Wir machen 4,2ha Äpfel und 0,8ha Birnen (alles auf schlanker Spindel - Reihenabstand 3m) im Nebenerwerb. Die Äpfel werden über Handelspartner in der Steiermark in Supermärkte vermarktet, Birnen kommen direkt an Schnapsbrenner. Jährlich lassen wir noch ca. 3000kg zu Saft pressen.
Na, was ist denn eine schlanke Spindel? ist das 0,40 x 3? oder 1x3?
Warum gehen die Birnen denn in die Brennerei, verdient man damit was? Bei uns ist es so, Mostbirnen komm in Graben, weil die Brennereien probleme haben, weil Birnen nicht schwimmen. Und die Birnenpreise sind diesjahr echt top, hab noch paar Großkisten Conference im CA stehn, ma sehn was die kosten werden.
Ich bewirtschafte 19ha Äpfel,1,5ha Birnen(Conference) und 0,3ha
Süsskirschen,die aber auch mehr aus Hobby und weil ich es doch
irgendwie nicht lassen kann.
Na, wenn man jedes Jahr 45cent für Birnenmost bekommt, mach ich das den ganzen Betrieb Hier ist das alles etwas anders, aber bei dir lohnt sich das denn ja richtig. Welche Sorte hast du denn?
Wir haben 21 ha, ich habe seit 1.6. nach meinem Meisterkurs den Betrieb gepachtet. Hauptsorten Elstar, Jonagored, RedPrince, desweiteren Jonagold, Boerekamp, Holsteiner Cox, eine Ernte noch Gloster, Braeburn, und paar Wochenmarktsorten wie Gala, Delbar usw.
Dazu noch kleine Fläche Pflaumen und Zwetschen, 0,5ha Kirschen. Erdbeeren seit letztem Jahr nicht mehr. Achso und noch 0,5ha Conference-Birnen.
Achja, Vollerwerb nech, nebenbei haben wir noch ein Laden in Hamburg, da verkaufen wir Obst, Gemüse und so weiter, das machen aber meine Eltern.
Kirschkönig, ist bei dir alles Bio? Oder dur die Zwetschen? Denn der Anbau von Erdbeeren und Kirschen unter Bio-Richtlinien ist ja nicht so einfach.
Ich hab mein Meister im Alten Land gemacht, in Stade, wir sind pro Meisterkurs etwa 15 Leute (nur Obstbauern!), das geht über 2 Jahre. Die Kurse sind immer voll, Nachsuchsprobleme haben wir zum Glück nicht. Jährlich sind es etwa 12-15 Lehrlinge pro Lehrjahr. Wir bekommen sogar eine eigene Obstbauschule, irgentwann
Bei uns sind nur Zwetschen Bio; und ein paar Reihen Kirschen versuchen wir auch in Bio..
Kirschen in Bio geht gut!!! Kaum Pflanzenschutz und wir verkaufen die Ware bis 5€/kg.. auch mit reichlich Würmern! (Eiweiß kostet ja )
Aber wenn die Ernte reichlicher würde in D, dann werden die auf den Großmärkten auch pinkelicher..müssen Kirschen in 125g Schalen mit Deckel packen *seufz..
Willst du das dein Leben lang machen????
Naja, ein Laden in HH hätte ich auch gerne!
Wie groß ist der? Auf der Reperbahn oder wo??
Wir haben Nachwuchsprobleme! Zum Glück!!!!!
LG
Ich bin einer der wichtigsten Menschen auf der Welt: ich bin Landwirt!
Als erstmal möchte ich feststellen, daß ich wegen Magenproblemen derzeit nicht arbeiten kann, nicht daß ihr denkt, ich sei ein fauler Chef
Hm, Kirschkönig, wenn ich das hör, kommen mir leider wieder alle Vorurteile dem Bioanbau gegenüber hoch, leider. Aber wenn die Kunden für 5€ Maden habenwollen, sind sie eben selbst Schuld. Wir bekommen hier für Bio-Kirschen nicht wirklich mehr Geld, dafür sind natürlich die Erträge geringer, mein Kumpel hat seine Bio-Fläche Kirschen wieder aus der Biogesamtfläche herausgenommen. Aber jedem das seine, du scheinst damit ja gut zu fahren, sei dir gegönnt. Bei uns ist das etwas anders. Desweiteren haben wir hier virose Kleinfrüchtigkeit, daß ist schon ein Grund seinen Kirschenbestand sehr sauber zu halten. Allerdings haben wir hier (noch) keine Probleme mit Kirschfruchtfliege in Kirschen, nur ganz ganz vereinzelt.
Unser Laden war ürsprünglich ein kleiner Stand, der immer größer wurde, schließlich sind wir in ein Laden eingezogen, 20qm innen, plus Außenfläche, durch unser sehr breites Sortiment und vielen Kunden alles etwas beengt, donnoch ein sehr gutes Konzept. Wir öffnen 2 mal pro Woche, können Waren wie Äpfel und Kartoffeln dort lassen, und brauchen auch keinen 7,5 Tonner mit Verkaufsanhänger, es reicht ein Transit mit großem Hänger.
Und er ist nicht auf der Reeperbahn, das wäre auch das falsche Klientel, Einzugsgebiet ist Sülldorf/Blankenese.
Und ich teile deine Meinung über den Nachwuchs nicht. Eben durch diesen Nachwuchs sind wir ein starkes Gebiet, können uns eine super Ausbildung leisten (eigenständige Kurse nur für Obstbauern, mit Lerninhalten nur für Obstbauern), die Betriebe werden weitergeführt und investieren daher in die Zukunft. Eigentlich ist der NAchwuchs noch zu wenig, wir würden viel mehr Leute ohne eigenen Hof benötigen, die als ausgebildete Angestellte arbeiten könnten, leider lernen da zu viele GaLa-Bau oder ähnliches.
Kirschkönig, wo kommst du überaupt her?
Naja, und ob ich das mein ganzes Leben lang mach, kann man nie vorhersehen, mein Vater hat den Betrieb nun mit 55 abgegeben, ich hoffe nicht, daß ich mit 70 noch kein Nachfolger habe. Aber vom Berufsfeld an sich, denke ich das schon, ist doch ein super Job! Wer ist mit 22 schon selbstständig. Begrenzender Zukunftsfaktor ist da eher Polen oder China.. wenn man mit Obst kein Geld verdient, bringt es ja alles nichts auf lange Sicht. Ich hoffe aber, daß wir davon noch weit entfernt sind.
Nun, Nachwuchs: ja, der Berufsstand freut sich über Nachwuchs.. bla, bla, blub..
Bei Mir im Gebiet Koblenz bin ich mit 28 der jüngste, alle anderen sind 50-70, so dass ich gute Möglichkeiten hatte, andere Betriebe zu schlucken und groß zu werden..
In den 50er hatten wir in unserem Stadtteil 60 Betriebe. Das war Elend! Heute noch 5; die meisten mit Schwerpunkt Wein.
Ausbildung ist bei uns auch top, weil PLP mit NRW fusioniert hat; wir haben auch alle zwei Jahre einen Kurs mit nur Wintersemestern mit 25 Leuten..
BIO funktioniert bei Kirschen bei euch nicht???
Also ich mache nicht BIO weil ich davon soooooo überzeugt bin, sondern weil der Markt das verlangt! Wenn Daimler einen Kudnen hat, der große Mengen eckige Räder will, dann macht Daimler denen eckige Räder..
Und der Trend zu BIO ist doch riesig.. man findet selten Kollegen, die Äpfel in BIO machen.. und noch viiiiel seltener Kolegen mit BIO-Steinobst..
Wir vermarkten über LandgardBIO haben aber auch gute Nachfrage von anderen Händlern, z.B. Alnatura schiest hier grade aus dem Boden..
Das alte Land ist ja für seine Krankheiten bekannt, wie little cherry und so..
sowas kennen wir hier nicht! das scheint natürlich auch der Vorteil in der Produktion zu sein...
Und Erdbeeren muß doch auch fein im BIO sein: hohe Dämme, ggf. Tunnel (wegen verfrühung und Pilzen), dann hast du kein Unkraut, weil Damm mit Folie...
wäre eine Überlegung wert! Nur will ich mich im Betrieb nicht verhädern...
Und wegen deinem Ausland: früher waren es die Holländer, dann die Spanier, dann Yugoslawien, dann der Osten, jetzt China..
Kommen lassen! Dem Verbraucher ist egal, wo sein Getreide herkommt im Brötchen, aber nicht bei Kirschen, Erdbeeren und Co.!
Gute Besserung
Ich bin einer der wichtigsten Menschen auf der Welt: ich bin Landwirt!
Ich finde es gut, daß du an die Bio-Sache mit Sachverstand rangehst. Am Ende sind wir alle Unternehmer, sollten wir zumindest sein.
Mit den Bio-Kirschen hast du mich falsch verstanden, ich meine damit, daß der Markt es nicht mit angemessen höheren Preisen würdigt. Eine Integriert produzierte Kirschanlage hat mehr unterm Strich. Wird in deiner Gegend anders sein.
Und Erdbeeren sind eine heikle, aber überlegenswerte Sache, Unkraut ist immer ein Problem, mit Folie minimiert, Hauptschwachpunkt ist die Fäule. Hier gab es auch mal ein Poduzenten, dem ist alles "in letzter Sekunde" weggefault.
Wie groß ist bei euch ein "Durchschnittsbetrieb"?