Kormoran2 hat geschrieben:Der Jagdpächter hat ein Revier gepachtet, in dem das Wild bejagt werden muß. Wohlgemerkt "muß", nicht "darf". Der Jagdpächter übernimmt die Jagdhoheit anstelle des Grundeigentümers. Pflicht des Jagdpächters ist es, eine bestimmte festgelegte oder nicht festgelegte Abschußquote zu erbringen
Richtig, den Abschussplan erfüllen. Der bezieht sich auf das ganze Revier, und nicht wie manche meinen den eigenen Teil im Revier. Und erfüllen heißt auch nicht überschießen, denn das ist ebenso Gesetz.
Kormoran2 hat geschrieben:damit der Jungwald eine Chance hat aufzuwachsen.
Wenn ich mir Bilder von vor 50 Jahren anschaue, insbesondere eine gewisse Wiese in unserem Wald (100x150m), mit 50 Rehen drauf, dann Frage ich mich, wie der Wald, der heute dort steht, hochkommen konnte.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Kormoran2 hat geschrieben:Auf jeden Fall muß der Wald bejagt werden, da wir keine Großprädatoren mehr haben.
Stimme ich dir zu, das wie ist die Frage.
Kormoran2 hat geschrieben:Der Waldbauer kann pflanzen bis ihm schwindelig wird - es wird kein Wald hochkommen, wenn der Jäger nicht seine Pflicht tut. Manche Flächen haben wir nach Kyrill nun schon dreimal bepflanzt!!!!! Sag du mir, ich wäre ein unfähiger Waldbauer, da kannst du aber was erleben! Da komme ich gleich durch deinen Monitor!
Ob der Wald hochkommt, das ist nur im kleinen Bruchteil eine Sache des Jägers, da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle.
1. Passt der Baum zum Standort?
2. Passt der Baum in die Umgebung? (Licht, Nachbarbäume)
3. In welchen Zustand ist der umliegende Wald?
4. Wie sieht die Bodenstruktur aus? Was wurde Jahrzehnte lang verkehrt gemacht?
5. Wie steht die Wasserversorgung gerade im Sommer? (immer mehr ein Thema)
Und ja, der, der sämtliche Faktoren außer Acht lässt, nur auf das Wild schimpft, der ist in meinen Augen ein unfähiger Waldbauer, von denen es leider immer mehr gibt. Denn Hirn ausschalten und nachplappern ist leider sehr in Mode. Und: Man muss keine eigenen Fehler zugeben. Hat man doch mit dem Jäger und dem "zu hohen" Wildbestand einen prima Sündenbock für sein eigenes Unvermögen.
Angeschürt wird das ganze noch politisch, wer meint, das ist Blödsinn, dem empfehle ich nach einem gewissen Artikel, "Flächenbrand in Bayern" zu googlen.
Und bei aller Mentalität: Jäger in den Wald, Rehe schießen, damit der genug Bäume wachsen...
Was sollte uns wichtiger sein? Der maximale Gewinn in der Forstwirtschaft, oder aber die Schäden durch Schwarzwild im Feld. Denn dort wachsen unsere Lebensmittel, unsere Nahrung, die wir tagtäglich brauchen.
Und bevor ich jetzt ganz gesteinigt werde: Das elterliche Revier, das seit den 70er Jahren in der Hand der Familie, wurde dieses Jahr verlängert. 3 Gegenstimmen bei 40 Stimmen und 1 Enthaltung (mein Vater selbst), so verkehrt können wir es also nicht machen. Und die 3 größenwahnsinnigen Waldbauern - was kümmern die mich?