Hallo,
Ich hab demnächst wieder einen termin bei der Bank um allgemein paar sachen zu besprechen. Ea ist auffällig dass die bänker einem immer wieder zu etwas aufschwätzen wollen. Vll empfinde ich das aber auch nur so und die wollen wirklich nur mein bestes
Beispiel: ich bau grad eine PV und die wird unterm strich um die 30.000 eueo kosten. Dieses geld hätte ich gerade so aufm konto. Er meinte um flüssig zu bleiben wärs klüger dafür ein darlehen aufzunehmen mit 3.5%. Ich hielt das für schwachsinn da das geld auf dem konto eh immer weniger wert wird mit der inflation. Also besser nix haben.

Nächstes beispiel: er meinte dann er ist kein fan davon wenn jetzt z.b 30.000 euro aufm konto herumliegen da es immer weniger wert wird. Lieber in fonds und so zeug anlegen

Ich hätt sogar noch einen bausparer der jetzt zuteilungsreif ist da meinte er aber das wäre schwachsinn den dafür zu benutzen da das der beste vertrag ist den es von schwäbisch hall jemals gab in seinen augen. Wäre zu schade den jetzt zu opfern da ich dort 1% guthabenszins bekomm und ich glaub 1.95% darlehenszins. Ist ein 40.000er.

Ich frag mich immer WORAN genau verdient ein bankberater ich trau denen allen nicht übern weg. Bekommt er provision wenn er mein geld in fonds anlegt oder mir ein darlehen verkauft?

Find das echt bescheurt dass man den profis in der bank da nicht trauen kann da die mit sicherheit nur auf ihren eigenen geldbeutel schauen...

Es heißt ja nicht umsonst BankKAUFMANN . Ein Mitarbeiter einer Bank wird immer versuchen dir irgendwas zu verkaufen, an dem er und die Bank für die er arbeitet ordentlich verdienen. Das ist auch nicht verwerflich, sondern sein Job. Würde er anders handeln, würde ich ihn als Arbeitgeber entlassen.

Aber in Zeiten des WWW gibt es etliche Möglichkeiten sich zu informieren. Finanzielle Bildung sollte schon in der Schule zum Pflichtunterricht gehören.

Der Banker wird wahrscheinlich selbst Provisionen erhalten, jedes Mal wenn er ein Produkt verkauft. Ich "verkaufe" selbst auch Finanzprodukte über Links auf meinen Webseiten und kann dir sagen, dass die Provisionen bei Kreditabschluss bspw sehr ordentlich ausfallen können.

Ganz unrecht hat er allerdings nicht. Wenn 30T alles ist, was du hast, und du gibst das aus, stehst du erstmal blank da. Hier kommt es darauf an, wie sicher deine Einkommensquellen sind und wie schnell du im Ernstfall Vermögenswerte zu Geld machen kannst.

In der Tendenz ist es aber natürlich immer besser eigenes Geld zu nutzen als fremdes zu leihen. Sich Geld für eine Investition leihen und gleichzeitig eigenes Geld in spekulative Anlagen stecken ist aber pures Glücksspiel mit der hohen Wahrscheinlichkeit doppelt zu verlieren.

Ein Filialleiter einer Bank hat der nächsthöheren Instanz Raport abzuliefern. X Abschlüsse sind in einem gewissen Zeitraum anzustreben, also bestimmte Finanzprodukte an den Kunden zu bringen. Der Filialleiter gibt diesen Druck an die ihm unterstellten Mitarbeiter weiter.
Es gibt auch altgediente Bankmitarbeiter, denen geht das ziemlich am Arsch vorbei. Die haben noch ein Interesse daran, daß sie dem Kunden ein passendes Produkt verkaufen wenn überhaupt. So einen Mann/Frau kann man akzeptieren.

Wer noch junger Banker ist, ist in der Tretmühle drin. Entweder er spielt mit und hat damit die Chance auf Karriere oder er ist irgendwann raus.

Die Banken, besonders auch Volksbanken/Raiffeisenbanken und Sparkassen haben in den letzten Jahrzehnten ihr bis dahin übliches Geschäftsmodell verloren. Irgendwomit muß das Geld reinkommen. Das Personal und die Filialdichte mußte schon stark reduziert werden.

Sobald du recht viel Geld auf dem Girokonto hast und regelmäßig dein Gehalt aufs Konto kriegst und des Geld nicht ausgegeben bekommst oder willst, geht dir die Filialleitung auf den Sack. Die rufen dich immer an, sobald es eine neue Filialleiterin gibt und erzählen dir was von "Frau XY würde sich freuen sich mal mit Ihnen zu einem persönlichen Gespräch zu treffen". Die treffen sich dann sogar mit einem am Abend, wenn eigentlich die ganze Butze (Bank) schon zu ist.
Beim ersten mal fühlste dich noch geehrt, daß die Filialleiterin sich höchstpersönlich um dich kümmern möchte. Im Gespräch merkst du dann, wo das Hase lang läuft: Finanz-Produkte verkaufen. Beim nächsten und übernächsten Wechsel der Filialleiterin (die kriegen immer Kinder, was ja gut für die Volkswirtschaft ist) geht dir das alles auf die Nerven und ist verknallte Zeit. Ein Produkt habe ich mal gekauft: Einen Geschäftsanteil, der recht hoch verzinst ist.

Südheidjer hat geschrieben: ... Ein Produkt habe ich mal gekauft: Einen Geschäftsanteil, der recht hoch verzinst ist.

Mit dem wieviel-fachen des Geschäftsanteils haftest Du?

Mit dem wieviel-fachen des Geschäftsanteils haftest Du?

Aaus genau dem Grund hab ich vor Jahren weitgehend alle Geschäftsanteile die ich hatte gekündigt. Selbst wenn die angebliche Haftung gering ist sollte man das Kleingedruckte lesen.

Forstwirt92 hat geschrieben: ... Ich frag mich immer WORAN genau verdient ein bankberater ich trau
denen allen nicht übern weg. Bekommt er provision wenn er mein geld in fonds
anlegt oder mir ein darlehen verkauft? ...

a.) Die Bank verdient an allem.
Produkte, an denen wenig verdient wird, werden umgangen. (z.B. Sparbuch, ETF's)

b.) Der Bankberater verdient an bestimmten Produkten, unterschiedlich viel.
Das wird auch irgendwo in dem Papierkram ausgewiesen, wenn Du den denn komplett bekommst.
Lukrativ ist, wenn gleich mit dem Darlehn ein Bausparvertrag, eine Risikolebensversicherung und
eine Berufsunfähigkeitsversicherung verkauft werden können.

c.) Der Bankberater hat bestimmte Vorgaben zu erfüllen. X Bausparverträge, Y Riesterverträge, ...
Daher wird er bestimmte Produkte forcieren, wo seine Zahlen noch nicht stimmen.

d.) Ferner bekommt er, wenn er besonders gut war, Boni. Das schafft er nicht in jedem Bereich,
er wird aber den Bereich forcieren, wo er die Hürde zum Boni schaffen kann.

Das hat natürlich wenig mit dem Prinzip des Wilhelm Raffeisen oder dem sozialen Auftrag der
Spardosen zu tun. Daher gibt es auch Banken, die auf Grund der negativen Auswüchse dort in
den letzten Jahren einen Strich gemacht haben und auf solche Fehlanreize vollkommen
verzichten.

Mr.T. hat geschrieben: ... Aus genau dem Grund hab ich vor Jahren weitgehend alle Geschäftsanteile die ich hatte gekündigt. ...

Das haben die aber gar nicht gerne!
Hatte es schon negative Auswirkungen?

Würde mich jetzt auch mal interessieren, ob schon mal wer für seine Geschäftsanteile bei einer Volks- oder Raiffeisenbank haften mußte.

Obelix hat geschrieben:

Mr.T. hat geschrieben: ... Aus genau dem Grund hab ich vor Jahren weitgehend alle Geschäftsanteile die ich hatte gekündigt. ...

Das haben die aber gar nicht gerne!
Hatte es schon negative Auswirkungen?

Ich musste damals beim ersten Kredit Mitglied mit einem Anteil sein, da es eine Genossenschaftsbank ist. Ob ich wirklich müsste oder es nur "gern gesehen" würde, weiß ich gar nicht mehr. Waren ja nur 50 Euro und verzinst wird es auch gut.

Den Genossenschaftsanteil an der Bank und das Wertpapierdepot schenkt man den Kids zum 18. Geburtstag. Das gehört sich so.
Dann haben die gleich eine Orientierung.

Das wichtigste ist meiner Meinung nach Kunde bei 2 seriösen Banken zu sein.

Sobald deine Hausbank weiß, daß du noch Geld und Depot bei einem anderen Geldinstitut liegen hast sind die ganz nett zu dir.

Die Kacke bei der heimischen Volksbank ist doch immer, dass das halbe Dorf dort arbeitet und die dann immer wissen, was du kannst oder auch nicht kannst. Deshalb immer die gute Zweit - und Drittbank.
Mir haben hier so eine Flitzpiepe, der Zwerg hockt nur an der Bank, damit die im Bilde ist, wo ihr Alter was abstauben kann.

Obelix hat geschrieben:

Südheidjer hat geschrieben: ... Ein Produkt habe ich mal gekauft: Einen Geschäftsanteil, der recht hoch verzinst ist.

Mit dem wieviel-fachen des Geschäftsanteils haftest Du?

Das war für mich auch ein wichtiger Aspekt. Hier ist die Haftung bei der VR Bank Nürnberg auf den doppelten Geschäftsanteil beschränkt. D.h. bei 50 € Anteil können nochmal 50 € fällig werden. Entscheidend ist, dass die Haftung auf einen erträglichen Betrag beschränkt ist und eben nicht unbeschränkt. Da gab es ja bei Loyds schon tragische Geschichten (insbesondere in den 80ern, z.B. mit der Alexander Kielland). Da dachten englische Landlords, sie könnten da über die Versicherungsbeteiligung eine (scheinbar) leistungslose Zusatzrendite sichern. Nur plötzlich war dann das Vermögen weg.