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Klärschlamm"düngung" pro und contra

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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28 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Landwirtschaftliche Klärschlammausbringung

Beitragvon wrzl » Di Mär 22, 2005 16:30

Hallo,

zufällig bin ich über dieses Forum gestolpert und habe mit Interesse die Beiträge zu diesem Thema gelesen. Da mich als stark an Naturschutz interessierter Betriebsleiter einer mittelgroßen Kläranlage (16.000 Einwohner) die Problematik besonders interessiert musste ich natürlich auch gleich meinen Senf dazugeben. Ich muß allerdings gestehen, daß ich mich erst seit ca. 10 Jahren mit dem Thema beschäftige und somit nichts zu missbräuchlicher Ausbringung - wie es wohl früher öfters vorkam - sagen kann.

Die Klärschlammausbringung ist heute sehr stark reglementiert: neben der maximal erlaubten Menge von 5 to Trockensubstanz (TS) pro ha und 3 Jahren und der erlaubten Flächen (nur noch Äcker) werden auch die Schadstoffe im Klärschlamm und im Boden bestimmt und behördlich überwacht. Und seit dem Inkrafttreten der DüngemittelVO werden auch noch Nährstoffe kontrolliert.

Zum Finanziellen: wir zahlen ca. 10 Euro pro m³ Naßschlamm bei einem Jahresanfall von ca. 14.000 m³ pro Jahr. Aber das ist natürlich von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

'Stickstoffgehalt des Bodens zerstören': davon habe ich noch nie was gehört.

Boden verseuchen: ich habe noch nie erlebt, daß ein Acker aufgrund langjähriger Beschlammung plötzlich Überschreitungen bei den Schadstoffen ergeben hätte. Zur Verdeutlichung: wir reden hier von 1,7 to TS pro Jahr und ha. Das sind 170g TS pro Jahr und m² bzw. bei Klärschlamm, der den Grenzwert bei Blei (900mg/kg TS) erreicht, eine Ausbringung von 153 mg Blei pro m² und Jahr (hoffentlich habe ich da keinen Rechenfehler drin...). Und die Grenzwerte sind einerseits sehr niedrig, andererseits hat eine Gemeinde, die keine entsprechende Industrie als Einleiter besitzt, kaum die Chance die Grenzwerte zu überschreiten.

Boden auf eigene Kosten abtragen: mittlerweile gibt es seit ein paar Jahren den Klärschlammentschädigungsfond, in den alle Gemeinden, die Klärschlamm landwirtschaftlich verwerten lassen, einzahlen. Könnt ihr also nachweisen, daß die Verseuchung des Bodens auf die Ausbringung von Klärschlamm zurückzuführen ist, dann steht euch eine Entschädigungszahlung aus diesem Fond zu. Allerdings ist aus diesem Fond meines Wissens noch nichts gezahlt worden (vielleicht jetzt für die Giftmüllsache in Franken?), was entweder an der 'Qualität' des Klärschlammes liegt oder an der Auslegung, ob tatsächlich der Klärschlamm Verursacher der Verseuchung war. Von zweiterer Möglichkeit habe ich aber noch nie was gehört bzw. gelesen.

Risiko: Wer vor hat, Klärschlamm auf seine Flurstücke auszubringen, kann sich jederzeit von den umliegenden Gemeinden Klärschlammuntersuchungsergebnisse aushändigen lassen, diese dann miteinander vergleichen und sich für den am geringsten belasteten Klärschlamm entscheiden (das erzeugt dann auch Druck bei den ausgemusterten Gemeinden, die Schlammqualität zu verbessern). Auch über Einleiter kritischer Abwässer wird euch jedes Klärwerk Auskunft geben.

Ausbringung festen (20-40% TS) oder flüssigen (2-4%) Klärschlammes:
Nach Auskunft 'unserer Bauern' hat die Ausbringung entwässerten Klärschlammes den Vorteil, daß man, wenn man ihn selbst an der Kläranlage abholt, weniger Fahrerei hat. Dafür sieht man auf dem Acker dann nicht viel, da entwässerter Klärschlamm Klumpen bildet und sich somit schlechter verteilen läßt. Weitere Vorteile von Naßschlamm sind die, daß er sich leichter ausbringen läßt und daß er einen höheren Stickstoffanteil hat (ein Teil des Stickstoffs ist wasserlöslich und geht bei der Entwässerung verloren).

'Sondermüll gehört nicht aufs Feld': Stimmt.

'Chem. Reinigung in Kläranlagen':
Mir ist nicht ganz klar, was damit gemeint ist. Ab mittelgroßen Kläranlagen aufwärts haben diese eine chemische Fällung von Phosphat aus dem Abwasser. Dabei wird durch Zugabe von Eisen- oder Aluminiumverbindungen das Phosphat weitestgehend aus dem Abwasser entfernt und geht dann in den Klärschlamm über.
Eine Reinigung des Klärschlammes von Giftstoffen ist nicht möglich bzw. zu teuer. In diesem Fall muß die Gemeinde den Weg über die Verbrennung des Klärschlammes gehen.

Bioland etc.: Der Druck auf Klärschlamm ausbringende Landwirte wird immer größer. Nicht nur unter Ökolabeln vermarktete Erzeugnisse müssen mittlerweile klärschlammfrei sein. Auch Großabnehmer wie Pfanni etc. verbieten den Landwirten eine Klärschlammausbringung. Perverserweise habe ich sowas auch von Herstellern von Rapsöl für den Antrieb von Motoren gehört.
Andererseits wird eben auch der finanzielle Druck auf die Landwirte immer größer und darum kann ich mir gut vorstellen, daß manche Landwirte gegen das Ausbringungsverbot ihrer Abnehmer verstossen.

'...was da alles drin sein kann': bei Gemeinden ohne Industrie kann im Klärschlamm nur das drin sein, was wir sch..... bzw. essen und trinken. Und da rechne ich allerdings mit dem Schlimmsten ('Geiz ist geil' auch bei Lebensmitteln).

'Klärschlamm läuft im Winter in den Bach': Schmarrn.

Einfluß auf das Bodenklima:
Neben der Düngewirkung spielt noch der organische Anteil im Klärschlamm eine Rolle bei der Ausbringung auf humusarme Böden.

Abschließend möchte ich noch anmerken, daß der Bund für Umwelt- und Naturschutz sich nach reiflicher Überlegung FÜR eine landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm ausgesprochen hat.

Auf eine weitere angeregte Diskussion.

Martin Walter
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Beitragvon Hammer|on » So Jun 12, 2005 16:47

Hallo,

ein sehr interessanter Bericht Martin …..

Ich lasse auch auf meinen Böden Klarschlamm ausbringen, sehe das zwar auch etwas Kritisch was wäre wenn der Boden verseucht ist will gar nicht weiter denken ….

Der Nährstoffgehalt von Klärschlamm ist ganz ordentlich bei 5t je ha beträgt ca 90kg N 180kg Phosphat und 23 kg Kali.

Immer vor der Ausbringung von Klärschlamm werden Boden Proben gezogen(im Frühjahr) und alle 10 Jahre wir dazu auch noch eine Schwermetall Untersuchung gemacht.
Der Schlamm selbst wir auch untersucht auf belastungen und natürlich auf den Nährstoffgehalt.

Was Ich gut finde ist das der Klärschlamm den ich bekomme mit Kalk aufbereitet wurde so das Ich mich nicht um den Kalk gehalt im Boden kümmern muss.

Der Klärschlamm (Trockensubstanz) wir frei Haus geliefert und vom Lohnunternehmer verteilt, die Kosten für die Anlieferung und die Ausbringung übernehmen die auch und Ich bekomme auch noch etwas Geld.

MfG uwe
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Beitragvon Bananajoe » Do Aug 25, 2005 9:52

Wir haben vor wenigen Wochen wieder ne Komplettuntersuchung unseres Klärschlamms machen lassen - bis auf etwas Kupfer und Zink völlig Schadstoffrei, bzw. weit unter den Richtlinien (eben da bei uns fast keine Industie vorhanden ist)
Kalk wird dem Klärschlamm auch ordentlich zugeführt, bekommt ne richtig satte braune Farbe dadurch, ne ideale Ergänzung zu den an sich doch satten Nährstoffwerten die dieser Schlamm enthält.

Nur die Beantragung von neuen Fördermengen ist noch etwas hinderlich, Jungs, wählt schwarz, dann muss ich hoffentlich nicht immer neue Kontingente beantragen und Flächen anmelden :D
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Beitragvon pfaelzer » Do Aug 25, 2005 14:37

uhii.... schadstoffrei gibt es eigentlich nicht, höchstens Werte unter der Nachweisgrenze. Dann werden auch eine ganze Reihe von Stoffen noch gar nicht untersucht. Vor allem endokrin wirksame Stoffe und organische Schadstoffe wie z.Bsp. Hormone können bei Klärschlamm problematisch sein.
Bislang ging man immer davon aus, dass im Boden eine Hygienisierung des Schlamms - sprich ein Abbau bzw. eine Aufspaltung der organischen Verbindungen - stattfindet. In Untersuchungen konnte aber belegt werden, dass das nicht für alle Verbindungen der Fall ist. Vorallem Hormonverbindungen sind sehr stabil und zum Großteil auch in sehr geringen Konzentrationen wirksam.
Die im Klärschlamm enthaltenen Schwermetallgehalte sind eigentlich nicht so problematisch wie sie meist dargestellt wurden. Mineralische Dünger die Posphor enthalten weissen meist höhere Gehalte auf. Nur bekommt man dazu aus gutem Grund selten Daten von den Herstellern.
Auf Klärschlamm völlig zu verzichten finde ich aufgrund der weltweit begrenzten Phosphorvorkommen und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft bedenklich. Persönlichwürde ich aber nur Schlamm lokaler Herkunft ausbringen (also kein trockenen Schlamm-Kalk-Gemisch was öfter überregional offeriert wird) und auch nur dann, wenn es sich um eine kleine kommunale Anlage als Abgeber handelt. Sobald da nen Krankhaus oder ähnliches dranhängt, Finger weg!
Der Kalk der dem Schlamm beigegeben wird, dient meist zur besseren Entwässerung und um die gesetzliche Vorgabe des 'stabilisierten' Schlamms einzuhalten. Dafür ist nämlich nen bestimmter Trockensubstanzgehalt erforderlich.
Man sollte auch stets nachfragen, welches Fällmittel und in welcher Konzentration für die dritte Reinigungsstufe (Phosphorelemination) in der Kläranlage eingesetzt wird. Durch den Fällmitteleinsatz kommt es nämlich zur Aufsalzung und damit zu einer besseren Sorption (Bindung) von Nährstoffen. Hab die Zahl jetzt nicht im Kopf, aber ab einer bestimmten Konzentration führt dies dazu, dass der Schlamm keine Düngewirkung mehr aufweist, sondern im Gegenteil Nährstoffe im Boden bindet, so dass sie nicht mehr pflanzenverfügbar sind.

Grüße,
Pfälzer
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Beitragvon Bananajoe » Do Aug 25, 2005 15:17

Wir beziehen den Klärschlamm von einer Anlage die nur einen knappen Kilometer entfernt ist - recht klein die Anlage, deswegen war ich anfangs auch etwas skeptisch, ob sie auch wirklich alle Schadstoffe herausfiltern können - das Problem mit den Hormonen war mir bisher nur in Form von Antibiotika bekannt.
Soviel ich weiß wird bei uns der Kalk im Moment zur Senkung des PH-Wertes zugegeben. Leider hatten wir lange Zeit einen Ausbringungsstopp, da sie nicht gekalkt hatten und sich Samonellen eingefunden haben :roll:

Jedenfalls danke für deine Hochinteressanten Infos :D
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Beitragvon Andy_S » So Aug 28, 2005 11:56

In letzter Zeit habe ich mehrfach Berichte über die Klärschlammdüngung im Fernsehen gesehen oder gelesen.
Studien haben ergeben, daß lediglich der Phosphatgehalt im Boden ansteigt. Wenn man Klärschlamm aus ländlichen Regionen ohne viel Industrie ausbringt sehe ich da kein Problem. Wir bringen seit Jahren Naßschlamm aus und die Bodenwerte haben sich nicht verschlechtert!
Klärschlamm aus Industriestädten oder Regionen würde ich auch nicht ausbringen.
Zum komplexen Thema Antibiotika oder ähnliche Medikamrnte im Boden muß man sagen, daß es bisher keine verlässlichen Studien gibt. Sicher ist nur, daß auch jede Menge Antibiotika über das geklärte Wasser wieder in den Kreislauf gegeben wird.
Infolge der Verbrennung von Klärschlamm entstehen durch chemische Reaktionen bei der Verbrennung große Mengen an hochgiftiger Substanzen die teuer auf Sondermülldeponien entsorgt werden müssen.
Sicher hat alles seine Vor- und Nachteile, wenn wir beim Klärschlamm negativ diskutieren, müßen wir dann nicht auch Herbizide und Pestizide negativ diskutieren? Oder das Roden von Hecken und Büschen um auf große Flächen zu kommen?
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Beitragvon Bananajoe » So Aug 28, 2005 14:52

Schauen wir uns wieder an, mit welchen Mitteln die Biolobby argumentiert. Ihr werdet sehen, hier lässt sich ein durchgängiger Strich ziehen, was man als grenzenlose Pauschalisierung bezeichnen kann.

1. Grundsätzliche These : Klärschlamm ist Gift/Sondermüll. Dass dort wo nur die Aussonderungen von Menschen reinfließen nur Wirtschaftsdünger entstehen kann wird nicht erwähnt.
2. Wenn man Bilder von Klärschlammausbringung bringt, dann meist nur Bilder von Grünlandflächen, auf denen mit großen Fässern dunkle Gülle ausgebracht wird, meist auch noch in Pralltellern --> Schockwirkung, die eine Situation zeigt, die es nicht geben darf (Klärschlammverordnung)
3. Antibiotika : Resistenzenbildung etc. Hauptsache mal Verbraucher verunsichert, ohne sich auf Quellen zu beziehen
4. Schwermetallanreicherungen. Ich konnte, obwohl ich schon seit 4 Jahren Klärschlamm ausbringe keine Veränderung in der Bodenqualität in dieser Hinsicht feststellen. Ich müsste allerdings mind. 10 Jahre jeden Tag Klärschlamm ausfahren, um den Quecksilbergehalt zu erreichen, auf einer Fläche, auf der es mir erlaubt ist Weizen anzubauen - allerdings darf ich kein Klärschlamm ausbringen (dort war früher mal eine Miene)
5. Die Überdüngung von Stickstoff etc. Wir entlasten unsere Düngerbilanz durch den Klärschlamm doch merklich. Das merkt man jedes Jahr, wieviel Grunddünger man im Vergleich zu früher kauft. Auch, da der Weizen auf Klärschlammflächen kein A-Weizen mehr sein darf, schränken wir die zusätzliche Düngung arg ein

Naja, hier spiegelt sich mal wieder die erbraucherentfernung vom primären Sektor wieder. Frau Künast hat auch ganzer Linie versagt finde ich, wenn ich Leute immer wieder erklären muss, nein, ich sperre Kälber nicht in Plastikiglus ein, denn das ist so besser für sie - und, das wissen die meisten auch nicht, indem ich sie mit Trockenmilchpulver füttere,, steht jeden Tag frische Milch für sie bereit :roll:

Bioskandale - wer hört denn schon davon. Wenn dann nur die Insider .. und irgendwann reicht es mir, dann pack auch ich mal aus :!:
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Beitragvon Andy_S » So Aug 28, 2005 15:41

Um nochmal etwas anzuführen, viele Großbetriebe (können) halten durch den Zukauf von Kraftfutter wesentlich mehr Tiere, als Sie durch den Ertrag Ihrer Felder füttern können. Dabei fällt soviel Gülle an, wie Sie kein Acket und keine Wiese verträgt. Letztendlich wird nach jedem Graßschnitt möglichst viel Gülle auf die 'Wiesen gekippt, um die lästige Gülle loszuwerden. Als Folge davon haben wir überdüngte Wiesen und verunreinigtes Grundwasser. Ist dies besser oder etwa umweltschonender als Klärschlamm? Von dieser Seite höhrt man nichts! Ich denke, wenn man das richtige Maß einhält ist beides nicht negativ!
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Beitragvon Bananajoe » So Aug 28, 2005 17:49

Die Eu versucht dies ja allerdings mit ihrer Subventionspolitik zu steuern : Grundsätzlich bekommt derjenige mehr Subventionen, der weniger Tiere auf mehr Ha gerechnet hält.
Grundsätzlich ist es aber wirklich so, dass Silozüge das Getreide welches wir in der Pfalz anbauen nach Holland fahren, im Gegenzug das Fleisch aber wieder zu uns zurückgeführt wird. Schwachsinniger Transfer finde ich.
By the way, es ist wohl vielerorts Kritik an der Stickstoffüberdüngung in Deutschland aufgekommen - bloß für mich ist es rentabler ihn teilweise in Form von Klärschlamm auszubringen.
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Beitragvon Hammer|on » Mi Aug 31, 2005 8:22

@ Bananajoe

Hab Ich das richtig verstanden das du jedes Jahr auf deine Flächen Klärschlamm fährst??
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Beitragvon rumbo » Do Sep 01, 2005 9:20

jedes jahr ???
ist das nicht so , das man eine bodenprobe ziehen muss und die flächen dann anmeldet die vollgefahren werden ??????
wir fahren alle 3 jahre klärschlamm, allerdings kommt der direckt aus dem ruhrgebiet also" schwerindustrie pur"
naja die bäume wachsen gut ^^
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Beitragvon Bananajoe » Do Sep 01, 2005 16:02

Hammer|on hat geschrieben:@ Bananajoe

Hab Ich das richtig verstanden das du jedes Jahr auf deine Flächen Klärschlamm fährst??


Hast du soweit richtig verstanden - natürlich nicht auf jede Fläche jedesmal, aber wir fahren jedes Jahr Klärschlamm auf unsere Flächen (falls du verstehst was ich meine)
Bodenprobem bekommen wir natürlich, je nachdem welche Flächen wir angemeldet haben gezogen, das Kontingent wird dementsprechend freigegeben.
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Beitragvon pfaelzer » Mi Sep 14, 2005 16:07

Überdüngung ist eigentlich kein Klärschlammproblem und sollte durch die dort zwingend durchgeführte Beprobung vor und nach der Applikation eigentlich auch ausgeschlossen sein.
Eine Düngung höher als der Entzug lässt sich aber unter betriebswirtschaftlichen Zwängen eigentlich nicht vermeiden. Dazu muss man sich nur mal die Ertagsfunktionen von Liebig ansehen, dann wird schnell klar, dass die Reuekosten zuviel zu düngen geringer sind, als die, zu wenig zu düngen.

Die Probleme bei Klärschlamm liegen in den Schwermetallgehalten und den endokrin wirksamen Stoffen. Die Schwermetallproblematik ist aber nicht nur auf Klärschlamm begrenzt sondern tritt in gleicher Form bei allen Düngern auf (Komposte sind diesbezüglich übrigens besonders übel). Dass hier noch keiner eine Veränderung beobachten konnte ist realtiv einfach zu erklären. Schwermetalle sind nicht völlig inmobil, ein Teil kann verlagert, ein anderer von Pflanzen aufgenommen werden. Außerdem wären nach Berechnungen unter zu Hilfenahme von Sorptionsgleichungen selbst bei höheren Bodengehalten etwa 30 Jahre ununterbrochene, ausschliessliche Klärschlammdüngung notwendig um die Grenzwerte auszuschöpfen.

Hormone und Antibiotika sind was durchaus unterschiedliches. Hormone und andere endokrin wirksame Stoffe sind auch nicht nur durch Medikamente vorhanden, sondern können auch bei der Produktion oder als Abbauprodukte der organischen Chemie entstehen. Dadurch, dass es relativ stabile organische Verbindungen sind reichern sie sich an und konzentrieren sich durch die Nahrungskette im Klärschlamm auf. Die Aussage, dass es dazu keine gesicherten Studien gibt ist schlichtweg falsch. Lediglich die Menge der möglicherweise bedeutsamen Stoffe ist riesig.

Grüße,
Pfälzer
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