meine Geschichte wird ein wenig länger.
Mein Vater und ich haben seit 2 Jahren wieder Tiere im Stall, welcher ein Jahrzehnt still stand.
Erfahrungen von meiner Seite gibt es keine, ich bin erst 20 Jahre alt. Mein Vater kennt die Haltung aus seinen ersten 40 Lebensjahren.
Zu seinem Geburtstag hatten wir ihm zwei Rinder geschenkt und ich habe so viel Spass daran das ich diese ungern hergeben möchte.
Im November vergangenen Jahres gab es dann Nachwuchs, ein kleines Bullenkalb mit dem Namen Rudi.
Anstatt so zu Halten wie es früher der Fall war, wollten wir dem Tier seine Mutter nicht nehmen, also ließen wir ihn die ersten zwei Wochen frei laufen so das er immer zu ihr konnte. Danach wurde er nebenan in der Box angebunden. Wir haben aber darauf geachtet das die Mutter immer das Kalb sehen und berühren konnte. Morgens und Abends durfte er dann zum Trinken rüber. Zwischenzeitlich wurde er immer gebürstet, aus der Hand gefüttert, etwas bespaßt und aus einem Eimer getränkt.
Das hat super funktioniert, die ganze Zeit. Jetzt sind alle drei seit 3 Wochen draußen. Anfangs hat er sich nicht mehr an uns getraut da er versehentlich durch die Hand meines Vaters einen Stromschlag abbekommen hat.
Die letzten fünf Tage traute er sich wieder und man konnte ihn auch berühren ohne das er weg rennt.
Heute habe ich ihnen etwas Brot vorbei gebracht. Beim Füttern bücke ich mich immer etwas damit ich mit den Tieren auf Augenhöhe bin (habe das bei vielen Tieren bemerkt das sie so ruhiger sind, sei es Rind, Hund oder Kaninchen)
Plötzlich sprang der kleine Rudi auf meinen Rücken. Da ich nicht wusste wie ich darauf reagieren sollte, habe ich ihn einfach nur abgeschüttelt. Beim zweiten Versuch habe ich ihn verscheucht.
Dazu muss ich sagen das er vor einigen Wochen abgeklemmt, sprich mit einer Zange der Sack abgequetscht wurde. Haben dann im weitern Verlauf bemerkt das er versuchte auf unser Rind aufzuspringen und sie auch beschnuppert hat. Das liegt, vermute ich, mal daran das sie osselt (schleimiger Ausfluss).
Habe dann im Internet mal recherchiert, aber wirklich fündig geworden bin ich nicht. Es gab auch hier mal einen Artikel, aber in meiner Sachlage hilft der mir nicht wirklich weiter

Habe zugleich auch mehrere Fragen:
Ist es normal das ein "abgeklemmter" Ochse springt?
Liegt eine Fehlprägung bei ihm vor und wenn ja, kann man die noch irgendwie beheben?
Haben wir einen gravierenden Fehler in der Aufzucht begangen?
Ich weiß, wir haben ihn etwas verhätschelt wahrscheinlich sogar zu viel.
Es ist für mich auch alles noch etwas neu, da ich damit nicht aufgewachsen bin. Versuche überall Infos zu sammeln, Internet, Mitmenschen, Zeitschriften oder eigene Erfahrungen. Deshalb bitte ich etwas nachsichtig zu sein falls mir irgendwo ein Fehler unterlaufen ist

Falls sich dieses Verhalten nicht ändert, dann muss er geschlachtet werden, dem bin ich mir ebenso bewusst.
Freue mich über jede Antwort
Gruß