Carsten hat geschrieben:Dein Lüftungssystem läuft praktisch rückwärts. Also die Abluft steigt durch die Porendecke und die Zuluft strömt durch den Abluftkanal.

mit sicherheit strömt die frischluft durch die porendecke IN den stall und die abluft durch den abluftkanal AUS dem stall---andersrum ergibts keinen sinn
die kunst ist jetzt den lüfter und die lüfterklappen aufeinander abzustimmen,dass es warm genug ist und keine kalte luft runter fällt---PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN.

Wieso kommst du auf die Idee, dass wenn du die Mindestluftrate erhöhst, dem Stall mehr Wärme als jetzt entzogen wird?

Jetzt ist es so: die Frischluft fällt durch den Abluftkamin in den Stall und steigt erwärmt zu Porendecke auf, durch die hindurch sie nach draußen wandert. Also ganz falsch, dein Ventilator verringert nur etwas den Frischlufteinfall durch den Abluftkamin.

Wenn du die Mindestluftrate so erhöhst, dass der Ventilator gerade gegen die einfallende Kaltluft ankommst, hast du garkeine Frischluft mehr im Stall, noch schlechter.

Wenn du die Mindestluftrate noch weiter erhöhst, wird die Frischluft durch die Porendecke kommen und durch den Abluftkamin herausgeblasen. Die Gesamt-Luftrate muss nicht höher als jetzt sein, nur geht die Luft einen anderen Weg (den richtigen).
Warum soll dadurch Wärme verschwendet werden?

Am besten ist es, einen Messventilator im Abluftschacht zu installieren, an dem man die tatsächliche Luftgeschwindigkeit und -richtung ablesen kann. Moderne Steuergeräte für Ventilatoren können sowas berücksichtigen.

Also: das einzig Sinnvolle ist es die Mindestluftrate so weit zu erhöhen, das sich die Luft wie geplant bewegt. Du verschweindest keine Wärme damit.

JueLue

Hallo zusammen.

Danke erstmal für die vielen Tips. Hab gestern abend noch eine Abdeckung für den Kamin gebastelt. Öffnung ist jetzt nur noch 50cm. Seitdem läuft die Lüftung wie gewünscht. Allerdings hätt es mich beinah vom Dach gehauen. Schnee auf Trapezblech ist echt der Hammer...

Werd halt jetzt den Winter hindurch die Abdeckung drauf lassen, und im Frühjahr, wenn die Luftraten eh hoch gehen, runternehmen. Ist wohl die einfachste Lösung.

Noch eine Frage zur Türganglüftung: Ist es da nicht so, dass beidseits des Ganges die Luft abgesaugt werden muss? Das würde ja dann bedeuten, dass ich entweder Schächte zu einem Kamin bräuchte, oder mehrere Kamine mit Ventilatoren. Ob das wirklich billiger gewesen wäre, bin ich mir nicht so sicher...

Gruß K.

Kreuzschiene hat geschrieben:
Noch eine Frage zur Türganglüftung: Ist es da nicht so, dass beidseits des Ganges die Luft abgesaugt werden muss? Das würde ja dann bedeuten, dass ich entweder Schächte zu einem Kamin bräuchte, oder mehrere Kamine mit Ventilatoren. Ob das wirklich billiger gewesen wäre, bin ich mir nicht so sicher...

nein---muss nicht beidseitig abgesaugt werden---bei mir sitzt ein lüfter genau oberhalb der eingangstür bzw. der lufteinlassöffnung.
die kunst ist jetzt,alles einschliesslich heizung so aufeinander abzustimmen,dass sich die schweine wohl fühlen.

Kreuzschiene hat geschrieben:Hallo zusammen.

Danke erstmal für die vielen Tips. Hab gestern abend noch eine Abdeckung für den Kamin gebastelt. Öffnung ist jetzt nur noch 50cm. Seitdem läuft die Lüftung wie gewünscht. Allerdings hätt es mich beinah vom Dach gehauen. Schnee auf Trapezblech ist echt der Hammer...

Werd halt jetzt den Winter hindurch die Abdeckung drauf lassen, und im Frühjahr, wenn die Luftraten eh hoch gehen, runternehmen. Ist wohl die einfachste Lösung.

... wenns denn funktioniert, aber ich würde mal den Lüftungsbauer wechseln oder ihn zumindest auf Dach schicken, wenn du schon nicht den einfachen Weg gehen willst und den Ventilator schneller laufen lässt.

Noch eine Frage zur Türganglüftung: Ist es da nicht so, dass beidseits des Ganges die Luft abgesaugt werden muss? Das würde ja dann bedeuten, dass ich entweder Schächte zu einem Kamin bräuchte, oder mehrere Kamine mit Ventilatoren. Ob das wirklich billiger gewesen wäre, bin ich mir nicht so sicher...

Gruß K.

Es ist ein weitverbreiter Irrtum, das die Positionierung des Abluftschachtes von entscheidender Bedeutung ist.
Wenn nicht extreme Fehler gemacht werden (Abluftschacht direkt an der Zuluftöffnung) gilt folgendes:

Wenn man sich mehr als ca. 1m vom Luft-Absaugpunkt aufhält, herrscht praktisch überall im Raum der gleiche Unterdruck, wenn der Ventilator eine Mindestdrehzahl überschreitet.
Von daher ist es außerhalb dieses Mindestabstands egal, wo sich die Zuluftöffnung - bzw. hier die Porendecke - befindet, unabhängig von der Entfernune zum Abluftschacht werden durch alle Zuluftöffnungen (bzw. im gesamten Bereich der Porendecke) die gleichen Luftmengen strömen.
Wie sich die Luft dann weiter bewegt, liegt weniger am Absaugpunkt, sondern mehr an der Raumgeometrie, den Zuluft- und Ablufttemperaturen usw.

Ich würde auf jeden Fall mal jemanden unabhängiges (Landwirtschaftskammer?) kommen lassen und die Anlage "ausnebeln" lassen.
Eine nicht gut funktionierende Lüftung ist in jeder Hinsicht eine Geldvernichtungsmaschine
- Tierleistung sinkt
- Energiekosten steigen
- Tierarztkosten steigen
- Futterkosten steigen
- Landwirt ist frustriert

Bei einem neu eingerichteten Stall ist so eine Bastellösung untragbar.

JueLue

Ich versteh die Bastellösungen überhaupt nicht.
Die warme Luft geht zu 100% durch die Decke; egal; ob dort Glaswolle liegt oder nicht.
Denn ansonsten würde die Frischluft ja auch nicht durch kommen.
Und da es im Stall neimals einen Unterdruck in die Sinne geben kann; wenn irgendwo Luft reinkommen kann ist es mehr als verständlich; dass die kalte Luft durch den wenn auch fast verschlossenen Schacht kommt ( kürzeste Weg).
Und je geschlossener der Schacht; desto schneller und mehr Luft kommt dann rein.
Das ist ein vollkommener Einstellungsfehler; die Haube hilft nur bedingt; lass mal richtig kalt werden ist das Thema auch durch.

Wenn du einen guten Klimacomputer hats; dann kannst du die Lüfterleistung analog zur Klappenstellung einstellen; ich hab bei meinem immer folgende Einstellungen:
Minimumdrehzahl der Lüfter 4%; Klappenstand null Prozent.
Ab 5% Lüfterleistung geht die Klappe erst auf; bei 40% Lüfterleistung ist die Klappe 100% auf ( Energiesparend).
Du musst dann bei der Belegung und den Aussentemperaturen natürlich ein wenig spielen; wann die Klappe wie aufgehen soll.
Das ganze hat nichts mit der Minimumlüftung für die Stallregelung zu tun.
Das hat einzig und alleine den Effekt; dass es im Stall einen leichten stabilen Unterdruck gibt;besonders im Kamin; sodass die Zuluft dort herkommt wo die herkommen soll.
Dennoch kann es bei dir passieren; dass weiterhin Luft in den Dachraum entwicht; weil dann wirklich der "Unterdruck" durch die fehlende Minimumluftrate zu hoch ist; und zwar bevorzugt in Ecken an den Aussenseiten.
Das merkst du dann schon wenn die Tiere krank werden.
Und das werden die bei dir mit dem Problem ich denke zu 80%.
Leider.

Hallo Kreuzschiene,
will dir nicht den Mut nehmen, hast eine gute Wahl für die Lüftung getroffen. Die Einstellung lernt man relativ schnell.
Empfehlung: Neubau vor Einstallung gut aufheizen, Mindestluftrate anpassen, wenn Kaltluft durch den Kamin einfällt, Luftrate erhöhen und den Kamin unten je nach Luftmenge abdecken damit nicht zuviel Wärme entweicht. Ein 90er Lüfter ist für die Ferkelaufzucht relativ groß und für die Feinabstimmung nicht so gut geeignet, zwei Kleinere wären einfacher zu führen. Mit Meßventilator, Stellklappe und richtig eingestellten Computer läßt sich die Lüftung jedoch gut fahren und wirst dann weniger Energiekosten haben wie andere Systeme.

Gruß D.

Es ist ja nicht so; dass die Lüftung garnichts taugt.
Nur kann man eine Porendecke nicht mit einem Freiluftprinzip fahren; weil die offene Deckengrösse in Relation zum Kaminquerschnitt wesentlich höher ist.
Dazu kommt noch dein Problem; dass man Porendecken grundsätzlich nur mit einer Unterflurabsaugung kombinieren sollte; was hier anscheinend nicht der Fall ist.
Aber selbst dann kann das von dir beschriebene Problem kommen.
Zudem kann der Kamin niemals; ich wiederhole niemals eine eigene Thermik nach draussen aufbauen; weil i.d.R. der Abluftkamin bis auf 2 mtr. Bodenhöhe runtergezogen wird um eine Grundwärme an der Decke zu halten; und so verschwindet bei dir die warme Luft nun mal über die Porendecke; weil warme Luft immer nach oben steigt und nicht erst runter in den Kamin und dann wieder hoch; es sei denn die Decke ist vollkommen verschlossen ( was ja nicht der Fall ist).
Also; Ventilator auf Touren bringen bei wenig Klappenstand; und das Problem hat sich beseitigt.
Trotz dessen würde ich eine Ausnebelung empfehlen; weil dort sieht man event. Einbaufehler in der Porendecke beim Einbau der Glaswolle; die sosnt grade in den betreffenden Buchten für Probleme sorgen kann.

Hallo zusammen,

hier mal ein kleiner zwischenstand:

seit einführung meiner Bastellösung läuft die Lüftung so, wie von mir gewünscht. Nämlich bis zum Errreichen der Solltemperatur durch alleiniges Regeln der Klappe im Kamin, ab Erreichen der Solltemp. springt erst der Lüfter an - bei voll geöffneter Klappe. Ist aus meiner Sicht am effektivsten und am Stromsparendsten.

Kleine Fehlstellen beim Auslegen der Glaswolle wurden aufgespürt, da man hier sofort ein "Schwitzen" der Porendecke feststellen kann. Seitdem auch dies abgestellt ist, muss ich sagen, freut mich der neue Stall ungemein. Den Tieren gefällt es auch, und ich hätte nie gedacht, dass ich sogar bei 50% Belegung ohne Heizung auskomme. Werde auf jeden Fall beim nächsten Erweiterungsschritt im neuen Jahr wieder dieses Lüftungssystem wählen. Das wird dann allerdings ein Maststall.

Da wir grade beim Thema sind. Hat jemand Erfahrungen mit einer Porendecke, die ein Gefälle hat? Da gewisse örtliche Gegebenheiten mich dazu "zwingen", die Decke im geplanten Stall mit ca. 5° Gefälle zu versehen, stellt sich mir diese Frage. Wäre dankbar über Erfahrungsberichte/Meinungen, da alle Probleme, die sich vor dem Bau abstellen lassen, kosten noch fast nix...

Dank und Gruß
K.

Ich will ja nicht meckern; aber ich erreiche nie die Solltemperatur; weil ich immer darüber liege.
Ohne Heizung wohlgemerkt.
Heisst dir geht immernoch Luft flöten.
Bei der Einstellung deiner Klappen warte ertmal ab; wenn richtig Wind da ist.
Dann regeln sich die Klappen einen Wolf; und die Probleme fangen erst richtig an.
Dann hast du zwar nur Temperatursprünge von 1,5 Grad; diese aber innerhalb 5 Minuten; und dieses "Geziehe" machen die Tierchen auf keinen Fall mit...
Das bekommst du erst mit; wenn es zu spät ist.
Meine Erfahrungen waren leidvoll...und kostenintensiv.

Schonmal was von unterdrucklüftung gehört?
Sowas hast du nämlich eingebaut!
Ohne eingeschalteten Lüter klappt da garnix!

Doch, doch, das klappt schon. Auch ohne laufenden Lüfter. Der Kamin zieht jetzt. Um die Tiergesundheit mach ich mir keine Sorgen. Das lief bisherimmer super, und soll auch so bleiben.
Bin zwar nur ein kleiner Betrieb, der vor 5 Jahren bei Null angefangen hat, aber mittlerweile bin ich soweit, dass ich jedes Jahr um 200 Mastplätze erweitern kann.
Fläche wird halt jetzt knapp langsam. Und der Tierarzt kommt nur, weil man halt einen Betreuungsvertrag braucht mit regelmässigen Besuchen. Aber er sagte schon, wenn er nur solche Betriebe hätte, könnt er nicht davon leben...

Also, vielen Dank nochmal an alle für die Tips. Hat mir durchaus geholfen.

Nun bräuchte ich nur noch Meinungen/Ratschläge zu meinem "Schräge-Porendecke-Thema" im geplanten Maststall.
Hat hier vielleicht jemand ne Idee?

Dank und Gruß,
K.