Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Do Okt 16, 2025 20:22

Lagerhaus pleite? Nur der Anfang

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
Antwort erstellen
20 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
  • Mit Zitat antworten

Lagerhaus pleite? Nur der Anfang

Beitragvon drago » So Jan 04, 2009 11:27

Hallo zusammen,
der hier angesprochene Fall zeigt, wohin die Reise geht. Keine Regierung wird es zulassen, das Lebensmittelpreise und somit auch die Vorprodukte aus unserer Erzeugung auf Dauer im Preis steigen. Die Politik fördert den Willen von "erfolgreichen Landwirten" mit Bezuschussung pompöser Stallbauten und der Durchschnittsgewinn der Veredelungsbetriebe sinkt auf 11 000 Euro. Erkennt eigentlich Keiner das Systhem? "Gebt dem Volk Brot und Spiele" sagten schon im alten Rom die Regierenden.
Frage; wo sind denn unsere Genossenschaften geblieben, Landlager ist bald 30 km weit entfernt, wo die Molkereien, wo die Zuckerfabrieken. Zerschlagen der kleinen Strukturen bedeuten auf Dauer Sterben. Zweigst du kleine Lungenbläschen ab, gehst du ein an Astmatod, blockierst du kleine Blutadern, stirbst du am Schlaganfall. Als Anstoß zu Um- und nachdenken hier mal ein Link zu einem sehr interessanten Vortrag
http://de.youtube.com/watch?v=VnExIewXC6s
drago
 
Beiträge: 59
Registriert: So Feb 26, 2006 10:58
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon hans g » So Jan 04, 2009 11:43

vor ca. 20 jahren hab ich einen vortrag über die entwicklung der landwirtschaft im hiesigen, kleinstrukturierten raum eines ackerbauberaters (für grossbetriebe in owl) gehört,der damals prophezeite,dass die entwicklung zu 150--200ha betrieben geht---diese entwicklung ist insofern eingetreten,dass es tatsächlich eine grosse anzahl von betrieben gibt,die 3,4 oder 5 andere betriebe zugepachtet haben und so über eine fläche von 80-150 ha bei 20-25 ha eigentum verfügen.
vor 30 jahren wurde hier ein neubau einer genossenschaft auf der "grünen wiese" eröffnet,die sich mangels umsatz nicht lange halten konnte und längst wieder geschlossen worden ist.
hans g
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Lagerhaus pleite? Nur der Anfang

Beitragvon Mr.T. » So Jan 04, 2009 14:10

drago hat geschrieben:Frage; wo sind denn unsere Genossenschaften geblieben, Landlager ist bald 30 km weit entfernt,

Du kannst nicht UNSERE früheren Genossenschaften, die von Landwirten gegründet wurden, mit den heutigen vergleichen.
Die wollen den möglichst hohen Profit machen und ziehen den Landwirt bei jeder gelegenheit über den Tisch ( wie die anderen auch ), geben sich aber immer noch als besonders bauernnah aus. Noch schlimmer sind die Genossenschaftsbanken, schlechteste Rendite, höchste Gebühren. Von denen habe ich unlängst mein gesamtes Kapital abgezogen.
Aber diese Entwicklungen bringt eben der freie Markt mit sich.
Benutzeravatar
Mr.T.
 
Beiträge: 1617
Registriert: Mo Okt 20, 2008 8:36
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon voro » So Jan 04, 2009 14:30

hans g hat geschrieben:vor ca. 20 jahren hab ich einen vortrag über die entwicklung der landwirtschaft im hiesigen, kleinstrukturierten raum eines ackerbauberaters (für grossbetriebe in owl) gehört,der damals prophezeite,dass die entwicklung zu 150--200ha betrieben geht--


Mir haben vor etwa 15 Jahren meine Professoren an der FH Osnabrück prophezeit (und darin waren sie sich einig), dass spätestens in fünf Jahren (also jetzt vor 10 Jahren) alle "unproduktiven Standorte", und das waren in deren Augen alles unter 30 Bodenpunkten oder was irgendwie Höhenlage war o.ä., nicht mehr bewirtschaftet werden würde. Beträfe also einen sehr großen Teil unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Ganz klare Aussage.

Jetzt könnt ihr euch auch denken, was ich von öffentlicher Lehrmeinung halte. Insbesondere alles, was an Propaganda unter dem Namen "Marktlehre" und "Agrarpolitik" in die Hirne der Studenten gehämmert wird.
Der Hauptunterschied zw. etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, daß sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann herausstellt, daß es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
Benutzeravatar
voro
 
Beiträge: 4520
Registriert: Mo Aug 07, 2006 21:19
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon explicit » So Jan 04, 2009 14:55

Vor ca. 20 Jahren wurde einem Studenten der Agrarwissenschaft aus meinem Ort prophezeit, dass im Jahr 2000 in unserer Gegend (südl. BW) höchstens noch ein paar Schafe gehalten werden, der Rest wandert in "Gunstlagen" ab. Der hat in der Folge so bald als möglich den heimatlichen Betrieb verscherbelt und kam sich sehr schlau dabei vor. Und heute schlagen sie sich im Wettkampf um Pachtflächen die Köpfe ein, das Land wird intensiver bewirtschaftet als je zuvor.
explicit
 
Beiträge: 266
Registriert: Mo Okt 30, 2006 19:56
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon drago » So Jan 04, 2009 15:06

hallo alle zusammen
@ schimmel, habe keinen Grund zum Gejammer. Habe als Problem die
Restvermarktung von 400 to Getreide, die Anlage vom Erlös der Ernte 2007 sowie der gnädigen Subventionsgeldern, die ja nun auf den letzten Drücker endlich angekommen sind. Höchstens über den frühen Kauf des Düngers könnte ich jammern und das Finanzamt.
Ich habe meine Ausbildung zu der Zeit gemacht, als das Model Kornlingen im Aufbau war und erfolgreich lief, bis der Geschäftsführeer mit Privatjet sich die Taschen voll gesteckt hat und das Ganze zerfiel. Das waren gute Denkansätze. Heute vielleicht das Dorf Jünde.
Will sagen, ist einer in der Gemeinschaft, der den Hals nicht voll kriegt, schadet er ALLEN:
Es gibt heute schon einige große Stallneubauten, die stehen einfach leer, sogar im Außenbereich, Schaut man dahinter, sind die Bauern körperlich am Ende, die Familien oft zerstritten und die Banken sind die eigentlichen Besitzer des vielleicht ehemals stolzen 30 ha Hofes. Wir gleiten schleichend in ein neues Systhem der Ausbäutung und warnende Worte werden in den Wind geschlagen. Der Vortrag war übrigens vorgestellt in "Profi" Nr. 11. Auch die Reaktionen hier sind nicht verwunderlich. Gott sei Dank macht mein Nachwuchs etwas anderes und ich werde mein Vermögen keinesfalls den Banken oder Großkonzernen opfern. Also, machen wir doch einfach weiter so, geradewegs in unser selbst geschaffenes Armenhaus.
drago
 
Beiträge: 59
Registriert: So Feb 26, 2006 10:58
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon voro » So Jan 04, 2009 15:06

Genau so siehts aus - und wenn damals schon bekannt gewesen wäre, das kurze Zeit später den westlichen Agrarinvestoren auch die Magdeburger Börde offen stand, dann hätte man wahrscheinlich noch stärker in die Richtung geredet :)
Der Hauptunterschied zw. etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, daß sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann herausstellt, daß es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
Benutzeravatar
voro
 
Beiträge: 4520
Registriert: Mo Aug 07, 2006 21:19
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Mr.T. » So Jan 04, 2009 15:15

drago hat geschrieben:Es gibt heute schon einige große Stallneubauten, die stehen einfach leer, sogar im Außenbereich, Schaut man dahinter, sind die Bauern körperlich am Ende, die Familien oft zerstritten und die Banken sind die eigentlichen Besitzer des vielleicht ehemals stolzen 30 ha Hofes. Wir gleiten schleichend in ein neues Systhem der Ausbäutung und warnende Worte werden in den Wind geschlagen. Der Vortrag war übrigens vorgestellt in "Profi" Nr. 11. Auch die Reaktionen hier sind nicht verwunderlich. Gott sei Dank macht mein Nachwuchs etwas anderes und ich werde mein Vermögen keinesfalls den Banken oder Großkonzernen opfern. Also, machen wir doch einfach weiter so, geradewegs in unser selbst geschaffenes Armenhaus.

Wohin das ganze führt ( freier Markt ), sieht man am deutlichsten an der aktuellen sich ausgebreiteten Finanzkrise, da wäre das komplette Kartenhaus um Haaresbreite eingestürzt. Da aber die Notenbanken, Tag und Nacht Geld drucken und es auf den Markt werfen kann dieses Szenario verschoben, aber keinesfalls verhindert werden.
Das betrifft aber die gesamte Volkswirtschaft, nicht nur die Ldw. Der freie Markt ( fressen und gefressen werden ) hat sich bis jetzt nicht bewährt.
Benutzeravatar
Mr.T.
 
Beiträge: 1617
Registriert: Mo Okt 20, 2008 8:36
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon drago » So Jan 04, 2009 15:33

na endlich einer , der meinen Ansatz verstanden hat. Meine Kernaussage soll sein: Man muss beginnen, politisch beginnen, durch Steuern umsteuern. Zusammenschlüsse von Unternehmen müssen so abgesahnt werden, dass die sogenannte Synergieefekte wegfallen. Das sind nämlich die Kosten, die die Umwelt belasten, die Arbeitsplätze wegfallen lassen, der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen schaden und die nicht gerechnent werden. Also müssen solche Warner wie Dr. Radermacher mit allen Mitteln in die politische Öffentlichkeit gestellt werden. Es ist doch idiotisch. Mit immer mehr technischem Fortschritt geht es den Menschen immer schlechter. Weihnachten und im Januar bei 15 Grad Minus Rüben Fahren. Wann ist denn das Ende der Ideotie da?
drago
 
Beiträge: 59
Registriert: So Feb 26, 2006 10:58
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon voro » So Jan 04, 2009 15:41

drago hat geschrieben:Weihnachten und im Januar bei 15 Grad Minus Rüben Fahren. Wann ist denn das Ende der Ideotie da?


Da hast du natürlich Recht - aber das Problem ist weniger die enstehende Kampangenlänge, also die Auslastung der einzelnen Anlagen, sondern die entstehenden Transportentferungen.

Unsere Rüben fahren daher mitlerweile bis 150 km in die Fabrik.

Diese "Synergieeffekte" treten doch auch oftmals nur deshalb auf, weil man die Kapazitätsauslastungen an den wachsenden Standorten öffentlich gefördert bekommt.

So kann ich z.B. nicht nachvollziehen, dass es sinnvoll gewesen ist, dass die Nordmilch am Standort Stuhr/Seckenhausen in einem Jahr Investitionen in Millionenhöhe tätigt, um diesen Standort dann im nächsten Jahr zu schliessen.
Der Hauptunterschied zw. etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, daß sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann herausstellt, daß es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
Benutzeravatar
voro
 
Beiträge: 4520
Registriert: Mo Aug 07, 2006 21:19
Wohnort: Niedersachsen
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Mr.T. » So Jan 04, 2009 15:45

@Drago
der aktuelle Trend ist aber genau der, daß ein paar % der Menschheit immer reicher, die große Mehrheit immer ärmer werden, was schon lange propagiert wird. In diesem Trend, gepaart mit dem Klimawandel und Naturkatastrophen, wird Hass, Neid, Aufstände und vorallem Terror in den nächsten jahrzenten damatisch zunehmen.
Haben ja erste Vorboten des breiten Terrors auch in Deutschland, siehe den Link und das kurze Video über Leipzig darauf, am Ende der Seite ( ganz unten ), ist sehenswert.
http://www.mdr.de/exakt/5907838.html

Und die Polizei traut sich nichtmal einzugreifen.
.
Benutzeravatar
Mr.T.
 
Beiträge: 1617
Registriert: Mo Okt 20, 2008 8:36
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon hans g » So Jan 04, 2009 19:32

mich würde jetzt interessieren,wie ihr das praktisch umsetzen wollt---mehr wirtschaftliche gerechtigkeit :roll:
wenn ich das von drago lese,dann müsste man ja nur die linke ranlassen,die wollen auch mehr oekonomische gerechtigkeit :roll:
hans g
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon maexchen » So Jan 04, 2009 19:51

wenn Du Dir es so einfach machst. Die Linke will, kann aber nicht.
Die brauchen doch nur zuzusehen, wie ihnen die Liberalen die Wähler in die Arme treiben. Die Frage ist doch, ob man nicht die, die von der Globalisierung profitieren viel mehr in die Pflicht nimmt.

Oder meinst Du Reini hat Recht und irgendein Heilsbringer bringt uns eine 'global governance'; wenn Du mich fragst, in 500 Jahren nicht. Eine politische Änderung kann nur von 'unten' kommen.
maexchen
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon schakschirak » So Jan 04, 2009 20:26

Mr.T.
Interessantes Video. Ist schon erschreckend und das obwohl es in Deutschland noch keinem schlecht geht. Da kann man sich ausmalen, was passiert wenn die Menschen zukünftig, noch weniger Geld zur Verfügung haben und die somit noch krimineller werden. :shock:
Vielleicht verlangen die Rocker dann von den Bauern auch noch Schutzgeld. Bisher sinds nur Discotheken, Kneippen. Diese beiden Rockergruppen eröffnen ja überall in D. Niederlassungen, haben schon mehrere Tausend Mitglieder, tendenz stark steigend. Das Nachtleben, Drogen.-Waffenhandel, Prostitution sollen die auch schon beherrschen.
Benutzeravatar
schakschirak
 
Beiträge: 1693
Registriert: Fr Sep 26, 2008 19:08
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon hans g » So Jan 04, 2009 20:31

maexchen hat geschrieben:wenn Du Dir es so einfach machst. Die Linke will, kann aber nicht.
Eine politische Änderung kann nur von 'unten' kommen.

ich hab ne frage gestellt und ne überlegung dazu---was ist daran"zu einfach"
und was heisst"änderung nur von unten" :idea:
hans g
 
Nach oben

Nächste

Antwort erstellen
20 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2

Zurück zu Aktuelles und Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder: 3048, Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot], Milchtrinker, tyr

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki