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Gründüngung vor Luzerne?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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23 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Di Okt 28, 2025 12:44

Hallo,

nach mehrjähriger Pause hoffe ich mit einem größeren Traktor nächstes Jahr im Herbst wieder loszulegen.
Sorgen macht mir immer noch eine Parzelle. Ich habe das Land einem Kollegen überlassen der jetzt 1x Getreidemischung für Silo und 3x Silomais angebaut hat...mit mäßigem Erfolg. Die 2 besseren Parzellen habens rausgerissen, aber ich will diese schlechte auf Vordermann bringen. Damals hatte mir jemand zu großen Mengen Stroh geraten, aber das hab ich dann nicht mehr angefangen. Das wäre auch logistisch ein Albtraum mit meinen begrenzten Mitteln. Die Parzelle ist mit 5.5ha die größte. Es ist schwerer und wahrscheinlich bis tiefer recht diçhter Lehmboden. Ich wollte da nochmal graben um mir ein besseres Bild zu machen. Da ist nichts so richtig drauf gewachsen obwohl der Mais jedes Jahr etwas besser aussah, aber lange von akzeptabel entfernt ist. Dazu gibt's auch noch jede Menge Unkraut. Die Idee war nun da dann Luzerne zu machen damits den Boden durchwurzelt. Evtl. später mit Tiefenlockerung in den Luzern wenn's trocken genug ist. Macht es jetzt Sinn ein Jahr vor den Luzernen da Gründüngung zu machen um da noch Masse reinzubringen? Ist viel billiger als die Strohgeschichte, die aufgrund von Entfernung und Arbeitsaufwand schwer umzusetzen wäre. Oder kommt's aufs gleiche raus wenn ich im Aufwuchsjahr die Luzerne nur mulche?
Welche Gründüngung wäre am besten wegen möglichst viel Masse oder kann ich z.b. auch 2x Senf hintereinander machen in einem Jahr?
Es geht nicht darum evtl 1 Jahr zu verlieren durch die Gründüngung, sondern das richtig anzufangen in der Hoffnung, daß es dann nach den Luzernen wenigstens akzeptabel bestellbar ist, es handelt sich eh nicht um Hochertragsstandorte. Ich mache mir da lieber jetzt schon Gedanken drüber als Ende nächstes Jahr.
Der Kollege will nächstes Jahr Sudangras machen zum silieren. Keine Ahnung ob das da wächst. Falls ja, ginge das auch im darauffolgenden Jahr als Gründüngung? Oder verträgt sich das nicht mit Luzernen als Folgefrucht?

Danke im voraus fürs lesen und eventuelle Antworten.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon langholzbauer » Di Okt 28, 2025 14:03

Am wichtigsten wäre sicher eine repräsentante Bodenprobe!
Danach weiß man, wo es an Düngung fehlt, dass der Acker bei ordentlicher Bestellung nicht in Gang kommt.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon Manfred » Di Okt 28, 2025 15:57

Schaff dir ein Penetrometer an, um den Erfolg deiner Bodenlockerungsmaßnahmen prüfen zu können.
Um schweren Lehm nachhaltig zu lockern, braucht es vor allem möglichst viel Leben im Boden.
Und dieses Leben braucht Futter und Sauerstoff.
Futter kriegt das Bodenleben, wenn die Pflanzen mit ihm Photosyntheseprodukte gegen Nährstoffe tauschen müssen.
Sobald diese Kette (Liquid Carbon Pathway) unterbrochen wird, fang das Bodenleben an abzusterben und die Verdichtung nimmt wieder zu.
Um die Kette aufrecht zu erhalten, brauchst du eine mögl. ganzjährige lebende Bodenbedeckung aus Pflanzen im vegetativen Zustand.
Je artenreicher der Bewuchs, desto vielfältiger die Interaktion mit dem Bodenleben und umso leichter ist es, den vegetativen Zustand aufrecht zu erhalten.
Mit Mais hast du eine Bodenbedeckung von evtl. Mai bis Oktober. Vegetativ ist er eher bis September. Das sind nur 5 Monate Versorgung des Bodenlebens im Jahr.
Und erhalten die Pflanzen direkt pflanzenverfügbare Nährstoffe aus der Düngung, sinkt ihr Investment in Tauschgeschäfte mit dem Bodenleben.
Mechanische Bodenlockerung (Tiefenlockerer / Yeomans Plow) kann helfen, den biologischen Prozess zu beschleunigen.
Man muss auf gut auf die Bodenverhältnisse beim Einsatz dieser Technik achten, sonst kann man damit mehr Verdichtung erzeugen als man auflöst.
Ebenso hilft, wie Langholzbauer schreibt, eine gute Bodenuntersuchung auf Aufdüngung der fehlenden Spurennährstoffe.
Die Grunddüngung sollte mögl. organisch, also mit Wirtschaftsdünger erfolgen, um das Bodenleben besser in den Nährstoffkreislauf einzubinden.

Also bei Sommerungen mögl. den Rest des Jahres den Boden mit artenreichen Zwischenfrüchten und Untersaaten bedecken und so ganzjährig das Bodenleben füttern.
Und bei Futterpflanzen für Silage oder Heu besser Misch- als Reinkulturen.

Wir arbeiten auch auf Lehm und messen mit dem Penetrometer bis 300 psi Druck und vergleichen dann die Eindringtiefe.
Auf den Experimentalflächen kommen wir von anfangs ca. 10 cm jetzt auf ca. 40 bis 50 cm Tiefe rein, Tendenz steigend. Alte Bearbeitungshorizonte sind aufgelöst.
Bei Nachbarn, wo wir ab und zu mal als Referenz messen, kommen wir genau bis auf Bearbeitungstiefe.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Di Okt 28, 2025 16:12

@langholzbauer
Ich hatte 2020 ne Probe von allen 3 Parzellen machen lassen. Aber nur die Grundwerte NPK, Humus und ph. Der Ph war etwas sauer bei 2 Parzellen, die liegen aber relativ dicht beieinander, so 300m Abstand. Die dritte liegt in Ner besseren Gegend, da war der Ph sogar etwas alkalisch, 7,irgendwas, der Boden ist da sandiger und es wächst für die Gegend ganz ordentlich. NPK war zwar nicht berauschend, aber ausreichend und auf allen Parzellen ungefähr gleich wenn ich mich recht erinnere. Humusgehalt weiss ich grad nicht, muss ich nachschauen. Der Zettel liegt irgendwo zu Hause.
Aber...bei den 2 schlechteren Parzellen ist eine durch nen kleinen Abhang zweigeteilt. Unter dem Abhang ist der Boden weicher und etwas sandiger. Da wächst es ganz ordentlich wenn auch steigerungsfähig. Oberhalb ist's wesentlich schlechter, wobei ich da schon Potential sehe, daß es irgendwann passt. Auch auf der großen Parzelle ist eine kleine Ecke mit richtig Sand, da haben die früher wohl mal Minenabraum ausgekippt. Da wächst der Mais 2m hoch und wo der Sand zu Ende ist sieht man sofort den Unterschied. Nun kann ich aber keine 5ha mit Sand auffüllen.
Ich wollte eigentlich nochmal ne Komplettanalyse machen lassen um zu sehen ob irgendwas an Spurenelementen fehlt oder was da sonst noch festgestellt werden kann. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, das liegt da an dem festen Boden. Deswegen hab ich auch erstmal Pause gemacht weil das mit meinem Minitraktor einfach zu schwer zum pflügen ist. Ich kam auf 15cm mit einem Pflugschar und 30ps. Der Kollege hat mal auf 25-30 cm gepflügt, der Unterschied ist schon zu sehen. Die Lösung kann ja nun nicht sein, da einen Meter tief zu pflügen, oder?
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon Stoapfälzer » Di Okt 28, 2025 16:21

Luzerne ist die Königin der Futterpflanzen und wenn der Boden nicht passt wächst die nicht.

Als erstes mal Bodenprobe und ich vermute wenn man den Lehmboden ordentlich aufkalkt dann geht da sprunghaft schon ml der Ertrag hoch.
Alle reden übers Wetter,
aber keiner unternimmt was dagegen. ;-)

Zitat Karl Valentin
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon Wiremu » Di Okt 28, 2025 16:28

Hallo, Einjähring oder zweijährig bringt die Luzerne nichts. So ähnlich ging es bei uns auf einer Fläche wo wir aus der Pacht wieder zurückgenommen haben, gehen kommendes Jahr ins 4 jahr Luzerne und muss sagen bringt Bodenlockerungstechnisch definitiv was. Würde aber Davor keine Gründungung machen. bei Häufigem Schnitt (1 Jahr nur 1 mal ein Pflege Schnitt und mindestens 1 mal verblühen lassen) wird es von jahr zu jahr besser mit dem Boden. Neben uns wird weiterhin im Wechsel Weizen, gerste und Mais angebaut. Sagen wir mal so wir hatten im September ja Regen, auf der Nachbarfläche Stand das Wasser , bei uns ist dies schön Versickert. Wichtig schau das genügend Schnitte gemacht werden und diese sollten nicht auf 7-8 cm sein sondern Höher. Geht nicht nur um die Biomasse Generierung. Mit den Häufigen schnitten verdrängt man auch sehr gut Ungräser/-Kräuter. Und Drille dies möglichst als Reinsaat, mit hoher Aussatstärke. So ist meine Erfahrung bis jetzt.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon langholzbauer » Di Okt 28, 2025 18:02

Rumänien ist groß und weit weg von den Erfahrungen der meisten User hier. :wink:

Allgemein schließe ich mich den Ausführungen von Manfred an.
Weil die Bodenprobe keine gravierenden Mängel hat, sollte das mit einer vielfältigen Mischung für alle Bodenhorizonte verbessert werden.
Reinhold empfiehlt zu sowas gern "Scheiße, Scheiße...". :wink:
Ein gekonnte Beweidung von Feldfutter kann da auch sehr gut helfen.
Je nach Feuchtigkeit und Klima kann schon eine Umstellung auf konservierende Bodenbearbeitung mit Grubber statt Pflug und sofortiger Zwischenfruchtaussaat viel verbessern.
Für sinnvolleres Tips braucht es m.E. mehr Daten.

Klima:
Jahresniederschlag und dessen Verteilung.
Durchschnitts- und Extremtemperaturen.

Verwertungsmöglichkeiten des Aufwuchses.
Ziel der zukünftigen Bewirtschaftung....
:?:

Die beiden Vorschreiber haben schon erwähnt, das Luzerne da eigentlich mit die schlechteste Wahl und auch dafür zu teuer ist.
Bei genug Wasser und wenn kein Raps in der Fruchtfolge steht würde ich erstmal Kruziferenmischung mit vielleicht nur sehr wenig Senf empfehlen.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Di Okt 28, 2025 21:41

Stoapfälzer hat geschrieben:Luzerne ist die Königin der Futterpflanzen und wenn der Boden nicht passt wächst die nicht.

Als erstes mal Bodenprobe und ich vermute wenn man den Lehmboden ordentlich aufkalkt dann geht da sprunghaft schon ml der Ertrag hoch.


Ja, Kalk ist auf jeden Fall angebracht und schon in der Planung.
Da waren schonmal Luzerne drauf, allerdings nicht wirklich richtig bewirtschaftet. Der Vorbesitzer war so'n Betrugs Schlingel, dem ging's nur um die Subventionen und hat das dann zum mähen verkauft. Da hat sich keiner wirklich drum gekümmert und als ich's bekommen hab standen da noch ein paar Luzerne mit viel Gras drumrum. Keine Ahnung wie lange das da schon stand. In der Gegend bauen einige schon Luzerne an, mein Kollege hat auch einige Hektar. Die Erträge sind nicht wirklich berauschend wenn man von 10+Tonnen Heu ausgeht. Es sind eher so 5+ Tonnen. Aber selbst das wäre erstmal ausreichend. Mais macht keiner über 8t Körner hier selbst auf den besseren Böden. Und 8t sind hier schon sehr gut. Allerdings haben auch nur wenige Ahnung wie im Westen, meistens welche mit Großbetrieben dies in meiner Gegend nicht soviel gibt. Da wäre sicher noch was drin wenn man die Böden besser macht. Nur denken die meisten nur von einem Jahr aufs nächste und wissen nicht was sie tun. Bodenanalyse ist so'n Fremdwort für viele. Und das Labor hier war auch nicht der Bringer damals. Die nächste Probe schick ich besser nach Österreich oder so.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Di Okt 28, 2025 23:00

@langholzbauer

Das Wetter ist inzwischen nicht mehr wie früher . Es hat sich sehr verändert in den letzten 10 Jahren. Im Winter wird's lange nicht mehr so kalt wie früher. Die letzten paar Jahre waren ein paar Nächte mit max. -15. Insgesamt vielleicht 2 Wochen Dauerfrost maximal. Früher waren -30 oder mehr normal und dazu einen Meter Schnee. Niederschläge sind viel weniger geworden und im Sommer gab's längere Trockenperioden. Muss mal schauen ob ich irgendwo Wetterdaten der letzten Jahre bekomme.
Und trotzdem sind eure Erfahrungen Gold wert. Hier sind die einfach noch nicht so weit. Außer einige Großbetriebe vielleicht. Ansonsten hab ich schon zu oft gehört... Bodenanalyse? Was isn das?
Bodenverbesserung...da hat keiner in meinem Umfeld irgendeinen Plan von genauso von Gründüngung etc.
Kannst nix machen, es ist wie's ist.
Beweidung scheidet aus. Ich hab keine Tiere und die Kollegen haben alle ihre Sommerweiden.
Bleibt nur die Erträge entweder vor Ort als Winterfutter zu verkaufen, oder zum Abnehmgangster oder einlagern und online verkaufen. Das ganze soll ein Nebeneinkommen bringen, von den paar Hektar kann man nicht komplett leben. Und das ganze solange ich auf den Trecker steigen kann. Jetzt bin ich 51, mal angenommen ich Stelle da übernächstes Jahr 5 Jahre Luzerne hin...dann bin ich 58, dann noch ein paar Jahre was anderes und vielleicht nochmal 5 Jahre Luzerne und schon bin ich 70 falls Europa dann noch steht.
Raps z.b. fällt wahrscheinlich aus. Macht keiner in der Gegend und wahrscheinlich hat auch keiner nen Rapstisch für den Mähdrescher. Bleiben Mais als Silo wenn der Kollege was braucht oder als Körner, evtl wenn die Bodenverbesserung was bringt noch andere Getreide. Oder andere Futterpflanzen nach Absprache, mein Kollege hat über 100 Kühe.
Es stand mal die Idee mit Energiepflanzen, aber das ist schwierig über den Eigenbedarf hinaus zu verarbeiten und macht mehr Papierkram und Genehmigungen als es wahrscheinlich bringt. Außerdem muss erstmal ne kleine Ecke mit Versuchspflanzung über ein paar Jahre auf jeder Parzelle angelegt werden. Zumindest für Eigenbedarf würde ich da schon nen Hektar machen wenn's geht oder wenn die Bodenverbesserung nicht wirkt vielleicht auch mehr. Aber für Eigenbedarf kann ich auch Maishäcksel nehmen z.b. oder ich geh Holz sammeln.
Woran machst Du teuer bei Luzerne fest?
Das mit der Kruziferenmischung wäre dann aber eine Gründüngung? Also damit weiter und eine normale Fruchtfolge im Frühling? Ich weiß nicht wie schnell sich zumindest der Oberboden damit verbessert, momentan ist das im Frühling eher schwierig ein vernünftiges Saatbett hinzubekommen. Wenn im Herbst gepflügt wird, zerfällt der Boden über den Winter zu recht brauchbarem Material, im Frühling gepflügt wird das schwierig weil zuviele Klumpen bleiben. Da kriegt man keine anständige Saattiefe hin, besonders bei feinen Samen und niedriger Ablage wird das nix. Mir würde das mit Deckfrucht und Grubbern grundsätzlich gefallen, wenn ich wenigstens den Oberboden schonmal soweit hinbekomme, daß ich da ein brauchbares Saatbett im Frühling hinbekomme.
Zuletzt geändert von auswanderer am Di Okt 28, 2025 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Di Okt 28, 2025 23:12

Wiremu hat geschrieben:Hallo, Einjähring oder zweijährig bringt die Luzerne nichts. So ähnlich ging es bei uns auf einer Fläche wo wir aus der Pacht wieder zurückgenommen haben, gehen kommendes Jahr ins 4 jahr Luzerne und muss sagen bringt Bodenlockerungstechnisch definitiv was. Würde aber Davor keine Gründungung machen. bei Häufigem Schnitt (1 Jahr nur 1 mal ein Pflege Schnitt und mindestens 1 mal verblühen lassen) wird es von jahr zu jahr besser mit dem Boden. Neben uns wird weiterhin im Wechsel Weizen, gerste und Mais angebaut. Sagen wir mal so wir hatten im September ja Regen, auf der Nachbarfläche Stand das Wasser , bei uns ist dies schön Versickert. Wichtig schau das genügend Schnitte gemacht werden und diese sollten nicht auf 7-8 cm sein sondern Höher. Geht nicht nur um die Biomasse Generierung. Mit den Häufigen schnitten verdrängt man auch sehr gut Ungräser/-Kräuter. Und Drille dies möglichst als Reinsaat, mit hoher Aussatstärke. So ist meine Erfahrung bis jetzt.


Wenn, dann sollten die schon 5 Jahre stehen in der Hoffnung die gehen nicht vorher kaputt und der Boden verbessert sich, sonst bringt der Aufwand glaub ich nix. Aber in dem Fall hier ist man wahrscheinlich nur hinterher schlauer.
Habt ihr da auch mit Tiefenlockerung im Bestand eingegriffen? Ich hab da mal nen Beitrag gesehen wo derjenige zusätzlich Bodenverjünger oder so eingespritzt hat. Ob das wirklich was bringt?
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Mi Okt 29, 2025 9:38

@manfred
Meinst Du sowas hier?
https://razvangarage.ro/products/penetr ... ii-solului
Kann irgendwie keine Bilder kopieren. Den link vorher hab ich geändert, das war was anderes was genauso aussah.


Mit dem tiefenlockern hab ich mal n Video gesehen, Einer hat das im luzernebestand oder wars normales Grünland? gemacht damit die Wurzeln die entstandenen Hohlräume möglichst schnell ausfüllen und damit mehr Wurzelmasse in den Boden kommt. Ein anderer hatte sich selber nen speziellen tiefenlockerer für Grünland gebaut der zusätzlichen noch Bodenverjüngerer oder so einspritzt. Dadurch kam ja überhaupt die Idee auf es mit sowas in der Richtung zu probieren. So wären mit ein paar Luzerneballen über die Jahre wenigstens auch noch ein paar Taler wieder in der Kasse. Ich könnte auch ne Mischung machen mit Wiese/Luzerne. Aber ich hätte gerne was dabei was tief wurzelt. Ok, Mais wurzelt auch tief aber offensichtlich kommt der da momentan nicht so gut zurecht. Und das wäre halt wieder selbst mit vorheriger Deckfrucht riskant ob dann schon auch mit Kalk so schnell was brauchbares bei rauskommt.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon 240236 » Mi Okt 29, 2025 10:09

Wenn ph-Wert sauer ist, dann würde ich schon mal Branntkalk ausbringen. Körnermais ist auch gut für den Boden und man bringt viel organische Masse ein.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon Manfred » Mi Okt 29, 2025 10:34

auswanderer hat geschrieben:@manfred
Meinst Du sowas hier?
https://razvangarage.ro/products/penetr ... ii-solului
Kann irgendwie keine Bilder kopieren. Den link vorher hab ich geändert, das war was anderes was genauso aussah.


Ja. Wir haben eines von Agreto, wie dieses:
https://www.baywa.de/de/haus-hof/messge ... 0002225896

Mit dem tiefenlockern hab ich mal n Video gesehen, Einer hat das im luzernebestand oder wars normales Grünland? gemacht damit die Wurzeln die entstandenen Hohlräume möglichst schnell ausfüllen und damit mehr Wurzelmasse in den Boden kommt. Ein anderer hatte sich selber nen speziellen tiefenlockerer für Grünland gebaut der zusätzlichen noch Bodenverjüngerer oder so einspritzt. Dadurch kam ja überhaupt die Idee auf es mit sowas in der Richtung zu probieren.


Hier in Deutschland sieht man hauptsächlich schwere Tiefenlockerer an großen Traktoren, die verwendet werden, um Pflugsohlen aufzubrechen.
Die leichteren Tiefenlockerer, wie der Yeowmans Plow sind eher normale Grubber mit schmalen Scharen, die von ihrer Geometrie aus aufgebaut sind, dass sie den Boden anheben.
Damit wird idR jährlich eingesetzt, zuerst relativ flach und dann jedes Jahr etwas tiefer und seitlich versetzt, um den Boden nach und nach immer tiefer zu lockern.
Beim Einsatz im Grünland ist der Nachteil, dass Boden und Steine nach oben an die Oberfläche gearbeitet werden, die dann bei der Bearbeitung stören.
https://www.ridgedalepermaculture.com/u ... 6_orig.jpg
Deshalb werden im Grünland teils Scheiben zum Aufschneiden der Grasnarbe vor den Zinken und dahinter Walzen angebaut, die den Boden wieder anpressen.
https://www.eversagro.de/grunlandpflege ... enlockerer

Die Ursache für sauren Boden sind anaerobe mikrobielle Abbauprozesse im Boden. Und die Ursache dafür ist schlechte Sauerstoffversorgung durch Verdichtung.
Kalk ist hauptsächlich Symptombehandlung. Er macht Sinn für schnelle Erfolge. Aber eine echte Heilung des Bodens erreicht man nur, indem an ihn wieder lockert und mit Bodenleben besiedelt. Das Bodenleben reguliert den pH-Wert. Wurmkot z.B. hat idR einen pH-Wert von 6 bis 7, auch wenn das Ausgangsmaterial saurer ist.

Luzerne mag keinen sauren Boden und verschwindet dann schnell oder läuft gar nicht erst richtig auf.
Der pH-Wert sollt mögl. 6,5 oder mehr betragen.
Viele Gräser und andere Kleearten kommen mit niedrigeren pH-Werten besser zurecht.
Bei der Bodenuntersuchung kannst du normalerweise mit angeben, welche Kultur angebaut werden soll. Dann erhältst du entsprechende Düngeempfehlungen.
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon auswanderer » Mi Okt 29, 2025 14:55

https://youtu.be/lPfK6QEfWXs?si=Uu-06ffVKuGOzHJb

Hab das Video mit dem selbstgebauten Gerät gefunden. Fraglich ist nur ob die eingespritzte Lösung da wirklich was bringt oder ob's genug ist wenn man's ohne macht. Billig ist das Zeug nämlich nicht und wenn man das noch jedes Jahr reinspritzen muss ist das zu viel. Der angedachte Traktor nächstes Jahr wird auch nix besonderes sein, so 50-max.60ps und nur Hinterradantrieb und wahrscheinlich ziemlich alt, je nachdem was grad angeboten wird. Mehr ist momentan nicht drin. Ob man damit auch 2 Zinken bei dieser Art von Tiefenlockerer ziehen kann?

Ansonsten ist das mit so ner Grasmischung auf dem Stück schon ein gangbarer weg. Irgendwo muss man ja mit anfangen. Soll ja längerfristig was werden und nicht nur ein kurzfristiger Erfolg. Bei den besseren Flächen kann ich ja mit Luzernen anfangen, die wachsen da bestimmt. Oder wie beschrieben evtl mit normaler Bestellung und Zwischenfrüchten arbeiten. Analyse mach ich trotzdem noch vorher und werd auch mal den Erdbohrer anschmeissen, vielleicht gibt's ja ne Erkenntnis was da bis in nem Meter Tiefe los ist. Oder muss man das unbedingt mit dem Spaten buddeln um besser zu sehen?
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Re: Gründüngung vor Luzerne?

Beitragvon 240236 » Mi Okt 29, 2025 15:14

Manfred: möchtest du sagen, daß Landwirte, die alle mit Kalk den Boden aufdüngen, eine falsche Bewirtschaftung haben?
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