Schönen guten Tag!
Mein Vater besitzt 50 ha landwirtschaftliche Fläche (und 25 ha Wald) in einem Landkreis südöstlich von Berlin. Um den Wald kümmert er sich organisatorisch alleine, und die Ackerflächen hat er an einen örtlichen Landwirt verpachtet. Außerdem ist die Eigenjagd an einen Jäger verpachtet. Der Landwirt zahlt 300 EUR pro Hektar, den Betrag hat er selbst geboten. In der gleichen Gegend verlangt die BVVG 400 EUR. Also von daher gehe ich davon aus, dass die 300 EUR in Ordnung gehen und nicht irgendwie für eine der beiden Seiten zu schlecht sind.
Nun schaut mein Vater natürlich immer mal wieder, ob sich die Ertragssituation irgendwie verbessern lässt, in dem man Teile der Flächen anders nutzt. Theoretisch gäbe es im Wald einen Punkt, wo ein Windrad errichtet werden könnte, aber das ist ein langer Weg mit vielen Unwägbarkeiten. Es gibt auch Firmen, die auf den Ackerflächen Photovoltaik errichten wollen würden und pro Hektar 2.500 EUR zahlen würden. Die wollen natürlich möglichst große zusammenhängende Flächen haben, und nicht nur ein paar Randbereiche.
Es wäre also zu überlegen, ob man künftig nur noch (beispielsweise) die Hälfte an den Landwirt verpachtet, und die andere Hälfte an den Errichter und Betreiber der PV-Anlage. Also man muss praktisch den Konflikt zwischen Bereitstellung von Ackerfläche zur Nahrungsmittelproduktion und Bereitstellung von Fläche zum Gelingen der Energiewende bewältigen. Für mich als (derzeit noch) Außenstehenden sind das erst mal zwei annähernd gleichrangige Werte. Allerdings soll diese Fläche später einen Teil meiner Altersversorgung abdecken, so dass ich mittelfristig an einer Lösung interessiert bin, die einerseits mehr Einnahmen bringt, die aber auch die Interessen der verschiedenen Nutzergruppen berücksichtigt.
Die Verträge der PV-Firmen sind sehr ausführlich, so dass man die eigentlich erst mal von Juristen prüfen lassen müsste, außerdem weiß man ja auch nicht, wie beispielsweise die Gemeinde dort mit solchen Projekten umgeht. Theoretisch steckt da ja auch viel Potenzial für Ärger drin, den man sich gerade im Alter vielleicht auch nicht einhandeln möchte.
Wie denkt Ihr darüber? Hier werden ja sicher Leute mitlesen, die selbst in ähnlichen Situationen sind, also entweder als Landwirt, der Flächen pachtet, als auch als Landwirt, der selbst Flächen verpachtet.
Es bedankt sich *******!