Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Di Nov 18, 2025 8:55

Genug zum Leben

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

Antwort erstellen
26 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
  • Mit Zitat antworten

Beitragvon kritischer 29-jähriger So » So Feb 08, 2009 8:26

Hallo,

ich hab vor einiger Zeit mal mit einem Grafen bei uns in der Gegend gesprochen. Er hat "nur" rd. 350 ha . Er selbst ist Förster. Ich schätze seinen Lebensstandard eher als "normaler Durchschnitt". Er wohnt auch nur in einem großzügigen Gutshaus mit Renovierungsbedarf. Er sagt, dass er davon nicht ganz alleine leben kann, aber noch weitere Standbeine hat.

Bei uns vor Ort wohnt noch eine Gräfin (auch Forst-studiert). Da kommen insgesamt lt. Förster ca. 2000 ha zusammen. Ich weis nicht, wie viele Standbeine sie noch hat, aber gemessen an dem was man sieht (Schloß, Garten, Reithalle, 6 Kinder) reicht das gut zum leben.

VG, Roland
kritischer 29-jähriger So
 
Beiträge: 47
Registriert: Di Nov 18, 2008 21:25
Wohnort: bei Altötting
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon krakomir » So Feb 08, 2009 8:45

ich denke es kommt halt drauf an wie man den Wald bewirtschaftet, wenn man die Natur außen vorläßt und sein Wald nach und nach in Weihnachtsbaumkulturen umwandelt, sich Märkte für das Schnittgrüns und ähnliches schafft sollten schon 50-60 ha gut gepflegte Weihnachtsbaumkulturen für ein durchschnittl. Einkommen sorgen. Bei "Wald" ist das immre so ne Sache mit Wert und Brennholz, denke aber wenn alles selber macht könnte man ab 120 ha davon leben und hätte auch genug zu tun, wobei man ja auch sehen mußß das man, wenn sich die entspr. Maschinen anschaftt auch noch als forstw. Lohnunternehmer arbeiten kann.

Gruß
krakomir
 
Beiträge: 65
Registriert: Fr Jul 25, 2008 8:14
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gummistiefler » So Feb 08, 2009 9:49

weil ihr da grad von grafen redet.
hier in der gegend is einer von den blaublütern der hat so ca 15000 ha wald.
hat aber alles für 10 jahre verpachtet an eine firma.

naja, die hauen schon ne zeit lang wie die bekloppten mit 4 harvestern holz raus. alles was aussieht wie ein baum, kommt weg.
in 10 jahren, oder mittlerweile nur noch in 5 kann es sein das der herr graf seinen wald wieder selber bewirtschaftet, aber dann nichts mehr raushauen kann weil eh alles schon so dünn steht.

versteh einer die blaublüter.
Ein Reh springt hoch,
ein Reh springt weit-

warum auch nicht,
es hat ja Zeit!
Gummistiefler
 
Beiträge: 226
Registriert: Mi Dez 24, 2008 22:06
Wohnort: Unterfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon forstbetriebwf » So Feb 08, 2009 10:24

40 ha reichen auf keinen fall zum leben,ist ein zubrot mehr nicht,Ich schätze mal so ab 200 ha aufwärts könnte man knapp davon leben,käme aber auch auf den Wald an,wie hoch der Wertholzanteil ist und wie der Pflegezustand ist.
forstbetriebwf
 
Beiträge: 818
Registriert: Do Jan 31, 2008 19:04
Wohnort: Saarland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hinterwälder » So Feb 08, 2009 11:33

Hallo,
Gewinn ist der positive Unterschied zwischen Aufwand und Ertrag. Der Gewinn ist nicht, wie aus den vorigen Beiträgen ersichtlich, unbedingt abhängig von der Größe des Betriebes sondern vom Betriebsleiter. Ich will damit sagen, daß es irgendwo einen Durchschnittswert gibt der besagt von wieviel ha man leben kann, aber die einzelbetrieblichen Abweichungen enorm sind, ebenso unterscheidlich ist der notwendige Gewinn zum Leben. Daher ist eine Buchführung für den Betrieb als auch für die private Lebensführung unerläßlich, um den Gewinn des Betriebes als auch den Bedarf zum Leben zu ermitteln, um eine Aussage machen zu können.
Gruß aus dem Südschwarzwald
Hinterwälder
 
Beiträge: 694
Registriert: So Dez 28, 2008 8:50
Wohnort: Südschwarzwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hinterwälder » So Feb 08, 2009 13:31

Hallo,
intressante Betriebsergebnise gibt es auch beim Testbetriebsnetz Kleinprivatwald bei der FVA in Freiburg.
So wie du schreibst, hast du über Jahre den Nachhaltigen Hiebsatz nicht genutzt, so das sich doch einige Vorräte angesammelt haben. Nach der Waldinventur sind auch nachhaltige Zuwächse aufgrund der Klimaerwärmung von über 10 fm / ha zu erwarten. Für deinem Betrieb wären die ein Hiebsatz von 420 fm / J. Jetzt ist es die Kunst des Betriebsleiters den Optimalen Gewinn zu erzielen. Dies geht nicht ohne Buchführung und entsprechende Kosten-Nutzenanalyse.
Nehmen wir mal an:
Stammholz: 60 € /fm (müsste erzielbar sein auch im Langjährigem Schnitt)
Industrieholz: 35€ /fm
Brennholz: 50€ /rm Buche 30€ / rm Fichte Meterscheite
Holzernte : 20€/ fm durch LU
davon 12 € für Aufarbeiten
und 8 € fürs Rücken
1 fm Industrieholz ergibt ca. 1,5 rm Brennholz, d.h. 1 fm Industrieholz Buche hat als Brennholz augearbeitet einen Wert von 75 € /fm. Jetzt ist der Betriesleiter gefragt, seine Arbeit und sein Kapital so einzusetzen um den optimalen Ertrag zu erzielen, indem er entscheidet, was mach ich selbst wiel günstiger wie der LU und wie weit veredle ich mein Holz (z.B. verkaufe ich als Industreiholz oder verarbeite ich es weiter zu Brennholz vielleicht soge bis zum ofenfertigem Holz). Diese Entscheidungen muß jetzt der Betriebsleiter aufgrund seiner Buchführung Sowohl geldmäßig als auch arbeitszeitmäßig treffen. Der gute Betriebsleiter wied auch einem kleinen Privatwald einen schönen Gewinn erwirtschaften.


Gruß aus dem Südschwarzwald
Hinterwälder
 
Beiträge: 694
Registriert: So Dez 28, 2008 8:50
Wohnort: Südschwarzwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Kormoran2 » So Feb 08, 2009 13:53

Hallo,
Eure Überlegungen sind auch meiner Meinung nach sehr realistisch.

Aber man muß sich vor Augen führen, daß momentan Vieles im Umbruch ist. Das was vor 10 Jahren gegolten hat, kann in weiteren 10 Jahren völlig überholt sein. Und umgekehrt.

Reaktion auf solche Umbrüche ist immer eine Flucht in sichere Werte. Bestes Beispiel: Flucht in Gold, was jahrelang als archaische Anlage galt.

Fest steht, daß die verfügbaren Energien knapper werden. Dabei spielt Holz eine nicht unwichtige Rolle.

Der Wertholz-Absatz ist schwer kalkulierbar. Solange keine Aufbauphase wie nach dem letzten Krieg ansteht, dümpelt der Markt wohl auf und ab.

Sollte sich die Rolle der Holzwirtschaft immer mehr auf Energieerzeugung verlegen, bekommen Eure genannten Zahlen wieder deutlichere Pluszeichen.
Man muß momentan die Entwicklung abwarten (können).
Kormoran2
 
Beiträge: 18839
Registriert: Di Dez 04, 2007 23:32
Wohnort: NRW/HSK
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gummistiefler » So Feb 08, 2009 18:00

ja,
abwarten und tee trinken.

ich denke auch das holz als energieträger an bedeutung zunimmt.
stammholz dagegen nicht so sehr.
1948 nach dem krieg hat mein Großvater mit ca. 1 hektar Fichtenkahlhieb den kompletten hof gebaut und noch geld übrig gehabt, tja, das warn noch zeiten :)

aber egal, man muß warten können. wie kormoran2 sagt.
Ein Reh springt hoch,
ein Reh springt weit-

warum auch nicht,
es hat ja Zeit!
Gummistiefler
 
Beiträge: 226
Registriert: Mi Dez 24, 2008 22:06
Wohnort: Unterfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Kormoran2 » So Feb 08, 2009 22:04

In der Westfalenhalle / Dortmund wurde viel Sichtbeton verarbeitet. Alle verwendeten Schalbretter stammen aus unserem Wald. Das war damals ein gutes Geschäft.
Doch wieviele Westfalenhallen braucht das Land?
Die Holzerzeuger müssen sich der Zeit entsprechend neue Absatzquellen suchen. Und wenn das Wertholz schwächelt - verd... nochmal - dann muß eben Anderes, z.B. Brennholz, forciert werden.
Gottseidank gibt es für Holz mehrere Verwendungszwecke. Welcher Rohstoffproduzent kann sich über solch einen Vorteil freuen?
Kormoran2
 
Beiträge: 18839
Registriert: Di Dez 04, 2007 23:32
Wohnort: NRW/HSK
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Robiwahn » So Feb 08, 2009 22:52

N'Abend

Nun seid mal nicht so pessimistisch. Holz ist der älteste Baustoff der Menschheit, mit der modernen Technologie werden sicherlich über kurz oder lang noch einige weitere Verwendungsmöglichkeiten entstehen.
Wer hat vor 20 Jahren von Laminat geträumt? Aus Holzschliff.
Wer weiß, woraus diese Folienverpackungen um Zigaretten sind? teilweise aus Holz-Cellulose.
Was wird trotz der modernen Computertechnologie und dem angepriesenen papierlosen Büro immer noch in wahnsinnigen Maße verbraucht? Papier aus Holz
Wer weiß schon, was sich noch aus Holz per chem. Veredelung gewinnen lässt?
Baustoff für die ganzen Ami-Häuser, die regelmäßig von Katrina&Co weggefegt werden (Hurrikane trotzen der Krise!)? Holz, teilweise aus Dtl. (z.B. Klausner, Rettenmayer)
Pellets, Hackschnitzel und die ganzen politischen Bemühungen zum Einsatz regenerativer Energieträger? Ohne Holz geht das nicht.

Selbst wenn die Branche mal einen Einbruch erleidet, gerade wir als kleine Privatwaldbesitzer sind ja nicht unbedingt darauf angewiesen, den Wald abzuhacken, wenn die Preise im Keller sind (im Normalfall, Käfer, Stürme usw. sind natürlich Ausnahmefälle). Ihr könnt einfach ein paar Jahre abwarten. Und natürlich gilt es, Nischen zu suchen und zu finden. Aber die gibt es immer wieder.

Grüße, Robert
Robiwahn
 
Beiträge: 3526
Registriert: Fr Sep 07, 2007 18:07
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Gummistiefler » Di Feb 10, 2009 19:39

naja,
sieht so aus als müßte ich doch noch arbeiten gehn :D :) :(

gruß
Ein Reh springt hoch,
ein Reh springt weit-

warum auch nicht,
es hat ja Zeit!
Gummistiefler
 
Beiträge: 226
Registriert: Mi Dez 24, 2008 22:06
Wohnort: Unterfranken
Nach oben

Vorherige

Antwort erstellen
26 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2

Zurück zu Forstwirtschaft

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot], huabermaxl2

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki