Lassen wir mal bitte Neid- Debatten außen vor!

Auch unter Tierärzten gibt es mehr oder weniger erfolgreiche Geschäftsführer.
Leider sind es oft die guten engagierten Tiermediziner, welche an der Bürokratie und Buchhaltung scheitern...

Wer da der Meinung wäre, die verdienen zu viel, kann gerne selbst studieren und danach eine Praxis aufmachen oder übernehmen!

meyenburg1975 hat geschrieben: Gibt da sicher auch bessere und schlechtere, aber wer ohne die Erhöhung nicht gewinnbringend arbeiten kann, der sitzt wohl auf dem absteigenden Ast.

Da könnte man auch sagen, dass die Milcherzeuger, die ohne die heftigen Preiserhöhungen seit dem letzten Jahr nicht hätte überleben können, der sitzt......... . Wie würde die Situation in der MIlcherzeugung, mit Preisen aus dem letzen Jahr und den aktuellen Kosten denn jetzt aussehen?

Wie wäre denn die Situation der Tierärzte, wenn sie im letzten Jahr zu Preisen von 1980 gearbeitet hätten

Laut einer Diskussion mit einem meiner Tierärzte diesen Sommer hat sich deren Kostensituation dieses Jahr nicht dramatisch geändert. Einkaufspreise werden schließlich weiter gegeben. Und bei gleichbleibenden prozentualen Aufschlägen bleibt ja auch was hängen.
Aber egal, bei gewissen Dingen wird das wieder ausdiskutiert

Der Dieselpreis ist allerdings auch für Tierärzte gestiegen. Meine Tochter fährt jedenfalls nicht mit der Kutsche zu ihren Kunden.
Die Praxis muss geheizt werden.
Strom ist auch nötig.
Personalkosten..

Landwirte die die Kosten nicht tragen können sitzen wohl auf dem absteigenden Ast. Und im Hobbytierhalter Bereich findet vielleicht eine natürliche Marktbereinigung statt .

LUV4.0 hat geschrieben:Landwirte die die Kosten nicht tragen können sitzen wohl auf dem absteigenden Ast.

Vom Geld ausgeben ist noch keiner reich geworden

Bei einigen Dingen (zB 170€/h für Beratung) bezweifle ich auch ernsthaft, dass das so auf der Rechnung auftaucht. Dann könnten die ihr langsam aufgebautes Modell in dem Bereich wieder einstampfen.

170 Euro? Hast du da nebenbei ein Studium in der Veterinärmedizin bekommen?

Ich sehe das so:
Wenn ich irgendwo eine Arbeit einkaufe, dann kostet das Geld, damit muss ich rechnen, das plane ich ein.

Bei Nutztieren wird ganz klar vom Betriebsleiter aufs Geld geschaut.
Schwein bringt mir 150-200€
Tierarzt kostet mich z.B. 100€
Wenn der zwei mal anrückt, lohnt das nicht.
Injektion, wenn’s besser wird ok, sonst Bolzenschuss.

Bei Haustieren (Katze, Hund, Pferd…) ist der Kunde bereit, weit mehr auszugeben.
Das haben die Versicherer auch schon erkannt und bieten entsprechend Verträge an.
Da wird der TA natürlich die Hand weiter aufhalten.

Aber wenn man nicht imstande ist, eine Rechnung für eine betrieblich notwendige Maßnahme zu begleichen, läuft es an anderer Stelle falsch, nicht beim Tierarzt (oder Dachdecker, Elektriker, LAMA Werkstatt etc)

Der Lange

LUV4.0 hat geschrieben:170 Euro? Hast du da nebenbei ein Studium in der Veterinärmedizin bekommen?

Nee, bei mir kommt er diesbezüglich auch nicht. JuniorTA macht aber sehr viel (Futter-)Beratung. Dafür müsste er laut neuer Gebührenordnung 42€ nochwas je angefangene Viertelstunde abrechnen.
3,50 Euro pro gefahrenen Doppelkilometer, 30€ eine Gebärmutterspülung,… da sind so ein paar Sachen, die Fragezeichen verursachen.

Für Neugierige:

https://www.bmel.de/SharedDocs/Download ... onFile&v=5

langer711 hat geschrieben:Aber wenn man nicht imstande ist, eine Rechnung für eine betrieblich notwendige Maßnahme zu begleichen, läuft es an anderer Stelle falsch, nicht beim Tierarzt (oder Dachdecker, Elektriker, LAMA Werkstatt etc)

Der Lange

Letztere haben alle keine gesetzliche Gebührenordnung.

meyenburg1975 hat geschrieben:

Laut einer Diskussion mit einem meiner Tierärzte diesen Sommer hat sich deren Kostensituation dieses Jahr nicht dramatisch geändert.

Die Gebührensätze in der GOT haben sich auch nicht dramatisch geändert. Dann passt es doch.

langholzbauer hat geschrieben:
Wer da der Meinung wäre, die verdienen zu viel, kann gerne selbst studieren und danach eine Praxis aufmachen oder übernehmen!

Die Alternative wäre, zuzusehen, dass der TA-Besuch überflüssig wird, bzw. die Maßnahme so vorbereitet ist, dass keine Wartezeiten oder sonst unsinniger Aufwand entsteht. Gibt es nicht? Mein TA hatte vor einigen Tagen echt schlechte Laune; erstmalig überhaupt. Der Grund war, dass er vom "Bluten" bei einem MuKuhhalter kam und die Aktion abbrechen musste, weil das Gebilde aus alten Toren und gaaaanz viel Bindfaden der Kraft seiner Mutterkühe nicht standhalten konnte. Seine Aussage war: "Dafür gibt es den dreifachen Satz, wenn ich überhaupt noch einmal dort hinfahre". Traumjob TA!

DWEWT hat geschrieben:

meyenburg1975 hat geschrieben:

Laut einer Diskussion mit einem meiner Tierärzte diesen Sommer hat sich deren Kostensituation dieses Jahr nicht dramatisch geändert.

Die Gebührensätze in der GOT haben sich auch nicht dramatisch geändert. Dann passt es doch.

Ich habe das nicht alles durchgeschaut. Der Satz für Beratung hat sich aber fast verdoppelt.
Und in der Abkalbesaison hab ich beim Spülen leicht mal 5/6 Stück.
Da zahl ich sicher keine 150€ für ein bisschen Jod und ne Viertel Stunde Arbeit. Dass weiß mein TA aber auch

Was ist gerchtfertigt an Preiserhöhung und was nicht ?
Jeder sieht das anders.
Neulich sagte einer zu mir, es wäre nicht gerechtfertigt das sich der konventionelle Milchpreis in der kurzen Zeit verdoppelt hat auch wenn die Kosten gestiegen wären.
Seh ich anders. Betrachtet man die Situation unter einer Vollkostenrechung, sind die Preise doch wieder gerechtfertigt.
Bei TA ähnlich, das geht schon bei der Miete für die Praxis los, und hört bei deutlich gestiegenen PKW Preisen wieder auf.
Dann sind deutliche Lohnerhöhungen nötig sonst verschärft sich die Personalsituation bei den Landtierärzten weiter.
Einige Gewerkschaften fordern schon knapp 10 % mehr Lohn. Da müssen die TA mitziehen.