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Esskastanie in Bayern auf freiem Feld erlaubt oder nicht?

Hier ist Platz für alles was auf den Bäumen wächst.
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20 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: Esskastanie in Bayern auf freiem Feld erlaubt oder nicht

Beitragvon willi2000 » Do Mär 25, 2021 23:08

Hat zwar nix mit Bayern zu tun, aber im aktuellen Rundbrief des Pomologenvereins steht folgendes zur Esskastanie:

"Bienenweiden durch Ersatzpflanzungen mit Castanea sativa
Mehrere tausend Stadtbäume in Hamburg, Rosskastanien Aesculus hippocastanum, müssen in den nächsten
Jahren gefällt werden, weil es gegen aktuelle Schaderreger kein einsetzbares Mittel gibt.
Seit mehreren Jahren habe ich mich als Hobbypomologe mit der verfügbaren Fachliteratur zu Esskastanien Castaneasativa beschäftigt. Es kursieren zwei Missverständnisse, die das geringe Vorkommen dieser Baumart in Norddeutschland erklären und Widerstände gegen die Pflanzung von Esskastanien erklären. In Kreisen von Naturschützern, die sich als Bewahrer heimischer Biotope verstehen, gilt diese Baumart als fremde invasive Art. Sie wurde jedoch bereits von den Römern in Europa umfänglich angebaut. Esskastanien sind ein gehaltvolles Nahrungsmittel, das zu Mehl verarbeitet lange haltbar ist. Die Qualität des Holzes ist vergleichbar mit Eiche und wurde u. a. zum Haus- und Fassbau verwendet. Im Kurzumtrieb produziert diese Baumart zahlreiche dauerhafte Stecken, die zum Aufbinden des Weins benötigt wurden. Hieraus erklärt sich das heutige Vorkommen vorrangig in Weinbaugebieten, was fälschlicherweise in populären Baumbüchern zur klimatischen Voraussetzung für diese Baumart deklariert wurde.
Grundsätzlich gilt, dass alle Biotope, die heute geschützt werden, eine Folge anthropogener Eingriffe in die Natur‘ sind. Für die stark gefährdete Biodiversität ist entscheidend, dass eine Baumart der gesamten heimischen Fauna auf unterschiedliche Weise Lebensräume bietet und klimageeignet ist. Umfangreiche Studien staatlicher Forschungsanstalten haben für diese Fragestellungen eine gute Eignung von Castanea sativa in fast ganz Deutschland ermittelt, wobei Hamburg klimatisch als sehr gut klassifiziert wurde. (Quellen, teilweise mit Zusammenfassungen: www.peterlock.de)
Trotz der Namengleichheit besteht botanisch keine Verwandtschaft zwischen Rosskastanien und Esskastanien
(Maronen). Letztere sind daher von den Schaderregern der Rosskastanie nicht betroffen.
Die anzustrebenden Ersatzpflanzungen mit Castanea sativa für die verendenden Rosskastanien sind ein Beitrag
für eine ‚enkeltaugliche grüne und essbare‘ städtische Lebenswelt. Die voluminösen, lange verfügbaren männlichen Blüten sind eine ausgezeichnete Bienenweide, die spät nach den vielen Frühjahrsblühern bis weit in den Juni verfügbar wird. Anstelle von Rosskastanien zum Basteln werden essbare Maronen auf öffentlichen Flächen der Stadt gesammelt werden. Die Pflanzung von Castanea sativa ist ein Beitrag zur Biodiversität in städtischen Bereichen, die angesichts der agrar-industriell verstärkten Verödung ländlicher Räume zu einem Refugium der Biodiversität werden. Erste Pflanzungen sind in Wandsbek und Eimsbüttel erfolgt. Nun gilt es, ein breites Bündnis zur Pflanzung dieser Baumart als Ersatz der sterbenden Rosskastanien zu bilden aus Bürgern (z. B. als Baumpaten), Naturschutzgruppen, städtischen Imkern, Klimaaktivisten u. a. m.
Februar 2021 Peter Lock, www.peterlock.de "

... und der Bürgermeister meiner Gemeinde ( eigentlich Obstbauer ) ist der Meinung, Misteln würden unter Naturschutz stehen.

Schobbe,
Un de eins und de zwei un de Ebbelwoi
un de drei un de vier der schmeckt besser wie Bier
un de hip un de hop und de Schoppe in de Kopp
willi2000
 
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Re: Esskastanie in Bayern auf freiem Feld erlaubt oder nicht

Beitragvon Wini » Mo Apr 05, 2021 20:09

In Klingenberg am Main gibt es mittlerweile einen sog. einen Lehrpfad für Eßkastanien.
https://www.stadt-klingenberg.de/seite/de/churfranken/016:507/-/Esskastanienlehrpfad.html
Hier haben die Stadtväter vor vielen, vielen Jahren oberhalb der Weinberge einen ganzen Wald mit Maronenbäumen angelegt.
Der Besuch von Klingenberg, des Aussichtsturmes und des Maronenwaldes lohnt sich im Herbst auf jeden Fall.

Das kannst Du mal den Sesselfurzern als Begründung für eine Freilandpflanzung in Bayern liefern.

Im Privatbereich habe ich mittlerweile mehrere Bäume aus französischer Abstammung von DIenstreisen
mitgebracht und erfolgreich gepflanzt. Die Bäume brauchen allerdings ein saures Bodenmilieu.
Leider lässt der Fruchtertrag bisher zu wünschen übrig.
Offenbar ist auch viel Wasser notwendig um großfrüchtige Maronen zu ernten.

Nicht zu unterschätzen sind die stacheligen Schalenhüllen.
Die können noch nach einem Jahr starke Schmerzen bei Berührung verursachen.
Selbst Hühner könne sich daran verletzen.
Die Bäume sind also nichts für den Hühnerhof und erst recht nicht für die Bepflanzung in einem Kindergarten.

Achja, die Bäume sind hervorragende Pollenspender während der Blüte.
Meine Frau meint allerdings, dass der starke Geruch sehr an Sperma erinnert.
Naja. Ich mags jedenfalls.

Gruß
Wini
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Re: Esskastanie in Bayern auf freiem Feld erlaubt oder nicht

Beitragvon Sottenmolch » Mi Apr 07, 2021 18:47

Wini hat geschrieben:......
Meine Frau meint allerdings, dass der starke Geruch sehr an Sperma erinnert.
Naja. Ich mags jedenfalls.

Gruß
Wini



Gut, dass das auch geklärt wurde.
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Re: Esskastanie in Bayern auf freiem Feld erlaubt oder nicht

Beitragvon Isarland » Mi Apr 07, 2021 19:12

Wini hat geschrieben:
Achja, die Boden sind hervorragende Pollenspender während der Blüte.
Meine Frau meint allerdings, dass der starke Geruch sehr an Sperma erinnert.
Naja. Ich mags jedenfalls.

Gruß
Wini


Und wie schmeckts ihr?
Die rasant voranschreitende allgemeine Verblödung löst bei mir Angst und Schrecken aus.
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O Herr, verschone uns vor bösen Geistern, den Blöden und den Grünen.
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Re: Esskastanie in Bayern auf freiem Feld erlaubt oder nicht

Beitragvon Wini » Do Jun 10, 2021 22:37

Ich will noch anmerken, dass Esskastanien nur auf auf saurem Boden gut wachsen.
Auf kalkreichen Böden bleiben die Bäume im Wachstum zurück und bilden gelbe Blätter(Chlorose) und nur kleine Früchte aus.

Durch Düngung mit Ammon-Sulfat-Salpeter (ASS) kann man dem Kalk zu Leibe rücken und die Anwachsbedingungen verbessern.

In der Stadt würde ich allerdings die Pflanzung von echten Akazien bzw. der Scheinrobinie vorziehen.
Der Blütenduft dieser trockenresistenter Bäume ist erträglicher als der der Marone.

Wie bereits ausgeführt, riecht ein Eßkastanienbaum bzw. eine Marone zur Blütenzeit stark nach Sperma.
Dies kann zu Akzeptanzproblemen unter der weiblichen Bevölkerung führen, die sich durch den Geruch
belästigt fühlen und starke Abwehrreaktionen ausbilden.

Gruß
Wini
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