Hey Landwirts-Kollegen!
Wir sind ein junges Ehepaar und der Betrieb meiner Frau wurde bis jetzt von 3 Generationen bewohnt.
Die Eltern sind um die 50 und wir wären Hofnachfolger.
Wir erwarten Zwillinge und deswegen ist meine Frau schon fix zu Hause.
Wir haben eine eigene Wohnung.
Wir haben noch eine eigene kleine Rinderzucht und Hühner/Rindfleisch Vermarktung auf einem kleine Pachtbetrieb mit Ausbaumöglichkeit (das hatte ich schon vor der Heirat)
Am Betrieb der Schwiegereltern ist wenig bis kein Verständnis für was anderes als Milchviehhaltung und "was gescheites" und auch nicht wirklich Möglichkeit, da dieser voll am LImit fährt.
Nach einem Gespräch vor einigen Monaten haben wir uns ausgemacht, dass Arbeit am Hof nicht selbstverständlich ist und wir gefragt werden wollen.
Seither haben wir nicht einmal NEIN gesagt wenn wir gefragt wurden.
Vor zwei Wochen ist aber meine Frau von ihrem Vater ziemlich wütend zur Rede gestellt worden, mit den Aussagen:
[list=]Ihr seid Faul
Wir rutschen nicht auf den Knien zu euch um zu fragen ob ihr helft
Die Arbeiten, die Sie während der Schwangerschaft tut wie Amtswege, neuen Förderungssysteme ausarbeiten, hin und wieder kochen, etc.... zählen nicht
Ihr werdet nur ausgehalten...also Wäsche gewaschen (wurde von der Oma gemacht,..auch wenn wir sagten wir wollens selber machen), Beim Essen dabei etc...
Überlegt euch was sonst müssts ausziehen[/list]
Wir haben uns das gut überlegt und haben nun gesagt dass wir ausziehen. Die Übergabe wäre ja sowieso erst in 10-15 Jahren. ( Da wären wir dann 40 und 45)
Die Reaktion hat uns nun etwas umgehauen:
Ok...wir haben haben kein Problem, aber ihr wisst was das heisst. Ihr braucht (solange ich lebe) hier nicht mehr herkommen. Wir suchen sich jemand und übergeben es dem/denen (nach jahrelanger mitarbeite..um ja alles zu lernen)
Weiters wurde uns gesagt unsere Ehe hält sowieso nicht und sie bräuchte dann in so einem Fall auch nicht mehr zurück kommen.
Unsere Zwillinge werden wir auch nicht alleine schaffen und und und
Die restlichen Beleidigungen mir gegenüber weil ich nicht vom Hof bin und auch anders denke (alternative Landwirtschaft möglich, keine Selbstverständlichkeiten, Bitte/Danke) spar ich mir hier.
Wir wollten ja nicht für immer weg..nur mal selbst etwas Abstand...(hätten sogar angeboten zu helfen, wenn sie das brauchen - weil wir ja nur 10 min. wegziehen)....einfach nicht 10 - 15 Jahren Haus und Hofknecht und mit dem Hintergedanken, dass wir eh raus-geschmissen werden können, wenn wir nicht so tun wie die wollen.
Mich würde nur interessieren, ob andere sowas auch erlebt haben und wie das ausgegangen ist?
Wie seid ihr damit umgegangen und wie hat sich das auf eure Familie ausgewirkt?
Wäre toll, wenn ein paar mit Erfahrung hier antworten könnten.
danke
Micha