Hallo zusammen es gab vor kurzem hier das thema Eure Frauen und Wald. Möchte hier mal das Thema eure Eltern und Wald anfangen.Habe vor einiger zeit Holz beim Förster gekauft,leider nur Industrieholz, schlagraum war schon weg.Jetzt fragt mein Vater jeden Tag wann kommt der Ladeschein wann können wir loslegen? Wie es halt so bei den Eltern ist egal wie alt die Kinder sind sie könnten ja immer etwas mehr schaffen,jedoch ist es bei mir dann so wenn das Holz dann am Lagerplatz liegt dann kann ich in Urlaub fahren oder soll mir ein paar schöne Tage machen,oder wenn ich dann von der Arbeit komme schon fast alles erledigt vom scheiden bis zum aufsetzen,er ist halt Rentner und ist froh wenn er was zum arbeiten hat,und wenns dann ohne mich geschafft ist kommt auch wieder der Spruch:Hast du nix zu schaffen?So ist er halt.Ich will hier ihn oder andere Väter oder Mütter hier WIRKLICH NICHT SCHLECHT machen,denn ich habe allerhöchsten RESPEKT vor meinen Eltern und anderen Menschen die einfach ein anständiges Leben führen.Es kann jedoch schon mal nerven wenn Sprüche kommen wie z.b.was hast du da wieder ein unnötiges Werkzeug gekauft und wenn ich mich umdrehe hat ers schon wieder in der hand,oder so eine kleine Säge brauchen wir doch nicht,dann einmal mit geschnitten:Oh die ist aber nicht schlecht.Möchte einfach nur mal wissen wie eure Erfahrungen mit euren Eltern sind,und wie weiter oben schon erwähnt die Älteren hier nicht schlecht machen oder sonst irgentwie diskrimieren.
Ich habe beim Forststudium meine Eltern mit der Idee infiziert, Wald zu kaufen und zu bewirtschaften. Muss allerdings dazusagen, das mein Vater schon ewig ein holzwurm ist und wir auch schon vorher eine Weile Brennholznutzer im kleinen Maßstab waren. Auch meine Mutter hat schon seit langem berufsbedingt mit Aufforstungen, großflächigem Kahlschlag usw. zu tun gehabt und hat dann immer über ihre Verbindungen das Holz ranorganisiert.
Irgendwann kamen Sie dann breit grinsend an, ätsch, Überraschung: 8,5ha gekauft, jetzt zeig mal was du im Studium gelernt hast. Gut, von mir aus gern, gute Abwechslung zur Uni-Arbeit.
Jetzt "streiten" wir immer darüber, ob das eine Wekrzeug sinnvoll ist oder nicht. Mein Vater würde wahrscheinlich gern alles kaufen, was es gibt, ich muss ihn da ein bisschen bremsen, damit sich das auch noch ein bisschen lohnt und nicht das ganze Geld in Maschinen gesteckt wird, die sich im Leben nicht rentieren, ökonomisch gesehen. Dafür bremst er mich aus, wenn ich Wald zukaufen will, dann kommen so Sprüche wie "ich werde auch nicht jünger und du bist ja nie da" usw.
Und im Wald direkt bei der Arbeit stehen wir uns immer gegenseitig gern ein bisschen im Weg rum und wollen beide immer alles besser wissen , naja, ich weiß zumindest, wo ich das herhabe.
Aber immer interessante Diskussionen auf jeden Fall. Und im großen und ganzen bin ich auch so zufrieden.
Ich ja auch wir führen immer noch ein gesundes Familienleben wenn ich mal nicht weiterweiss kann ich ihn immer noch fragen auch mit 36 jahren noch denn man lernt nie aus.
Also ich bin natürlich mehr als froh das mein Schwiegervater noch so rüstig ist und liebend gern in den Wald geht zum arbeiten (und das mit 83!!!fit wie ein Turnschuh) Bei uns ist es so das man alles was nützlich ist eigentlich gar nicht braucht. Ich hab trotzdem schon unseren Maschienenpark etwas erweitert und dann wars doch nicht schlecht. Was mich dabei verwundert ist das er noch gerne eine Rückezange hätte ich allerdings eine Winde ....das ist ein ewiges Thema und ich weiß nicht wie ich ihn überzeugen kann. Ich hab gelegentlich die Möglichkeit mir eine Winde auszuleihen aber wenn ich das auch nur sag dann weiß ich das am nächsten Tag die Bäume die ich mit der Winde rausgezogen hätte mit sicherheit schon am Wegesrand liegen. Der muß sich einfach schinden das geht nicht ohne )
Als ich mir vor 7 Jahren eine Kettensäge zugelegt habe und mein Vater die gesehen hat, meinte er damals das ich einen Klaps hätte,mir eine Kettensäge zukaufen. Wir hätten ja schon eine (Partner335), die aber immer wieder Schwierigkeiten machte(schlecht anspringen,beim Gasgeben gleichwieder ausgehen,usw.) und bräuchten doch keine zweite. Er hat am Anfang auch manchmal noch die alte Säge genommen, aber dann auch die Neue. Ist auch die einzige die geht (Partner steht in Werkstatt unter der Werkbank).
Wenn ich mal Holtz raus machen will, sagt er immer das wird nicht gemacht. Erst mal soll das alte aufgearbeitet werden.Im Endefeckt sagt er mir dann aber auch noch welche gleich mit weg müßen. falls ich mal lange Fichten Stangen rausmache oder auch mal Birke oder Eiche , hab ich mir die bäume auch mal vom Wald mit reingeschleppt. Er meinte dann immer das Zeug am liebsten gleich vor Ort auf Ofenlänge zu sägen zu wollen. Aber daraus wird immer nichts,weil ich ihm dann sage das die langen Stangen (haupts.Fichte) noch gebraucht werden
Das sind ja schon recht interssante Antworten,ich denke jedem jüngeren Holzmacher gehts irgentwie gleich gut.Bin aber mal gespannt ob sich unsere Kinder dann in 15-20 Jahren auch hier über uns unterhalten und was die dann für Probleme mit uns haben.
Schöner Thread!
Mein Vater ist inzwischen Pensionär. Hat immer Körperlich gearbeitet.
Wärend seiner aktiven Zeit hatten wir kein sooo guten Draht.
Das hat sich schlagartig geändert.
Momentan mach ich so 500-600 Rm Holz. Haste wieder was rausgefahren und abgelängt...komm laß das liegen ich spalte das....nene die Späne mach ich weg usw....
Tja mit so einem `alten Pferd´geht´s auch viel besser als alleine!!!! Und jetzt wo er sieht was ich schaffe ( arbeite) erkennt er das voll an.
Danke Vati
Ciao Patric
wirklich ein guter Thread. Ich kann das Thema aus ganz anderer Sicht beleuchten. Unser Grundstück im Frankenwald ist in dritter Generation im Familienbesitz. Meine Grossmutter betonte immer, dass sie nie ein Stück Brennholz gekauft habe. Sie ist oft in den Wald und hat die Waldarbeiter gefragt, was sie aufsammeln darf. Meine Mutter hatte wenig mit Holz zu tun, mein Vater ist sehr früh gestorben, so dass ich nix handwerklich mitbekommen habe. Alles was mit Handwerk und Holz zu tun hat, habe ich mir selber aneignen müssen.
mein Vater hat "2 linke Hände" und ist DREHSTUHLPILOT - er kann nicht mal mit dem Akkuschrauber arbeiten
aber mein Opa is 71 und hat´s richtig drauf - Holz machen (ohne PSA!!!) , Halle bauen, Schlepper richten ...
er hat zwar seine eigenheiten aber es ist ein g´mütliche arbeiten ...
Hallo,
also das mit Eltern ist immer so ne Sache, bei mir gibts keinen Vater mehr ist 2001 gestorben.
Aber bis dahin ist oder wahr der im Wald dabei und das war so lange er das "Sagen" hatte nicht lustig, angefangen beim Werkzeug bis hin zur Arbeitsweise, die alles andere als vorschriftsgemäß war. Es grenzt fast an ein Wunder das da nicht mehr passiert ist.
Nach Übergabe blieb ein Stück Wald im Nießbrauch meiner Eltern, hier treffen nun zwei Arten/Welten der Waldbewirtschaftung aufeinander, dies änderte sich auch alleine mit Mutter nicht.
Ich sag, der Wald müsste längst durchforstet werden und Sie sagt, ach warum denn und das was Dürr wird ist doch auch gut, wir brauchen ja auch Brennholz.
Inzwischen hat sich in der Nachbarschaft einiges getan (Wald wurde abgeholzt) nun ist an eine Durchforstung nicht mehr zu denken und der Wald dünnt sich durch Sonne und Wind selber aus, zudem haben wir noch den Käfer im Bestand gehabt. Mit Käfer ist wieder Ruhe seit 2 Jahren aber der Bestand leidet weiter an der offenen Seite und der Rest bräuchte dringend eine Durchforstung da er vom Schneebruch 1977 oder so, stark geschädigt wurde und diese Bäume mit zwei bis drei Gipfeln eben aus dem Bestand gehören würden.
Aber egal, ich kann damit leben, mach ich halt dann wenn´s mal soweit ist.
Das andere Problem, Mutter wollte immer alleine in Wald und mit Traktor arbeiten, ist vom Tisch. War nicht einfach, aber da muss man durch
Mutter mit 70 sägt auch noch, haben erst im letzten Jahr ne neue Säge beschafft für Sie, da Sie mit der vorherigen wegen zu hohem Gewicht nicht mehr so gut zurecht kam. Nachdem mein Vorschlag, nicht mehr zu sägen, mit einem Gegenargument, Sie könne ja auch zu Hause wenn Sie ein Stück Latte braucht auch nicht mit Handsäge schneiden (hat Probleme mit dem Arm) entkräftet wurde. Finde das man einem Menschen (speziell älteren) die Beschäftigung nicht nehmen darf, glaub das kommt schlimmer als ein mögliches Risiko bei den durchgeführten Arbeiten.
Hab dann dafür gesorgt das Sie eine geeignete Säge bekommen hat und zwar ne Stihl MS180 mit Elastostart oder so, und Sie ist zufrieden damit und trägt auch immer Schnittschutzhose dazu
Ansonsten hab ich leider das Glück nicht gehabt mit meinen Eltern über die Dinge des Lebens auch Wald zu reden, war eher ein schwieriges Unterfangen.
Hab daraus die Konsequenz gezogen und geh seit langem meinen eigenen Weg und lass Diskussionen dazu nicht aufkommen.
Mein Vater ist Schreiner und Naturfreund, aber im Wald arbeiten oder Brennholz machen liegt ihm nichts dran.
Wenn ich Hilfe nötig habe ist er natürlich immer zur Stelle.
Wir kommen super zurecht zusammen beim Arbeiten. Ist jetzt 71 Jahre, aber noch recht fit.
Hier ein Bild, mein Vater beim Häckseln. Hier half ich meinem ihm bei Baumpflege an seinem geliebten Weiher. Direkt angrenzend der Bach, konnte man prima reinhäckseln und weg wars.
Ich höre oft den Satz: Das war schon immer so...
Jaja, 30 Jahre falsch gemacht und jetzt als Erfahrung bezeichnen!
Ich hab ungern Leute aus der Vorgeneration um mich rum weil die weniger mit guten Tipps als mit Besserwisserei um sich schmeißen.
Der beste Satz ist immer: Was wir uns schon gequält haben, da hast du noch was vor dir!!
Da frag ich mich dann immer: Bist du jetzt schuld daran, dass du 30 Jahre jünger bist (also einfach weniger Zeit zum "Quälen" hattest) und es heute auch besseres Werkzeug gibt als früher???
Besonders aufgefallen ist mir diese Art Persönlichkeitsproblem bei Leuten, die soeben in den Ruhestand eingetreten sind. Da fehlt dann die Tagesaufgabe (Arbeiten gehen) und schon meinen sie, sie müssten allen Anderen beweisen dass sie noch gebraucht werden.
Irgentwo kann ich das aber auch ein Stück weit verstehen, wahrscheinlich werde ich den selben Satz in einigen Jahren auch über mich lesen können...
Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist...
Schönes Thema - und schön zu sehen das es anderswo kaum anders ist als Zuhaus.
von meinem Vater sprechen wir mal nicht, der sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht; und überspringen eine Generation - mein Großvater ist nun 84 aber noch recht rüstig - von Ihm habe ich vielleicht am meisten gelernt was den Wald und die Landwirtschaft anbetrifft - hat sein Leben lang für den Wald gelebt - nach dem Krieg das meiste an die Zechen verkauft und dann wieder aufgeforstet. Hat seine Arbeit wachsen und gedeihen sehen. Seit Kyrill bei uns etwa 50% der Fichte zunichte machte war er nicht mehr im Wald!
Nun bin ich im Wald der Chef und das hat vielleicht auch den ein oder anderen Vorteil ( so kann man sich aus dem Weg gehen... ) allerdings hilft auch so manch ein Ratschlag - auch wenn´s bei Ihm häufig wie ein Befehl oder Erpresserschreiben verfasst ist.
Ich muß nur stets ordentliches Brennholz nach Hause bringen - denn am Ofen ist weiterhin er der Chef - und natürlich Rapport halten über Zustand, Veränderung und Aussichten....
Gruß
Constantin
Every man dies, not every man really lives. - NEVER BACK DOWN -
Servus zusammen,
nachdem ich im Forum schon länger anonym rumstreune, mir Informationen suche und Ideen angele hab ich mich jetzt doch mal angemeldet.
Allerdings bin ich von meinem Vater infiziert worden, denn wir machen seit 1078 jährlich unser Holz -meist im Schlagraum. Anfangs nur mit PKW - Säge und Schubkarre ohne weitere Hilfsmittel ca 20Ster für unser 3-stöckiges Haus heute sinds ca 80-90Ster - aber der Reihe nach:
Während des Maschinenbaustudiums hab ich die Schnauze vollgehabt von dem rumgehacke mit dem Spalthammer, bin auf den Schrottplatz gewackelt und hab einen Hydraulikzylinder von nem CAT-Raupenschlepper geholt (50DM) aus dem ich dann unser "Spaltmonster" gebaut habe. Zuerst hies es brauchen wir nicht, zumal beim ersten Probelauf ein Schlauch geplatzt ist und ein Rhododendronstrauch den Öltod fand...... dann aber war das Teil ruck-zuck auf einmal entrostet und frisch gestrichen und ist bis heute im Einsatz...
Als ich meine Frau kennengelernt habe war auf einmal ein Schlepper in Reichweite (KB180 -Kramer, keine Rakete aber immerhin). Auch da hieß es am Anfang wieder: Geht auch ohne - das geht viel zu lange bis Du im Wald bist (einfacher Weg zu meinem Vater ca. 10 Km). Nachdem Junior das erste mal mitm Kultigen angerückt war...
Die nächste Anschaffung war dann ein 16To Kombispalter.. doch hier begann der Widerstand meines alten Herrn zu bröckeln... er beteiligte sich an dem guten Stück. Zwischenzeitlich hab ich'n größeren Schlepper besorgt denn der KB ist eigentlich das Spielzeug von meinem Schwiegervater (78Jahre alt -aber immer im Holz mit dabei).
Neueste Anschaffung ist eine 4 Tonne Tajfun-Winde - aber gemeinschaftlich von Vater und Sohn gekauft.
Wie dem auch sei - ich hab mein Holz kaum daheim fallen meine 2 Rentner darüber her und sägen, spalten und setzen das Ganze weg das ich schon mal abends nachfragen musste wohin das Holz gesetzt wurde.
Und wenn im Wald die Schlagraumlose angezeichnet sind Pirschen meine alten Herren sofort los und inspizieren genau die Lose, wieviel ist drin, was für Holz, wie sind die Wege.....
Nach der Versteigerung muß ich allerdings dann schwer ran denn ich bin der einzige der sägt - das wollen die beiden nicht mehr machen. Aber wer schon mal 2 wilde Rentner im Zaun halten musste der weiß was dann los ist im Wald. Außer Sägen mach ich eigentlich nichts. Reissig wegschaffen oder verbrennen, Holz wegräumen oder aufschichten, Wagen laden, umhängen. Spalten - all das machen die 2 in Windeseile.
Aber morgen mittag nehmen mich beide wieder in'nen Wald mit -freundlicherweise - denn wir wollen die letzten ca. 15 Ster Spalten..
Grüßle vom
Holzteufele
Hast du evtl noch Berichte, wie ihr im Jahre 1078 das Holz gemacht habt?
Spass beiseite: Schön, wenn du deine "Alten Herren" noch begeistern kannst und sie mittlerweile auch einsehen, dass sie sich der neuen Technik nicht verschließen müssen und können.
Leider herrscht bei uns die Devise: Wenn ich hundert Stunden Muskelarbeit leiste, hab ich mir das Geld für 10 Maschinenstunden gespart!!
Das man in den verbliebenen 90 Stunden (sagen wir mal inkl. Maschinenkosten etc verbleiben noch 50 Personenstunden)
schon längst hätte woanders Geld verdienen können sieht bei uns keiner ein.
Deswegen mach ich aber bald schon die ersten GaLaBau-Baustellen (die im Übrigen sehr viel lukrativer sind als Brennholaufbereitung ), während andere noch ihr Holz mit der Karre aus dem Wald fahren...
Diese "anderen" wollen übrigens auch "lukrativ" Brennholz verkaufen...
...und erzählen mir fast jeden Tag, wie ich es machen muss...
Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist...