Hi allesamt,

ich hab in einigen Beiträgen böse Worte über sogenannte "Harvester" gefunden und wollte mal fragen, was das überhaupt für Maschinen sind bzw wer sie wo einsetzt / einsetzen darf und kann.

Edit: mal auf google und Wiki geguckt. Das sind ja üble Dinger.. *warum* setzt man die ein ? Geht da nicht alles bei kaputt ? Kostenpunkt ?

Sorry schon im voraus für "blöde" Fragen, bin nicht vom Fach :/

@rohana
Erstmal. Es gibt keine dummen fragen und auch keine dummen antworten. Außer antworten enthalten keine Aussagekraft sondern lediglich Wertungen. Also nur zu, dass ist Sinn eines Forums.

Also Harvester sind vollautomatische Holzerntemaschienen zum maschienellen Einsatz im Wald um 1. die Schlagkraft beim ernten um ein vielfaches zur motormanuellen Verfahrensweise zu erhöhen und 2. die Risiken für Personen zu minimiren.

Aber dieser Einsatz ist meiner Meinung nach nur auf bestimmte Ernteziele beschränkt. Diese führe ich jetzt nicht nochmal an, wurde schon genug dazu geschrieben.

gruß

Rohana hat geschrieben:... Das sind ja üble Dinger.. *warum* setzt man die ein ? Geht da nicht alles bei kaputt ? Kostenpunkt ?

...

Moin

Tja, warum setzt man die ein? Gute Frage, Hauptgrund bei der Entwicklung ist die Wirtschaftlichkeit gewesen. Die produzieren einfach mehr in der gleichen Zeit und über große Mengen gerechnet, sind sie billiger je fm als der klassische Waldarbeiter. Gerade bei geringerpreisigen und dünnen Sortimenten, die noch vor einigen Jahren für den Waldbesitzer nur Zuschussgeschäft waren.
Alles kaputt geht da nicht unbedingt, auch wenn es hier gerade viel Gegenmeinung dazu gibt. Es gibt immer solche und solche. Und eigentlich sollen die Dinger nur auf den Gassen fahren, dort möglichst die Äste ablegen und somit den Reifendruck nochmal verringern (und damit die Schäden am Bestand).
Kostenpunkt wie immer abhängig von Maschinengröße, Region, Anfahrt, Sortiment etc. Ich habe ein Angebot von einem LU im Hinterkopf, der uns Kosten von 17,-/fm für Harvesterfällung und Rückung bei Kiefer Industrieholz 3m, bis 7cm Zopf angekündigt hatte.

Grüße, Robert

Anmerkung:

Harvester heißt übrigens nur Erntemaschine. Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff aber irgendwie mit dem Holzvollernter verbunden.


Gruß
Christian

Wir haben unser Holz (15 ha Fichtenwald) bisher auch immer in Handarbeit gemacht. Aber gerade die Erstdurchforstungen sind eine derartige Plackerei und die Arbeitskraft wird da pro Stunde einfach zu schlecht verwertet, weil man zu wenig Festmeter schafft.
Also ich sehe die Zukunft eindeutig beim Harvester (Preis bei uns auch so 17 € pro fm für Erstdurchforstung). Der fährt in den Rückegassen und macht so keine Schäden im Bestand. Und er kann auch später die großen Bäume rausnehmen ohne die Naturverjüngung oder Anpflanzung drunter zu schädigen.
Gerade das könnte zukünftig ein wichtiger Punkt sein, wenn man reine Fichtenwälder umbauen will und schon frühzeitig Tannen oder Buchen drunter pflanzt.

> wollte mal fragen, was das überhaupt für Maschinen sind

http://de.wikipedia.org/wiki/Holzvollernter

Vereinfacht gesagt, eine Maschine, die einen Baum in weniger einer Minute fällen, entasten, auf die gewünschte Länge sägen und zum Abtransport bereitstellen kann.

Sowas in der Art:
http://www.youtube.com/watch?v=YA7_rqxyDo0

http://de.youtube.com/watch?v=6gcVMyIpCh4&feature=related

Danke schonmal für eure hilfreichen Antworten.

Ich hör immer wieder von "Rückegassen" - aber eigentlich ist jedes Bild was ich von den Dingern seh so mittendrin ?

Rohana hat geschrieben:Danke schonmal für eure hilfreichen Antworten.

Ich hör immer wieder von "Rückegassen" - aber eigentlich ist jedes Bild was ich von den Dingern seh so mittendrin ?

Hihi, das ist vermutliche wegen Kyrill voriges Jahr. Da wurden die Dinger vermehrt eingesetzt, ringsum war alles frei und viele Fotografen mit Fotohandys oder Digicam liefen auch rum. Im dichten Wald, mit beschissenen Lichtverhältnissen und tausenden Bäumen drumherum sieht man die doch nicht auf dem Foto.

Und sie "sollen" auf Rückegassen fahren, ob sie es machen steht auf einem anderen Blatt.

Grüße, Robert

Robiwahn hat geschrieben:
Und sie "sollen" auf Rückegassen fahren, ob sie es machen steht auf einem anderen Blatt.

Grüße, Robert

Sorry Robert aber dieser Satz ist völlig unnötig und Quatsch obendrein.

Die Forstbetriebe, werden sich hüten neben den Gassen zu fahren, das gibt Abzug am Geld und nicht gerade wenig.

Seit es auch im Forst Zertifizierungen gibt, gibt es Rückegassen, ich kenne keinen Lohnbetrieb der Heute noch das Risiko eingeht Gassen zu verlassen oder übermässig stehende oder Z Bäume beschädigt.

Schlieslich will er ja Geldverdienen und nicht Konkurs anmelden.

Frank

P.S. Ich bin Seilrücker und mag daher auch keine Vollernter.

@takar

Ich will keinem Harvester-LU ans Bein pinkeln, und mir ist völlig klar, das wenn sie das machen würden, sie bei vielen Auftraggebern die längste Zeit LU waren. Der von dir zitierte Satz ist eher die Zusammenfassung einiger Beiträge im aktuellen Emma-Thread (S.4 und 5), da sind einige Leute total von Harvestereinsatz und dem anschließenden Waldbild angenervt.

Aber hast Recht, der Satz ist unnötig.

Grüße, Robert, der als Waldbesitzer Harvestern rel. aufgeschlossen gegenüber ist

Hallo

OK, Ich dachte ich muß das berichtigen, da der Threadersteller offensichtlich wenig über die Waldwirtschaft weiß.

In solchen Situationen sollte man immer vorsichtig sein mit Äuserungen, die negativ gedeutet werden könnten.

Das negative bleibt meist besser in Erinnerung als das positive.

Frank

P.S. Ich bin auch der Meinung das nach einem Harvester-Einsatz der Wald aussieht wie ein gerupftes Huhn, das wiederum ist gut für uns Seilrücker, da wir oft die Gassen nach dem Vollerntereinsatz sauber machen und wieder richten.
Das kommt in den letzten Jahren immer mehr und bringt gutes Geld auserhalb der Saison.

Ich doch nochmal

Was mir gerade noch einfällt für evtl. mitlesende und eine Erstdurchforstung planende Waldbesitzer etc.
Als wir im Januar einen Teil unser Kiefern durchforsten lassen wollten, war dem Harvester-Unternehmer der Bestand noch zu dicht. Wir sollten erstmal per Hand die dünnsten runtermachen, damit er überhaupt mit dem Harv.kopf durchkommt, sonst würde er überall anstoßen und die Bäume verletzen. Ich muss dazu sagen, der Bestand sieht extrem dicht aus, ca. 25j. Kiefer, hat noch nie ne Säge gesehen, Pflanzabstand 30cm x 1,50m. Und die schon vorhandenen 3m-Gassen waren ihm auch zu klein.

Einerseits gut und ehrlich, das er die Arbeit wegen der zu erwartenden umfangreichen Baumschäden abgelehnt hat, andererseits schlecht, jetzt müssen wir doch wieder mit Hand ran (und da kommt wieder der Produktivitätsfaktor ins Spiel ).

Grüße, Robert

Muss ich mich jetzt schon wieder zum Thema Harvester und dem Pfleglichen Umgang mit dem Wald äußern?

Ich glaube ich lass es, sonst schreib ich wieder mal nen Aufsatz.

-> aber jedem seine Meinung.

Nabend,
was mich an dieser Stelle mal interessieren würde ist, wie die Fahrer der Harvester es schaffen immer gleich lange Abschnitte zu sägen.

In Videos bei youtubb + co. sieht es so spielend leicht aus, sind die Maschinen mit Sensoren bzw. Messgeräten ausgestattet, sodass ser Führer angezeigt bekommt, wielang de rmomentane Abschnitt schon entastet bzw. "durchgezoegn" wurde?

mfg T4nK