Auf einer Bauernmarkt-Veranstaltung in Kamp-Lintfort am letzten Wochenende fand unter anderem auch ein Ferkelrennen mit 5 Ferkeln statt. Ich hab immer gedacht, dass Schweine ziemlich stressempfindlich sind - aber trotzdem werden wohl diese Rennen erlaubt sein. Welche Auflagen müssen da eigentlich so erfüllt werden? (Die wirds ja wohl geben?)

Fällt imho unter "ZurSchauStellung" , wie Hühnerrennen auch,
guckst Du da:
http://bundesrecht.juris.de/tierschg/__11.html

Man braucht Sachkunde + Erlaubnis, ansonsten ist das Tierschutzgesetz auch umfassend genug, Du darfst halt kein "Leiden verursachen".
Wobei ich solche Veranstaltungen immer noch harmlos finde gegenüber dem, was Schweinen zB in einem "Streichelzoo" zugemutet wird. In Warder beispielsweise (GreenPeace) werden 4 Wochen alte Ferkel den ganzen Tag(!!), Woche für Woche in einem extra-Auslauf von Kindern gejagt, JEDEN Tag bis sie zu alt dazu sind (dann werden die nächsten verheizt) - dagegen ist so ein Rennen ja eine ziemlich einmalige und abgegrenzte Angelegenheit.

Ferkelrennen gab es hier früher auf fast jedem Dorffest. Das war immer ein Spaß für uns Kinder. Wer es gegriffen hatte, durfte es behalten. Die Ferkelrennen gibt es hier aber nun auch schon seit kurz nach der Wende nicht mehr. Schade eigentlich. Aber heute hält ja auch leider kaum noch ein Privatmann Schweine. Was sollten die Kinder dann auch mit den Ferkeln...

Nö, das Ferkelrennen lief anders ab. Stündlich wurden die Ferkel in eine abgegrenzte kleine Rennbahn, teilweise mit Hindernissen (dünne Schläuche quer über den Weg gelegt) gesetzt, in die Startbox getrieben, dann ging die auf (wie beim Pferderennen halt), mussten dann einmal durch den Parcours gehen, bekamen am Ende eine kleine kulinarische Belohnung und dann gings ab - in den Hänger, Stall oder was weiß ich wohin. Gejagt bzw. gegriffen wurden sie nicht, die liefen von alleine, wahrscheinlich, weil sie schon wussten, was sie am Ende erwartete.

Waterkant hat geschrieben:Ferkelrennen gab es hier früher auf fast jedem Dorffest. Das war immer ein Spaß für uns Kinder. Wer es gegriffen hatte, durfte es behalten. Die Ferkelrennen gibt es hier aber nun auch schon seit kurz nach der Wende nicht mehr. Schade eigentlich. Aber heute hält ja auch leider kaum noch ein Privatmann Schweine. Was sollten die Kinder dann auch mit den Ferkeln...

Schade, andere tierliebe Bräuche bestehen aber noch
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 9720896909

Seit es Menschen gibt betreibt man seinen Sport mit Trophäen. Diese sind so vielseitig wie die Volksgruppen. ZB wird in der Mongolei eine Art Polo mit einer toten Ziege gespielt. Es gibt den Stierkampf, es gibt das Gänsereiten, dann wird mit lebenden Schafen geritten zum Wettkampf, Mäuserennen gibts oder Wieselrennen (da rennt ein Wiesel in der zugebundenen Hose eines Mannes der die Hose auch an hat - gewettet wird, wielange er es aushällt) man reitet Pferde, die nicht geritten werden wollen, man hetzt Hunde oder Hähne aufeinander, man hütet Tierherden im Wettkampf oder bewegt Schafherden mit Hunden mit Bewertung, man lässt Pferde über Hindermisse setzen, lässt sie um die Wette rennen...

Alles hat seine Hintergründe, seine Entstehungsgeschichte - und nach und nach wird das alles demontiert, als archaisch betrachtet, überholt, dem "Tierschutz zuwieder"... tut mir leid, da kann ich nur den Kopf schütteln. Bräuche, die seit jahrhunderten Bestand haben sollte man respektieren als Form der Kultur.

estrell hat geschrieben:Seit es Menschen gibt betreibt man seinen Sport

Alles hat seine Hintergründe, seine Entstehungsgeschichte - und nach und nach wird das alles demontiert, als archaisch betrachtet, überholt, dem "Tierschutz zuwieder"... tut mir leid, da kann ich nur den Kopf schütteln. Bräuche, die seit jahrhunderten Bestand haben sollte man respektieren als Form der Kultur.

So gesehen war "Hexenverbrennung" also ein kulturelles Ereignis das man respektieren sollte

na, das war biserl an den Haaren herbei gezogen (echte Hexen könnte man nicht verbrennen)... aber ausser der Hexenverbennung haben wir ja zB Frauenbeschneidung, Steinigung, Kastration für Haremswachen, Witwenverbrennung... ist also noch ein buntes Sortiment von arttypischem Verhalten übrig

Was beispielsweise das Ferkelrennen betrifft, kann ich das ja noch akzeptieren. Aber beim Stierkampf fällt mir das sehr schwer - bzw.: Da schaffe ich das nicht. Auch die Stierjagd durch Pamplona kann ich nicht nachvollziehen - andererseits ist zumindest die menschliche Teilnahme da freiwillig.

Und wenn tonnenweise überreife Tomaten als Schlachtmunition verwendet werden, entschließt sich mir da auch der Sinn.

Aber das ist ein ganz anderes Thema

estrell, wenn das so ist, dann bin ich dafür, daß wir die Tradition der Menschenopfer als nationales Kulturgut wieder aufleben lassen.

Mir fallen dafür auf Anhieb einige passende Kandidaten ein.

im Zuge der Bankenkriese und bei Wahlen wäre ich auch für Menschenopfer - wir haben mehr als genug Menschen die eh keiner brauchen kann, aber um die Götter versöhnlich zu stimmen, wären Bankmanager und Politiker der Topriege bestimmt die besten Kandidaten.

Solange man auch nur ein Tier zum Schlachttransport muss, weil es ertragreicher ist er woanders statt am Heimatort zu schlachten hab ich absolut nix gegen Wettkampf mit Tieren - grad beim Stierkampf( da fragen sich dann manche Touris, warum die Stierhoden in der Suppe so klein sind - wenn der Torero verlohr) und beim Rodeo hat das Tier auch ne Schnitte was gegen die Überbevölkerung zu tun im Rodeo wird es dann auch nur befördert in die nächste obere Gruppe - beim Stierkampf kommt es leider fast nie lebend aus der Arena - obwohl selbst da hat es eine Hand voll Stiere gegeben, die begnadigt worden sind...

Aber ehrlich, ich bin voll für "Brot und Spiele" und bei der Talentsuche sollten dann echte Köpfe rollen, man darf Menschen nicht nur mental fertig machen, sie müssen bluten! Wer so doof ist, da hin zu gehen, sollte wissen, das ers nicht überlebt....

Die beiden blonden Blödchen am Bauernhof: was falsch gemacht - zack - Peitsche vor laufender Kammera - Vera am Mittag - einmal ein unanständiges Wort - Elektroschock, Richterin irgendwas - echte Fälle verhandeln - Strafe bitte vor laufender Kammera - bitte schön "Schariakonform" Rübe ab, Hände ab, Steinigen... das würde Einschaltquoten geben...

damit es auch einer versteht
http://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy
bezeichnend, das der Film seit 2006 "spurlos" an den Mitmenschen vorbeizog


Wenn man dafür Sorgen könnte, das sich intelligente Menschen mal endlich vermehren... aber bei Menschen vermutet man ja immer noch wenn sich Idoiten paaren, das dann irgendwie doch Intelligenz rausmendelt

wenn man eingangs liest,worum es eigentlich ging---echt scharfe diskussion hier

Hans - wenn man langsam aber sicher echt alles verbietet, wo führt das dann noch hin?
Jutta hatte die Frage doch nicht gestellt, weil sie das so umwerfend gut fand, sondern weil sie doch dagegen war und sich Rückhalt holen wollte um ihrer Meinung sicher zu sein. Das Statement wäre sonst anders geschrieben worden.

Mir ist es echt egal, wenn ein paar Hühner um die Wette laufen und man wettet, welches zuerst am Ziel ist. Die benutzten Hühner stammen zumeist nicht aus Bodenhaltung oder Legebatterien.
Zum Gänsereiten benutzt man eine getötete Gans. Zum mongolischen Polo ist es eine geschlachtete Ziege, deren Kopf entfernt wurde.... die Reiter jagen sich den Kadaver gegenseitig ab - eine Art Geschicklichkeitsspiel wie das Gänsereiten...

Und wenn man dagegen ist, dann ist man auch gegen Stierkampf, gegen Rodeo, gegen Wetthüten (die ARMEN Schafe)....

Jedes meiner Tiere behandele ich so nett wie irgendmöglich. Auf jedem Betrieb versuche ich das allermöglichste für die Tiere, die ich zu versorgen habe zu tun - trotzdem finde ich das man Menschen nicht alles verbieten kann und sollte - zumal andererseits langanhaltendes Leid nur "soweit als möglich" vermieden wird - und seis solcher Blödsinn wie ganzjährige Stallhaltung bei Rindern, Massenhaltung von Schweinen oder Hennen und Schlachttransporte durch die halbe Welt. Wenn man für den monetären Gewinn Tierwohl aussenvor lässt, so finde ich es auch nicht schlimm, wenn man zu Jux und Dollerei das eine oder andere Tier verschleißt.
Besser fände ich es natürlich wenn wir unsereins verbraten.