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limitierende Faktoren

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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20 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 16:23

Hallo zusammen,

im Zuge meiner Diplomarbeit beschäftige ich mich gerade u.a. mit limitierenden Faktoren für die Produktion von unterschiedlichen Ökosystemen. Die Forstwirtschaft ist etwas das wir im Studium leider überhaupt nicht behandelt haben, aber ich würde trotzdem gerne etwas darüner schreiben. Oberflächlich kann ich mir schon das ein oder andere denken was zur Limitierung der Produktion eines Waldstandortes beitragen kann wie z.B. Schadstoffeinträge aus der Luft (neutralisieren mit Kalkung), Befall durch Schädlinge wie Borkenkäfer etc. Aber das ist alles so auf Wald im allgemeinen bezogen, aber wenn ich einen bestimmten Waldtyp an einem bestimmten Ort habe, fehlen mir da leider die Detailkenntnisse.

Hier hoffe ich, dass mir Fachleute auf dem Gebiet die sich jeden Tag mit solchen Dingen konfrontiert sehen, mir weiterhelfen können...!!!

folgende Ausgangssituation:

Ich habe einen Wald mit Fichten und Waldkiefern. Waldkiefer wächst besser als Fichte.
Ehemals vorherrschend: Buchen und Tannen.
rd. 1200mm Niederschlag/Jahr
Höhe rd. 690m über N.N.
Gestein: Sandstein-/Tonsteinfließerde
Exposition: 300°

Würde mich über schnelle Hilfe sehr freuen :)

Lieben Dank, Lena
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon dappschaaf » So Feb 26, 2012 16:41

Hallo,

hm limitierende Faktoren,
wenn du Greenpeace an der Backe hast... :mrgreen:
http://www.main-netz.de/nachrichten/reg ... 86,2006982

Ok, hat jetzt nichts mit deiner Standortangabe was zu tun, allerdings könntest du mal bei denen anfragen die wissen über ALLES bescheid.
Vielleicht kannst du sie auch gleich ein bisschen ablenken. :D

Gruß
Dappschaaf
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Falke » So Feb 26, 2012 17:21

Hmm, mit "Produktion" meinst du wahrscheinlich "Produktivität" ...

Ich denke, der hauptsächlich limitierende Faktor bei der "Produktivität" von Wald ist der naturgegebene langsame Zuwachs von Holzmasse (atro Äquivalent)
pro Jahr oder in Relation zur Umtriebszeit. Alle anderen Faktoren wie Baumart, Standort, Bodenbeschaffenheit, Schadstoffe, Schäden durch Tiere und
Naturgewalten sind dagegen Randerscheinungen.

meint
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Kormoran2 » So Feb 26, 2012 17:46

Hm, und was ist mit Kapital? Um Holzproduktion zu erreichen muß du einen sehr sehr langen finanziellen Atem haben. Wenn du nicht gerade die Natur sich selbst überlassen willst, sondern eine echte Bewirtschaftung anstrebst, beginnt Holzproduktion mit der Anpflanzung und jahrelangen personal- und kostenintensiven Pflege. Du erhältst nicht einen Cent Erlös sondern butterst die ersten 20 Jahr immer nur rein.
Gerade erst haben wir wieder 25.000 Pflanzen bei der Baumschule bestellt. Diese müssen danach in die Erde gebracht werden. Kosten schon locker über 10.000 €. Damit versuchen wir auf manchen Flächen zum dritten Mal nach Kyrill (2007) neu anzupflanzen. Gründe für den Pflanzenausfall gibt es viele.

Viele Waldbauern in unserer Umgebung haben nicht dieses Kapital und lassen wachsen, was wachsen will. Ob sie in 80 Jahren das Holz haben, was dann benötigt wird, ist die große Frage.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 17:56

Genau, sorry - meinte natürlich die Produktivität...!!!

- also "atro Äquivalent" hab ich noch nie gehört und auch google nicht - vielleicht hast du ja nen link wo das nochmal wissenschaftlich erläutert ist - das wär super...

- gibt es denn Faktoren, die besonders "limitierend" auf Fichten und Waldkiefern wirken...!?

- wie schauts im Wald mit "Bodenerosion" aus - sollte ja bei einer Inklination von 2,5 auch kein Problem sein, oder...!?

- ist Windwurf ein Problem...!? Fichte ist ja im Gegensatz zur Kiefer ein Flachwurzler - wann wirds für die gefährlich...!?
spielt da im Wald der Bodentyp ne Rolle - als Gestein liegt hier wie gesagt "Sandstein- Tonsteinfließerde vor" und als Bodentyp eine (Pseudogley-)Braunerde...!?

- bzgl. der finaziellen Aspekts: der ist mit Sicherheit auch zu bedenken, aber mir gehts erstmal mehr um ökologische als um ökonomische Faktoren bzw. um genau die Standortsituation die ich oben beschrieben habe...!!! der finanzielle Aspekt ist ja allgemein gültig für die Forstwirtschaft würde ich sagen...
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Falke » So Feb 26, 2012 18:13

Gut, "atro Äquivalent" ist 'ne Eigenkreation ( :oops: ) - was ich meine ist der langsame Zuwachs an fester Holzmasse.
Bambus z.B. wächst sehr schnell, ist aber innen hohl - Buche und Eiche z.B. wachsen sehr langsam, haben aber eine hohe Dichte ...

Das (Wald-)Kiefer besser wächst als Fichte ist mir neu. Nicht umsonst war Fichte Jahrhunderte lang der "Brotbaum" der mitteleuropäischen Waldwirtschaft.

Ob Windwurf ein Problem ist ? Ich denke schon. Die Hälfte von Kormorans Wald wurde innerhalb von Stunden vom Winde verweht - soviel ich weiß.

Ich bin aber bloß Praktiker ohne jedwede forstliche (Aus-)Bildung. Eine Inklination von 2.5 sagt mir gar nichts.

A.
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 18:22

also mit Inklination ist hier einfach die Steigung gemeint...!!!

begründet wird das bessere Wachstum der Wildkiefer gegenüber der Fichte durch die ehemalige Streunutzung auf den Flächen...!!!

bzgl. der Wurzeln: kann man schon sagen (also in der Praxis), dass die Fichte bei Wind eher die Krätsche macht als die Kiefer...!?

----

wie tief liegen denn eigentlich die Gesteinsschichten so in nem Wald bzw. ab wann wirds für die Bäume ein Problem (z.B. für die Kiefer als Pfahlwurzler) - wenn die auf einmal nicht weiter als bspw. 2,5m runter kann...hat die da dann ein Wuchsproblem oder is der das egal...!?
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Fleischi » So Feb 26, 2012 20:02

Die Waldkiefer wächst im Gegensatz zu früheren Jahren besser, da früher Streunutzung gemacht wurde.

Von der Massenleistung schauts so aus, dass die Fichte der Kiefer bei weitem überlegen ist..

limitierende Faktoren: Standort (Lage, Klima, Boden(typ -art).

Und ja Fichte ist anfälliger gegenüber Wind, aufgrund des Wurzelsystems (Senkerwurzelystem (Flachwurzler).
Kiefer: Pfahlwurzel..
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon oliverb » So Feb 26, 2012 20:16

Hallo Lena,

in welcher Studienrichtung schreibst du denn deine Diplomarbeit? Und an welcher Uni studierst du?



wirklich wissenschaftlich kann ich mich leider nicht zu deiner Frage äußern. Ich denke das die Waldkiefer jetzt besser wächst da sie wesentlich anspruchsloser bezüglich des Nährstoffgehaltes im Boden ist. Sie zählt ja auch zu den Pionierbäumen. Da der genannten Fläche wohl durch Streunutzung in früheren Jahren ein hohes Maß an Nährstoffen und Biomasse entzogen wurde. Besonders an der Oberfläche sind somit heute weniger Nährstoffe (Podsolierung). Die Kiefer könnte so auch den Vorteil der tiefer gehenden Wurzeln ausspielen, da sie Nährstoffe erreicht an die die Fichte nicht mehr dran kommt.
Ohne die Information über frühere Streunutzung wüsste ich allerdings nicht wie man das bessere Wachstum der Kiefer begründen könnte.

Wie tief die Gesteinsschichten in einem Wald liegen hängt vom jeweiligen Standort ab. Ob ein tiefwurzelnder Baum damit Probleme hat hängt dann noch von der Durchlässigkeit (Gesteinsart) der Steinschicht ab.

Grüße
oliverb
 
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon MF-133 » So Feb 26, 2012 20:44

Die von "Lenalein" beschriebenen Waldzusammensetzung riecht nach Schwarzwald. Auf so einem Standort würde man im Sinne der Nachhaltigkeit Ameliorationsmaßnahmen machen. Kalkdüngung und "dienendes Laubholz" zur Humusbildung. Frosthart muss das Laubholz sein. Bergahorn? 1200mm Regen auf 700 m heißt Endbestand Weißtanne.
Was da noch im Boden ist und was an Streu über die Jahrzehnte und länger weggerecht worden ist, müsste man durch ne Bodenprobe ermitteln.
Die "limitierenden Faktoren" hängen auch immer mit der Flächengröße und dem Eigentümer zusammen.
Jedenfalls ist der Standort zu schade für ne blöde Kiefer. Wenns so viel regnet, gibts dann auch Staunässe? Oder Nassschnee? Kiefer kann beides nicht ab.
Um noch ein wenig mehr sagen zu können, müsste man halt noch mehr über die Rahmenbedingungen wissen. Wie alt ist der "Musterwald" jetzt?
Muss bei der Bewirtschaftung eine schwarze Null rauskommen? Oder Gewinn?
Welche Umtriebszeiten werden zu Grunde gelegt? Bei 100 Jahren bringt die Fichte in der Summe auf jeden Fall mehr Masse zusammen und höherwertiges Holz als die Kiefer.
Es kann rentabler sein, die "falsche" Baumart nach 60 Jahren komplett rauszuhauen,wenn sie ihr Jugendwachstum abgeschlossen hat. MFG
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 21:05

@ oliverb: Ich studiere in Frankfurt an der Goethe-Universität im Bereich Umweltwissenschaften

@ MF-133: die genaue Lage ist mir auch nur "bedingt bekannt", da ich nur einen Hoch- und Rechtswert habe, der aber meiner Meinung nach nicht ganz vollständig ist wies mir scheint (H: 538048 ; R: 346448)

Horizontabfolge ist:

L/Of: 3-0 cm
Ah1: 0-5 cm
Ah2: -27 cm
Bv: -40 cm
SBv: -55 cm (die Annahme "Staunässe" stimmt also - zumindest gibts einen leichten Stauwassereinfluss...!!!)
BvC: -85 cm
Cv: -125 cm
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon MF-133 » So Feb 26, 2012 21:20

Und jetzt müssen wir noch wissen, wie alt der Bestand ist und wie groß. Die waldbaulichen Maßnahmen stehen immer unter dem Gebot der Nachhaltigkeit, die Eingriffe können deshalb in unterschiedlich alten Beständen sehr unterschiedlich sein. Beispiel: Ich habe eine Fläche von 20 ha, Bestand 20 Jährie. Da habe ich nur 5% meiner Zielbaumarten, Bergahorn und Weißtanne. Ich halte daher Kiefer und Fichte aus, fördere aber die 5%. In einem 50 Jährigen Bestand nehme ich die Kiefer komplett raus, weil sie ersauft. Der Bergahorn ist komplett krum geworden und dient mir nur als Saatbaum für die Verjüngung. Wo er die Fichte behindert, fälle ich ihn.
Alles klar? Waldbau ist so langfristig im Denken und von so vielen lokalen Faktoren abhängig, dass ein paar Bodenwertzahlen einen nicht weiterbringen. In Deutschland sind vor allem Temperatur und Niederschlagsmenge wichtig. MFG
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon Lenalein » So Feb 26, 2012 21:33

zur Größe hab ich leider keine Angaben und zum Bestandsalter steht nur "Wald in einer Generation mit Waldkiefer und Gemeiner Fichte"...
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Re: limitierende Faktoren

Beitragvon wiso » So Feb 26, 2012 21:42

Hi Lena,

Gerade auf Staunässe reagiert die Fichte sehr negativ, was der Kiefer wiederum nichts ausmacht. Die Fichte als Flachwurzler breitet die Hauptwurzeln horizontal aus und geht dann mit feineren Wurzeln senkrecht in die Tiefe. Auf einem geeigneten Standort verleiht das dem Baum in der Regel ausreichend Standfestigkeit. Auf Standorten mit Staunässe jedoch stellen die senkrechten Wurzeln mit erreichen des Staunässespiegels das Wachstum ein und die Fichte bildet den von Windwurfbildern bekannten sehr flachen Teller aus. Mit einer solchermaßen ausgebildeten Wurzel hat die Fichte natürlich auch viel weniger Bodenhalt und wird Windereignissen gegenüber deutlich anfälliger. Auch die Zuwachsdefizite könnten sich dadurch erklären lassen. Die Kiefer dagegen ist, was die Bodenansprüche angeht, als Pionierbaum deutlich anspruchsloser.

Gruß,
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