Heute im TV gekommen. Bei den Staatsforsten werden Kiefernwälder durch Elsbeere ersetzt. Der Förster sprach davon, dass diese in 70-80 Jahren hiebsreif sein soll. Der Abnehmer das Furnierwerk. Ich kann es nicht glauben. Wie lang braucht buche und wieviel ist gute Qualität? Von Furnier ganz zu schweigen. Schade dass auch ich dieses Experiment nicht erleben werde...
Zuletzt geändert von Forstjunior am Fr Jan 04, 2019 4:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ist eine tolle Baumart. Allerdings schreckt mich der Preis ein wenig ab. Habe vor 2 Jahren mal welche bestellt bei der WBV. Als die Rechnung kam bin ich fast vom Stuhl gefallen. Da kostete eine Pflanze um die 2,5 Euro (Endpreis!!!) Allerdings wenn diese aufs erste mal durchkommen und das Holz schnell wächst und gut verkaufbar sein wird ist es auch wieder ok. Jedefalls für kleinere Parzellen. Jetzt teste ich mal Baumhasel, kosten aber das gleiche. Sollen aber schneller wachsen.
Bei uns auf der Gemarkung waren Elsbeeren nicht selten. Mein Vater, der ab Anfang der 1950-er Jahre für Forstamt in den Winterhaljahren Holz machte, berichtete mir, daß die Anweisung von Förster u, FA-Leiter war : " Haut sie raus, wo ihr sie findet. Das ist " Unkraut " und hat im Wald nicht verloren. " Das wurde nicht mal für Brennholz-Meterholzverkauf genommen, weil sichs von Hand schwer Spalten läßt. Anfang der 90-er Jahre hat unser damaliger Förster einen vergessenen Elsbeerstamm für 14 000 Dm verkaufen können. So ändern sich die Zeiten. Ich glaube allerdings nicht, falls Elsbeere oder andere Heute seltenen Baumarten gezielt gepflanzt werden, daß die dann, wenn sie hiebreif werden, noch Spitzenpreise über z. B. Eiche erzielen. Sie sind dann ja nicht mehr selten und rar. Und wie die Mode für Möbelholz bis dahin ist, weiß kein Mensch. Also immer schön mischen, dann ist die Wahrscheinlichkeit für unsere Nachkommen mal einen teuren Spitzenstamm zu verkaufen am größten. Ausserdem streut das Risiko, wenn wegen Schädlingen oder Klimawandel eine Art negativ erwischt, wie jetzt z. B. die Esche. Gruß AEgro
Es gibt Tage, da komm ich einfach mit dem Kopfschütteln nicht hinterher !
Du stellst eine Frage und die Antworten passen dir nicht? Was willst du denn hören, pflanze auch weiterhin Fichte in Monokultur oder anstatt selbiger eben Douglasie in Reinbestand? Darfst du gerne machen.
Elsbeere wird kein Heilsbringer sein und das wird auch niemand behaupten! Aber als eingestreute Baumart wird sie in Zukunft nicht zu verachten sein. Ebenso auch andere Baumarten. Einfach mal über den Fichten-/Nadelholzwald hinausschauen.
Wenn du dem Laubholz die finanzielle Daseinsberechtigung absprichst, hätte ich erwartet, dass du wenigstens weißt was man für Laubholz bekommt. Du willst wissen was man für Buche und Eiche bekommt? Eiche, für Gelumb 135€/Fm, bessere Qualtät auch gerne 350€/Fm und mehr. Buche Brennholzrohmaterial 50€/Fm bis zu 125€/Fm für nicht ganz Wertholz. Das ging an einen Säger der kein Furnier herstellt.
Da du aber das Furnierholz ausschliessen möchtest, nehme bei den Fichten aber als Vergleich bitte auch nur entsprechende Qualität. Und dann frag mal diejenigen, denen der Käfer die "schönen" weggefressen hat, was sie denn letztes Jahr und dieses Jahr bekommen haben. Und nächstes?
P.S. Meine Elsbeeren, gepflanzt 2015, sind auch dieses Jahr gut gewachsen!
@sotten.... Gut dass die Preise in diesem Segment so hoch seien, war mir bis dato nicht bekannt. Aber vielleicht weil wir ja auch keine spezielle Laubbaumregion sind.
Ich wollte mit dem Thema nur darstellen, dass in dem Beitrag, eben die Laubholzproduktion als fast schon 1 zu 1 Ersatz für den Nadelwald präsentiert wurde und das glaub ich zumindest läuft so nicht. Laubbäume brauchen für die gleiche Stärke doch wesentlich länger.
ich bin der Meinung, dass wer nur auf die Verwertung von "normalen" Holz schaut, schon etwas falsch gemacht hat oder zumindest überlegen sollte, ob da sich nicht etwas verändern lassen könnte. Wir schlagen auch (oder lassen schlagen) ab und an Bau- oder Langholz fürn Säger. Allerdings ist es nicht dieses Holz, was den Wald wirklich rentabel macht. Rentabel wird er durch Furnier- und Schreinerholz - damit habe ich auch meine größeren Ausgaben für die "Waldwirtschaft" bestritten - und da ist es mit Nadelholz relativ mau, ich habe leider nur eine handvoll Eiben und die sind noch lange nicht in einer vernünftigen Größe. Gut, man kann natürlich auch über Masse agieren - aber wie das Leben so spielt, Masse ist nun mal keine Klasse Ich weiß aber auch, dass diese Entwicklung im Wald schon vor Generationen hat Platz greifen müssen, ansonsten bleibt einem nur übrig, für die nachkommenden Generationen das Bestmögliche zu versuchen.
Und unter diesen Voraussetzungen ist Elsbeere ein wichtiger Zukunftsbaum ...
Ach ja Forstjunior, damit Du Dir das vorstellen kannst. Für die Finanzierung der Seilwinde bedurfte es einen Baum, für den Rückewagen waren es 4 und ich musste noch einen kleinen vierstelligen Betrag drauf legen ...
Buntspecht
Alle Kinder sind klug, solange sie klein sind, aber bei der Mehrzahl bleibt es beim Kinderverstand.
@bundspecht Sehr interessant. Welche Bäume waren es dann, die zum Schreiner gingen. Hast du da pics davon? Und man muss erstmal einen Schreiner zur Hand haben..
Seit etwa 25 Jahren pflanze ich Elsbeeren. Hier in meiner Gegend waren und sind sie auch noch natürlich verbreitet.Wenn man darauf achtet, findet man immer wieder wild aufgehende Jungpflanzen. Die meisten Waldnachbarn kennen sie aber gar nicht. Ich pflanze sie im Hinblick auf das was wohl kommen, wird vor allem, weil sie offensichtlich wärmeliebend sind. Als nicht so weit verbreitete Baumart sind sie hoffentlich auch nicht so anfällig für sich schnell ausbreitende Krankheiten. Leider habe ich keine wirklich hiebreifen Bäume. Mein Schreiner würde sie mir für gutes Geld abkaufen. Es ist eines seiner Lieblingshölzer. Allerdings nicht mehr zu den Preisen, die man noch vor einigen Jahren erzielen konnte. Bei mir kann ich aber nicht sehen, dass sie wirklich schnell wachsen. An anderer Stelle habe ich schon einmal erwähnt, dass ich auf einer Fläche Elsbeeren als etwa einen Meter hohe Topfpflanzen zwischen wurzelnackten Ahornpflanzen mit einer Höhe von 60 bis 80 Zentimetern gepflanzt habe. Die Ahornbäume haben die Elsbeeren längst überholt. Ganz vorsichtig stelle ich die Elsbeeren jetzt frei. Sie sollen in ihrer Jugend nach meinem Wissen durchaus Schatten haben. Später brauchen sie viel Licht. Ich kann mir nach meinen Erfahrungen nicht vorstellen, dass sie in 60-80 Jahren hiebreif sein werden. Die schönsten Elsbeeren, die ich kenne, gibt es im Hainich. Das ist aber Weltnaturerbe. Dort dürfen sie nicht gefällt werden.
Zuletzt geändert von balkonbrett am Sa Jan 05, 2019 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
bisher habe ich vorwiegend Buchen als Einzelstämme verkauft (vorzugsweise mit Rotkern). Eine Schwarznuss, Hainbuchen und eine Kirsche waren auch schon dabei. Und ich nutze für den Verkauf nicht nur Schreiner, auch Furnierwerk und Säger sind für mich eine Möglichkeit.
Fotos habe ich in der Regel von der Arbeit im Wald nur sehr wenige, da arbeite ich und denke nicht ans Bilder machen , und ich glaube ich habe von den Stämmen nicht explizit Bilder geschossen. In der Regel habe ich auch mit dem Käufer vorher schon den Baum besichtigt und einen Fälltermin vereinbart, so kann der Baum umgehend weiter be- bzw. verarbeitet werden.
Gruß vom Buntspecht
Alle Kinder sind klug, solange sie klein sind, aber bei der Mehrzahl bleibt es beim Kinderverstand.
Servus, ab 30cmø können Laubholzstämme auf einer Submission angeliefert werden. Ich hatte anno 2007 einen Walnuss angeliefert, der wegen Bauarbeiten am Hof weichen musste.
Forstjunior hat geschrieben:... Und man muss erstmal einen Schreiner zur Hand haben..
Das ist richtig, aber man kann auch selbst Abhilfe schaffen! Kein Schreiner usw. weiß was in deinem oder meinem Wald steht.
Hier mal ein kurzer Blick (Zugrichtung Fabienne) durch ehemaligen Fichtenbestand mit ca. 10% anderer Baumarten in Richtung Mischwald, größtenteils Kiefer und Buche, Fichte ebenfalls mit starkem Anteil und etwas Eiche. Überlege mal welcher Wald auch in Zukunft etwas Geld abwirft!
@ balkonbrett
Meine Elsbeeren sind zumindest bis jetzt schöner gewachsen als die Baumhasel. Ich bin allerdings sicher, daß die Baumhasel in Zukunft aufschließt und vorbeizieht! In Bamberg (Stadtgebiet) stehen ca. 30-jährige Baumhasel mit ca. 30cm Stockdurchmesser.
@ Bison
Mit Förderung kosteten mir die Elsbeeren keinen Cent. Allerdings war der Einkaufspreis, privat und nicht über WBV, mit rund 1,30€/St. oder 1,40€/St. wesentlich günstiger. Als einjährige Pflanzen.