Hallo chillout,
habe die Diskussion hier verfolgt und mir gestern mal einen Blick ins Werkstatthandbuch des Farmer 308 gegönnt. Dort ist eine Zeichnung der Zapfwellenkupplung mit Getriebe drin. Wie hier schon richtig gesagt, läuft die Kupplung trocken und ist mir einem Wellendichtring zum Getriebe abgekapselt. Also falsches Öl fällt schonmal raus.
Ich kann als Fendt Schrauber nicht unbedingt sagen, daß es eine Krankheit ist. Kommt zwar mal vor, aber nicht so oft wie bei Dir gebündelt. Daher gehe ich mal nicht von einer falschen Auslegung aus, daran könnten wir hier dann eh nichts ändern.
Was aus meiner Sicht sein könnte, wären folgende drei DInge:
1. Spiel am Bedienhebel
Prüfe mal das Spiel am Bedienhebel, dort wo Du die Kupplung einschaltest. Dieser Hebel hat ein Leerspiel. Dieses Leerspiel sollte im Neuzustand bei 50 mm und im gebrauchten Zustand mindestens 20 mm sein. Wenn das anders ist, könnte die Kupplung nicht genug vorgespannt sein und die Lamellen rutschen durch. Einstellung kann am Gabelkopf des Bowdenzuges vorn am Motor linke Seite erfolgen. Aber bevor Du was veränderst:
Wie Favorit schon sagt, es ist natürlich fraglich, warum es nur beim Mähen auftritt. Daher vergleiche mal das Spiel am Bedienhebel, wenn DU mähst und wenn Du mulchst, jeweils im warmen Betriebszustand (arbeite wie normal, wenn Kiste gut warm kurz anhalten und Leerspiel messen). Dann mal vergleichen mit Leerspiel, wenn Schlepper kalt ist. Welche Veränderungen gibt es?
2. Einstellungen im Getriebe
Dieses kleine Getriebe zu reparieren, ist eine sensible Angelegenheit. Es muss die Welle genau mit "null Axialspiel" eingebaut werden. Dazu müssen Paßscheiben eingesetzt werden. Wichtig dabei ist, daß man mit Setzschlägen die Welle richtig einpasst, dabei die Welle dreht, so daß alles stramm sitzt.
Wenn der Lagerdeckel angenbaut wird, muss das Axialspiel mit einer Messuhr (!) auf 0,03 bis 0,05 mm eingestellt werden. Du siehst, sehr sensible Sache! Vielleicht war das Getriebe vom Werk nicht richtig eingestellt. Kann vorkommen.
3. Einstellung Tellerfedern
Spiel der Tellerfedern muss auch genau eingestellt werden. Im Normalzustand müssen sie sich noch grade so per Hand drehen lassen. Dies kann mit Paßscheiben eingestellt werden.
Okay: Punkt 2 und 3 sind vielleicht nun weniger hilfreich, da Du die Zeichnung nicht hast und Deine Werkstatt dies durchführt. Aber weiß Deine Werkstatt, wie man dies zu 100% durchführt? Messen und überprüfen die wirklich das Axialspiel der Welle mit einer Meßuhr? Oft werden die Paßscheiben nach einer Reparatur einfach nur wieder wie vorher eingesetzt nach dem Motto "war ja vorher auch so". Eigentlich müsste mann das neu prüfen und das Spiel nach jeder Reparatur neu einstellen. Ggf. hat vom Werk jemand das Teil nicht gut eingestellt, daher dann der erste Schaden. Dann überprüft es die Werkstatt nicht und dann passiert es natürlich wieder (möchte hier niemandem etwas unterstellen, spreche nur aus Erfahrung!). Für die genaue Einstellung gibt es Paßscheiben in allen Größen (Dicken).
Ich würde zunächst mal Punkt 1 überprüfen, wie und ob sich das Spiel am Bedienhebel verändert. Dann mal die Unterschiede je nach Arbeitseinsatz genau analysieren. Vielleicht ergibt sich hier schon etwas.
So, daß war ein kleiner "Ausflug" ins Reparaturleben. Hoffe, die Unterstützung mit dem Werkstatthandbuch bringt Dich etwas weiter. Sag mal Bescheid, wenn's was Neues gibt.
Gruß, Wolli
