Buschhacker hat geschrieben:solange die Jungs bei Dir im Ort nicht erfahren welche Bedeutung "Deere" in Brasilien hat kannst Du ja noch ganz Glücklich sein
Brasilien ist in der Hinsicht recht "tierfreundlich"
Bei der portugiesischen Übersetzung des John Deere ist es vermutlich nicht so schlimm, da Kenntnisse der englischen Sprache in Brasilien schwach verbreitet sind. Ein Beleg hierzu: Da es im traditionellen, portugiesischen Alphabet eigentlich weder K, W noch Y gibt, schuf man dort uísque als Englisch klingende Entsprechung für Whisky. So schwer wir uísque als Solchen erkennen, genauso hart tun sich einfache Brasilianer mit der korrekten Wiedergabe des Englischen, wegen der verschiedenartigen Aussprache. Nicht zuletzt aber mit dem Aufkommen von Twitter, youtube und dem in Brasilien sehr populären orkut fanden dies Buchstaben gezwungener Maßen Einzug ins dortige ABC.
Du hast Recht, veado / Hirsch ist im Tagtäglichen anerkanntes Synonym für „Schwuler“. Weil dieses Thema dort noch weit mehr tabuisiert ist als in Europa, werden abschätzige Bezeichnungen häufig als Schimpfwort beziehungsweise als provokative Unterstellung verwendet. In der Hinsicht ist Brasilien noch Entwicklungsland.
Und so ist es oft: Worüber wir uns nix denken, wird in anderen Ländern zum Teil anders aufgefasst. So hat es seinen Grund, weswegen der Mitsubishi Pajero in spanischsprachigen Ländern als Montero angeboten wird.
Egal, ob nun Zuckerrohrpflanzer, Sojafarmer, Reisbauer oder Viehzüchter: John Deere hat einen beträchtlichen Anteil in der brasilianische Landwirtschaft, neben Valmet, Massey Fergouson und CNH. Fendt wird dort nicht vertrieben (die Traktoren dort sind häufig leistungsstark und dennoch einfachst ausgestattet), und Deutz existiert vorwiegend im benachbarten Argentinien, heute in AGCO-Form.
