Im EU-Vergleich verdienen die Deutschen überdurchschnittlich gut. Ihre Lebensmittel aber kaufen sie zu bestenfalls mittelmäßigen Preisen.
Die Dänen zahlen für ihre Lebensmittel etwa doppelt so viel wie die Rumänen. Die Preisniveaus innerhalb der EU variieren immer noch stark. Das unterstreicht die jüngste Erhebung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union.
Deutschland rangiert in dem Ranking im Mittelfeld, mit einem Preisniveau, das nur leicht über dem Durchschnitt der 28 Mitgliedstaaten liegt. Zum Vergleich: Beim Blick auf das Einkommen liegt die Bundesrepublik auf dem zweiten Platz der Staatengemeinschaft, hinter Luxemburg und vor Österreich.
So müssen unsere südlichen Nachbarn beim Fleisch beispielsweise auch am tiefsten in die Tasche greifen (Indexwert: 146), gefolgt von den Luxemburgern (142) und den Franzosen (131). Das Preisniveau hierzulande liegt da ebenfalls nur leicht über dem Schnitt (106). Am billigsten ist Fleisch in Bulgarien (64), Polen und Rumänien (beide 63).
In diesen drei Ländern verdienen die Menschen zugleich auch am wenigsten. Wenn man die Liste der 28 EU-Mitgliedstaaten zu Rate zieht, zeigt sich hier jeweils ein Pro-Kopf-Einkommen, das gerade mal halb so hoch ist wie in Deutschland: In der Bundesrepublik lag es im Jahr 2017 laut Eurostat bei 28.473 Euro, in Bulgarien – dem Schlusslicht der EU – bei 10.875 Euro.
Wir in Deutschland gehören also zu den reichsten Staaten und zahlen Preise für unsere Mittel zum Leben, die gerade mal durchschnittlich sind. Auch die Tendenz ist nicht ermutigend: Im Jahr 2017 gaben die Deutschen noch acht Prozent mehr für ihre Lebensmittel aus als der Durchschnitt der EU. 2018 waren es dagegen nur noch zwei Prozent.
Quelle : Fleischerzeitung