In den letzten Monaten haben wir uns aufgrund betrieblicher Entwicklung einen neuen Traktor gekauft, gleichzeitig den Alten verkauft.(Marke, Baujahr, Stunden, Ausstattung sollen mal ungeachtet bleiben.) Es handelt sich im folgenden um den Verkauf der Gebrauchtmaschine:
Ich habe mich in verschiedenen Internetplattformen (traktorpool, mobile.de, etc.) informiert, zu welchem Preis ich meinen Gebrauchttraktor verkaufen kann. Daraufhin habe ich auch eine Anzeige mit Preisvorstellung geschalten. Parallel dazu habe ich ihn im Landwirtschaftlichen Wochenblatt ausgeschrieben (ohne Preis).
Das Interesse war doch sehr sehr verhalten. Mit Preisangabe - keine Rückmeldung, ohne Preisangabe - 3-5 Anrufe,... nach ca. 8 Wochen das 3.mal ausschreiben - auch nur 3 Anrufe... Letztlich musste ich vom durchschnittlichen Preis im Internet für ähnliche Traktoren ca. 20% abschlagen um Interessenten dazu bewegen sich den Traktor mal anzuschauen und zu kaufen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, dass Internetangebote tatsächlich soviel zu hoch im Preis sind? Werden diese Preise beim Verkauf tatsächlich erzielt?
Für mich schon ein Zeichen, aufgrund der sehr geringen Investitionsbereitschaft, dass die Konjunktur und die dazugehörigen Erlöse der Betriebe in der Landwirtschaft gerade eher schwach ist.

Die Gebrauchtmaschinenpreise, gerade bei eher älteren Maschinen ist m. M. nach vollkommen überhitzt. Die Preise sind in den letzten Jahren wahnsinnig gestiegen Ein gutes Beispiel dafür sind auch gebrauchte 8 to Kipper...
An den ausgeschriebenen Preisen würde ich mich jedenfalls nicht orientieren. Ein Händler sagte auch schon einmal "das was da dran steht ist ja nicht automatisch das was wir bekommen (...)"
Wenn man als Verkäufer diese "tollen" Preise liest möchte man diese verständlicherweise auch erzielen, aber dann kommt dann der Unterschied zwischen den Fingern zwischen Wunsch und Realität..

Die Gebrauchtmarktpreise sind wirklich gesalzen. Von meinem letzten Verkauf weis ich das! Aber auch, dass das teilweise auch gezahlt wird..... Mein JD 6300 hat der Händler für xxxxx ausgeschrieben und für xxxxx verkauft. Allerdings top in Schuss .... FH,FZ,FL,Klima, 5000BH

Schreib doch einfach mal deine Daten rein, ich denke hier bekommst
Du ein gutes Feedback was du verlangen kannst..... Preis kannst ja mal weglassen. Bilder oder Link zur Anzeige von Vorteil

George hat geschrieben:Schreib doch einfach mal deine Daten rein, ich denke hier bekommst
Du ein gutes Feedback was du verlangen kannst..... Preis kannst ja mal weglassen. Bilder oder Link zur Anzeige von Vorteil

Verkauf abgeschlossen, darum möchte ich dies nicht nochmal von vorne aufrollen... mir geht's lediglich ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben... oder ob ich "schlecht" gehandelt habe (was im nachhinein auch müssig zu diskutieren ist).

Dann steig ich mal in das Thema ein: zu verkaufen mein New Holland M 135.- 135 PS Bj. 1996, ca 4400 Bh, Reifen hi: 650/65 R 38 ca. 95%,vo: 540R 28 ca 45%,
Klima, Frontkraftheber, Drulu, 4 DW Steuergeräte, 40 km/h- Standort Nähe Osnabrück.
Realistischer Preisvorschlag?
Danke schonmal für eure Vorschläge

Ich würde als Hausnr für den M 135 mal je nach optischen Zustand und das der Schlepper technisch einwandfrei ist
18.000- 20.000 € netto ansetzten ... Neupreis damals schätze ich mit der Ausstattung ca 85.000 DM netto
Damals war die MwSt ja noch bei 15 % daher geb ich alles netto an.....

Ohne das ich den Bock haben oder dich beleidigen möchte, aber mehr als 15 oder 16K wären aus meiner Sicht nicht drin. Es ist wohl genau eine Übergangsmaschine von Ford und New Holland
Gerade im OS, ST und EL Bereich sind bis auf die Agrartechnik Altenberge und Saltenbrock eher mehr JD und andere Marken stärker vertreten

Das wichtigste "Ausstattungsmerkmal" hat der Fragensteller vergessen, welches Getriebe hat der M?
Das Low-tech-Dual Command oder das 6 fach LS Range Command?
Das sind mal schnell 3000 Euro.
Ansonsten wenn der wirklich wenig gelaufen hat, kann man in einer NH-Gegend ( wie hier) gute 25000 incl. aufrufen.
Mein Lohner würde dir den sofort abkaufen, nur ist das die falsche Farbe. Einen billigeren und zuverlässigen 180 PS Schlepper ( denn den kann man ohne weitere Probleme dahin drehen ) kann man nicht bekommen, vorrausgesetzt die Ölwechsel bei RC-Getriebe wurden eingehalten...

Er hat das 18/6 Range Command Lastschaltgetriebe drin. Kraft hat er auch ohne Ende. Der kann es mit jedem 160er aufnehmen!!!

Wer soll bei uns Grauchten den noch kaufen, in meiner Nähe verladen die Polen wöchentlich min.einen Sattellschlepper Richtung Polen, doch die zahlen auch nur was sie wollen.

Hallo,

ich hatte vor kurzem das Erlebnis, dass in der regionalen Zeitung ein Fiat 100-90 dt ausgeschrieben wurde, 4200h, 40kmh, Reifen auf ca. 70%, ohne Klima, aber mit FH und FZW, Baujahr Mitte der 80er, ohne Preisangabe.

Gut, dachte ich, eigentlich schaue ich nach etwas Neuerem (und vierzylindrigem) aber der Schlepper stand nur zwei Orte weiter. Also anrufen und hin fahren.
Besitzer ist ein (geschätzt) 85 jähriger Nebenerwerbslandwirt.

Top Maschine, wirklich sehr guter Zustand. Dann kam die Frage nach dem Preis: VB 21.000 Euro!
Meine Reaktion, nachdem mein Lachen nachgelassen hatte und ich mir die Tränen von der Wange gewischt hatte, war die Offerte von 13.000 Euro.
Daraufhin wurde ich fast vom Hof gejagt.

Nach drei Wochen kam ein Anruf vom Besitzer, ob man sich nicht auf 15.000 Euro einigen könne. Also ist die Nachfrage bei dem aufgerufenen Preis gleich null. Dann habe ich ihm gesagt, nach einer gründlichen Recherche im Internet würde ich ihm 10.000 bieten. Aufgelegt.

Eine Woche später rief er erneut an. Die anfangs gebotenen 13.000 wären okay. Der Schlepper meines Schwagers in spe ging in der Zwischenzeit kaputt und es musste kurzfristig Ersatz her, also wieder zu dem älteren Herren hin gefahren. Ende vom Lied: mein Schwager in spe hat die Maschine für 12.000 Euro bekommen.
Im Nachhinein betrachtet ein faires Preis, für so eine alte "Rüttelplatte".

Leider ist mittlerweile wohl bei den Anzeigen die Unsitte eingerissen, dass man erst mal 10-20 % zu teuer anbietet. Das kann aber auch Reaktion auf Käufer sein, die dann fragen: was ist letzte Preis. Es ist ja auffällig, dass Schlepper mit 1000 h zum heutigen Neupreis angeboten werden.

Es ist doch eigentlich nur logisch, dass ein Verkäufer entweder einen höheren oder erstmal gar keinen Preis ansetzt, anstatt gleich den zu nehmen, den man mindestens erzielen will. Jeder Interessent versucht doch direkt, den Preis zu drücken. Ist doch bei Neumaschinen genauso. Wer bezahlt denn da jemals den Listenpreis (und wer es tut, ist selber schuld)? Überall wird verhandelt, Angebot und Nachfrage. Und da man als Privatverkäufer bei Gebrauchtmaschinen die Nachfrage nicht unbedingt gleich einschätzen kann, aber natürlich viel bekommen will, fängt man halt i.d.R. recht hoch an. Um die Nachfrage bzw. einen "fairen" Preis festzustellen, nutzt es auch praktisch nichts, sich ähnliche Angebote im Netz anzuschauen. Denn zum einen wird man nie eine Maschine finden, die exakt alle Parameter gleich aufweist, zum anderen weiß man auch nie, wie die dortigen Preise zustande kommen. Vielleicht wurde da schon vorher mal verhandelt, vielleicht steht die Maschine schon zum wiederholten Male da, vielleicht ist das ein Preis den auch ein Händler beim Ankauf/Inzahlungnahme dafür aufrufen würde... Ein Gebrauchtmarkt ist oft ein Markt, auf dem die Verkäufer nicht wissen was sie bekommen können, und die Käufer nicht wissen was sie ausgeben müssen, und am Ende kommt man zu irgendeinem Ergebnis, oder auch nicht.

Eben.
preise sind dazu da, dass man darüber redet.

Ich bin letzten Herbst mal die A1 hochgefahren, was da so auf diversen Händlerplätzen steht...heile Welt, wer soll das alles kaufen? Ich glaube da muss noch der eine oder andere mal über Preisvorstellungen nachdenken.