Qtreiber hat geschrieben:Da interessiert sich jemand dafür, wie landwirtschaftliche Produkte vermarktet werden und bekommt nur dämliche Antworten.

Seh ich ähnlich - wobei: ich denk, das ist der falsche Bereich im Forum - vielleicht wär die Frage im Verbraucherbereich besser aufgehoben gewesen?

Aber zur Frage: ich denk, die meisten versuchen in einem engen Rahmen zu agieren - je kleiner, desto weniger Möglichkeiten hat man (da kann man nur abliefern und auf "faire" Preise hoffen - einzige Mitbestimmung: Auswahl des Zeitpunkts, wenn man lagern kann) - je größer, desto eher kann man verhandeln/verschiedene Lagerhäuser gegeneinander ausspielen. Es gibt wohl die Möglichkeit von Erzeugergemeinschaften, da man da größere Mengen hat und dadurch vielleicht ne bessere Ausgangslage.

Dann gibt´s halt noch die Nischen (Direktvermarktung, Sonderprogramme) - aber das ist nur was für einzeln, nicht die breite Masse

LandwirtNeuling hat geschrieben: ... Mich interessiert schlichtweg, welche Rolle solche Instrumente spielen. Von da bin ich dann auf die grundsätzliche Frage gekommen, wie die Ernte überhaupt verkauft wird. ...

Kennt der Landwirt all diese Instrumente? Vorteile, Nachteile, Risiken?
Instrumente ist dann das eine und das andere ist eine Frage der Mentalität.
Das eröffnet die Frage:Will ich das überhaupt nutzen?
So wie du die Frage formuliert hast gibt es hier keine Antwort.

Hoschscheck

Die Bauern sind einfach zu blöde.....oder wie soll man die Kommentare verstehen. Der Neuling kann doch Getreide versuchsweise in 500Gramm Tüten abfüllen und sich an die Straße stellen....direkt, regional, persönlich, ohne Zwischenhandel, ....das wäre doch mal ein Versuch wert, um die Grundzüge kennenzulernen, finde ich.
Danach versucht er es in einer Kooperative, dann über den Landhandel, dann in größeren Chargen, dann über die Börse usw......Erfahrungen bitte dann hier posten.

Ich schließe mich Qtreiber an. Da versucht jemand, Antworten auf eine Frage zu finden und erkundigt sich danach und wird dann so dämlich abgebügelt. Als ob man was dafür könnte, nicht ALLES von Anfang an zu wissen. Mich (obwohl Landwirtin) würde die Antwort btw auch mal interessieren, da wir unser Getreide entweder selbst verfüttern oder zur benachbarten Mühle bringen. Dort wird das mit Milchleistungsfutter usw. verrechnet.

Wie verfährt man als reiner Ackerbauer, zumal man ja dann wohl als Ziel hat, Backweizen u. ä. und weniger Futtergetreide zu produzieren?

Der fast ausschliessliche Weg ist der zu (privatem) Landhandel oder Genossenschaft, sprich Grosshandelsebene.
Es gibt ein paar Ausnahmen, Anbau einer speziellen Sorte für eine Mühle oder hafer für eine Schälmühle direkt anbauen. Dafür müssen aber ein paar Voraussetzungen wie Entfernung oder Betriebsgrösse passen. Oder Futtergetreide für einen viehhaltenden Betrieb.
Aber , wie gesagt, das dürfte mengenmässig ein sehr geringer Anteil sein.

Wer dann wie welches Risikomanagement in welcher Form betreibt, ist im Prinzip eigentlich unabhängig davon. also natürlich kann ich mit meiner Genossenschaft einen Kontrakt über Menge und Preis zum Zeitpunkt x abschliessen (bis 2 Jahre im Voraus sind da möglich, denke ich).
Aber unabhängig von dieser direkten Abmachung können natürlich noch irgendwelche Warenbörsenaktivitäten dazu kommen. Und das ist dann individuell sehr unterschiedlich.

Dankesehr, Eure Hoheit!

Ich hab kein Getreide, sondern nur Gras. Das verkaufe ich teilweise einem Milchbauern und zum anderen Teil einem Biogaser. Der Milchbauer bekommt die etwas schlechter zu mähenden Wiesen und muß daher weniger zahlen als der Biogaser.
Das ist für mich der einfachste Weg. Heu zu machen und dann zu verkaufen wurde mir verschiedentlich abgeraten. Da meine Scheune noch nicht frei ist kann ich es auch so nicht machen.
Ich habe noch eine Wiese mit Schnittzeitpunkt. Die entscheide ich zur Erntezeit.

Grundprinzipiell kann man das machen wie es einem am besten ins Konzept passt.