bei Elektroautos überhaupt berücksichtigt wird, weiß ich aber nicht. Ich befürchte, das wird im wltp "vergessen".
Wobei 1% am Tag schon relativ viel ist, das erreicht man nur durch diverse Systeme, die permanent aktiv sind und entsprechend Saft ziehen. Zb mobilfunkverbindung oder wlan für Verbindung zu irgendwelchen Apps zur Überwachung und Kontrolle des ladezustands, innenraumtemperatur usw...
Beim verbrenner ist die Batterie auch relativ schnell leer bzw so weit entladen, dass alles mögliche abgeschaltet wird, um einen sicheren motorstart noch gewährleisten zu können. Beim elektroauto kann der halt alle möglichen elektrisch betriebenen Spielereien tagelang im Hintergrund betreiben.
Die selbstentladung bezieht sich übrigens nicht auf die nennkapazität des Akkus, sondern auf die tatsächlich gespeicherte Energie. Nach 100 Tagen wären von einem vollen Akku bei 1% selbstentladung am Tag noch 0,99^100~37% übrig, nach einem Jahr noch knapp 2,6%.
Ganz perfekt ist dieses asymptotische Verhalten natürlich nicht, aber so genau braucht man das sowieso nicht. Niemand lässt ein Auto ein halbes Jahr lang stehen und sinniert dann über zehn Kilometer restreichweite mehr oder weniger.