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Fehler in der Aufzucht?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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22 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon GroßerBauer » Mo Jun 04, 2018 23:06

Guten Abend,

meine Geschichte wird ein wenig länger.

Mein Vater und ich haben seit 2 Jahren wieder Tiere im Stall, welcher ein Jahrzehnt still stand.
Erfahrungen von meiner Seite gibt es keine, ich bin erst 20 Jahre alt. Mein Vater kennt die Haltung aus seinen ersten 40 Lebensjahren.
Zu seinem Geburtstag hatten wir ihm zwei Rinder geschenkt und ich habe so viel Spass daran das ich diese ungern hergeben möchte.
Im November vergangenen Jahres gab es dann Nachwuchs, ein kleines Bullenkalb mit dem Namen Rudi.
Anstatt so zu Halten wie es früher der Fall war, wollten wir dem Tier seine Mutter nicht nehmen, also ließen wir ihn die ersten zwei Wochen frei laufen so das er immer zu ihr konnte. Danach wurde er nebenan in der Box angebunden. Wir haben aber darauf geachtet das die Mutter immer das Kalb sehen und berühren konnte. Morgens und Abends durfte er dann zum Trinken rüber. Zwischenzeitlich wurde er immer gebürstet, aus der Hand gefüttert, etwas bespaßt und aus einem Eimer getränkt.

Das hat super funktioniert, die ganze Zeit. Jetzt sind alle drei seit 3 Wochen draußen. Anfangs hat er sich nicht mehr an uns getraut da er versehentlich durch die Hand meines Vaters einen Stromschlag abbekommen hat.
Die letzten fünf Tage traute er sich wieder und man konnte ihn auch berühren ohne das er weg rennt.
Heute habe ich ihnen etwas Brot vorbei gebracht. Beim Füttern bücke ich mich immer etwas damit ich mit den Tieren auf Augenhöhe bin (habe das bei vielen Tieren bemerkt das sie so ruhiger sind, sei es Rind, Hund oder Kaninchen)

Plötzlich sprang der kleine Rudi auf meinen Rücken. Da ich nicht wusste wie ich darauf reagieren sollte, habe ich ihn einfach nur abgeschüttelt. Beim zweiten Versuch habe ich ihn verscheucht.
Dazu muss ich sagen das er vor einigen Wochen abgeklemmt, sprich mit einer Zange der Sack abgequetscht wurde. Haben dann im weitern Verlauf bemerkt das er versuchte auf unser Rind aufzuspringen und sie auch beschnuppert hat. Das liegt, vermute ich, mal daran das sie osselt (schleimiger Ausfluss).

Habe dann im Internet mal recherchiert, aber wirklich fündig geworden bin ich nicht. Es gab auch hier mal einen Artikel, aber in meiner Sachlage hilft der mir nicht wirklich weiter :(

Habe zugleich auch mehrere Fragen:

Ist es normal das ein "abgeklemmter" Ochse springt?
Liegt eine Fehlprägung bei ihm vor und wenn ja, kann man die noch irgendwie beheben?
Haben wir einen gravierenden Fehler in der Aufzucht begangen?


Ich weiß, wir haben ihn etwas verhätschelt wahrscheinlich sogar zu viel.
Es ist für mich auch alles noch etwas neu, da ich damit nicht aufgewachsen bin. Versuche überall Infos zu sammeln, Internet, Mitmenschen, Zeitschriften oder eigene Erfahrungen. Deshalb bitte ich etwas nachsichtig zu sein falls mir irgendwo ein Fehler unterlaufen ist :|

Falls sich dieses Verhalten nicht ändert, dann muss er geschlachtet werden, dem bin ich mir ebenso bewusst.

Freue mich über jede Antwort

Gruß
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon kaltblutreiter » Di Jun 05, 2018 6:28

Haben wir einen gravierenden Fehler in der Aufzucht begangen?
Ich weiß, wir haben ihn etwas verhätschelt wahrscheinlich sogar zu viel.


Du hast Dir die Antwort schon selbst gegeben. Das einzige, was hier noch helfen könnte, ist, die beiden so weit wie möglich in Ruhe lassen und ansonsten das unerwünschte Verhalten sofort zu unterbinden. Wenn Dir der Ochse wieder zu nahe kommt, stell Dich ganz groß vor ihm auf und "scheuch" ihn mit den Armen weg. Wenn das schon nicht mehr hilft, dann stampf auf ihn zu. Normalerweise reicht da ein Schritt.

Eine andere Methode, ihm Benehmen beizubringen, ist, ihn halfterführig zu machen. Mit einem ordentlichen Kettenhalfter hast Du auch viel bessere Möglichkeiten, auf ihn einzuwirken. Damit kann er (nach etwas Gewöhnung!) Deiner Dominanz nicht ausweichen. Am Anfang einfach das Halfter nur drauf machen, damit er sich dran gewöhnt. Dann damit an einem festen (!) Punkt anbinden. Erst wenn er das Anbinden gut meistert i. S. v. ruhig stehen bleiben, fängst Du an, mit ihm zu laufen. Du kannst ihn auch an den Trecker hinten ranbinden und ganz langsam fahren, falls er Dich ansonsten über den Hof zieht :wink:

Ich glaube aber, daß er inzwischen zu alt dafür ist. Tiere müssen von klein auf lernen, daß der Mensch der Chef ist, auch wenn er nur ab und zu kommt. Probier das aus und wenn er Dich auch nach paar Tagen nicht respektiert, dann weg damit, Das wird auf Dauer zu gefährlich.

Warum habt ihr ihn denn mit dem Eimer getränkt, wenn er hätte an der Mutter saufen können?
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon GroßerBauer » Di Jun 05, 2018 10:57

Er brauchte zusätzlich Wasser in den letzten zwei Monaten.

Auf jeden Fall danke für die Antwort.
Er hat insofern Respekt, das er wegrennt wenn ich einmal den Arm schnell bewege. Haben auch darauf geachtet das ihm nicht alles durchgeht, also das mit der Dominanz sollte weniger ein Problem sein.

Zumal er ein Halsband an hat, also könnte ich das mit der Leine mal probieren.

Ich versuche es und wenn es nicht geht, dann muss er im Herbst leider weg.

Hoffentlich klappt es!

Gruß
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon kaltblutreiter » Di Jun 05, 2018 12:30

Nicht am Halsband! Besorg Dir ein Kettenhalfter! Sieht so aus:
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Alma Kopf.jpg (64.91 KiB) 2240-mal betrachtet

Die Kinnkette wird durch einen seitlichen Ring (linke Kopfseite, sieht man hier schlecht) gezogen. An der Kinnkette ist der Führstrick befestigt. Wenn Du daran ziehst, zieht sich die Kinnkette zusammen und übt Druck aus bis hin zu Schmerzen. Die Tiere müssen lernen, daß es wehtut, wenn man sich gegen den Strick stemmt.

Und zum Thema Aufspringen: Das ist auch oft nur Spielerei. Ich hab einen weibl. Jährling, die hängt immer mal auf meiner Stute hinten drauf... :mrgreen:
Trotzdem darfst Du ihm das bei Dir nicht erlauben.
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon Qtreiber » Di Jun 05, 2018 14:14

kaltblutreiter hat geschrieben:Trotzdem darfst Du ihm das bei Dir nicht erlauben.

Grundsatz: Was dem Tier mit 500kg nicht erlaubt ist, darf es auch als Kalb nicht.

Kaltblutreiter: Überleg' mal, ob du nicht ein Ausbildungszentrum für Rinder eröffnen solltest. :wink:
oder zumindest deine Kühe einspannst.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon Jörken » Di Jun 05, 2018 16:42

Völlig normal, dass so ein ein Kalb versucht aufzuspringen, auf alles. Zu erst solltest dich nicht in so einer ungünstigen Lage präsentieren :lol:. Bei einer Kuh oder Kalbin kann man so auch recht zuverlässig prüfen ob sie nun wirklich springt, nur muss man wissen was man tut, dh wie man weg kommt.
Der Tip mit dem Halfter ist trotzdem genau richtig. Wenn ihr weiterhin zutrauliche Tiere halten wollt, mit viel Mensch-Tier Kontakt, dann ist Halfterführigkeit ein absolutes Must Have. Besorg dir einen gescheiden Halfter (geht auch mit Seil), nimm kein Halsband, wickel das Seil niemals um deine Hand, und lass dir das nach Möglichkeit mal zeigen oder spioniere bei einer Zuchtviehschau.
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon kaltblutreiter » Di Jun 05, 2018 21:23

Oh, vielen Dank für die Blumen, Qtreiber! Ich glaube, ich könnte durchaus als Kuhflüsterer gutes Geld verdienen :wink: Aber dann müßte ich viel umherreisen und könnte meine Arbeit hier zu Hause vergessen...

Bin ja auch mehr ein Pferdemensch:
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon Qtreiber » Di Jun 05, 2018 22:08

kaltblutreiter hat geschrieben:Bin ja auch mehr ein Pferdemensch

Das war's dann mit unserer "Beziehung" :(
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon kaltblutreiter » Do Jun 07, 2018 21:40

:mrgreen:
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon Juwel » Fr Jun 08, 2018 5:05

kaltblutreiter hat geschrieben:Oh, vielen Dank für die Blumen, Qtreiber! Ich glaube, ich könnte durchaus als Kuhflüsterer gutes Geld verdienen :wink: Aber dann müßte ich viel umherreisen und könnte meine Arbeit hier zu Hause vergessen...

Bin ja auch mehr ein Pferdemensch:
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Was tut Mann/Frau beim Löcherfahren?????????? :?:
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon kaltblutreiter » Fr Jun 08, 2018 13:49

Vorbereitung fürs Kartoffeln legen. Mit der Lochmaschine fährt man die Löcher im entspr. Abstand vor und muß nachher die Kartoffeln nur noch (per Hand) reinschmeißen und hinterher mit dem Häufelpflug zufahren.
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon valtran121 » Fr Jun 08, 2018 14:59

Kartoffel legen/pflanzen ?
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon DeadlyNightshade » Sa Jul 07, 2018 15:53

Ich bin so ein bisschen Experte in 'alles behalten, was gerne kuschelt'. Und ich denke nicht, dass es zu spaet ist, Rudi Manieren beizubringen. Das mit dem Halfter ist sicherlich die beste Idee, aber da war ich immer zu faul fuer. Wenn es Querelen gibt, gibts bei mir sofort einen kraeftigen Schlag auf die Nase. Ohne Stock/Gerte gehe ich nicht auf die Weide, wenn zuviele freundliche Rinder drauf sind, weil da das Gedraengel gefaehrlich werden kann und ich so alle ggf. auf Abstand halten kann. Geniesse es, ich kann mich immer einen Keks freuen, wenn unsere ehemals extrem wilden Ammenkuehe fuer ein paar Streicheleinheiten ankommen :-)
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon kaltblutreiter » Sa Jul 07, 2018 22:57

Da wir unsere Rinder von klein auf so erziehen, daß WIR die Chefs sind, kann ich jederzeit ohne Stock usw. auf die Weide gehen und z. B. eine Kuh, welche rindert, in den Stall holen.

Tiere, zu denen man sich nicht ohne Stock trauen kann, sind für mich nicht zahm genug - die kann ich nicht behalten.
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Re: Fehler in der Aufzucht?

Beitragvon Pinzgauer56 » Sa Jul 07, 2018 23:06

kaltblutreiter hat geschrieben:Da wir unsere Rinder von klein auf so erziehen, daß WIR die Chefs sind, kann ich jederzeit ohne Stock usw. auf die Weide gehen und z. B. eine Kuh, welche rindert, in den Stall holen.

Tiere, zu denen man sich nicht ohne Stock trauen kann, sind für mich nicht zahm genug - die kann ich nicht behalten.

Genau das hab ich mir bis vor 8 Wochen auch gedacht ! Leider hat mich beim Weidebesuch u. Kühe/Kälberstraucheln genau meine Lieblingskuh Silvi von hinten bestiegen.
Fazit: 4 Tage Krankenhaus, 3 Rippen mit Sternum gebrochen u. bis heute noch Schmerzen. Seither gehe ich nur noch mit Stock zu meinen Lieblingen..... :roll:
Bei der Leni, auf der Zenzi, überall ist dieser Pinzi... 8)
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