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Längenzuwachs nach Wertastung

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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18 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Alla gut » So Mai 14, 2023 11:32

Hallo
Jetzt habe ich wieder eine Fragen an die Forstexperten .
Nehmen wir an ich mache eine Wertastung eines 30 jährigen Nadelbaumes auf 10m Höhe .
Das heißt in 10 m Höhe beginnen die ersten Äste .
Wie hoch ist der astfreie Bereich nach z. B weiteren 30 Jahren Wachstum ?
10,5m?
11m ?
12m ?
oder nochmehr ?
Ich denk so 13 m bin mir aber nicht mehr sicher , habe vor 30 Jahren das letzte mal asten geholfen .
Jahrzehntelang wurde das bei uns nicht mehr gemacht ,aus verschiedenen Gründen , war nicht nötig , zeitmangel usw .

Wie steht Ihr so zur Wertastung ?
Hat doch Vorteile , kommt früher auch wieder mehr Licht auf den Boden wegen Verjüngung , weniger Fällschäden , mehr Wertholz .....
Bein Wald des Königs (Staat) oder Kommunalwald sieht man es nirgends .

Danke Gruß
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Alla gut
 
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon langholzbauer » So Mai 14, 2023 11:49

Der geastete Bereich wächst nicht mehr in der Länge.
Du kannst aber durch eine weitere Wertastung später die Länge vergrößern.
Wertastung ist eine teure Wette auf die Zukunft.
Ohne sichere Dokumentation bekommt die erntente Generation selten mehr, als für ungeastetes Wertholz aus gut gepflegten Beständen.
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon MikeW » So Mai 14, 2023 21:04

Langholzbauer hat das entscheidende schon geschrieben.
Der Baum wächst nur an der Spitze weiter in die Höhe, im Erdstammbereich nach oben gibt es "nur" einen Zuwachs im Dm.

Wertastung generell ist ein spannendes Thema. Welche Baumart soll geastet werden. Beim Brot und Butterbaum Fichte wird der Aufwand nicht im wirtschaftlichen Verhältnis zum späteren finanziellen Nutzen stehen. Vernünftige Durchforstungen bringen da mehr.

Bei Lärche kann das schon wieder anders sein. Die wird manchmal von Furnierwerken gesucht, gerade Erdstammstücke und die folgenden, wenn sie Stärkeklasse 4 , 5 und aufwärts haben. Die müssen dann "Nagelfrei sein" (keine kleinen schwarzen Asteinschlüsse im Blochinneren). Das schaffst Du im Grunde nur mit konsequenter Wertastung über Generationen. Und gut ist's, wenn man das dann noch dem Einkäufer vom Furnierwerk dokumentieren kann.
Wichtig dabei ist aber auch, daß eine LKW Fuhre zusammen kommen sollte oder selbst angeliefert wird. Wenn man mal solche Stämme im Bestand hat, lohnt sich der Aufwand der Eigenvermarktung auf jeden Fall. Teils können Peise von um 800 bis über 1000 Euronen / Fm möglich sein.

Bei Fichte oder Kiefer ist mir so etwas bisher nicht bekannt. Tanne etc gibt es bei uns nicht, deshalb weis ich da auch nichts zu.

Grüße
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Sottenmolch » So Mai 14, 2023 22:24

MikeW hat geschrieben:... Und gut ist's, wenn man das dann noch dem Einkäufer vom Furnierwerk dokumentieren kann.
....



Das ist etwas, was mir immer unverständlich bleibt. Der Holzeinkäufer sieht doch beim Begutachten der Bäume, ob Fehler am Stamm vorhanden sind, was soll da eine Dokumentation bringen?
Wenn bei Submissionen / Versteigerungen das Holz aufgelegt ist, ist bei wieviel Bäumen eine Dokumentation vorhanden? Ich bezweifle, dass 150, 200 Jahre alte Buchen oder Eichen geastet und dies dokumentiert wurde.

An der Waldbauernschule Kehlheim haben sie vor Jahren die Leitern zur Baumastung verkauft / verkaufen wollen, da die Astung offenbar keine mehr Rolle spielt oder einfach im großen und ganzen unrentabel ist.
Astung wird sich wohl nur bei Edellaubholz und Eiche lohnen.
Sottenmolch
 
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon MikeW » So Mai 14, 2023 23:29

Sottenmolch... im Grunde hast Du recht, aber

Furnierstämme unterliegen teils anderen Aushaltungskriterien (z.B. auch mal 3 m LAS bei Lärche Schälfurnier)
Hat man nun für eine solche Verwendung evtl. interessante Stämme, ist es mMn sinvoll bereits vor Einschlag mit dem in Frage kommenden Käufer zu reden, die Bäume stehend anzusehen, einen Preisrahmen und die entsprechenden Kriterien abzustimmen ... erst dann Einschlag und Aushaltung nach Vorgaben des Käufers.

Verkäufer und Käufer gehen ein gewisses "Risiko" ein, da keiner in den Baum hineinsehen kann. Du kannst noch so viel Erfahrung haben und kannst rein optisch nicht feststellen ob bei einer großen alten absolut gerade gleichmäßig gewachsenen Lärche in ihren z.B. 40'sten Lebensjahr eine Astung gemacht wurde und damit die o.g. Asteinschlüsse verhindert wurden ... bei einem normal, ohne Wertastung, gewachsenen Baum mit natürlicher Astung durch, Absterben, Schlag, Wind usw. ist bei Lärchen mit hoher Wahrscheinlichkeit überwucherte "Totastreste" irgendwo im Inneren vorhanden. Diese machen den Abschnitt dann für den Schälfurnierhersteller unbrauchbar oder zumindest viel geringer wertvoll. Ich denke das leuchtet ein.
So eine Dokumentation ist also letztlich hilfreich bei der Findung eines für beide Seiten passenden Preises. Mehr nicht.
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Mai 15, 2023 5:46

Ich würde eine Wertastung nur bei Kirsche, Lärche oder Douglasie in Betracht ziehen. Und natürlich bei Nobilis wegen Grün-Gewinnung ;-)
Für die wertgeasteten Fichten hat bei uns niemand einen Euro mehr bezahlt als sie dem Käfer zum Opfer fielen...
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Steyrer8055 » Mo Mai 15, 2023 5:52

Hallo!
Bei einer Submission bei uns bekam ein Stamm den höchsten Fm Preis, weil der Besitzer die Wertastung dokumentieren konnte. Allgemein herrscht die Ansicht, daß bei Fichten,Tannen der Aufwand finanziel nicht hinkommt. Da sind richtig durchgeführte Durchforstungen sinnvoller.

mfg Steyrer8055
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Alla gut » Mo Mai 15, 2023 5:55

Es ist doch nicht nur der Wertholzzuwachs .
Wurde der Bestand mindestens mal auf 5 m , besser 10 hochgeastet ,dann hat man später auch ein einfacheres arbeiten .
Wenn nicht gerade mit Prozessor oder Durchzugsentaster gearbeitet wird .

Meine halt ich gerade ..

Will man eine Verjüngung ?
Dann muss auch Licht auf den Boden kommen .
Nach der Astung kommt mehr Licht auf den Boden .
Am Trauf sowiso .
Der Trauf und die Sturmgefahr ist ein weiteres Thema wo die Geister sich scheiden .
Der eine Förster sagt der Trauf muss geschlossen bleiben als Windbremse , der andere meint der Trauf soll offen sein .
Damit der Wind gedrosselt reinkommt und die Energie verliert .
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon langholzbauer » Mo Mai 15, 2023 8:30

Um welche Baumarten geht es denn nun?

Du scheinst da etwas auf dem Holzweg zu sein.
Das Licht am Boden wird in einer geordneten Forstwirtschaft durch rechtzeitige Stammzahlreduktion gesteuert.
Wertastung wird normal bei "Bierdeckel"-Durchmesser des Stammes bzw. maximaler Aststärke einer 2€ Münze durchgeführt.
Dickere Schnittwunden brauchen zu lange zum Überwallen!
Solche Äste behindern sehr selten die Holzernte. :wink:
Und das Thema Waldinnenklima sollte nach den vergangenen Dürrejahren eigentlich jeder begriffen haben, der sich mit Waldbau auseinandersetzt.

PS.:
Das kommt jetzt sicher wieder einigen oberlehrerhaft vor.
Sorry, ist keine Absicht.
Aber mal schnell am Handy in der Kaffeepause fasse ich mich kurz. :wink:
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Manfred » Mo Mai 15, 2023 9:27

Gibt es hier Betriebe, die die Wertastung dokumentieren, und wenn ja, in welcher Form?
Die Aufzeichnungen müssten ja im Zweifel Generationen überdauern und einzelbaumspezifisch belegbar sein?
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon egnaz » Mo Mai 15, 2023 11:31

Eine Astung braucht es nach meiner Meinung nur bei Bäumen die keine fest verwachsenen Äste haben, wie Fi/Ta. Herausfallende Äste sind z.B. bei Hobeldielen ein Ausschlusskriterium.
Wenn man den Wald in der Jungwuchsphase mit so viel Licht bewirtschaftet, dass keine Selbstreinigung stattfindet, wird die Astung wohl auch für weitere Baumarten erforderlich, wenn man nicht nur Brennholz produzieren möchte.
Wir haben hier einen Küstentannenbestand aus Ende der 70er. Da wurden die Z Bäume geastet. Jetzt bekommen wir aber so langsam das Problem, das wir über die Vermarktung nachdenken müssen. Unser Säger nimmt nur Stämme bis 60cm. Das wäre für die geasteten Bäume aber zu schade, die jetzt schon zu ernten und wenn wir noch warten und sie dicker werden, müssen wir uns einen neuen Abnehmer suchen.
Ich konnte auch beobachten, dass geastete Küstentannen auch wieder neue Äste bekommen, wenn es zuviel Licht gibt.
Dokumentiert sind sie durch die Rechnung der Astung und durch die Einrichtung. Im Bestand lassen sie sich auch deutlich erkennen.
Gruß Eckhard
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Mai 15, 2023 13:02

Ich hab mal gelernt, dass man Wertastungen grundsätzlich nur bei Totasterhaltern macht und nicht bei Totastverlierern, weil die ihre Äste bei ausreichend Dichtstand ohnehin verlieren. Und bei Bäumen, die dazu noch zur Wasserreiserbildung neigen (z. B. Eiche) sehe ich den Sinn auch nicht so ganz. Küstentanne würde ich niemals asten. Die hat meist so breite Jahrringe, dass sie kein Wertholz bringt. Wüsste auch nicht, wer Wertholz der Küstentanne nachfragt. Aber das kann anderswo anders sein.
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon Alla gut » Mo Mai 15, 2023 13:32

langholzbauer hat geschrieben:Um welche Baumarten geht es denn nun?

Du scheinst da etwas auf dem Holzweg zu sein.
Das Licht am Boden wird in einer geordneten Forstwirtschaft durch rechtzeitige Stammzahlreduktion gesteuert.
Wertastung wird normal bei "Bierdeckel"-Durchmesser des Stammes bzw. maximaler Aststärke einer 2€ Münze durchgeführt.
Dickere Schnittwunden brauchen zu lange zum Überwallen!
Solche Äste behindern sehr selten die Holzernte. :wink:
Und das Thema Waldinnenklima sollte nach den vergangenen Dürrejahren eigentlich jeder begriffen haben, der sich mit Waldbau auseinandersetzt.

PS.:
Das kommt jetzt sicher wieder einigen oberlehrerhaft vor.
Sorry, ist keine Absicht.
Aber mal schnell am Handy in der Kaffeepause fasse ich mich kurz. :wink:


Es geht hauptsächlich um Douglasie , aber auch um Tanne ,Fichte , Kiefer und Lärche .
Man astet doch nicht nur um später Funierholz zu gewinnen .
Auch bei Konstruktionsholz ist astfrei vorteilhaft, auch schon bei Dachlatten .
Das Thema Licht auf dem Boden und Verjüngung kauen wir hier mal an anderer Stelle durch .
Danke zum Thema , Gruß .
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon langholzbauer » Mo Mai 15, 2023 14:36

Bisher reicht die Qualität und Menge des ungeasteten Nadelholzes für hochwertige Bauelemente völlig aus.
Ich erlebe eher gegenteilig, dass sehr viel hochwertiges Holz in Massensortimente verarbeitet und nach einmaliger Nutzung auf dem Bau schon verheizt wird.
Wirtschaftlich lohnen wird sich die Wertastung nur selten.
Das soll aber niemanden davon abhalten. :wink:
Wir hatten letztes Jahr einen sehr schönen Fichtenabschnitt ohne Wertastung mit zu Submission geschickt. Der hat auch so 450€/FM von einem Instrumentenbauer gebracht. :klee:
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Re: Längenzuwachs nach Wertastung

Beitragvon egnaz » Mo Mai 15, 2023 19:26

Oberdoerfler hat geschrieben:Küstentanne würde ich niemals asten. Die hat meist so breite Jahrringe, dass sie kein Wertholz bringt.

Schau dir mal diese Tür an.Bild
Trotz breiter Jahresringe kann man mit Holz etwas anfangen. Und nicht ein Ast zu finden.

Ich denke die Lichtsteuerung gehört schon zum Thema Astung. Die angesprochenen Nadelbaumholzarten brauchen für Konstruktionsholz keine Astung, wenn sie als Altersklassenwald sich gegenseitig hoch treiben und dadurch früh die unteren Äste absterben.
Wenn unter einem lichten Altholzschirm einzelne junge Bäume wachsen sollen wird das ohne Astung nicht gelingen, wenn es brauchbares Holz werden soll.
Gruß Eckhard
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