es ist doch traurig, dass man die Landwirtschaft nur noch im Nebenerwerb betreiben kann. Wenn ich an die Betriebe in unsere Gegend denke, dann sind da nur ganz wenige, die ausschließlich von der Landwirtschaft leben.
Am meisten ist der Landwirt bzw. der Ehepartner zusätzlich berufstätig, aber auch Mietshäuser (finanziert durch Bauplätze, reiches Erbe) ist eine kräftige Einnahmequelle.
Wegen Mehrabeit (solange sie noch im Rahmen ist) würde ich gar nicht meckern, nur das man ständig wachsen muss, und anderen Betrieben die Grundlagen wegnehmen muss um seine Existenz zu sichern ist schon hart.
Ich persönlich hoffe ja auf die Nachwachsenden Rohstoffe. 2003 z. B. als die Erträge im Keller waren sind, zumindest im Winter, die Preise richtig hochgegangen, nur eben die geringen Erträge haben zu Einnahmensverlusten geführt.
Wenn wir jetzt weniger Getreide (höhere Einheitenpreise) anbauen würden, und hätten dann etwas auf den anderen, jetzt frei gewordenen Flächen, das Geld bringt (eine hohe Nachfrage danach hätte auch hier einen hohen Einheitspreis zur Folge) wäre die Situation schon wesentlich besser.
Anderes Beispiel:
In den letzten Jahrzehten ist der Anteil der Landwirtschaft am Preis von Lebensmittel von ca. 40% auf etwas über 20% zurückgegangen, da ist ganz klar der Einzelhandel schuld! Der Erfolg der direktvermarktenden Betriebe verdeutlicht das. Hier müssten wir Druck machen und auf die verarbeitende Industrie setzen (Kellereien, Molkereien, Genossenschaften, Landhändler)
Ganz wichtig wäre auch, dass alle Landwirte zusammenhalten. Einige sind nur darauf aus, einen anderen Betrieb schnellstmöglich zu schlucken, um die eigene Situation zu bessern, nur ist jeder, der seinen Betrieb aufgibt wieder einer weniger, der seine Stimme für die Landwirtschaft erheben kann.
Als in unserer Gegen Proteste gegen die Zuckermarktreform durchgeführt wurden, sind ja noch nicht mal alle Rübenbauern dort gewesen, normalerweise müssten auf solche Sachen alle Landwirte hingehen, ganz egal ob sie es betrifft.
Tja, ich weiss auch nicht wohin die deutsche Landwirtschaft hinsteuert.
Ich habe mich in letzter Zeit öfters mit dem Thema beschäftigt. Ich stehe jetzt kurz vorm Abi und muss mich langsam mit meiner Zukunft beschäftigen, als Landwirt rechne ich mir keine großen Chancen aus. Zum einem wegen der Agrarpolitik, die alles nur nich schwerer macht und zum anderem, weil ich nicht vom einem Hof komme, der nicht einmal ausreichend Entwicklungschancen hat um ihn im Nebenerwerb zu bewirtschaften, dabei ist die Landwirtschaft ein Traumbereich für mich wäre.
Naja, das leben ist heut zu Tage kein Wunschkonzert mehr und letztendlich muss ich wohl sehen, ob ich einen beruf in der LW oder in verwandten Berufsfeldern erreiche.
Agraringeneur ist sicherlich naheliegend. Ich war vor kurzem an der FH Köln die haben auch einen interessanten Studiengang: Institut für Landmaschinentechnik und Regenerative Energien. (http://www.lt.fh-koeln.de/)
Ansonsten werde ich vll noch ein Praktikum als Fortswirt machen.
Mal schön zu hören, dass es hier noch andere gibt die ähnliche probleme haben wie ich. bin im moment in der 12 klasse und überleg auch ob man vielleicht nach dem abi eine lehre in der landwirtschaft machen sollte...
wobei die zukunft wirklich nicht sehr gut aussieht für die dt. landwirtschaft. und außerdem ist landwirtschaft kein zuckerschlecken...
meine frage: gibt es in "zuchtfirmen" wie z.B. semex oder nordrind bessere überlebenschancen???
weiß jemand geute homepages oder zeitschriften wo man sonst noch alternativen aufgezeigt bekommt, was man außer der klassischen landwirtschaft machen kann??
"B&B agar" ist z.B. nicht schlecht