Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

von **BellaNala** » Sa Aug 26, 2023 19:01

Guten Abend,

ich habe eine Frage rein zu Erfahrungswerten.

Wir haben ein Kalb (8 Monate alt) wurde mit der Hand aufgezogen. Sie hatte vor vier Wochen extremen Durchfall, kam dann in Stall und hat nur Heu und Stroh gefressen. Durchfall war wieder weg. Gestern war alles gut, sie trinkt genug Wasser. Heute morgen lag sie auf der Seite, hatte sich fest gelegen und ist komplett mit Durchfall ausgelaufen. Keine Kraft mehr zum aufstehen. Tierarzt war da. Temperatur zu niedrig. Sie hat Antibiotika & Schnerzmittel bekommen. Dazu eine Infusion mit Kochsalzlösung und zusätzlich Glukose. Kalb ist dann wieder aufgestanden, hat viel Wasser getrunken und wieder angefangen Heu zu fressen. 5h später lag sie normal im Stall und hat gekaut. 3 weitere Stunden später, lag sie wieder auf der Seite, keine Kraft aufzustehen. Wir haben ihr Wasser gegeben und sie hat wirklich extrem viel getrunken. Fast 15l. Sie ist dann wieder mit Hilfe aufgestanden, aber sehr wackelig auf den Beinen. Tierarzt meinte wir sollen abwarten, Spritzen würde er jetzt nicht nochmal, erst morgen.

Hattet ihr schonmal so etwas? Manchmal sagt man ja auch, das Tiere die extrem viel Trinken höchstwahrscheinlich sterben. Wir hatten ein ähnliches Szenario vpr zwei Jahren, das Kalb ist in der selben Nacht gestorben. Sollte sie sich morgen immernoch so „quälen“ werden wir sie auch erlösen, ich möchte sie ja auch nicht leiden lassen.

Kann sie soviel Wasser bekommen wie sie möchte ?

von **T5060** » Sa Aug 26, 2023 19:25

Was hat denn der TA für eine Diagnose gestellt ?

Ich vermute mal, die ist zu fett, weil sie wochenlang in bestem Gras stand.

von **BellaNala** » Sa Aug 26, 2023 19:33

Der Tierarzt konnte keine genaue Diagnose stellen ohne irgendwelche Bluttests.

Das Kalb ist nicht zu fett. Sie hatte durch den Durchfall abgenommen, war aber auch davor nicht zu fett. Tierarzt hatte sie damals gespritzt und sie sollte nur Heu bekommen. Sie hatte sich davon auch komplett erholt.

von **Wuestenfuchs00** » Sa Aug 26, 2023 20:21

T5060 hat geschrieben:
Ich vermute mal, die ist zu fett, weil sie wochenlang in bestem Gras stand.

Weil das Rind zu fett ist soll es jetzt also plötzlich extremen Durchfall bekommen haben??? Was für ein Blödsinn.

Wenn das Tier 8 Monate ist sollte es bei Handaufzucht ja schon länger entwöhnt sein. Extremer Durchfall der sogar zum Festliegen führt ist in diesem Alter sehr ungewöhnlich, weshalb der TA deshalb auf jeden Fall neben einer Blut- auch eine Kotprobe nehmen und sie untersuchen lassen sollte. Die Aufnahme von Giftstoffen bzw. giftigen Pflanzen kannst du ausschließen? Zu viel Wasser kann man einem Tier was an starkem Durchfall leidet nicht geben, da der Flüssigkeitsverlust teilweise extrem hoch sein kann. Ich würde dem Rind bestes Heu und Wasser ad libitum zur Verfügung stellen und dann die Ergebnisse des TAs abwarten, viel mehr kannst du momentan nicht machen.

von **T5060** » Sa Aug 26, 2023 20:31

Wuestenfuchs00 hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:
Ich vermute mal, die ist zu fett, weil sie wochenlang in bestem Gras stand.

Weil das Rind zu fett ist soll es jetzt also plötzlich extremen Durchfall bekommen haben??? Was für ein Blödsinn.

Hast jemals Rindviecher gehalten ? .... Frage für eine andere Userin hier ...

In der Milchviehhaltung wird die Ketose auch als Acetonämie bezeichnet. Sie kann vereinzelt bei Hochleistungskühen vor allem in den ersten drei Wochen nach der Abkalbung auftreten. Sie kann sowohl als Primärkrankheit, als auch als Sekundärkrankheit als Folge einer anderen Krankheit, z. B. der Gebärparese, auftreten. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2011 fand heraus, dass für die Entstehung von Ketose ausschlaggebend ist, welche Fette die Tiere für die Erzeugung des Milchfetts verwenden: Ketose-anfällige Tiere mobilisieren dafür eher Körperfett, während robuste Tiere eher Phosphatidylcholin (Lezithin) aus dem Blut als Lieferant von Fettsäuren nutzen. Die Fütterung in der Transitphase nimmt Einfluss auf die Herkunft der Fettsäuren. Tiere mit hohem Fettanteil neigen zur Mobilisierung von Körperfett statt Phosphatidylcholin. Gesunde Tiere sind demnach an einem hohen Gehalt von Glycerophosphocholin und einem geringen Gehalt an Phosphocholin in der Milch erkennbar.[10]

Für mich hat das Rindvieh primär oder sekundär ne Ketose ... und noch was Anderes

von **langholzbauer** » Sa Aug 26, 2023 21:12

Wie bitte soll ein unterernährtes Jungring mit 8 Monaten eine Ketose bekommen?
Unterernährt vermute ich aus der Aussage" Handaufzucht,...vor 4 Wochen extremen Durchfall ...Heu und Stroh gefressen..." .
Wenn Kälber in dem Alter freiwillig nennenswerte Mengen Stroh aufnehmen, dann zeugt das schon von Mangelernährung.
Wenn Kälber bis zu dem Alter weder Milch noch ausgeglichenes Kraftfutter bekommen, dann verhungern sie innerlich ganz langsam, weil sich die Verdauungsorgane mangels Impfung durch Muttermilch oder passenden Futterangebot nicht richtig entwickeln können.
Das arme Tier scheint jetzt einen lebensbedrohlichen Mangel an einer Nahrungskomponente erreicht zu haben.
Das sollte eigentlich auch jeder Tierarzt durch entsprechende Fragen bei der Anamnese erkennen !

von **tyr** » Sa Aug 26, 2023 22:48

Ein Kalb mit 8Monaten ist eigendlichn kein Kalb mehr... was soll es denn sonst fressen.
Es wäre duchaus möglich, das der Durchfall von einem Eiweißüberschuss bei zu viel zu gutem (gedüngten) Gras herkommen könnte.
Aber ich bin auch kein Tierarzt, deswegen sollte man auf das Ergebnis der UNtersuchung warten.

von **T5060** » Sa Aug 26, 2023 23:06

Eiben in der Nähe ?

Taxus baccata

Minimale letale Dosis
Pferd: 0.2-0.4 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 100-200 g Nadeln/Tier p.o. (Cope et al., 2004)
Rind: 2.0 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 500 g Nadeln/Tier p.o.
Schwein: 0.7 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 75 g Nadeln/Tier p.o.
Schaf: 2.5 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 100 g Nadeln/Tier p.o.
Ziege: 12.0 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 480 g Nadeln/Tier p.o.
Hund: 2.3 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 30 g Nadeln/Tier p.o.
Kaninchen: 0.7 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 1.75 g Nadeln/Tier p.o.
Huhn: 16.5 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 30 g Nadeln/Tier p.o.
Elch: 200 g Nadeln/Tier (Handeland, 2008)
Schafe fressen die Nadeln besonders häufig, am empfindlichsten sind aber Pferde, Schweine und Kaninchen; weiterhin Lamas, Chinchillas und Schildkröten. Todesfälle auch bei Elchen, obwohl Elche, die an Eiben gewöhnt sind, grössere Eiben-Mengen schadlos zu ertragen scheinen (Handeland, 2008). Vögel wie Hühner und Papagein sind wenig empfindlich.

Klinische Symptome
Ataxie, Bradykardie, Dyspnoe, Muskeltremor, Seitenlage und zentrale Krämpfe, die zum Kollaps und Tod führen. Ferner Vomitus, Unruhe, Diarrhoe, Hypotension, Mydriasis, manchmal Abort.
Beim Pferd sind plötzliche Todesfälle bereits wenige Minuten nach Pflanzenaufnahme möglich. Die Tiere brechen zusammen und verenden unter Taumeln, Brüllen oder Krämpfen. Plötzliche Todesfälle sind auch bei Rind, Hund, Katze, Hirsch und Braunbär beschrieben. Bei protrahierterem Verlauf werden Gastroenteritis und Nephritis mit Polyurie gefolgt von Oligurie beobachtet.

Therapie
Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie). Rumenotomie, Atropinsulfat bei Bradykardie, AV-Block, Lidocain bei ventrikulärer Tachyarrhythmie, Kammerflimmern.
Pferde: Überwachungs-EKG nach Ingestion auch bei asymptomatischen Tieren (Cope et al., 2004).

von **BellaNala** » So Aug 27, 2023 7:22

Sie ist definitiv auch nicht unterernährt…

Sie bekommt täglich frisches Wasser und Heu seit dem Durchfall. Da sie in einer Box steht und regelmäßig frisch eingestreut wird, denke ich das sie ab und an eventuell mal Stroh frisst. Ich weiß es aber nicht, da sie während unserer Anwesenheit immer Heu gefressenen hat, welches sie 24/7 zur Verfügung hat. Ich habe das mit dem Stroh geschrieben, weil sie eben in einer gut eingestreuten Box steht.

von **DWEWT** » So Aug 27, 2023 7:33

Eine kurze Nachfrage. Treten diese Symptome auf wenn das Rind auf der Weide war/ist oder sind sie unabhängig vom Aufenthaltsort aufgetreten?
Die geringe Körpertemperatur und der arg beeinträchtigte Stoffwechsel lassen eine Vergiftung vermuten. Deshalb ist es notwendig, die entsprechenden Untersuchungen/Analysen durchzuführen.

von **Wuestenfuchs00** » So Aug 27, 2023 9:03

Zu den Ausführungen von T5060 brauch man gar nichts mehr groß sagen, denn allein seine Vermutung, dass eine Ketose die Ursache sein soll spricht dafür, dass er neben reichlich praktischer Erfahrung auch über ein fundiertes theoretisches Wissen verfügt. (Ironie off)

Mit wieviel Monaten wurde das Rind denn abgesetzt und wie sah danach die Rationsgestaltung aus? Das ein Rind in dem Alter bei Futterumstellung zum Beispiel durch frisches Gras mal Durchfall bekommt ist an sich nichts ungewöhnliches. Was nicht normal ist, ist dass der Durchfall dann zu einem Festliegen führt. Die Ursache kann, wie von mir schon oben erwähnt, die Aufnahme von Giftstoffen bzw. giftigen Pflanzen (Eibe, Kirschlorbeer usw.) oder eine akute Infektion sein (in dem Alter aber auch eher ungewöhnlich), weshalb der TA auf jeden Fall auch eine Kotprobe nehmen sollte. Eine parasitäre Erkrankung ist bei den starken Symptomen eher unwahrscheinlich.

von **Nick** » So Aug 27, 2023 9:20

Ist der Durchfall blutig/schwarz? Könnten auch Kokzidien sein.
Mfg

von **T5060** » So Aug 27, 2023 12:30

Ja hast du jetzt geschaut ob da irgendwo Eiben stehen oder liegen ?

Es gibt auch Zeitgenossen, die schätzen sich glücklich, wenn sie die armen Muh mit Leckerli aus ihrem Garten füttern :lol:

von **Peter North** » So Aug 27, 2023 12:55

Mal an das einfachste Denken:
Pansenacidose. Das Rind hat zu viel Kraftfutter gefressen, hat deswegen Durchfall und liegt deshalb fest. Einfach mal bei Rinderskripten reinschauen oder in die bekannten Fachbücher die du als Rinderhalter doch alle mal gelesen haben solltest.

Die Behandlung erfolgt mit Calcium Infusionen plus Glucose durch den Tierarzt. Die Giftstoffe im Blut binden sehr viel Calcium und das bewirkt ein Problem mit der Muskulatur zum Aufstehen.

Solche müssen sehr viel Flüssigkeit bekommen, am besten mit Drenscher. 60 Liter für eine Kuh sind anzustreben. Giftstoffe müssen aus der Leber und Niere gespült werden.

Calciuminfusionen machen mächtig durst.

Aber alles mit absprache mit dem Tierarzt.

von **T5060** » So Aug 27, 2023 13:22

und bei Azidose........2 kg Bierhefe täglich bis die wieder mit wiederkauen anfängt
2x täglich drenchen

Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Re: Kranke Kuh trinkt extrem viel Wasser

Wer ist online?