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limitierende Faktoren

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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20 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 22:08

wie sieht es denn in solchen Wäldern mit der Nährstoffversorgung (mal abgesehn vom niedrigen pH-Wert und sauren Böden), dem Nährstoffverbrauch und ggf der Nährstoffauswaschung aus...!?
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon wiso » So Feb 26, 2012 22:19

Normal ist der Nährstoffhaushalt eines Waldes in sich stabil. Werden jedoch zu viele Nährstoffe durch Erntemaßnahmen entnommen, was durch die zunehmende Tendenz zur energetischen Nutzung auch von Kronenmaterial mittlerweile immer häufiger auch vorkommt, kann abhängig vom Standort auch ein Nährstoffentzug stattfinden. Auswaschungen sind in der Regel kein Thema, da die Nährstoffe aus der Zersetzung von Laub, Nadeln, Ästen etc. eher langsam abgegeben werden.
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 22:40

aha, ok - an energetische Nutzung hatte ich noch garnicht gedacht - guter Punkt...!!!

jetzt ist der Hang in Richtung Nordwest ausgerichtet (mit eher geringer Neigung von 2,5%)

da müsste man ja eigentlich davon ausgehen, dass er eher im Schatten liegt und viel Abendsonne abbekommt sowie erhöhten Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Macht sich das bei einem Nadelwald (Fichte, Kiefer) auch bemerkbar...!?
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Kormoran2 » So Feb 26, 2012 22:48

- ist Windwurf ein Problem...!? Fichte ist ja im Gegensatz zur Kiefer ein Flachwurzler - wann wirds für die gefährlich...!?
spielt da im Wald der Bodentyp ne Rolle - als Gestein liegt hier wie gesagt "Sandstein- Tonsteinfließerde vor" und als Bodentyp eine (Pseudogley-)Braunerde...!?

Ich sag´nur: 18. Januar 2007, 16:45 Uhr, Kyrill
80 ha Kyrillschaden.JPG
80 ha Kyrillschaden.JPG (86.19 KiB) 629-mal betrachtet


Ein Problem? Geringfügig schon. :)
Man hat allmählich aufgehört, Sturmkatastrophen wie Wibke, Lothar, Kyrill, Emma und wie sie alle hießen als Jahrhundertstürme zu bezeichnen weil sie sich alle innerhalb der letzten 20 Jahre abgespielt haben.
Es wäre töricht, diese Klimaveränderung nicht in die Überlegungen beim Aufbau eines zukünftigen Waldes einzubeziehen. Immerhin sah es hier nach Kyrill vergleichsweise aus wie in Gesamtdeutschland nach dem letzten Weltkrieg. Es mußte ein völliger Wiederaufbau geplant werden.
In diesem Aufbau mußten verstärkt Baumarten vorgesehen werden, die dem zukünftig zu erwartenden Klima besser gerecht werden als nun gerade die Fichte. Diesem Gebot mußten sich alle anderen Überlegungen unterordnen. Also z.B. die Überlegung, was in Zukunft (100 Jahren) wohl mehr gebraucht wird, Bauholz oder Energieholz? Ebenso fanden Argumente Berücksichtigung die von Schädlings- und krankheitsresistenten Wäldern sprachen. Dabei geht es darum, z.B. dem Borkenkäfer keine Freßparadiese mehr anzubieten, ebenso anderen Schädlingen und Krankheiten/Pilzen etc. möglichst durch eine gesunde Struktur des Waldes das Wasser abzugraben.
Als Nebeneffekt zu erwarten ist darüberhinaus eine Gesundung der Fauna nicht nur in Bodennähe. Allerdings ist die kürzliche Sichtung eines Uhus sicherlich nicht dem neu gepflanzten Mischwald geschuldet sondern anderen Bemühungen um eine Reparatur der Tierwelt (Uhu-Zuchtprogramm). Trotzdem wurde der Schwarzstorch wieder heimisch, der Weißstorch hat schon diverse Male vorbeigeschaut.
Eine gesunde Tierwelt ist sicherlich ein Indikator für eine gesunde, vielfältige Waldstruktur.
Die Berücksichtigung dieser Faktoren ist eine Voraussetzung für zukünftigen Waldbau. Ob das Klima uns nicht trotzdem einen Strich durch die Rechnung machen wird, können wir nicht vorhersehen. Schließlich fällt ein Fichtenwald bei 140 km/h Windgeschwindigkeit dominoartig um (s. Foto), eine Eiche übersteht aber auch keine 200 km/h.
P3300002b.jpg
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Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Robiwahn » Mi Feb 29, 2012 10:27

Lenalein hat geschrieben:...

1) - gibt es denn Faktoren, die besonders "limitierend" auf Fichten und Waldkiefern wirken...!?

2) - wie schauts im Wald mit "Bodenerosion" aus - sollte ja bei einer Inklination von 2,5 auch kein Problem sein, oder...!?

3) - ist Windwurf ein Problem...!? Fichte ist ja im Gegensatz zur Kiefer ein Flachwurzler - wann wirds für die gefährlich...!?
spielt da im Wald der Bodentyp ne Rolle - als Gestein liegt hier wie gesagt "Sandstein- Tonsteinfließerde vor" und als Bodentyp eine (Pseudogley-)Braunerde...!?
...
4) wie sieht es denn in solchen Wäldern mit der Nährstoffversorgung (mal abgesehn vom niedrigen pH-Wert und sauren Böden), dem Nährstoffverbrauch und ggf der Nährstoffauswaschung aus...



Moin

von mir auch mal ein paar Worte zu deinen sehr allgemein gehaltenen Fragen:

1) allgemein wirken die Verfügbarkeit von Licht, Luft, Wasser und Nährstoffen limitierend auf Bäume, dazu der verfügbare Raum (v.a. Konkurrenz durch Nachbarbäume) um Wurzeln und Blätter auszubilden und mit diesen wiederum Li, Lu, Wa und Nä aufzunehmen.
Kiefer ist toleranter gegenüber niedrigen Nährstoffgehalten als Fichte, auch gegenüber Trockenheit, daher erklärt sich wahrscheinlich das aktuell höhere Wachstum auf deinem früher streugenutzten Standort. Wenn Wälder stark südexponiert sind, dazu am besten noch flachgründige Felsstandorte und starke Neigungen, kann es zur lokalen Ausbildung von Waldgesellschaften kommen, die eher in südl. Ländern vorkommen, also stark trockenheitsgeprägte, eher wachstumsschwache Standorte (H2O als Limiterung). Bei deinem Bsp. eher nicht der Fall. Such mal nach Baumartenökogramm.
2) Wald ist im allgemeinen ein Verhinderer von Bodenerosion. Gerade in Gebieten mit starken Neigungen (z.B. Alpenraum) werden Wälder explizit als Schutzwälder bewirtschaftet, um Erosionserscheinungen (Muren, Lawinen) zu verhindern. Kannst mal bei Google nach "Naturgefahrenkartierung, Schutzwald, Schweiz" suchen, da findet sich einiges zum Thema. Deine 2,5°-Neigung ist für das Thema Erosion gar kein Thema. Was allerdings immer stattfindet, sind Grundwasserbewegungen (inkl. Nährstoffe), deswegen finden sich am Hangfuß oder in Tälern immer etwas bessere Standorte (wg. Nährstoffen+H2O)
3) Deine Braunerde sollte eigentlich auch für Fichte kein Problem darstellen, eher schon die vernässten Schichten. Und ja, das kann dann zu Wurzeldeformationen bei Fichte führen, Kiefer ist da toleranter. Die Tiefgründigkeit bei deinem Bsp. spielt auch keine große Rolle, 1,25m sind eigentlich ausreichend für ne vernünftige Wurzel. Windwurf kann ein Problem darstellen, gerade im Mittelgebirge, siehe Kormorans Bilder. Da kann aber auch eine falsche Baumart auf dem falschen Standort oder falsche/fehlende waldbauliche Behandlung dran schuld sein. Im allgemeinen sind unsere Wälder aber den "Durchschnittsstürmen" gewachsen, sonst hätten wir nicht soviele Wälder hier.
4) Nährstoffauswaschungen sind aktuell in der Regel nicht das Thema, eher früher bei regelmäßiger Streunutzung (jährlich, z.B. für Stalleinstreu) und wenn Kahlschlagswirtschaft (oder nen Sturm reinknallt) betrieben wird oder nach Waldbränden. Aber das ist seit einigen Jahrzehnten Geschichte oder im Gesamtwald eher selten. Dafür wird heute wieder das Thema Nährstoffaustrag durch Hackschnitzelnutzung interessant. Hier gibts nen interessanten, aktuellen Artikel aus der CH dazu. Allgemein kannst du bei waldwissen.net viel lesen und lernen. Ansonsten ist auf den meisten Standorten in Dtl. die Nährstoffverfügbarkeit und Nachschub aus dem Untergrund, also aus der Verwitterung des Muttergesteins kein limitierendes Thema (konträr zu den Tropen mit ihren alten Böden, bei denen die Nährstoffe in der Biomasse stecken).

Grüße, Robert
Robiwahn
 
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